Hallo Ihr Lieben!
Ich kämpfe seit 2 Jahren mit der ES, vor allem mit dem Essen selber. Ich habe seit ich 12 bin Bulimie und mache seit gut 2 Jahren eine Therapie, wobei die Termine immer seltener werden. 9 Jahre lang habe ich die Krankheit aber verdrängt und dachte immer, dass ich mich ja nur ab und zu übergebe und dass das noch nicht krankhaft ist. Meine Psychologin, zu der ich gegangen bin, um die Scheidung meiner Eltern aufzuarbeiten, Bulimie diagnostiziert hat, war ich so geschockt, dass ich sofort aufgehört habe, mich zu übergeben. Der Schock hält jetzt zum glück seit 2 Jahren vor!
Das Essen ist allerdings noch immer ein Problem für mich. Die Ironie dabei ist, dass ich nie dachte, dass ich FAs hätte, weil ich es mir immer wie im Film vorgestellt habe, wo man mit beiden Händen Essen in sich reinschaufelt. Jetzt langsam kann ich mir eingestehen, dass ich auch FAs habe und das es auch eine FA ist, wenn man sich ** bestellt, um den Mindestbestellwert zu schaffen und die als einzige Mahlzeit am Tag isst. In den letzten 2 Jahren habe ich sehr viel zugenommen, weil ja alles, was ich zu viel esse jetzt nicht mehr ausgekotzt wird.

Die Frage ist jetzt, was ich dagegen machen kann? Was macht ihr gegen FAs? Ist es einfach nur pure Disziplin oder hab ihr ein Mantra, was euch Kraft gibt?

In der Regel esse ich sehr diszipliniert, bleibe aber bei meinem Grundumsatz, das heißt, ich hungere nicht, sondern ernähre mich einfach gesund. Viel Gemüse, Fisch, Müsli... Dann gibt es aber diese 2 Wochen, die die ganze Disziplin von 2 Monaten kaputtmachen. Dann trinke ich Wein, esse Pizza, Pommes, Döner...

Manchmal habe ich das Gefühl, ich boykottiere mich selbst. Ich denke, dass ich das Abnehmen vielleicht als Hauptproblem in meinem Leben brauche, sodass, wenn ich richtige Probleme habe, diese in den Hintergrund schieben kann. Versteht Ihr, was ich meine? Genauso, wie ich immer das Gefühle habe, aufräumen und putzen zu müssen, wenn schwierige Prüfungen in der Uni anstehen.

Vielleicht hab ihr ja ein paar Tipps, um FAs vorzubeugen.

Liebe Grüße,
Strahlemaus

Ersteinmal herzlich Willkommen

In der Regel esse ich sehr diszipliniert, bleibe aber bei meinem Grundumsatz, das heißt, ich hungere nicht, sondern ernähre mich einfach gesund. Viel Gemüse, Fisch, Müsli... Dann gibt es aber diese 2 Wochen, die die ganze Disziplin von 2 Monaten kaputtmachen. Dann trinke ich Wein, esse Pizza, Pommes, Döner...

Warum erlaubst Du Dir nicht diese Lebensmittel? Wenn ich irgendwo auf einem Fest bin oder im Kaufhaus oder so, dann esse ich auch Pommes, und ich bin nicht dick

GLG

heey strahlemaus

freut mich das du es mit der bulimie in den griff bekommen hast.

ich denke du verbietest dir einfach zu viel ab und zu sollte man sich etwas gönnen, denn wenn man das nicht tut bekommt man irgendwann total lust drauf. Du darfst einfach nicht zu streng mit dir sein. Sonst hilft gegen FA's : ablenken, ein buch lesen, raus gehen an die frische luft, spaziergang, sport, kaugummi kauen, viel wasser trinken, regelmäßig essen vlt machst du 5 kleine mahlzeiten am tag das hilft auf jedenfall bei personen die oft heißhunger haben, zwischenmahzeiten helfen auch

strahlemaus hat geschrieben:
Manchmal habe ich das Gefühl, ich boykottiere mich selbst. Ich denke, dass ich das Abnehmen vielleicht als Hauptproblem in meinem Leben brauche, sodass, wenn ich richtige Probleme habe, diese in den Hintergrund schieben kann. Versteht Ihr, was ich meine? Genauso, wie ich immer das Gefühle habe, aufräumen und putzen zu müssen, wenn schwierige Prüfungen in der Uni anstehen.

