unmoralisches Angebot der Therapeutin!?!

#1
Hallo ihr alle
habe mich lange zeit nicht gemeldet,weil ich ..hm..weil ich einfach so mit mir selbst beschäftigt war.Aber immer gelesen.
Ich hab ja nun mit meiner Therapie begonnen und meine Thera hat mir gestern das Angebot gemacht,ein so genanntes "Experiment" einzugehen. Eine Woche -oder länger- soll ich mittags mit ihr was essen gehen.Zum chinesen,oder auch mal ne pizza oder so.Danach dann dierekt mit ihr in die Praxis,drei stunden.Sie lässt mich nicht aufs Klo. :cry: Ich kann lesen,lernen,aufschreiben wie ich mich fühle....und um sicher zu gehen,dass ich am kommenden Tag nicht dirket faste,muss das ganze eben über einen festgelegten zeitrahmen und jeden Tag stattfinden.
Wie kann sie mir so etwas nur zutrauen?Sie sagt,ich müsse mich dann darauf einstellen,circa *kg zuzunehmen. :? Die würde ich dann auf natürliche weise aber wieder abnehmen,wenn mein Körper seinen natürlichen set-point gefunden hat.(der set-point ist das Gewicht,dass gehalten wird wenn man nichts tut,außer ganz "normal" zu essen).Das ist leicht gesagt.
Ich bin so durcheinander.Im moment ist zunehmen das,was mir am meisten Angst macht.Bin ich möglicherweise gar nicht bereit für eine Therapie,wenn ich mich vor solch einem Experiment fürchte?Sie sagt,es muss ja nicht gleich sein,im Laufe der Therapie eben,wenn ich bereit dazu bin.Mein Freund sagt,er findet es toll,wie sie sich da für mich reinhängt und dass sie so viel Zeit opfert,um mir wirklich zu helfen.Irgendwie stimmt das ja,sie sagt sie macht sowas nicht mit jeden patienten.(Wie auch,dann müsste sie ja zig mal am tag essen gehen :wink: ).Und sie will mich auch nicht dazu zwingen,den ganzen Teller aufzuessen.Nur dass ich lerne,das Gefühl auszuhalten,wenn das Essen in meinem Bauch bleibt...
ich bin irgendwie verwirrt und mich würde interessieren,was ihr davon haltet...
nun ist alles etwas unstrukturiert geworden,tut mir leid.würde mich sehr über antworten freuen!
herzliche grüße,
Lyn

#2
Hi!!

Also ich würde das annehmen! Auf jeden Fall! Das ist doch echt ne Superidee!

Klar, Du hast Angst. Aber nicht weil Du nicht bereit für ne Thera bist, sondern weil es was Neues ist! Is doch normal. Geht mir auch immer so bei neuen Sachen! Aber das gibt sich! Versprochen!

Was das Zunehmen angeht: Ich hab mehr als 5 zugenommen, aber was solls. Es pendelt sich wirklich wieder ein. Das ist normal, denn der Stoffwechsel muss sich regenerieren. Aber es ist kein Märchen was sie Dir erzählt. Ausserdem willst Du doch schließlich aus der Scheisse raus, oder?

Also, was hast Du zu verlieren!? Mach es! Du schaffst das!!! Und Du wirst sehen, es wird Dir besser gehen, wenn Du Dich dran gewöhnt hast!

Liebe Grüße Nadine

#3
hm, ich kann deine angst verstehen

aber vorher mal fragen... darfst du auch mal nur nen salat mit warmen putenstreifen essen oder muss es immer was kalorienreiches sein? dann würde ich ablehnen
generell find ich es auf der einen seite zwar gut, aber etwas riskant
wenn du angst hast, wirst du doch sicher nichts essen bis auf das mittagessen... und ob das dann so vorteilhaft ist?
ich mein, die grundidee, dass du lernen sollst, was im bauch zu haben und die idee, dich dann 3h dazubehalten, ist ja ganz nett, aber ob das soviel bringt?

in eminer therapie war es z.b. so, dass eben morgens was gegessen wurde nur unter aufsicht der mitpatientinnen, mittags mit einer pflegekraft gegessen wurde und es danach eine ruhezeit von ner halben stunde gab, wo man mit entspannender musik ne stunde ca. in nem raum bequem lag, um zu verdauen und abends das selbe wie morgens prinzipiell
dies find cih viel effektiver, da man ein essprotokoll führen muss und so wirklich jede mahlzeit kontrolliert

was bringts dir also wenn du aus angst vorm zunehmen nur mittags was isst und dir dann schlecht wird? und ich garantiere dir, ne woche reicht bei weitem nicht aus...

#4
Hey Lyn,

also ich bin gerade dabei, mich über verschiedene Therapiemaßnahmen zu informieren, weil ich wissen will, was auf mich zukommen würde, wenn ich ne stationäre Therapie mache.
Ich habe jetzt schon öfters gelesen, dass eine sog. Konfrontationstherapie mit den Nahrungsmitteln gibt, die man sich selbst "verbietet" - sprich die ganzen Kalorienbomben :oops: . Das find ich auch ganz schön krass, aber nichts anderes wäre das ja auch, was Deine Therapeutin Dir vorgeschlagen hat.

