Hey,
ich habe jetzt schon seit ca 3 Monaten eine Essstörung. Zu mindest vermute ich das..
Schon immer habe ich meinen Körper gehasst, jede kalorie gezählt und konnte lettendlich doch nicht verzichten.
Während ich esse, liebe ich es und genieße es...nach dem essen empfinde ich Selbsthass und je nach dem übergebe ich mich absichtlich danach.
Ich weiß, dass ich ein Problem habe, weiß aber nicht ob ich es ändern will. Ich persönlich finde das "Kotzen" recht einfach und, wie dumm es auch klingt: praktisch.
Ich denke mir: ach du kannst jetzt ruhig 2 stücke schokolade mehr essen..du wirst es ja sowieso wieder los..
Ich frage mich nur, warum habe ich diese Komplexe...Freunde sagen mir, ich sei nicht dick und hätte eine völlig verzehrte Selbsteinschätzung.
Ich jedoch HASSE mich und meinen Körper..ich finde mich fett und unatraktiv...ins Schwimmbad geh ich schon lange nicht mehr..und kurze Klamotten trage ich sowieso schon lange nicht mehr..
Ich (17 Jahre) bin 1.65 groß und wiege ***kg, Sport mache ich alle 2 Tage ca ** lang...
Aber ich kann einfah nicht meinen Hass nach dem Essen kontrollieren..ich gucke sogar wie viel ich nach dem Essen wiege, um dann den Erfolg nach dem Kotzen noch einmal auf der Waage zu sehen..
Ich hab es bis jetzt meinem Freund erzählt..weil ich ihm alles anvertraue..doch er ignoriert mein Problem und sagt nur "lass es"...
ich will es ändern..aber es alleine schaffen..
was soll ich nur tun :/

LG, Peachiii

Herzlich Willkommen

Ich weiß, dass ich ein Problem habe, weiß aber nicht ob ich es ändern will. Ich persönlich finde das "Kotzen" recht einfach und, wie dumm es auch klingt: praktisch.

und

ich will es ändern..aber es alleine schaffen..
was soll ich nur tun :/

Zu wie viel Prozent möchtest Du denn die Essstörung hinter Dir lassen und zu wie viel behalten?

Ich kenne diese Ambivalenz Irgendwie will man doch etwas ändern, aber eigentlich ja nicht wirklich, denn wie Du schreibst: Man kann die Essstörung als "praktisch" empfinden bloß ist es mega gesundheitsschädlich und macht einen später psychisch fertig!

Es ist vieeel besser, sich normal zu ernähren und Sport zu machen (den machst Du ja schon ). Wenn man dauernd erbricht, bekommt man immer öfter Heißhunger und Essanfälle und viele nehmen trotz Erbrechen davon zu.

Wünsche Dir alles Gute und höre am Besten SOFORT auf!

GLG

Würdest du sagen du hast es bereut deinem Freund es anzuvertrauen oder bist du dennoch erleichtert es mit jemandem teilen zu können?

Hallo Peachiii,

schön, dass du da bist.

Mach dir keinen Druck, sowas geht nicht von heute auf morgen und du hast bestimmt schon gemerkt, dass "lass es halt" nicht so einfach umzusetzen ist, wie's gesagt ist. Das ist aber gar nicht schlimm.

Und es ist auch gar nicht schlimm, dass du deine Krankheit auch mal "praktisch" findest, bietet sich ja auch irgendwie an, nicht wahr? Trotzdem musst du zumindest versuchen, das Erbrechen auf Dauer zu lassen, das schadet deinem Körper echt - nicht nur gehen dann deine Zähne/Verdauung/Nägel total kaputt, im Extremfall kann man da sogar dran sterben!

Aber erstmal find ichs total super, dass du den Anfang gemacht hast und Hilfe suchst!
Und genau so musst du weiter machen, in kleinen Schritten.

Mach dir wegen deinem Freund keine Sorgen, ich kenne das selbst, so Jungs wissen halt manchmal einfach nicht weiter mit so Themen, fühlen sich dann überfordert und sagen lieber nichts als dazustehen wie ein Trottel. Und als Außenstehender ist "jaa, dann hör doch auf?!" halt leicht gesagt. Wenns ihn interessiert und er dich unterstützen möchte, kann er ja mal z.B. bei http://www.bzga-essstoerungen.de/ gucken, da muss man nicht "dumm fragen" und kriegt trotzdem gute Antworten.

Liebe Grüße,
Replica