Das bin ich. (leider)

#1
Hallo an alle

ich habe diese Seite heute entdeckt. Im Moment hab ich mal wieder mehr zu kämpfen mit meiner ES und deswegen habe ich nach gleichgesinnten gesucht. Und gefunden :D
Ein bischen was zu mir... wo fange ich an?
Ich habe seit 15 Jahren Bulimie aber erst seit 2 Jahren gestehe ich mir das selber ein. Meine ES hat mich in verbindung mit svv in die klinik gebracht. Das war 2003. Ich habe dort erfahren das ich ein Borderliner bin und habe in den letzten zwei Jahren mehr zeit in der Klinik (Psychotherapie und geschlossene Psychatrie) verbracht als zuhause. Meine ES war eigentlich immer "nur" eine begleiterscheinung meiner Krankheit und doch macht es mir sehr zu schaffen.
Ich habe mehrere SV hinter mir und haße mich mehr als sonst irgend jemand auf der Welt. Dabei gibt es in meinem Leben durchaus Menschen die ich haßen sollte. Doch ich richte haß und wut immer nur gegen mich. Da ist es auch an der richtigen stelle!!!!
Ich habe einen Sohn der ist 3 Jahre alt. Bin verheiratet lebe getrennt aber wir wollen es nochmal miteinander versuchen.
In der Klinik habe ich ein sehr enges und gutes Verhältnis zu meiner Therapeutin aufgebaut. Sie ist meine "Wahlmutter". Meine richtige Familie hat sich von mir losgesagt, zu ihnen hab ich keinen Kontakt mehr obwohl ich sie sehr liebe und vermisse.
Mein Leben ist geprägt von schlechten Beziehungen, Vertrauensbrüchen und Schmerzen. Schmerzen, Schmerzen und noch mal Schmerzen. Ich habe in der Therapie viel über Essstöhrung gelernt und doch kann ich es nicht abstellen. Mein Leben dreht sich nur darum.
Ich weis nicht was ich noch schreiben soll. Wenn das jemand kennt dann antwortet mir doch. Währe sehr froh über Gedankenaustausch. Bin für alle Fragen offen.

#2
hi lusy
herzlich willkommen erstmal

natürlich kene ich diese Gefühle und Gedanken, wenn alls nur ums Essen dreht...ein wahrer Teufeskreis

ich hoffe, du findest hier Tps und Kraft,d ie dich antreiben um auszubrechen

lg quargel

#3
Hey und Herzlich willkommen!

Bist sicher richtig hier :D
Die "typischen" Bulimie-Probleme kenne ich auch.
:roll:
Bin aber in keiner therapie, noch nicht :wink:
Hoffe du findest hier gute Gesprächspartner....
LG Curley

#4
Hey, hallo du... deine Geschichte hat mich grad sehr berührt... vor allem das du einen Sohn mit drei Jahres hast... wie heisst er? wie sieht dein Verhältnis zu ihm aus? bekommst du Hilfe was die Erziehung betrifft? Warum hast du dich von deinem Mann getrennt? würde gerne ein bisschen mehr über dich erfahren, möchte aber nicht zu neugierig oder aufdringlich sein... kann mir vorstellen, dass ein kleines Kind zu haben und der Versuch, eine Ehe zu retten, sicher viel Kraft, Energie und Mut braucht... ich hoffe du hast und bekommst die Unterstützung die du dafür brauchst... und ich denke, dass auch hier alle im Forum dich gerne unterstützen, sind alle ganz lieb hier :) ... es tut oft so gut sich das Ganze einfach mal von der Seele zu schreiben... es freut mich auch sehr, dass du ein sehr gutes Verhältnis zu deiner Therapeutin hast, das bringt dir sicher viel... wünsch dir auf jeden Fall viel Stärke und alles Gute und würd mich freuen, öfter was von dir zu hören...
Ganz lieber gruss,
Dany

