Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#1
Hey!

Ich bin ganz neu hier, aber hab das jetzt doch lieber in diese Gruppe und nicht die Vorstellungs-Gruppe gepostet weil ich mich mit meinem Bulimie-Verlauf jetzt mal eher kurz fassen will.Das Wichtigste ist eigentlich, dass ich (18 Jahre alt) seit August 2012 sehr viel abgenommen hab (eigentlich hauptsächlich durch viel sport und gesunde Ernährung) aber dadurch eben leider total in die Krankheit reingerutscht bin (die Essanfälle hatte ich schon vieeel länger, weiß garnicht mehr seit wann, aber seit ich abnehmen wollte war mein schlechtes Gewissen einfach zu groß, um mich nicht zu übergeben..) und jetzt weiß ich nicht mehr wie und ob ich da noch rauskomme.

Ich bin mittlerweile bei einer Psychologin und hab schon total viel darüber gelesen (im Moment "Die Frau, die im Mondlicht aß", find ich auch richtig gut zum Verstehen der Krankheit), dadurch weiß ich auch, dass ich bei diesen Anfällen keinen biologischen, sondern emotionalen Hunger habe und dass ich damit nur versuche meine Gefühle (die mich zu dem Essanfall bringen) zu verdrängen.. Ich sollte in den Momenten "einfach nur" den Druck aushalten und meine Gefühle kommen lassen, statt sie mit Essen zu "betäuben".. das weiß ich und jedes mal wenn ich so etwas lese denke ich, dass ich das kann und nächstes mal so stark sein werde, meine Gefühle auszuhalten, aber das Problem ist einfach dass ich dann, wenn es so weit ist, garnicht dagegen ankommen WILL!

Ich hab den Willen, dagegen anzukommen nur, wenn ich den Drang grade nicht spüre. Dann will ich, dass alles wieder normal ist mit meinem Essverhalten und auch den ganzen Gedanken die ich mir immernoch um meine Figur und das Zunehmen mache. Aber sobald der Heißhunger bzw dieser Drang da ist, ist es mir egal und ich kann keine Maßnahmen (wie mich mit irgendwas abzulenken oder was es da noch so für Tipps gibt) ergreifen, weil ich einfach nur noch diesen Essanfall haben WILL, bis mir wieder schlecht ist oder ich so schlimme Schmerzen habe, dass ich nicht anders kann als mich zu übergeben..

Danach und auch währenddessen frage ich mich wieder, wieso ich es nicht lassen konnte und dass es sich doch so lohnen würde, stark zu sein und es auszuhalten. Ich weiß einfach nciht was ich noch machen soll.. ich will wirklich so sehr, dass ich einfach wieder ein normales Leben führen kann, in dem Essen und Ab-&Zunehmen nebensächlich ist und nicht das, worum sich mein ganzes Leben dreht, aber in den Momenten ist der Wille KOMPLETT weg, es ist mir dann einfach egal.. also bringt es mir auch nichts, die Krankheit zu verstehen, weil ich einfach nichts dagegen machen kann :(

Ich hab auch nächste Woche wieder einen Termin bei meiner Psychologin, aber die Hoffnung, dass mir das etwas bringt wird auch immer kleiner - der Situation werde ich ja so oder so wieder ausgeliefert sein und dann bringts mir ja auch nichts das alles zu ergründen, weil der Drang kommt ja trotzdem und mein Wille ist dadurch wieder weg :( Kennt ihr das? Kann mir irgendjemand weiterhelfen?