Darüber hab ich nie nachgedacht, aber das passt auch total zu mir. Ich versuche jetzt echt seit fast einem jahr nur ein kleines bissschen abzunehmen, ich bin sowieso schon dünn aber habe etwas zugenommen wegen dieser ganzen bulimie geschichte und diese *kg will ich wieder los werden und ich denk mir, das kann doch nicht so schwer sein. Jedes mal wenn ich eine Diät anfange, breche ich sie irgendwie kurz vor meinem zielgewicht ab. Das hab ich in diesem Jahr bestimmt schon so oft gemacht und wenn man eine Diät abbricht und wieder normal isst, nimmt man diese *kg ganz schnell wieder zu, alles war wieder umsonst und ich steh wieder da wo ich angefangen habe -.-
Jetzt fällt mir erst auf das ich echt immer versuche alle meine Probleme zu verdängen und alles in den hintergrund schiebe und so tue als ob das abnehmen mein riesen problem wäre, wichtiger als alles andere und die anderen probleme sind dann egal, da ich mich nur auf's abnehmen konzentrieren muss und wenn ich abgenommen habe, kann ich mich erst um die anderen Probleme kümmern denk ich mir. Aber vlt will ich das garnicht und lasse das abnehmen deswegen mein größtes Problem bleiben. Hmm das hat mich jetzt zum nachdenken gebracht danke für deinen beitrag

Das freut mich, dass ich dir helfen konnte!
Mir hat es auch geholfen, die Sache mit dem Verdrängen von Problemen einfach mal öffentlich auszusprechen und mir einzugestehen. Vielleicht ist es ja wirklich der erste Schritt zur Lösung, sich das Problem offen einzugestehen. Und hurra, ich habe gestern Nacht, nach einem Streit mit meinem Freund, eine FA abwenden können, indem ich mir immer wieder gesagt habe: "Essen wird deine Probleme auch nicht lösen". Stattdessen hat er ein paar sehr böse Nachrichten auf sein Handy gekriegt, aber nachdem ich meine Wut raus gelassen habe, war es tatsächlich wieder besser. Und der Streit war sehr viel schneller beendet als sonst, weil ich dieses Mal nicht alles in mich hinein gefressen habe (in wahrsten Sinne des Wortes)!

Vielleicht muss ich immer, wenn ich das Gefühl habe, fressen zu müssen, meine Probleme einfach genau in diesem Moment angehen und aktiv werden... Oder zumindest eine Lösung parat haben.

Denn ich denke nicht, dass es daran liegt, dass ich mir zu viel verbiete. In Gesellschaft esse ich auch ganz normal. Wenn alle Chips essen, esse ich auch welche. Und ich bin übrigens auch nicht dick, ich habe nur gesagt, dass ich zugenommen habe! Und ich mag das, was ich im Alltag esse sehr gern. Ich will nicht eingebildet klingen, aber ich koche ziemlich gut und verstehe auch viel davon. Daher habe ich nicht das Gefühl, auf etwas zu verzichten, nur weil ich Fast Food in meiner normalen Ernährung zur Ausnahme mache.

Aber eure Ablenkungstipps werde ich auch auf jeden Fall noch beherzigen. Und mir auch im Alltag Fast Food erlauben, solange ich einfach Appetit darauf habe. Aber nicht, wenn ich es zum Unterdrücken von Gefühlen brauche (wobei das glaube ich sehr ehrgeizige Pläne sind, die ich vllt nur zur Hälfte sofort umsetzten kann ^^)

Liebe Grüße,
Strahlemaus