#5
Hallo Dany

Ich empfinde deine Fragen nicht als zu neugierig.
Mein süßer Sohn heißt Lukas. Er lebt bei meinem Mann ca. 70 km von mir entfernt. Ich bin durch meine Krankheit nicht in der Lage mich allein um ihn zu kümmern. Da viele schlimme Dinge in unserer Ehe vorgefallen sind wollte ich nur noch weg von ihm. Da ich aber wußte das ich Lukas nicht mit nehmen kann war ich in einer Sackgasse und habe mehrere male versucht mich umzubringen. Irgendwann habe ich verstanden das ich jetzt einfach etwas tun muß wenn ich weiter leben will. Deshalb habe ich mir eine eigene Wohnung gesucht und mein Mann und mein Kind verlassen. Mein Mann hat wohl dadurch endlich verstanden das er mich verliert wenn er sein Verhalten nicht ändert. Er macht jetzt eine Therapie um seine Wutanfälle in den Griff zu bekommen. Da er sich auch mir gegenüber viel Mühe gibt will ich es noch mal mit ihm versuchen. Ich wünsche mir das mein Sohn Mama und Papa hat und nicht immer hin und her gerissen ist. Meine Thera denkt das es nicht gut für mich ist zu meinen Mann zurück zu gehen. Aber sie weis natürlich das das meine Entscheidung ist und unterstützt mich immer. ich kann jederzeit anrufen oder schreiben oder vorbei kommen. Sie gibt mir viel Kraft.
Trotzdem bin ich immer nur am grübeln wie ich es richtig mache und oft denke ich meine Kraft reicht einfach nicht aus um mit meinen Problemen klar zu kommen.

Ja du hast recht, es hilft wenn man sich das alles mal von der Seele schreibt!!! :D

#6
Habe deinen Beitrag noch mal gelesen Dany und festgestellt das ich deine Fragen gar nicht wirklich beantwortet habe. Also das Verhältnis zu meinem Sohn ist jetzt zum glück wieder sehr gut. Das erste Jahr hat sich mein Mann nicht sehr für ihn interessiert und da waren wir zwei (Lukas und ich) ein richtiges Team. Wie zwei teile von einem Menschen. Aber als ich in die klinik kam war mein Mann sauer und hat oft zu ihm gesagt Die Mama ist böse die will uns nicht mehr sehn und solche sachen, wenn ich wieder mal vor ihm in dei Klinik geflüchtet bin. Dadurch hat sich das Verhältnis zu Mein Sohn sehr vershlechtert. er hat nach mir geschlagen und oft gesagt böse Mama, geh weg. Aber als ich die ersten Monate in meiner Eigenen Wohnung war habe ich Lukas oft übers Wochenende zu mir geholt. Dort hatte ich die ruhe mich voll auf mein Kind zu konzentrieren ohne mein Mann. Dadurch habe ich wieder ein wenig vertrauen zu mir gewonnen. Ich hatte lange Zeit Angst das ich mich von mein Kind völlig entfremdet habe aber ich habe festgestellt das die Verbindung zwischen uns nicht weg ist. Er liebt mich und freut sich mich zu sehen. Inzwischen war ich schon zwei mal für eine Woche bei meinem Mann und Lukas freut sich sehr darüber. Nur der Abschied ist immer schwer.
Das ich wieder mit meinem Mann zusammen leben kann, kann ich mir noch nicht wirklich vorstellen. Das muß die Zeit zeigen.

#7
ich hoffe sehr, dass du hier kraft und unterstützung findest. ich bin auch erst seit neuerdings hier, aber ich denke, das hier bringt mir sehr viel. ich wünsch dir hiermit ganz viel glück für dich und euch und eine feste umarmung und licht und was du sonst grade brauchst.

glg, koriander

#8
Hallo Lusy!

Ich hab auch eine Borderline Störung!

War dieses Jahr auch öfters in der Psychiatrie, offen und geschlossen, als zuhause. Bin aus meiner Schule (Krankenschwestern) geflogen, weil ich zu instabil bin, und leb jetzt zuhause und mach im mom nichts. Bin wegen suizidversuchen schon eingeliefert worden, verletz mich selber, die Essstörung macht mir zu schaffen.... kann dich also voll und ganz verstehen. War Ende August für 3 Monaten in der Klinik und hab dort eine total liebe Therapeutin kennengelernt die mit mir eine sehr gute Therapie begonnen hat und zu der ich sehr starkes Vertrauen gewonnen hab. Bin so froh, dass ich sie kennen gelernt hab. Inzwischen geh ich einmal die Woche zu ihr ins Krankenhaus und wir arbeiten, ich kann sie auch jederzeit anrufen. Es zeigen sich kleine Erfolge, aber ich weiß, dass es eine harte, lange Arbeit ist und ein schwerer Kampf und nicht einfach.
Wenn du jemanden zum reden brauchst bin ich gerne dazu bereit. Kannst mir jederzeit eine PM schreiben oder hier posten. Kann mich jedenfalls gut in deine Lage versetzen.
Liebe Grüße
*Do I even have the strength to try*

