ich war die letzten Jahre immer wieder mal im Forum und dann lange Zeit nicht mehr.
Die Essstörung hatte mich mal mehr und mal weniger im Griff bzw. aktive und weniger aktive Phasen.
Nun ist bei mir im letzten halben Jahr alles anders gelaufen wie geplant...
Exfreund hat eine langjährige Beziehung beendet, vorhandene Depression verstärkt, komplett verzweifelt... dann für einige Monate in die Psychiatrie gekommen. Mir gings so dreckig, dass ich nichts mehr essen konnte und ich daraufhin auch abgenommen hatte.
Kam mir natürlich gelegen, wie ihr euch vorstellen könnt. Ich hatte so gut wie keinen Lebensmut mehr und doch war irgendwas kleines in mir drin, das einfach nicht aufgeben wollte.
Nach ein paar Monaten kamen dann auch wieder Essanfälle und Gewichtszunahme hinzu. Hatte in der Psychiatrie einige Rückfälle, ging den Pflegern oder Ärzten aber ziemlich am Arsch vorbei, weil ich sowieso im UG war und die das eher begrüßt haben, wenn ich gegessen habe

Dass mich keiner ernst nimmt ist ja auch kein Wunder, weil ich eine super Fassade nach aussen geben kann und ich das Problem habe mich wirklich zu öffnen. Das macht schliesslich verletzlich und naja... Teufelskreis eben.
Wenn ich mich von aussen so betrachte, mein Verhalten in der Psychiatrie in den letzten Monaten...
komplett Banane! Von Zittern und Angst vor Mitpatienten bis himmelhochjauchzend und total überdreht in den Theraphien, schwarzer Humor und beinahe tägliche Zusammenbrüche. Ich hab das Gefühl mein ICH hat sich in tausend kleine Teilchen gespaltet, die komplett irre in verschiedene Richtungen abgehauen sind und ich stehe jetzt hier und frage mich: "Hä, wer bin ich eigentlich noch?"
Es gibt Tage, an denen fühle ich mich stark und sehe die Krise als Chance. Das kann sich aber im Minutentakt ändern und ich sitze plötzlich heulend am Tisch und habe das Gefühl sterben zu müssen. Dann habe ich Tage, an denen ich nicht weiß, ob ich Erinnerungen geträumt habe oder es reale Erinnerungen sind. Mit dem Essen ist es manchmal so schlimm, dass ich meine Eltern darum bitte, mich im Zimmer einzusperren, damit ich nicht im Haus umherirre und heimlich esse.
Ich empfinde mich selbst wie einen glitschigen Fisch, den man nicht zu fassen bekommt oder ein Chamäleon, das ständig Form, Farbe und Laune wechselt... also um es auf den Punkt zu bringen: Ich spüre keinen Boden unter meinen Füßen. Dieses Gefühl kenne ich schon sehr lange aber so ausgeprägt wie in den letzten Monaten war es noch nie und ich habe den leisen Verdacht, dass sich hinter diesem ganzen Tohuwabohu eine Borderlinestörung versteckt.
Das liest sich jetzt vielleicht irgendwie quer und schief aber genauso fühle ich es gerade.
Kann mir irgendjemand Rückmeldung geben?
Danke euch im Voraus fürs Lesen,
eure nuova