Ich vermute mal, dass muss man wohl auch irgendwann mal durchziehen, wenn man wirklich wirklich davon loskommen will. Ich hab auch Angst davor... wenn Du die Seite wissen willst, in der das etwas genauer beschrieben ist, sag mir einfach nochmal Bescheid!

:arrow: Kathrin

#5
Hallo ihr Lieben!
danke für eure Antworten!
@pinar:ich darf dann auch mal nen salat mit thunfisch oder so essen.Müssen nicht immer kalorienbomben sein...macht mir trotzdem angst...
@krümelchen:Danke!LIeb dass du mir Mut machst.Hast recht,wahrscheinlich fürchte ich mich,weil es etwas neues ist.Ich muss wohl durch und sollte es eher als chance ansehen.Ich hab wirklich nichts zu verlieren.Vielleicht sogar irgendwann etwas zu gewinnen.Ich hoffe dir gehts grad gut!?
@Nirhtak:Konfrontationstherapie...genau das wird es sein...hört sich ganz schön krass an.ABer wahrscheinlich müssen wir da wirklich alle durch.Zum Glück hab ich noch etwas zeit bis dahin.

Melde mich wieder,wenn es dann tatsächlich so sein sollte....Danke nochmal!
Lyn

#6
man.........
als ich das eben gelesen hab, echt heftig :shock:
Aber, so eine Thera, die so ein Angebot macht, ist extrem,extrem,extrem selten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
WOW
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

#7
deine therapeutin ist ja wahnsinnig toll.
wenn bloß alle therapeuten so wäre, gäbe es garantiert weniger essstörungen. deine frage war bitte nicht ernst gemeint!!! natürlich nimmst du das an!! jetzt oder nie.

#8
Hallo!

Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen und Deiner Therapeutin nichts unterstellen, aber vor mittlerweile 9 Jahren ist mir etwas ein wenig ähnliches passiert.Die Therapeutin wollte auch mit mir essen gehen und Zeit verbringen unter dem Vorwand der Therapiemaßnahme.Später stellte sich heraus, dass sie sich in mich verliebt hatte und mich anmachen wollte.Ich habe dann die Therapie abgebrochen und das ganze hat mir damals ziemlich zugesetzt.Wie gesagt, ich möchte nicht negativistisch sein, aber wünsche niemad, dass ihm so etwas ähnliches passiert.
Zu der Maßnahme überhaupt: Ich finde so Maßnahmen mit Druck und dem "du musst" eher kontraproduktiv und würde bei der Heilung einer Eßstörung eher einen sanften Weg der kleinen Schritte gehen.Mir (ich kann ja hier nur für mich sprechen!) haben solche Brachialmaßnahmen nie etwas geholfen mit Du musst jetzt 2normal" essen und und...Ich habe dann eher für mich überlegt, was könnte ich mir vorstellen zu essen, zuerst ein bißchen mehr, selber einsehen, dass das Kotzen nicht gut ist und erst mal bei einem kleinen "Ausrutscher" das K... lassen, an meinem Selbstwert arbeiten, andere Wege des Streßabbaus zu erproben und die Krankheit nicht nur am Symptom fest zu machen.
So viel zu meinen Erfahrungen!Möchte Dich auch nicht verunsichern!
Alles Liebe
Marla

#9
ALso ich find das Angebot auch nicht schlecht, ehrlich gesagt!
Aber es kommt halt immer darauf an, wie du deiner Therapeutin vertraust!
Doch solange du essen kannst, was du willst - einen Versuch ist es doch wert, oder? Wenns dir dann doch nicht so gefällt oder nicht funktioniert, sag ihr das doch dann einfach!
Wünsch dir viel Glück! :D
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#10
Hey Lyn !

Ich glaub nicht, dass du nicht bereit bist für eine Therapie sondern vielmehr, dass du Angst vor einer Veränderung hast, wie jeder Mensch. Es klingt ja auch nicht toll *kg zuzunehmen, aber denk daran, dass das nur vorübergehend wäre und du normal leben könntest ohne so viel Zeit mit Essen und Erbrechen zu verschwenden.
Denkst du, dass die Therapeutin diesen Vorschlag machen würde, wenn sie dir es nicht zutrauen würde ?
Anscheinend ist sie davon überzeugt, dass du es schaffen kannst und sie hängt sich ja wirklich voll für dich rein - nimm ihre Hilfe an, es gibt nicht viele Therapeuten, die so viel Zeit für ihre Patienten opfern. Nicht jeder bekommt so eine Chance. Versuch es doch !

ich wünsch dir ganz viel Kraft !!!!