*Is it better to try and fail than fear?-Can I know?*

Bild

#9
hey, freut mich von dir zu hören und würde dich gerne mal einfach nur ganz fest drücken... ich glaube so was tut immer gut :) und lass dich wann immer es geht von dem lächeln deines sohnes verzaubern...
ich wünsche dir, dass das mit deinem mann funktioniert und er sich wirklich bemüht und weiterhin an sich arbeitet... wie lange macht er denn schon thera?? und wie fühlst du dich bei dem gedanken, wieder mit ihm zusammen zu leben?? ich kann dir nur raten, hör auf deinen bauch, deine intuition, dein gefühl... denn nur du selbst weisst, was das beste für dich ist (ich weiss, das sagt man so leicht, aber ein versuch ist es doch wert, oder?!)... und kinder sind sehr viel stärker als du denkst, kinder sind ein wahnsinn... sie brauchen nur sehr, sehr viel liebe und die kannst du nur geben, wenn du glücklich bist... also musst du zuerst an dich denken... klar braucht ein kind vater und mutter, aber was bringt ihm das, wenn beide elternteile unglücklich sind und die ehe soviele probleme und kummer verursacht, dass das kind dabei einfach untergeht und zu kurz kommt, zuwenig liebe und zuneigung erfährt?!... das würde rein gar nichts bringen, keinem von euch allen...
ich wünsche dir alles gute und ganz, ganz viel kraft für deine zukunft, wie auch immer diese ausschaut...
aber wie geht es dir im moment so?? wie fühlst du dich??
ganz lieber gruss, dany

#10
Hallo Dany

Hast Du eigentlich ein Kind? So wie Du schreibst, hört sich das für mich fast so an. Und was ist eigentlich mit deinem Leben? Wie Geht es Dir? Was machst Du so?

Mir gehts trotz allem nicht so besonders. Meine Thera sagt auch immer ich soll auf mein Gefühl hören. Ich geb mir da viel Mühe aber mein Gefühl wiederspricht sich oft selber. Manchmal denke ich das ich aufgebe wenn ich zu meinem Mann zurück gehe. Ich habe so hart gekämpft um von ihm weg zu kommen. Es war wirklich nicht leicht. Ist das jetzt ein Rückschritt?
Ich weiß es nicht. Aber mein Gefühl sagt mir das ich noch an ihm hänge. Es ist alles sehr schwierig. Im Moment habe ich einfach keine kraft mehr für den dauernden Kampf. Ich würde gerne aufgeben. einschlafen und nie wieder aufwachen. Mir ist das Leben zu schwer. Kennst Du das Gefühl das das Leben zu groß und zu schwer ist um es zu meistern?
Ich habe mal ein Gedicht gelesen das meine Stimmung sehr gut ausdrückt. Ich schreibs mal mit rein.
Der Schlaf weicht langsam....
und ich verlasse den sicheren Bereich.
Das Sein ist grausam....
und immer wieder gleich!!!
Warum die Mühe, das Leid ,die Qual
ich ertrag es nicht wie die Gedanken jagen.
Und dabei wär es so einfach ,ich hab die Wahl.
Doch wie erbärmlich nur ständig zu klagen....
Ich bin nur einmal, ich bin hier ,ich muß sein.
Nur ich bestimm doch, wie ich mich fühle...
Warum nur sind Gedanken und Körper nicht mein?
Leben ist wie Tasten durch Nebel und Kühle...
Und das bringt mich nicht weiter, macht keinen Sinn..
wer verdammt gab mir die Fähigkeit zu denken??
Anstatt einfach zu sein, egal wie ich bin...
Undankbar von mir, das Leben so zu kränken??
Vielleicht weiß ich das Geschenk nicht zu ehren,
mir ist es gleich, ich will es nicht haben!!!
Und wer immer es zurück will, ich werd mich nicht wehren.
Ich weiß nur eins, es gibt einen Weg da stell ich keine Fragen.
Da kehr ich zurück in mein seeliges Reich,
da holt mich der Schlaf und nimmt mich mit sich fort,
und nur da sind Geist und Körper endlich gleich,
und jedes mal hoff ich erneut ,er läßt mich dort!!!!

