Hallo meine Lieben,
ich kann es eigentlich noch gar nicht glauben, dass ich mich hier registriert habe, es fühlt sich für mich an, als würde ich zum ersten Mal zugeben, ein Problem zu haben.
Also, ich weiß gerade auch gar nicht, was ich so genau schreiben soll, ich fang einfach einmal irgendwo an.
Ich bin 18 Jahre alt und habe vor einem Jahr Matura gemacht. Probleme mit meinem Essverhalten habe ich seit ca. 2 Jahren.
Früher konnte ich alles essen, ich war dünn und habe mir auch nie große Gedanken gemacht, wie viel ich zu mir nehme, vor allem weil ich mit lauter Burschen groß geworden bin, haben wir Mengen-mäßig so einiges verdrückt. In der 3. Volksschule habe ich beschlossen Vegetarier zu werden, was keine große Sache war, weil mein Vater eben auch kein Fleisch isst, das war damals einfach ein spontaner Entschluss, mehr nicht.
Als ich dann in die Pubertät gekommen bin (war ein Spätzünder) hat sich plötzlich alles geändert. Mein Selbstbewusstsein ging den Bach hinunter und Essens-technisch konnte ich nicht mehr alles in mich hineinstopfen, ohne zuzunehmen. Ich habe plötzlich nur noch alle anderen gesehen, die schöner, beliebter und natürlich, vor allem dünner waren als ich. Ich war nie dick (außer als ich ganz klein war- damals habe ich laut meiner Eltern auch total unkontrolliert gegessen), ich bin sehr sportlich aber eben vom Körperbau her nicht klein und zierlich geraten. Irgendwann war ich mit mir selbst so unzufrieden, dass ich aufgehört habe in Spiegel zu schauen, weil ich den Anblick so schrecklich fand. Und vor zwei Jahren dann, habe ich mir quasi zum ersten Mal den Finger in den Hals und... ja. Damals hatte ich einfach viel gegessen und wollte das rückgängig machen. Danach ging es mir zum Einen schrecklich, zum Anderen fühlte ich mich besser. Damals habe ich mir geschworen, dass das nur ein "Ausrutscher" war und dass so etwas nie wieder passiert. Mittlerweile ist es zur Regelmäßigkeit geworden.
Ich habe mich vorher ein bisschen durchs Forum gelesen und möchte noch sagen, dass ich diese Fressanfälle nicht in einem derartigen Ausmaß und so oft habe, wie einige hier (bitte nicht falsch verstehen!). Aber ich schaffe keine Woche ohne über dem Klo hängen mehr.
Einerseits sehe ich ein, dass das alles keine Lösung mehr ist. Ich habe seit einem halben Jahr meine Regel nicht mehr (ich weiß nicht, ob das in diesem Zusammenhang steht), ich habe oft Bauchschmerzen und was besonders schlimm für mich ist, da ich sehr viel gesanglich an meiner Stimme arbeite, vermehrt Stimmprobleme (Entzündungen, etc) nach dem Übergeben.
Jetzt weiß ich nicht, wo ich stehe. Ich weiß nicht, ob ich Bulimie habe oder nicht. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich weiß nicht, wie ich da rauskomme. Ich habe Angst, aufzuhören und zuzunehmen. Ich verstehe momentan einfach gar nichts.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.
Alles Liebe,
Estrellla1326
Re: Ich weiß nicht, wo ich stehe.
#2Hallo Estrella
Einen schönen Nick hast du dir da ausgesucht. Sei herzlich willkommen in diesem forum.
Auch wenn du betonst, nicht so oft FA zu haben wie manche hier und nicht so oft über dem Klo hängst wie andere, so geschieht beides doch in einer Regelmässigkeit mit relativ kurzen Zeitabständen. Demzufolge hast du eine ES, Bulimie.
Die Tatsache, dass du deine Stimme zur Berufsausübung brauchst und bereits so feststellst, dass sie Schaden nimmt, sollte dir zusätzlich zu denken geben.
Also begib dich sofort in Therapie, sofern du nicht schon in einer bist. Du tust dann etwas für dich, deine Gesundheit, deinen Beruf und folglich auch deine wirtschaftliche Existenz. Dies alles sollte dir wichtig genug sein, das Ganze nicht auf die lange Bank zu schieben.
Viel Erfolg
Peter
Einen schönen Nick hast du dir da ausgesucht. Sei herzlich willkommen in diesem forum.
Auch wenn du betonst, nicht so oft FA zu haben wie manche hier und nicht so oft über dem Klo hängst wie andere, so geschieht beides doch in einer Regelmässigkeit mit relativ kurzen Zeitabständen. Demzufolge hast du eine ES, Bulimie.
Die Tatsache, dass du deine Stimme zur Berufsausübung brauchst und bereits so feststellst, dass sie Schaden nimmt, sollte dir zusätzlich zu denken geben.
Also begib dich sofort in Therapie, sofern du nicht schon in einer bist. Du tust dann etwas für dich, deine Gesundheit, deinen Beruf und folglich auch deine wirtschaftliche Existenz. Dies alles sollte dir wichtig genug sein, das Ganze nicht auf die lange Bank zu schieben.
Viel Erfolg
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten