Liebe Vath,

nun ist es leider so daß das Hungern Heißhungeranfälle auslöst. Wenn Du Hungertage einlegst, ist es ganz natürlich das Du, sobald Du DIr wieder eine Mahlzeit erlaubst, nicht mehr aufhören kannst zu essen und es dann ruckzuck zum FA kommt. Das ist ein Teufelskreis und je länger man drin ist bzw ein "Daran Arbeiten" aufschiebt, umso schwieriger ist es, wieder in ein normales Essverhalten zu finden. Du wirst ganz schnell bemerken, das sich über Kurz oder Lang ALLES, Dein gesamtes Leben, ausschließlich nur noch ums Essen bzw NICHT Essen und Kotzen geht. DIe Tatsache, das Du im Moment abnimmst, trotz regelmäßigem Genuß (und anschließendem Brechen), ist erst sehr verlockend und wunderbar, oh ich kenne es zu gut und verstehe Dich in jeder Faser!! Aber Du kannst die Ausmaße und Folgen noch gar nicht absehen, die wir hier alle schon seit Jahren teilweise durchleben. Dein Körper leidet und baut gnadenlos ab, Deine Psyche wird irgendwann ein einziges Wrack sein, Du weißt nicht mehr woher Du das Geld für all die Lebensmittel nehmen sollst, die Du zwangsläufig demnächst immer mehr brauchen wirst. Vor lauter Heimlichkeiten und Vertuschen weißt Du nicht mehr ein noch aus. Ein Leben mit der Bulumie ist ein Leben voller Lügen, besonders wenn man nicht allein lebt.
Dies soll keine schlaue Ansprache sein, liebe Vath, wirklich nicht!!! Wollt Dir bloß damit sagen, was Dich tausendprozentig erwartet, wenn Du Dir nicht den Riegel davor schiebst. Ich selber habe es leider nicht getan und bin nun seit vielen vielen Jahren drin in dieser Krankheit, mal mehr und mal weniger dank Psychotherapien.
Ich drücke Dir ganz fest beide Däumchen, das es dir bald wieder richtig gut geht und Dir so manches erspart bleibt!!!! Ganz liebe Grüße!!!!

Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll.
Einerseits, wenn ich die ganzen Kommentare lese will ich aufhören, aber sobald das essensgefühl wieder aufkommt kann ich mich nicht beherrschen, ich kann es mir einfach nicht verbieten..
Ich brauche es...um wieder ein wenig vom Leben abgelenkt sein.
Ich möchte es aber auch los werden...

Ja, das Essen gibt einem leider sehr viel in manchen Situationen...man kann Spannungen und Druck abbauen, der Genuß läßt uns in dem Moment alles vergessen. Ein so tückisches Suchtmittel...da es der Mensch Tag für Tag zum Leben und Überleben braucht und es nicht umgehen kann.

und genau das ist mein Problem, ich verspüre in dem Moment, in dem ich mich übergebe kein Schamgefühl, ich fühle mehr eine Erleichterung die von mir abfällt.
Ich fühle mich leichter und leer, das gefällt mir, auch wenn es sich komisch anhört.
Es hilft mir, obwohl es mir schadet....
Nur merke ich zu spät das es eig. schlecht ist, aber ich will es nicht aufgeben...ich schaff das einfach nicht, damit bewältige ich meine Probleme...
Ich stehe zwischen zwei Stühlen und weiß absolut nicht wie ich mich verhalten soll, dazu ja oder nein sagen...??!

Hallo mein Name ist Tine. Da ich gelesen habe, man solle nicht immer einen neuen Thread eröffnen wenn man etwas zum ähnlichen Thema sagen möchte, beschreibe ich hier kurz meine Situation.

Ich bin 16 Jahre alt und seit 3 Jahren ungefähr unzufrieden mit meinem Körper. Früher was ich immer sehr schlank und mit 13 fing mein Körper an, die Nahrung anders aufzunehmen. Mein Essverhalten hatte sich nicht verändert aber ich nahm zu. Zuerst bemerkte ich das gar nicht so aber eines Tages stand ich vor dem Spiegel und war erschrocken. Seit dem hasse ich mich. Ich kann nicht mehr lachen und bin ein eiskalter Mensch geworden. Nur wenn ich alleine bin, kann ich Emotionen freien lauf lassen. Na ja, ich habe angefangen mit Diäten und mehr Sport und so. Habe auch einiges runter, bin aber immer noch unzufrieden.