#11
hi lusy!

ich hab selber eine 4jährige tochter und mir wär fast das herz zersprungen, wie ich deinen beitrag gelesen hab!! :cry: :cry:
wie kann ein mensch nur so sein und dem kind die mama schlechtreden!!?
ich wär daran auch zerbrochen!

siehst du ihn regelmäßig und wie verhält er sich jetzt dir gegenüber (dein sohn)?

willst du dich wirklich mit diesem mann nochmal einlassen? ich will dir das sicher nicht ausreden, ist ja wirkich nur deine entscheidung aber ich lebe selbst getrennt und ich weiß, dass meine tochter davon keinen schaden hat/bekommt. ihr vater holt sie am WE, den rest der zeit verbringt sie bei mir.
aber wie gesagt, tu, was du für euch für richtig empfindest, aber vergiss dabei nicht auch an DICH zu denken!!!

ich wünsch dir ganz viel kraft und dass du die richtige entscheidung triffst!

viele liebe grüße, lilly
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. "
Konfuzius

#12
hallo Lilly

Will ich mich noch mal mit diesem Mann einlassen? Das frage ich mich täglich. Und wenn ja, warum???
Ich fühle mich so wahnsinnig schuldig. Nicht nur wegen meinem mann, es gibt so viele Dinge in meinem Leben die ich falsch gemacht habe. Ich weiß, der Selbsthaß ist ein Teil meiner Krankheit. Aber es gibt kaum etwas was ich mir mehr wünsche als vergebung von all den Menschen die ich verletzt habe und immer wieder verletze. Ich habe das Gefühl als wäre ich ein magnet für alles Schlechte und Schmerzen und jeder Mensch der jemals etwas mit mir zu tun hat wird irgendwann da mit hinein gezogen.
Sollte ich also nicht auch andere Menschen so behandeln wie ich es mir wünsche und ihnen ihre Fehler verzeihen? Mein Mann hat zum ausdruck gebracht das es ihm leid tut. es nützt zwar herzlich wenig weil Lukas das nun einmal gehört hat und man nicht weiß wie sich das in seiner Seele auswirkt, aber er hat einen Fehler gemacht und gibt sich mühe sich zu bessern. Bin ich der Mensch der das Recht hat zu entscheiden wie viele zweite changsen jemand verdient hat? Hab ich das Recht zu sagen deine Fehler sind nicht zu verzeihen aber ich möchte das man mir verzeiht..... Nein das kann ich nicht. ich war nahe daran ihn für immer für seine Fehler zu strafen. Doch da er versucht sich zu verändern hab ich mich entschloßen das jeder noch eine Changse verdient hat. Ich bin mir nie sicher ob ich das richtige tue, wann werd ich das wissen? wahrscheinlich erst hinterher, wie immer.
Das Verhältnis zu meinem Sohn ist jetzt ganz gut. Er hängt sehr an mir und ist auch eifersüchtig auf mich. Wenn mein mann mich in den Arm nehmen will wird er sauer und drängt sich dazwischen meine mama, meine mama. Er hat wohl verlustängste haben, da ich ja auch nicht bei ihnen wohne und immer wieder nach hause fahre.
Das ist alles für meinen kleinen sehr schwer und ich habe angst das ich ihm damit seelischen Schaden zufüge.
Ich hab uns in diese Situation gebracht aber wenn ich damals bei meinem Mann gebliben währe hätte ich mich sicher irgendwann umgebracht. oft genug versucht habe ich es ja. Ich mußte es tun um mein Leben zu retten.
Ist mein Leben mehr wert als das von meinem Sohn ? Eigentlich nicht.
Viele Fragen..... Keine Antworten.....