Hallo an alle!

Ich habe seit 15 Jahren Bulimie, war schon 2x stationär in einer Klinik und mache seit 5 Jahren ambulante Therapie.
"Eigentlich" habe ich ein schönes Leben: Ich habe einen wundervollen Freund, eine tolle Familie, einen festen Job, keine Schulden, bin gesund(?). Trotzdem habe ich diese Erkrankung seit 15 Jahren, mein halbes Leben
Ich will das nicht mehr. Sooft habe ich versucht aufzuhören, habe Therapien gehabt, geredet, mir selbst andere "Aufgaben" gesucht usw.
Gestern hatte ich wieder einen schrecklichen Tag mit viel Fressen und Erbrechen.
Meine Nierenfunktion ist eingeschränkt. Ich bin absolute Hypochonderin. Monatelang habe ich nicht gebrochen, da ich dachte, ich sterbe bald. Herzrhythmusstörungen und alles was dazugehört. Ärzte haben mir gesagt, ich kann damit 100 werden Danach wieder angefangen mit dem Erbrechen.

Mal wieder möchte ich aufhören.
----- ICH WILL DIE BULIMIE NICHT MEHR HABEN!!!!! -----
Ich habe oft Magenschmerzen und Angst um meine Speiseröhre, 5 Zähne schon verloren.
Meine Frage: Ich habe gelesen, dass viele hier symptomfrei sind. Gibt es Folgeerkrankungen? Oder ist es gut möglich, dass man wieder "vollkommen gesund" nach 15 Jahren Bulimie (durchschnittlich 2-3 FA pro Woche, früher 4-5x am Tag jahrelang).

Ich will schaffen aufzuhören. Das Leben ist doch so schön und wir machen es uns so kaputt

Ich würde mich über Rückmeldungen freuen

Wenn man dir jetzt sagt, dass du auch nach 20 Jahren noch folgeerkrankungsfrei sein kannst - führt das dann nicht dazu, dass du weitermachst, weil du ja nichts zu befürchten hast?

Wenn du SO die Schnauze voll hast von der Bulimie und sonst bei dir alles zu passen scheint, warum kotzt du noch?

Nee, ganz bestimmt nicht.
Wenn ich nicht krank bin oder werde, motiviert es mich 1000 mal mehr, als wenn ich bereits schlimme Folgeeerkrankungen habe.
Über den Punkt bin ich schon über viele Jahre....

Complessa, wenn ich diese Frage beantworten könnte, dann hätte ich wahrscheinlich keine ES.......
. Was die genaue Ursache ist/sind,weiß ich nicht, gibt wahrscheinlich mehrere.

Mir geht es darum, ob ich mit einem gesunden Leben in Zukunft rechnen kann, oder ob dies eher unwahrscheinlich ist.

so wie es mehrere gründe gibt, die essstörung aufrechtzu erhalten, gibt es mehrere gründe, sie aufzugeben, wenn es nachhaltig gelingen soll.

ich glaube, du bist auf einem guten weg. bei aller therapie und ambition braucht es auch einfach zeit, die essstörung loszulassen. geduld mit sich und selbstverzeihen.

Liebe blackpearl ich glaube nicht das dir hier jede Antwort hilft. Alles hat sein für und wieder. Ob nun folgen bleiben oder nicht. Die eigentliche frage ist glaube ich wie findet man den frieden mit sich selbst und das ohne ES. Ich glaube da ganz fest an dich und weiß das du alles dafür hast um es zu schaffen.

Liebe blackpearl ich glaube nicht das dir hier jede Antwort hilft. Alles hat sein für und wieder. Ob nun folgen bleiben oder nicht. Die eigentliche frage ist glaube ich wie findet man den frieden mit sich selbst und das ohne ES. Ich glaube da ganz fest an dich und weiß das du alles dafür hast um es zu schaffen.

Lieber Justus1981,

danke für deine Antwort.

Meinen Frieden kann ich sehr schlecht finden, wenn ich immer wieder an Rückfällen erleide.
Ich habe sooft eine Power und eine Lebensenergie und einen Sturrkopf , aber bei der Genesung der Essstörung schmeiß ich alles über den Haufen. Dann bin ich so süchtig und "nicht mehr Ich-Selbst".
Warum ich mir Gedanken um Folgeerkrankungen mache?! Weil ich leider manchmal denke, dass es schon zu spät ist: Wie doof sich das anhört. Dass mein Körper schon so "geschädigt" ist, dass das eh nix wieder wird. Dann suche ich nach Motivationen, wie: Person X hat es geschafft aufzuhören und hat jetzt keine irreparablen Schäden. Das würde mich etwas beruhigen und mir Mut machen. So habe ich zu meiner Bulimie noch panische Angst vor schlimmen (Folge)Erkrankungen.

Gibt es hier Niemanden, dem es so geht??

ich hatte 12 jahre essstörungen, die hälfte davon bulimie, und ich hab keine körperlichen folgeerkrankungen.

Das ist doch schon mal was.

Vielen Dank ImLikeABird. Toll, dass du es nach 12 Jahren geschafft hast aufzuhören
Darf ich fragen, wie du es geschafft hast?

12 jahre sind gerechnet ohne symptomfreie zeiten; mit noch ein paar mehr. geholfen haben viele, verschiedene therapien, rückfälle, prioritätenwechsel (z.B. genesung vor berufliche karriere), umzüge/umgebungswechsel, kinderwunsch.

und eben auch die angst vor folgeschäden.

Hmm... Ich hatte 17 Jahre Bulimie.... Mal kotzfrei, mal täglich mehrere Fa.... Auf und ab....
Nun bin ich seit 10 Monaten kotzfrei, esse normal und mache keine Diät oder so....
Ich denke am meisten sind momentan meine Zähne geschädigt....
Hamsterbacken sind weg
Zyklus normal
Verdauung gut
Haut viel besser
Fingernägel stark etc.......

Spätfolgen kennen wir ja.... Unfruchtbar, speiseröhrenkrebs etc.... Würde mich alles nicht wundern, und ja das nehmen wir ja in Kauf, bei dem Wunsch nach der perfekten Figur......
Kann schon ein guter Grund sein aufzuhören.... War bei mir leider nicht an erster Stelle....(und ich sehe wegen meiner Arbeit viele Leute mit speiseröhrenkrebs, und ja man verreckt mit dieser Krankheit )

Ich bin seit mehr als zwei Jahren clean und habe nur wegen meinen Zähnen aufgehört (also es war der Ansporn zusammen mit der Verzweiflung meiner Mutter).
Ich finde schon, dass meine Zähne seitdem Schmerzempfindlicher sind. Ich rede mir jetzt antürlcih ein, dass die schon immer schlecht waren, aber gut, die Wahrheit werden wir alle kennen.
Ich denke man weiß nie ob es Schäden gibt und ein Raucher wird sich nach auch immer Fragen ob es daran liegt (auch wenn er vor 5 Jahren aufgehört hat).