Hoffentlich macht sich überhaupt jemand die Mühe, das alles zu lesen :D Wenn ja schonmal danke, ich weiß echt nicht mehr weiter..
Zuletzt geändert von littlefighter am Mo Apr 15, 2013 15:25, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#3
Hi littlefighter!

zunächst einmal finde ich es toll, dass du psychologische Hilfe suchst. Der erste Schritt ist , sich einzugestehen, dass man krank ist, nicht wahr? Wenn ich da so an mich zurückdenke, hat es ziemlich lange gedauert, bis ich mir hab helfen lassen. :roll:

Den Wunsch, dass alles wieder in normalen geregelten Bahnen abläuft , habe ich auch... kann dich aber absolut verstehen, dass man dann im Moment X nicht den Willen dazu hat. Ein guter Freund sagte letztens zu mir, die , die sich langweilig ernähren, bewegen sich dauerhaft in der "comfort zone" und sind dauerhaft glücklich. Die , die außerhalb dieser Zone leben, haben häufiger Tiefs +Hochs. Wobei dieses "langweilig" Ansichtssache ist.
Mittlerweile WILL ich diese langweilige Routine, eben deshalb( wie du schon erwähnt hast) ,damit Essen wieder nebensächlicher wird. Etwas , das unerlässlich ist, man sich aber nichts verbieten muss.
Bin jetzt seit knapp 2 Monaten clean. Ich weiß es ist nicht viel, aber bei mir musste erst Schlimmes (leider oft so) passieren, bis ich eingesehen hab, dass die ganze B. einfach nur dumm ist.

Wichtig ist strukturiert und vor allem ausreichend zu essen. Oft ertappe ich mich, dass nicht genug esse und dann fantasiere ich über Essen. Deshalb achte ich darauf, besonders Abends ausreichend zu essen. Vor allem sollte man sich vom Abnehm-Gedanken verabschieden. Klingt einfach so dahergesagt, aber anders geht es meiner Meinung nicht. Menschen sind so konzipiert, dass sie über den Tag verteilt mit ausreichend Energie versorgt werden müssen. Wie ein Lagerfeuer etwa, dessen Flamme länger brennt, wenn man es Stück für Stück befeuert. Hatte in diesen 2 Monaten aber auch Momente, wo ich angefangen hab viel zu essen, weil der Drang so groß war, ich mich aber trotzdem bremsen konnte, weil ich keine Lust mehr verspürt hab.

Du erkennst dein Verhalten schon mal als krank an, deshalb kann ich dir nur raten dem nächsten Termin bei deiner Psychologin positiver zu sehen. Zumindest versuchen etwas hoffnungsvoller zu sein. Meine Psychologin konnte mir auch nur bis zu einem gewissen Punkt helfen, gehe aber dennoch weiterhin dorthin. Ich meine den Willen zum Gesund werden scheinst du haben und diese Leute können dir vielleicht bei der Ausführung helfen.

Wünsch dir an dieser Stelle alles Liebe.

Herzlichst!

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#4
Hallo, ich hab dasselbe Problem. Ich nehme mir ganz fest vor nicht wieder zu essen bis mir übel wird, und ich beinahe von alleine erbreche, doch dann passiert es trotzdem. Das Einzige was mir besonders geholfen hat war die Neugierde , neugier nach dem Gefühl nicht gegessen zu haben. Es ist so ein tolles Gefühl, quasi überwältigend. Man ist im nachhinein so glücklich drüber nicht gegessen zu haben.
The harder I fight..the deeper I fall.

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#5
Hey, erstmal danke euch beiden, fürs Antworten!