Seit ca. einem halben Jahr dreht sich mein kompletter Tag nur ums Essen. Wenn ich aufstehe ist mein erster Gedanke mein Frühstück. "Wie viel darf ich Heute essen?" "Wenn ich jetzt den Schokoriegel esse, dann lass ich das Mittagessen heute ausfallen!" "Gehe ich heute Abend schwimmen? - Ja dann kann ich jetzt ein Brot essen!" Und das geht dann den ganzen Tag so. Wenn andere etwas essen bekomme ich schlechte Laune, weil ich nicht verstehen kann, warum die essen können und ich nicht. Durch dieses ständige "Was & Wann darf ich was essen?" und die dauerhafte Kontrolle in mir, rede ich auch von nichts anderem mehr, was natürlich viele meiner Freunde stört. Ich habe dermaßen Angst, krank zu werden (Oder bin ich es schon?). Und vor ca. 1 Monat habe ich mich dann das erste Mal absichtlich übergeben, nach einer FA. Auf der einen Seite hatte ich ein Gefühl von Stolz. Auf der Anderen war ich ziemlich fertig, gerade auch wegen der Angst. Ich wollte dann mit einer Freundin darüber sprechen, aber ich habe Angst. Angst, dass sie mich fallen lässt, auslacht oder mich nicht ernst nimmt.
Ich habe mich zwischendurch noch 2 mal erbrochen und dann gestern wieder. Gestern habe ich gekocht und meine Mama hatte vorher übertrieben leckere Kokoscreme gemacht. Und dann habe ich haufenweise Brot mit dieser Creme in mich rein gestopft. Wegen des schlechten Gewissens bin ich dann zu Toilette. Ich denke mir dann immer, dass ich das auf jeden Fall los werden muss und dass das ja auch nicht schlimm sei, weil ich da ja noch die Kontrolle drüber habe, und wenn ich das ab und zu mal mache, kann das ja nicht schlimm sein. Aber egal wo ich im Netz unterwegs bin. Es wird immer von abgeraten, logischer weise. Aber ich glaube jetzt, dass ich schon krank bin, auch wenn es nicht extrem ist. Obwohl ich mich nicht mehrmals am Tag übergeben. Aber so fängt doch alles an oder? Was soll ich jetzt tun? Ich denke auch die ganze zeit, auch wenn ich vor dem Klo hänge, ich kann ja gar nicht Krank sein, weil mir bewusst ist, was ich tue, weil ich mir im Klaren bin, wie schädlich das ist. Denn man liest auch immer wieder das das erst später bewusst wird, dass man Krank wird und ich habe es aber direkt bewusst wahr genommen. Ist das trotzdem eine Krankheit? Und wenn ich jetzt mit meiner Freundin darüber rede, nimmt sie mich dann ernst, denn normaler weise wird das doch auch immer geheim gehalten. Die denkt bestimmt dann ich bräuchte nur Aufmerksamkeit. Hat jemand einen Rat?

okay

Ich weiß, dass klingt in dem Forum nun wirklich etwas abgedroschen. Aber es ist nun mal so: Ko*en löst keine Probleme. Es schafft auf lange Sicht nur noch mehr - von ernsthaften Gesundheitsschäden mal ganz zu schweigen.
Wenn Du merkst, dass so eine Leere wieder in Dir hochsteigt, dann versuche Dich rechtzeitig davon abzulenken. Gehe raus in die Natur. Triff Dich mit Freunden. Kauf Dir einen Boxsack, unterstütze andere Leute in einem Ehrenamt. ... Es gibt so viele Möglichkeiten. Du musst aber aktiv gegen den Dämon in Dir ankämpfen. Versuch es doch einfach mal mit den Bachblüten bzw. alternativ auch mit den Schüssler Salzen. Die helfen Dir, mental stärker zu werden und haben sonst keine Nebenwirkungen. Du kannst es ja erstmal mit den Notfall-Tropfen probieren. Die sind in der Apotheke gar nicht so teuer. Um einen Vergleichswert zu erhalten, kannst Du Dich ja mal hier umschauen: http://www.zurrose.at/naturheilmittel/bachblueten.html

ich will mir ja helfen lassen, so ist es nicht...
aber dieser Wille verfliegt viel zu oft, weil ich mich wie schon gesagt dabei gut fühle und das ekelgefühl erst später auftritt und aber beim nächsten Mal schon wieder vergessen ist!

für mich ist es aber nicht so einfach...

