Hallo,
danke für eure Antworten!!!
Gerade Wollsocke - oh man, Standhaftigkeit und Geduld kommen mir gerade sehr wertvoll vor!
Oh man, ich kann mir vorstellen, dass sich das ein bisschen wie Teenager Gerede anhört. Ich hatte das so geschrieben in diesem Forum, weil ich die Details am liebsten gar nicht erinnere oder aufschreibe (und meine Verdrägungsmethode dürft ihr jetzt erraten......), von daher die sehr kurze Version.
Also dies ist leider kein Teeniegerede, schön wärs, wirklich. Mit "Für meine Mutter bin ich das Einzige" übertreibe ich leider überhaupt nicht. Aber nicht ich als Person oder in einem gesunden Sinn wie das Kind jeder Mutter der, oder einer der, wertvollsten Dinge in ihrem Leben ist (hoffentlich!).
Die Tatsache dass sie Mutter ist, ist ihr Leben. Dabei geht es in keiner Weise um mich als Person. Um das etwas zu veranschaulichen: Ihr Kind wie sie es sieht ist kreativ und musikalisch. So beschreibt sie mich, sieht sie mich, es ist völlig egal was ich tue oder sage. Die Tatsache dass mein Talent recht eindeutig in Mathe und Zahlenartigen Dingen liegt , und ich trotz tatsächlichem Interesse derartig unmusikalisch bin, dass ich in keiner Musikgruppe lange bleiben konnte, da ich meinem Alter einfach völlig hinterher war blendet sie komplett aus. Das ist nur ein Beispiel. Ich habe ihr damals als ich durch eine anorektische Phase ging mal davon erzählt. Aber das, und viele andere Dinge die nicht in ihre Vorstellung passen, wurde mit folgenden Worten abgelehnt "Das sagst du nur um cool zu wirken". Meine ganze Klasse, inklusive Lehrer und Kinderarzt haben damals mit mir geredet weil mein Gewicht schon unter dem UG war und im anorektischen Bereich lag. Und das hatte nichts mit meinem Stoffwechsel zu tun. Aber für sie war das nur Gerede. Denn ihre Tochter ist ja so und so.... .
Ich hoffe, dass verdeutlicht es ein bisschen mehr. Helikopter Eltern trotz Entfernung trifft es vollkommen.
Momentan merke ich immer mehr wie sich meine Bulimie auf diesen Konflikt beschränkt. Soll heißen, dass ich soziale Isolation soweit ganz gut löse (also die Isolation löse), meine Bedürfnisse in unterschiedlichen Situationen inzwischen ganz gut und selbstbewusst äußere und Grenzen setzen kann ohne dabei, wie es anfangs noch war, dies mit Gezicke oder kindlichem Benehmen zu tun, sondern sehr verständnisvoll und respektvoll dabei zu bleiben. (wie ihr euch vorstellen könnt, schreib ich gern davon weil ich stolz darauf bin).
ABER nichts scheint bei meiner Mutter anzukommen - bzw. nichts zu passieren. Ich lasse an dieser Stelle immer noch alles über mich ergehen. Ihre cholerischen Wutausbrüche, Launenhaftigkeit, alles. Und ich kann einfach nicht mehr an dieser Stelle, das muss sich ändern. Da ist der Wunsch mit dem Vornamen angesprochen zu werden eben ein erster Schritt (sie hat seit Jahren nur noch "mein Schatz" gesagt. Also nicht zwischendurch mal oder so, sondern exakt NUR mein Schatz). Die Antwort auf meine Bitte per Mail darauf kam inzwischen
"Hi mein Schatz,
vergiss es, ich bin Deine Mutter und das auch noch wenn ich 100 Jahre alt bin, also bleibt es bei Mama, dass hat auch nichts mit erwachsen sein zu tun!!!!!"
Ich würde mich freuen, wie es hier auch schon etwas angefangen hat, von Euren Situationen zu hören, da viele bestimmt an unterschiedlichen oder ähnlichen Prozessen in diesem Fall sind. Bulimie und Helikoptermutter glaube ich (ich weiß es natürlich nicht) sind nicht so selten. Jeder hilfreiche Tipp, jede Erfahrung, Motivation, oder Kritik zum Nachdenken oder als Hilfe zum Einschätzen (ich habe ja nur eine Mutter, soviel Ahnung vom "normalen Standard" also nicht

) schätze ich wirklich sehr!
Jetzt bin ich nicht so sehr auf alle Antworten eingegangen, ich hoffe, aber die Situation ist ein bisschen klarer?