@marsmaedchen: Wenn du sagst du bist seit 2 Monaten clean meinst du nur, dass du dich so lange nicht mehr übergeben hast, oder hattest du so lange keinen (richtigen) FA mehr? Hatte nämlich auch schon so Phasen in denen ich ganz überzeugt war, dass ich's einfach nicht mehr machen werd und hab dann aber trotzdem die FA's gehabt, also hab ich den extrem vollgestopften Bauch einfach ausgehalten (das war dann eh meistens abends, also bin ich schlafen gegangen). Das hat also nichts gebracht, hat eigentlich alles nur noch schlimmer gemacht weil je öfter ich die FA's hatte ohne mich zu übergeben, desto schlechter hab ich mich generell in der Zeit gefühlt was dann wahrscheinlich auch wieder die nächsten ausgelöst hat.. irgendwann wurd's dann halt wieder so stark dass ich danach einfach garnicht anders konnte als mich zu übergeben.
Das mit dem Verabschieden vom Abnehm-Gedanken wär bei mir glaub ich echt ein richtig großer Schritt zur Besserung, aber das ist das Schwierigste für mich.. ich merk auch dass ich, wenn ich öfter Sport mache (teilweise auch übertrieben, jeden Tag richtig rennen) selten oder garkeine FA's hab, wahrscheinlich einfach weil ich diese Befriedigung die ich sonst daraus nehme dann von dem übermäßigen Sport bekomme. Aber gleichzeitig ist's auch so ne Art Zwang, eigentlich würd ich wenn ich abends heimkomme lieber einfach in mein Bett und Fernsehen oder so, aber dann wär auch die Gefahr für nen FA wieder richtig groß. Ich glaub ich müsste es wirklich schaffen, nicht mehr abnehmen zu wollen (das schlechte Gewissen spielt bei mir ne total große Rolle, das ist teilweise echt lächerlich, worüber ich mir beim Thema Essen so Gedanken mach..) Hast du das geschafft? Hast du auch kein schlechtes Gewissen mehr?
Danke! Ich wünsch dir auch schonmal jetzt dass du das weiterhin so schaffst wie in den 2 Monaten, kannst echt stolz sein, das ist nämlich meiner Meinung nach sehr wohl ne lange Zeit!!

@Fightina: Aber du meinst doch mit dem "nicht gegessen zu haben" keinen FA zu haben, nicht, dass du in so Muster von der Magersucht verfallen bist oder? Also ich hatte das schon so, dass ich den Drang unterdrückt hab und einfach vom Kühlschrank weg und in mein Zimmer gegangen bin, aber dann kam's im Laufe des Tages immer zurück und irgendwann konnte ich dann wieder nicht anders, als nachzugeben..

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#6
Hi nochmal :)
littlefighter hat geschrieben:Hatte nämlich auch schon so Phasen in denen ich ganz überzeugt war, dass ich's einfach nicht mehr machen werd und hab dann aber trotzdem die FA's gehabt, also hab ich den extrem vollgestopften Bauch einfach ausgehalten (das war dann eh meistens abends, also bin ich schlafen gegangen).


Solche Phasen kenne ich nur zu gut, genauso wie tagelanges Nichts-essen. In den 2 Monaten hingegen hatte ich keines von beiden, keine FA's, keine Nahrungsverweigerung. Es läuft eigentlich alles ziemlich geregelt, bis auf, dass ich manchmal Kalorien zähle und einmal dieses Bedürfnis hatte..., aber den FA abwenden konnte.
Nunja paradoxerweise hatte ich Angst zuzunehmen, als ich dann jedoch abgenommen hab ( ich hab wirklich genug gegessen!) und meine Tante mich an Ostern darauf angesprochen hat, war es mir unglaublich peinlich und ich hab mich rausgeredet. Als wüsste ich nicht, was ich tatsächlich will. :roll:

Dass du dich mit Sport ablenkst, find ich super und vor allem pushed es deinen Stoffwechsel... nur solltest du da auch aufpassen, nicht zu übertreiben. Habe mich auch oft in die Schwimmhalle geflüchtet, bis es irgendwann zum Zwang wurde.

Das mit dem schlechten Gewissen ist so eine Sache... meine Psychotherapeutin hat mir versichert, dass man von einmal Überessen z.B. nicht sofort zunehmen kann. Das es biologischer Unsinn ist. Plus, seit bei mir alles erlaubt ist und ich die Lebensmittel gleichwertig betrachte, schwindet das schlechte Gewissen immer mehr. Klar wird man den Gedanken daran vllt niemals verlieren, aber ich esse jeden Tag Kekse oder Schoki und bislang ist nichts passiert.