Hey,
ich war so alt wie du wie diese gedanken angefangen haben (ok, jetzt bin ich auch nur 2 jahre älter).

und ich war zeitweise eine volle pro...zuerst p*** und dann p***. Ich war stolz darauf eine mia zu sein, weil ich eben in kurzer zeit erstmal viel abgenommen hab. und am anfang war es ja auch nur alle 2 tage und nur wenn ich was ungesundes gegessen habe.

Aber irgendwann verselbstständigt sich das. kannst du dir vorstellen wie erniedrigend das ist in der schule k* zu gehen? weil du einfach nicht anders kannst?
oder in den mistkübel weil das bad nicht frei is? oder draussen in die mülltonne? und ständig irgendwas zu verstopfen..und notlügen zu erfinden? damit es ja keiner merkt.
es ist ein teufelskreis..am anfang denkt man sich vielleicht es ist erstrebenswert. und ich bin mir bis zu einem gewissen grad sicher das es nichts bringt und du es nicht verstehen wirst (nicht böse gemeint) wenn ich dir sage hör sofort aufdamit. weil du eventuell meiinst du kannst nicht so tief abrutschen und du willst es versuchen.


aber denk immer daran. drinnen bist du schnell. eine zeit lang ist es hilfreich. und dann kämpfst du dein ganzes leben...und lässt es womöglich auch deswegen.

Genau so ist es, Mäuschen: Irgendwann veranstaltet man die unglaublichsten Dinge. Heimliches Erbrechen an den unmöglichsten Orten und in die unmöglichsten Behältnisse!!!
Liebe Vath, erst dachte ich ebenfalls, das ich dem Ganzen selber einen Schlußstrich setzen kann, da ich mir von Anfang an über mein ungesundes Verhalten im Klaren war. Aber diese Erkenntnis verhindert nicht die Sucht, in der man sich ratzfatz befindet. Ohne das man es will und vorallem ohne das man sich der Tragweite dessen bewußt ist. Und ihne das man es aufhalten kann, wenn man es ein paar Mal gemacht hat. Bereits am zweiten Tag konnte ich nicht mehr aufhören damit. Tat es zwar anfangs nicht mehrmals täglich...aber es wurde mit jedem Mal mehr und es war durch nichts zu stoppen.
Ich glaube zwar nicht, das es Dich abhält (das hätte es mich wahrscheinlich auch nicht, da man sich ja immer sagen kann, das man selber anders ist), aber irgendwann kommt die Zeit in der Du vom ewigen Essen und Brechen zunehmen wirst. DIe wenigsten Bulimikerinnen sind so schlank wie sie es gerne wären. Der Körper gewöhnt sich an dieses kurze Vergnügen und krallt sich sofort jede Kalorie, die einfließt. So schnell kann man sich gar nicht allem entledigen.

vath hat geschrieben:für mich ist es aber nicht so einfach...

ich will nicht ausfällig werden, aber kommt bei dir noch etwas an? joliana schrieb grade, dass sie jahre dagegen ankämpfte, und du sagst nach drei wochen "für mich ist es aber nicht so einfach"?!
wir stecken doch da alle drin und für NIEMANDEN hier ist oder war es einfach. also lass doch die bedenken der anderen einfach mal zu und überleg dir genau was sie damit eigentlich ausdrücken wollen. ist dir bewusst was "jahre" im gegensatz zu drei wochen eigentlich sind? was du in "jahren" erleben kannst?
wir dachten alle am anfang 'ach das bisschen kotzen' - wir dachten alle am anfang 'ach so nehm ich wenigstens ab' - wir dachten alle am anfang 'aber xy macht es doch auch' - wir dachten alle am anfang 'esstörungen sind doch irgendwie ne gute ablenkung' - und jetzt sitzen wir mitte des monats bei aufgebrauchtem geld vorm kühlschrank und fangen an aus fenstern und in plastikbeutel zu kotzen. niemand von uns hätte sich da gesehn. alle dachten wir doch, son bisschen kotzerei is schon irgendwie cool.

was genau magst du denn noch von uns hören?

ich gib euch beiden recht. wir sind doch alle irgendwie 'gleich'..

und vath glaub mir. eventuell denkst du dir gerade "sowas würde ich nie tun, ich bin doch nicht dumm, ich hö rechtzeitig auf" aber das wirst du nicht können. Und die krankheit wird dich früher oder später auffressen - psychisch und physisch!