#11
ich möchte mich Marla anschließen. Ich habe zwar gar keine erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht, zum Glück, aber es kommt mir schon eher außergewöhnlich vor, dass ein Therapeut außerhalb der Therapiestunde Zeit mit seinem Klienten verbringt. Das ist durchaus unüblich. Klar, manchmal wünschen wir ES es uns, dass uns Leute mehr Aufmerksamkeit schenken, uns an der Hand nehmen und uns so richtig aus der ES rausführen. Aber ich habe noch nicht gehört, dass ein Therapeut das übernimmt und freiwillig macht. Dafür ist die stationäre Therapie zuständig. Dort wirst du an der Hand genommen, dort wird dir Essen vorgesetzt und Verantwortung abgenommen. Eigentlich sollte die Therapeutin dir auch soetwas raten, wenn sie meint, dass du jetzt sofort das Essen erlernen sollst.

Ich finde außerdem auch, dass 1 Woche absolut nicht reicht!

Was sagt dir denn dein Bauchgefühl? Ich meine, du schreibst "unmoralisches Angebot" - da hast du dir doch schon etwas dabei gedacht, oder? Fühlst du dich wohl bei dem Gedanken MIT IHR Zeit außerhalb der Therapie zu verbringen? Es geht jetzt NICHT um das Faktum "Essen gehen" sondern es geht darum, dass deine Therapeutin mit dir etwas unternimmt und wie du dich damit fühlst.

Mit meiner jetzigen Therapeutin könnte ich mir das schon vorstellen, weil ich sie sympathisch und nett und lustig finde. Mit meinem vorigen hätte ich das nicht tun können, hätte mich total unwohl gefühlt. Aber auch wenn meine jetzige mir das anbieten würde, hätte ich skrupel und würde mich wundern. Denn es ist Arbeit von ihr, die bezahlt gehört. Wenn sie mich so nett findet und mir diese sozusagen unentgeltlich anbietet würde ich mir denken, sie kann sich nicht abgrenzen und baut eine Beziehung zu ihrer Klientin auf (was nicht gut sein kann). Oder es ist eben tatsächlich so, dass sich eine Freundschaft entwickelt, dann würde ich mich fragen, ob das für den Therapiefortschritt auch gut ist. Beziehungen (welcher Art auch immer) haben meiner Ansicht nach zwischen Thera und Klienten nix verloren. Das ist vorallem auch Aufgabe des Thera, dass sowas nicht passiert und wenn, dass er die Konsequenz zieht. Deine kann ja nicht mit jedem ihre Freizeit verbringen oder?!?!

#12
hallo ihr lieben!
Erstmal danke für eure antworten!Ich habe erwartet,dass mir wahrscheinlich einige sagen werden,was für eine tolle chance das ist und die andere Hälfte...na ja,eben diese wie Marla es nennt Brachialmaßnahme eher für nicht so wirkungsvoll hält....so hin und hergerissen sieht es leider auch in mir drin aus. :roll:
wow,einerseits:Klasse,sie will dass ich das schaffe.SIe traut es mir zu.Sie glaubt an mich.Sie will nicht nur ein bisschen reden und dann mal schauen.Sie nimmt die Sache in die Hand.Andererseits:scheiße,wie soll ich das machen?Spinnt sie eigentlich?Wie kann sie mir sagen,ich würde 5 bis *kg zunhemen wo sie doch weiß,dass eben das meine größte Angst ist.Eine Woche reicht nicht,da stimme ich euch zu.Es kann ein Anfang sein.KANN.Muss aber nicht.Ich denke nícht,dass ich jetzt im Moment star genug bin,um mich darauf einzulassen. :(
Zwar schließe ich mit einigermaßen hoher Sicherheit aus,dass sie sich in mich verliebt hat(obwohl ich manchmal schon das Gefühl habe,sie findet mich ganz süß :wink: ).Nein,im ernst.Sie ist verheiratet.Ich muss zugeben,dass ich am Anfang aber auch gedacht habe:"Sag mal,hat die nichts besseres zu tun?Warum macht sie das überhaupt?Wie kann sie wollen,dass ich sie immer zum Mittagessen begleite?" :? die situation ist schwer.Mein Bauchgefühl sagt mir eigentlich,dass solche erzwungenen Maßnahmen nichts bringen.Ich hab mir von der Therapie erhofft,dass ich irgendwie lerne,mich selbst wieder zu mögen wie ich bin und die Esstörung irgendwann einfach ablegen kann.Die erkentniss ist schmerzlich.So einfach geht das wohl nicht.Vielleicht muss man einfach was dafür tun.Ich weiß nicht,wie das jetzt weiter geht.
Ich danke euch jedenfalls für die Antworten.Euch allen viel Glück...
Melde mich wieder.
Lyn

#13
MACH ES!! so ähnlich bin ich von der Bulimie weggekommen, bin fast 5 Monate clean...
hab auch nicht viel zugenommen :D

Ich wünsche dir alles gute und viel erfolg!
cron