Dich abzulenken weißt du ja, Sport tut auch gut, vllt schaffst du es jetzt noch dich selber lieb zu behandeln und was zu gönnen. An Besserung zu glauben und Schritt für Schritt deine Einstellung zu ändern.

Liebe Grüsse !

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#7
Das hört sich echt gut an, also ich glaub wenn ich mal 2 Monate geschafft hab, wär schon das schlimmste überstanden.. soweit muss es aber erstmal kommen. Bin aber jetzt wieder viel optimistischer, dass ich das auch schaffen kann :)
marsmaedchen hat geschrieben:Dass du dich mit Sport ablenkst, find ich super und vor allem pushed es deinen Stoffwechsel... nur solltest du da auch aufpassen, nicht zu übertreiben. Habe mich auch oft in die Schwimmhalle geflüchtet, bis es irgendwann zum Zwang wurde.
Was hast du dann gemacht, gegen den Zwang? Hast du irgendwie 'nen Weg gefunden, im richtigen Maß Sport zu machen? Find das echt schwer..

Ja, ich hab mir auch schon öfter gedacht dass ich mir mehr gönnen muss (hat mir auch meine Therapeutin dazu geraten) aber ich schaff das einfach nicht, sobald ich Schokolade daheim hab um mir jeden Tag ein bisschen was zu erlauben, kann ich nicht mehr aufhören.. das ist bei Schokolade und Süßem generell ganz schlimm, vielleicht weil ich mir's jetzt so lange "verboten" hab. Wobei ich mich auch erinnern kann dass ich bevor ich angefangen hab abzunehmen auch da immer total damit übertrieben hab. Also ich hab in der letzten Zeit paar mal wieder was eingekauft und es immer wieder probiert, aber jedes mal hat's im FA geendet, dann hab ich halt wieder aufgehört sowas zu kaufen.. naja vielleicht dauert es einfach noch bis das alles generell besser geworden ist, dass ich das dann auch hinkrieg.

Glaub die Einstellung ist bei dem Ganzen echt entscheidend, die ist jetzt schonmal wieder besser geworden :)

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#8
Hallo Littlefighter

Willkommen hier im Forum. Ich bin mir sicher, dass du viele treffen wirst, die dich verstehen werden.

Ich verstehe dich nur zu gut. Ich hatte einmal (leider ist's lange her) eine Phase, in der ich drei Monate nicht erbrochen habe & normal gegessen habe. Dann hat mein damaliger Freund zu mir gesagt, ich hätte zugenommen und wumps, die Bulimie war wieder da. Seit dem kämpfe ich damit - den Freund habe ich schon lange verlassen.
Eigentlich will man nicht, man will gesund sein, normal essen, ein normales Verhältnis haben - doch in genau solchen Situationen ist es besonders schwer, vor allem wenn dann der Gedanke mitspielt, man könne zunehmen. Diesen Gedanken muss man einfach verdrängen oder ausklingen lassen, denn es ist blödsinn! Mit der Bulimie tut man dem Körper viel schlimmeres an als ein paar Kilos mehr.. Ich weiss, diese Gedanken sind nicht einfach.. auch ich tu mich schwer damit.

Meine Therapeutin hat mich gelehrt, dass man die Bulimie akzeptieren muss. Wenn man jedesmal enttäuscht von sich ist, wenn man es nicht geschafft hat, unterstützt das die negativen Gefühle, was wiederum die Bulimie anheizt. Es ist ein Teufelskreis, aber niemand kann von heute auf morgen aufhören. Man muss mit kleinen Schritten arbeiten.

Ich versuchs jetzt so: Jedesmal, wenn ich wieder mehrere Tage geschafft habe, gönn ich mir etwas schönes - z.B. ein neues T-Shirt.

Alles Gute!

