und: gern geschehen. lese in deinem thread immer wieder ganz gerne mit

Moderator: Moderatoren
das könnte ich geschrieben haben. genau das. es tut mir leid, dass du so etwas erlebt haben musstest, es ist einfach nur mist, weil man mit mitte 20 (oder wie alt auch immer) IMMER noch nicht weiß, wer man denn eigentlich ist. es ist zum aus der haut fahren. ich hab manchmal das gefühl, ich bestehe nur noch aus einem reagieren. ich verhalte mich entsprechend dem, was ich meine, was andere in dem augenblick von mir erwarten.Ich selbst habe mich quasi sehr zurückgenommen, weil alles andere nur Ärger eingebracht hätte. Ich habe mich - so könnte man das auch sagen - innerlich zurückgezogen und äußerlich angepasst.
Deshalb fällt es mir auch heute noch zuweilen schwer, mein Inneres 'hervorzubringen', soweit ich dieses überhaupt und wahrlich kenne
kenne ich eben auch. wobei es ja eigentlich logisch ist, dass der menschliche organismus irgendwann so reagiert. man kann sein ich-sein eben nicht auf dauer unterdrücken. aber ich traue mich nicht, "ich" zu sein. weil mein "ich" aufbrausend ist, unangenehm und impulsiv. und sowas eckt nun mal an.Manchmal gibt es Situationen, in denen ich dann quasi gänzlich aus mir herausbreche, und das ist dann aber quasi ein bißchen unkontrolliert usw.
darf ich fragen, wie du es geschafft hast, dieses selbstbild zu überholen?Statt Ich-Förderung gab es bei mir Ich-Unterdrückung, ein quasi verkümmertes Ich, das geradeso noch irgendwie überleben konnte, vermutlich wegen des Rückzugs. Ich bin falsch, Ich bin nicht gut, Ich muss weg, es stört andere, ander mögen es nicht - das ist das, was ich lernte. Und ich habe sehr lange gebraucht, den Selbsthass abzubauen, weil mein Ich mir wie ein Störfaktor vorkam, der immer alles kaputt machte, der schlecht war, der nicht sein sollte.
das kenne ich so auch. ich will nicht mehr sagen oder tun, was in dem moment "angebracht" oder "erwünscht" ist, wenn das meinem inneren völlig widerstrebt. dafür ernte ich aber auch dementsprechende reaktionen. es ist eben ungemütlich, wenn einer die wahrheit spricht. oder sich zur wehr setzt. oder überhaupt eine meinung hat. gut, das war jetzt etwas provokativ, aber es wird mir v.a. in konversationen mit männern bewusst, wie männer dominiert doch einiges ist. da entspricht allein schon der redeanteil der männer min. 80%, während das frauchen daneben sitzt und nickt. zum kotzen ist das.Durch diese 'Unterdrückungserfahrung' bin ich ein unkonformer Mensch geworden. Also mehr oder minder das Gegenteil von dem, was mich oder mein Ich... vormals 'beherrschte'. Ich kann mich in nichts mehr hineinzwingen lassen, ich kann Unfreiheit jedweger Form absolut nicht mehr ertragen.
Mit dieser Frage will ich mal anfangen. Es ist, denke ich, weniger Angst, als einfach ein Unvermögen. Die ES war bei mir (und ist es heute noch, wenn ich FAs ohne Kotzen habe) immer eine Art 'Gerüst', ein Ausweg, die Möglichkeit ich zu sein. Angst hat sie nicht motiviert, sondern lediglich so etwas wie Hilflosigkeit, also all das, wovon wir es hatten (nicht man selbst sein können und auch nicht sollen, 'dürfen' usw.).black_white hat geschrieben:ich versuche immer noch aufzuspüren, wovor ich angst habe, wenn ich die ES vollkommen losließe. weißt du, was es bei dir ist?
Angefangen hat es als mein Hausarzt mir über die Wange strich, nachdem ich ihm bereits erzählt hatte, dass ich an B. leide. Zuvor hatte ich Berührungen nämlich nicht mehr zugelassen, aber in dem Moment merkte ich, dass ich etwas fühlen kann. Das war ein komplett ärztliches 'Berühren', eine Geste, die sagte, dass ich Liebe und Hilfe brauche und diese nun auch bekommen werde (er hatte mir eine Überweisung für die Psychotherapie geschrieben, mir TherapeutInnen empfohlen usw.). Er hatte mich quasi in meiner Not 'angenommen'. Danach habe ich stück für stück Sätze und Meinungen und Überzeugungen anderer in mir abgebaut, habe quasi alles hinterfragt und meine eigenen Überzeugungen kennengelernt. - Puh, eine wirklich gute Beschreibung ist das nicht, aber viel besser beschreiben kann ich es nicht. ...black_white hat geschrieben:darf ich fragen, wie du es geschafft hast, dieses selbstbild zu überholen?Statt Ich-Förderung gab es bei mir Ich-Unterdrückung, ein quasi verkümmertes Ich, das geradeso noch irgendwie überleben konnte, vermutlich wegen des Rückzugs. Ich bin falsch, Ich bin nicht gut, Ich muss weg, es stört andere, ander mögen es nicht - das ist das, was ich lernte. Und ich habe sehr lange gebraucht, den Selbsthass abzubauen, weil mein Ich mir wie ein Störfaktor vorkam, der immer alles kaputt machte, der schlecht war, der nicht sein sollte.
Ich stimme dir komplett zu, was die Männer-Dominanz angeht. Komplett, das erlebe ich bei der Arbeit täglich, aber auch sonst. Und dabei ist das, was die von sich geben nicht unbedint besonders intelligent. Also nicht generalisiert für alle Männer trifft das!! Aber doch so manche haben ein entsprechendes Auftreten, beii dem man merkt, dass sie Frauen eigentlich nicht wirklich anerkennen (gerade auch im Beruflichen), sondern eher tolerieren, innerlich aber davon überzeugt sind, dass nur sie und unter Männern den Durchblick haben.black_white hat geschrieben:das kenne ich so auch. ich will nicht mehr sagen oder tun, was in dem moment "angebracht" oder "erwünscht" ist, wenn das meinem inneren völlig widerstrebt. dafür ernte ich aber auch dementsprechende reaktionen. es ist eben ungemütlich, wenn einer die wahrheit spricht. oder sich zur wehr setzt. oder überhaupt eine meinung hat. gut, das war jetzt etwas provokativ, aber es wird mir v.a. in konversationen mit männern bewusst, wie männer dominiert doch einiges ist. da entspricht allein schon der redeanteil der männer min. 80%, während das frauchen daneben sitzt und nickt. zum kotzen ist das.Durch diese 'Unterdrückungserfahrung' bin ich ein unkonformer Mensch geworden. Also mehr oder minder das Gegenteil von dem, was mich oder mein Ich... vormals 'beherrschte'. Ich kann mich in nichts mehr hineinzwingen lassen, ich kann Unfreiheit jedweger Form absolut nicht mehr ertragen.
ich bin gefangen zwischen dem drang danach, mein ich auszuleben, und der angst, auf ablehnung zu stoßen. ich habe nicht viele freunde und ich vermisse eine beste freundin. ich will tiefe, wahre freundschaften spüren können. es wäre nur logisch, dass man dafür auch authentisch sein muss. aber ich habe angst vor den urteilen. angst vor dem gerede. angst, mein "gesicht zu verlieren", wenn ich ich bin. obwohl ich dadurch ja im gegenteil nur meine maske verlieren würde. alles etwas wirr gerade.