was das gewicht betrifft, so ist es anscheinend so, dass man pro woche **kg zunehmen muss, wenn man untergewichtig ist... und wenn man normalgewichtig ist, muss man das gewicht ungefähr halten, und darf maximal **kg zu- oder abnehmen... essen muss man anscheinend so um die * kcal pro tag... da musste ich erstmal ordentlich schlucken... das klang extrem viel für mich... aber nachdem sie das schon mit hunderten patientInnen so praktiziert haben, und es ihrer erfahrung nach fast immer gut gepasst hat, muss bzw. werde ich ihnen einfach vertrauen... sie werden schon wissen was sie tun...
ich hab auch gefragt, was passiert, wenn ich z.b. mehr als **kg zunehme - ich hab nämlich ziemlich panik, dass mein körper nach all den jahren der mangelernährung erstmal alles bunkert, und mein gewicht ziemlich hochschießt, auch wenn ich nur "normale" portionen esse... sie hat dann gemeint, dass man sich dann natürlich erstmal anschauen müsse, woran es liegt, etc... also es hat nicht so geklungen, als würde man kompromisslos sofort rausgeschmissen werden, wenn man * gramm zuviel oder zuwenig auf die waage bringt...
in der ersten woche muss man anscheinend noch nicht die kompletten portionen aufessen, aber ab der 2. woche dann schon....
und es gibt halt 3 phasen: im ersten monat sitzt man an einem speziellen tisch und hat essbegleitung... im zweiten monat sitzt man immer noch am speziellen tisch, hat aber keine kontinuierliche begleitung mehr... und im dritten monat kann man dann sitzen wo man will und sich innerhalb eines gewissen rahmens die portionen auch mehr selbst einteilen (also teilweise dinge weglassen oder nachschlag nehmen) - damit man eben auch wieder lernt nach hunger- und sättingungsgefühl zu essen...
allgemein wird erwartet, dass man nur das isst und trinkt, was man dort bekommt... also nix selbst im supermarkt einkaufen oder so... und man muss alles ziemlich genau protokollieren... und bei rückfällen eben diese verhaltensanalysen schreiben....
ab wann es "einzelzimmer für alle" gibt, weiß ich leider nicht... ich hoffe allerdings sehr, dass ich schon davon profitieren kann... anscheinend ist geplant, dass die um- und zubaumaßnahmen im juni abgeschlossen werden... aber man weiß ja nie, die meisten bauprojekte verzögern sich meiner erfahrung nach ja....
am besten du machst du mal einen vorgesprächs-termin aus, und machst dir eine liste mit all deinen fragen, und stellst die dort dann direkt... das vorgespräch selbst war voll ok... nichts neues für einen therapie-erfahrenen menschen... man wird halt über seine vorgeschichte und aktuelle lebenssituation befragt, ablauf wird erklärt, etc...
am besten nimmst du dir vor oder nach dem gespräch noch ein bisschen zeit um die umgebung zu erkunden - es ist echt schön dort! der ort ist zwar ein ziemliches kaff, aber dafür halt auch mitten in der natur und schön ruhig, etc.
achja, und ich hab mir das alles auf eigeninitiative und allein organisiert... kein druck aber auch keine unterstützung von irgendwem...
und was den job betrifft: ich finde das eine sehr vernünftige entscheidung, auch an die zukunft zu denken, und nicht alles aufs spiel zu setzen wegen einem klinikaufenthalt... nach soooo vielen jahren krank sein kommts tatsächlich auf ein paar wochen oder monate mehr oder weniger nicht mehr an... und es ist extreeeem wichtig, dass man nach dem klinikaufenthalt in einen geregelten/strukturierten alltag zurückkehren kann, und quasi einen anker hat, damit man dann nicht planlos vor dem nichts steht und sofort wieder in ein tiefes loch fällt... ich war oft genug in meinem leben von arbeitslosigkeit bzw. arbeitsunfähigkeit betroffen um zu wissen, wie depressiv man davon werden kann... da kann der beste klinik-erfolg gleich wieder den bach runter gehen... wenn du also weißt, dass du es so planen kannst, dass die wahrscheinlichkeit, gekündigt zu werden, geringer wird, dann mach das! und lass dir von niemandem was anderes einreden! meine chefin und mein team haben zum glück sehr gut reagiert...