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#9
Hey michi_w, dankeschön! :)
Naja zumindest hast du es schon einmal geschafft, 3 monate lang normal zu essen, dann kannst du es auch wieder schaffen! Ich hab daran bei mir in den letzten Wochen nach der langen Zeit, die ich jetzt schon dagegen ankämpfe und trotzdem immer wieder rückfällig geworden bin, echt schon richtig daran gezweifelt.. aber jetzt bin ich auch wieder motiviert es zu schaffen, es wird echt höchste Zeit.

Hatte vorhin auch wieder so 'nen Moment (obwohl ich eigentlich heute schon diese gute Einstellung hatte), wo ich auf einmal doch wieder ganz kurz vor einem FA stand. Ich hab mir schon den ganzen Tag vorgenommen, abends auf den Crosstrainer zu gehen, damit ich garnicht erst in die Gefahr von nem FA komme. Aber als ich heimgekommen bin war ich so müde und hatte überhaupt keine Lust, und dann war mein erster Gedanke, dass ich mich ja heute mal ausruhen kann und den Sport mal lasse, und dann war aber direkt der nächste Gedanke schon mir vor dem Fernseher irgendwas Gutes zu Essen zu gönnen (obwohl ich grad erst zu abend gegessen hatte, das sagt ja dann immer alles..) Und dann wurds eigentlich schon ziemlich schlimm, weil ich ganz genau wusste, wenn ich jetzt das mit dem joggen nicht durchziehe, dann führts wieder zu 'nem FA. Und ich hatte diesen Drang schon wieder so stark,wahrscheinlich einfach weil ich keine Lust hatte auf den Sport und weil ich mal wieder einfach nachgeben wollte und sonst hätte ich das auch gemacht, aber heute hab ich mir gedacht ich darf nciht so schnell aufgeben.

Bin dann wirklich, statt wieder mit (am Ende wahrscheinlich) Unmengen von Essen vor dem Fernseher zu landen, auf den Crosstrainer und danach war es sogar komplett weg, also der Drang zu essen. Das hat mir echt Mut gemacht, also ich weiß nicht ob ich das jetzt auch geschafft hätte, wenn ich das mit dem Sport gelassen hätte und versucht hätte, es so "auszuhalten", aber es war trotzdem das erste Mal, dass ich den Drang (zumindest so einen starken) ignoriert und mich durchgekämpft hab :) Das ist schonmal ein Anfang, und den hatte ich bis jetzt noch garnicht.

Das mit dem Belohnen ist auch ne gute Idee.. und ich bin mir auch bei dir sicher, dass du das wieder so lange oder auch länger als damals schaffen kannst! Danke, ich wünsch dir auch alles gute!

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#10
Hallo und schön, dass du gestern erfolgreich warst. :D

Bezüglich Sport hab ich leider kein Rezept :( Es ist irgendwie immer gleich, egal welchen Sport ich mache, ich übertreibe immer. Z.B. laufe oder jogge ich unglaublich gern, denke dann immer...ach komm hängst du noch 30 Minuten dran und dann werden 2h draus. So war es auch Anfang März mit dem Schwimmen. Wollte mich nur flüchten und zack...

Nunja mittlerweile darf ich keinen Sport machen, weil ich im Krankenhaus war blah blah (lange Story).
Was ich damit sagen will, ob Essen-Erbrechen oder Sport, dieser Gedanke von Kompensation darf nicht entstehen. Sport soll Spaß machen und kein MUSS sein. Ich versuche mir immer zu sagen, Sport soll meine Fitness verbessern und keine Kalorien verbrennen. Ist nach wie vor schwer zu realisieren, aber ich geb die Hoffnung nicht auf :roll:

Ich denke aber, wenn man täglich >1 Sport macht (kein Leistungssportler ist), dann sollte man sein Verhalten überdenken und eventuell nach Alternativen suchen. Ist aber nur meine persönliche Ansicht.
littlefighter hat geschrieben:Ja, ich hab mir auch schon öfter gedacht dass ich mir mehr gönnen muss (hat mir auch meine Therapeutin dazu geraten) aber ich schaff das einfach nicht, sobald ich Schokolade daheim hab um mir jeden Tag ein bisschen was zu erlauben, kann ich nicht mehr aufhören.. das ist bei Schokolade und Süßem generell ganz schlimm, vielleicht weil ich mir's jetzt so lange "verboten" hab.
Da gibt es ein paar Tricks. Habe mir angewöhnt nur einzel verpackte Sachen zu kaufen. Z.B kaufe ich bei jedem Spaziergang einzelne Schokoriegel oder Kekse, hauptsache keine Multi-Packungen. Weiß nicht, ob du allein wohnst oder bei deinen Eltern, aber das hilft ungemein. Ich achte auch, dass ich meinen 12-Uhr-Snack bekomme, was meist ein Riegel oder etwas ist, so kommt man besser um die Runden jeden Tag und das Verlangen nach Zucker wird gemindert.


Was ich dir noch raten kann , ist nicht vor dem Fernsehr zu essen. Mir ist oft aufgefallen, dass man dadurch viel mehr verschlingt und kein Sättigungsgefühl empfindet. Da ich alleine wohne, finde ich alleine essen auch suuuuuuuper langweilig, weshalb ich mich oft vor den Fernsehr gesetzt hab. Versuche so oft es geht in der Uni die Hauptmahlzeit einzunehmen, unter Leuten, und Abends dann was einfaches. Oder wenn genug Zeit da ist, alles hübsch anrichten (vor allem weil man dabei eine Weile beschäftigt ist).

Das Problem von michi hab ich auch ...
sobald ich Kommentare zu meinem Gewicht oder Aussehen bekomme, werde ich unsicher und zweifle wieder. Ok..die Leute können nicht wissen, dass man eine "kranke Wahrnehmung" hat, aber das stellt immer ein Problem für mich dar.
Irgendwie will man die Bestätigung, dass man gut aussieht, aber wenn jemand sagt "wow du siehst gesund aus", dann klingt für mich dieses "gesund" wie "fett". Total paranoid.
Mittlerweile ists aber besser geworden, wie michi schon sagte... man muss es akzeptieren und vor allem eine gewisse Gelassenheit entwickeln.

Sorry fürs Zutexten ._.

Wünsch euch einen schönen Mittwoch!
Zuletzt geändert von marsmaedchen am Mi Apr 17, 2013 8:18, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#11
Wieso warst du denn im Krankenhaus, (wenn ich fragen darf) doch nicht wegen der Bulimie oder?!
marsmaedchen hat geschrieben:Was ich damit sagen will, ob Essen-Erbrechen oder Sport, dieser Gedanke von Kompensation darf nicht entstehen. Sport soll Spaß machen und kein MUSS sein.
Genau das denk ich mir halt auch, da ist dann wieder ein anderer Zwang, diesmal dann nicht das Essen-Erbrechen sondern übertrieben Sport zu machen, das geht ja eigentlich alles in die gleiche Richtung.. naja zumindest ist es ja schonmal physisch gesünder (also dem Sportzwang nachzugeben und nicht dem Essenszwang) und bei dem Psychischen hoff ich einfach mal in der nächsten Zeit mit meiner Therapeutin weiterzukommen.

Stimmt, das mit den kleinen Packungen wollte ich eigentlich echt schon machen.. aber da ist schon wieder mein schlechtes Gewissen mit im Spiel, allein schon wenn ich dran denke, dass ich mir das dann fest einplan und was Süßes ess, ohne dass ich überhaupt den Dran verspür, davon muss ich mich noch irgendwie überzeugen. Das ist eigentlich so dumm.. es liegt wahrscheinlich echt immer noch am Abnehm-Gedanken, ich frag mich wie ich den loswerden kann. Ich wills ja wirklich, vorallem weil ich eigentlich schon längst dünner bin als mein "Zielkörper" am Anfang, aber irgendwann will man immer mehr und das ist irgendwie schon so drin bei mir :( Zum Beispiel auch das Wiegen, hab damit halt angefangen als ich letztes Jahr den Beschluss gefasst hab abzunehmen und seitdem konnt ich einfach nicht mehr aufhören (also das Wenigste in der ganzen Zeit war so 2 mal in der Woche, aber meistens mach ich's sogar jeden Tag..) Das ist eben genau dieser Kontrollzwang was man ja auch generell bei der Bulimie oder auch Magersucht sagt, dass der Betroffene halt wenigstens das in seinem Leben unter Kontrolle haben will. Ich denk mal ich muss mich so lange, bis der Abnehm-Wunsch von selbst weggeht, einfach dazu zwingen, mir regelmäßig was zu gönnen (kann das dann sicher auch trotzdem genießen :D das Problem wird nur mein schlechtes Gewissen danach sein, aber vielleicht geht das ja auch mit der Zeit von alleine weg..)

Ich bin auf jeden Fall total froh, mich hier angemeldet zu haben, und mal zu merken dass ich nicht allein damit bin :) Bei mir weiß es außer meiner Psychologin garkeiner und ich tu auch alles dafür dass es so bleibt, in meiner Familie ist schon genug passiert und ich will einfach niemanden damit belasten (es reicht ja dass es mich belastet..) Wie seht ihr das denn? Habt ihr schon mit jemand aus der Familie/ von euren Freunden darüber geredet?
marsmaedchen hat geschrieben:Sorry fürs Zutexten ._.
Kein Problem, mach ich doch auch immer! :D Auch dir noch 'nen schönen Mittwoch :)

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#12
Hey Ihr

Wie geht es euch?
Ich kenne das Gefühl, wenn ich Abends nach Hause komme (der Tag lief gut, mit Sport, gesundem Essen) und dann gönne ich mir einen Teil der Schokolade und schwups, ist die ganze Tafel weg - dann kommt das schlechte Gewissen und der Gedanke "ah, eh schon egal" und weg ist dann auch die Tüte Gummibärchen (oder was auch immer..) Ich hab's auch schon versucht, dass ich gar nicht's zu Hause habe - aber wenn sich der Gedanke "ah, eh schon egal" einmal festgesetzt hat, dann macht dieser vor nichts halt - kennt ihr das auch?

Hingegen wenn ich wieder einmal einen Tag geschafft habe, oder sogar mehrere, fühle ich mich gut und gelassen. Ich bin stolz auf mich, bis sich nach wenigen Tagen wieder das Gefühl einschleicht, ich hätte zugenommen.. es ist ein Teufelskreis, der im Kopf entsteht - man kann gar nicht innerhalb zwei Tagen zunehmen... kennt ihr das auch?

Alles Liebe!

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#13
Hey :)

mir geht es eigentlich immernoch gut, hatte aber gestern wieder meinen ersten FA (seit einer Woche ohne), habs aber geschafft, mich nicht zu übergeben.
Ich hab dann drüber nachgedacht und mir gedacht, dass das einzig sinnvolle ist jetzt trotzdem positiv zu bleiben (ich hatte auch nicht erwartet, dass ich vom einen auf den anderen Tag komplett "geheilt" bin..) und statt wie ich es sonst immer am Tag danach gemacht habe, dass ich nur Gemüse gegessen hab oder total wenig, hab ich einfach wieder ganz normal gegessen (gesund und genug) und hab mir sogar das erste mal seit laaangem 'nen schokoriegel gekauft weil ich glaube, wenn ich mir nichts mehr verbiete und regelmäßig etwas gönne (was bis jetzt immer zu meinen "verbotenen lebensmitteln" gehört hat), dass dann die FA's ganz aufhören könnten. Gestern abend zum Beispiel hatte ich nämlich einfach richtig Lust auf so etwas "Verbotenes", dann hab ich auch nachgegeben und dann konnte ich wahrscheinlich durch die Frustration darüber nicht mehr aufhören. Aber wenn ich mir erst garnichts mehr verbiete, dann könnte es doch sein, dass so ein schlimmer Drang garnicht mehr kommt, oder?
Das Schwierigste für mich ist einfach der Gedanke, dass ich sicher erstmal zunehmen werde, aber dass muss ich wohl einfach akzeptieren..
michi_w hat geschrieben: wenn ich Abends nach Hause komme (der Tag lief gut, mit Sport, gesundem Essen) und dann gönne ich mir einen Teil der Schokolade und schwups, ist die ganze Tafel weg - dann kommt das schlechte Gewissen..
Genau so ist/ war es bei mir auch!! Ich glaube der Fehler ist, dass wir zu viel von uns verlangen und zu perfektionistisch sind (zumindest ist es bei mir so) und irgendwann wird das dann einfach alles zu viel.. Ich glaub es wäre ein großer Schritt, mal besser mit sich selbst umzugehen, sich mehr zu gönnen und nicht zu viel von sich zu erwarten (z.B. wenn man mal wirklich einfach zu erschöpft ist, um den geplanten Sport zu machen, ich bin dann nämlich immer gleich so enttäuscht von mir selbst).
Aber ich trau mir auch noch nicht zu, größere Mengen an Schokolade, usw. zuhause zu haben, ich mach das jetzt immer so dass ich mir an der Tankstelle 'nen einzel verpackten Schokoriegel kaufe.

Ich bleib zumindest nach wie vor optimistisch, ich will es einfach so sehr schaffen.. ich wünsch dir, dass du deine Hoffnung auch nicht verlierst! :)

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#14
Hallo Littlefighter

Wie war deine Woche? Ich finde es super, dass du so ein Verständnis für deine Bulimie hast! Das finde ich grossartig. Es ist wichtig, dass es keine verbotenen Lebensmittel gibt, das finde ich auch. Aber bei mir kommt das schlechte Gewissen auch bei einem Teller Pasta. In letzter Zeit habe ich oft beobachtet, dass mein Tag gut lief und ich mir etwas gekocht habe, während des Essens aber mit den Gedanken gekämpft habe, eine FA zu starten und diesen Gedanken nicht mehr losgebracht. Kennst du das auch? Ich wünschte, ich könnte schnippsen un alles ist wieder gut. Doch leider kann man eine Sucht nicht einfach so absstellen. Ich bin auch eine Perfektionistin und wenn ich den Sport ausfallen lasse, dann geht es mir noch schlechter. Ich muss etwa finden, dass mich beruhigt und von FA abhält..

Alles Liebe!

Re: Weiß nicht mehr, wie ich das schaffen soll..

#15
Hallo :)

Meine Woche war okay, ich hab immernoch mit dem schlechten Gewissen zu kämpfen.. Ich gönn' mir mittlerweile nämlich schon mehr, aber dann krieg ich oft einfach doch nicht genug davon und dann ist's kein "Gönnen" mehr sondern wieder ein FA, und dann hab ich natürlich auch wieder das schlechte Gewissen :(

Diese Gedanken kenn ich auch!! Da findet oft echt so ein "Kampf" in meinem Kopf statt und wenn ich dann wirklich den Gedanken hab "Okay ich lass es einfach zu, ich erlaube mir einfach den FA" dann ist alles zu spät und so war das auch immer, aber den Gedanken darf ich echt nicht zu lassen sondern stattdessen versuchen dagegen anzukommen aber das ist richtig schwer..

Wie läuft es denn bei dir zur Zeit mit dem Sport, nimmst du dir dann auch oft was vor oder wie ist das? Tut aber schonmal echt gut zu wissen, dass auch andere genau das Gleiche durchmachen wie ich.. Schönes Wochenende noch :)
cron