Hallo ihr Lieben,

in letzter Zeit habe ich wirklich oftmals Angst vor mir selbst.
Dass ich so gut wie immer friere, generell eher schwach bin, unter Schlaf- und Konzentrationsstörungen leide, daran habe ich mich ja (leider) fast gewöhnt. Das geht schon so lange, dass ich es kaum noch anders kenne.

Letztens habe ich beim Erbrechen Blut mit ausgespuckt. Zuerst habe ich mich riesig erschrocken, dachte es kam aus dem Magen, dann aber festgestellt, dass es "nur" Nasenbluten war. Äderchen geplatzt oder so.
Montag hatte ich eine kleine Zahn-OP, mein Zahnfleisch musste genäht werden und gestern wurden die Fäden gezogen. Sah soweit alles gut aus, abgesehen davon, dass die Bulimie auch ihren Anteil am Zustand meiner Zähne hat, Zahnfleisch neigt zu Blutungen und ist ebenso wie die Zähne recht schmerzempfindlich (oh Wunder^^) Nun konnte ich einige Tage nur Suppe, Joghurt und sowas essen, was ich einerseits gut fand, andererseits hat sich ein enormer Fressdrang aufgebaut dem ich heute nicht mehr standhalten konnte. Nun ist beim Kotzen das frisch verheilte Zahnfleisch wieder aufgeplatzt Das ist doch krank sich sowas anzutun. Auf der anderen Seite hasse ich mich zur Zeit so sehr, dass es mir fast egal ist, wenn noch schlimmeres passiert.

Ich habe auch total Angst, weil ich Montag für 5 Tage ins Krankenhaus muss und operiert werde (chronische Nasennebenhöhlenentzündung). Hatte noch nie eine Vollnarkose und habe Angst durchzudrehen, wenn der Fressdrang kommt. Alles zum verzweifeln und aufgeben momentan. Sport darf ich dann auch eine Weile nicht machen und ich fühle mich seit ein paar Monaten in meinem Körper so wiederlich wie seit Jahren nicht mehr, da ich in letzter Zeit soviele FAs habe und dementsprechend zugenommen habe (ich hab auch Phasen ohne, ich wünschte, ich wüsste wieso und wie ich das wieder erreichen kann)

Jetzt sitz ich hier, war froh, dass der Eingriff am Zahn so gut und weniger schmerzhaft als erwartet verlaufen ist und habe es mir selbst wieder ruiniert

heyho!

die autophobie ist meines erachtens ein ganz normaler begleiter der bulimie (leider!).
das du natürlich dauerschwach bist find ich persönlich komisch! ich bin momentan eher kaum kaputt zu kriegen, aber frieren tue ich auch sehr oft und wenn ich mich dann endlich mal warm genug angezogen hab,fang ich übel an zu schwitzen. nervig!!haha

warum hasst du dich zur zeit so sehr? wenn ich fragen darf? manchmal wenn man über die gründe nachdenkt, hilft es einem sich selbst zu verstehen und man findet vllei ansätze zur besserung, bzw. eliminierung eines problems. als kleiner denkansatz vllei.

auf jeden fall drücke ich dir für deine op die daumen!! keine angst (ich weis ist leicht gesagt) vor der narkose!! hatte ich auch damals vor ner op, aber im nachhinein betrachtet, vollkommen unbegründet. das aufwachen war sogar iwie lusti!! haha
also,...keine angst! kopf hoch! zähne zusammenbeißen und durch!!;)

in diesem sinne!
lg fauz

hui das kenn ich nur zu gut, also geblutet hab ich noch nie, obwohl,... aber minimal. abe rich mein das mit der selbstzerstörung. ich genieß das dann auch irgendwie, krank ich weiß, aber ich habe dann das gefühl als könne mir nichts mehr passieren. wenn ich mich selbst zerstöre und selbst so hasse, dann kann mich kaum jemand anders noch mehr verletzten... denk ich dann zumindest...

sag mal hast du mit deinem zahnarzt über deine es gesprochen? meiner hat es offensichtlich bemerkt und ich war auch gerade wieder. und wahh er sagt nichts, aber irgendwie bin ich mir sicher... wenn er zb am anfang nett ist, dann in den mund sieht, danach etwas zurück haltend... seine blicke ändern sich. vor allem hatte ich einen verband oben damit man die rit*e spuren am arm nicht sieht und ich hatte das gefühl, dass er den zusammenhang feststellte und nicht eine sehnenscheidenentzündung oder so an nahm... bild ich mir das ein oder checken die das schon? und hat er/sie dich drauf angespochen oder hast du ihm/ihr das gesagt? und wah nächste woche wieder termin... ghört a bisserl was gerichtet..

wegen vollnakose musst keine angst haben!!! aber sag ihnen auf jeden fall dass du ne es hast, wenn sie dich nicht fragen- is wichtig wegen der nakose... nicht dass du eine zu leichte bzw zu starke bekommst!!!

das mit der angst dass man dort keine fas haben kann bzw sich nicht bewegen kenn ich. aber siehs mal als schutz f deine zähne, dass sie sich kurzzeitig erholen können bzw. das zahnfleisch und bewegen... naja man sollte ja keine tipps oder so geben, aber es gibt ein stiegenhaus im krankenhaus... nur damit du nicht ganz verzweifelst...
viel glück
lg
jo eh

Mir geht es auch so, dass ich einerseits manchmal Angst vor mir selbst habe, vor dem was ich mir antue, andererseits durch meinen Selbsthass habe ich Gefühle wie "das hast du nicht anders verdient" bis hin sogar zu "ich will mich zerstören, damit endlich alles aufhört"

Ich hab meinem Zahnarzt noch nichts davon gesagt...Bin allerdings auch erst vor wenigen Monaten umgezogen, sodass ich dort jetzt zum 1. Mal war. Ich weiß nicht, ob sie es gemerkt hat...Man sagt allgemein ja schon, dass die das am Zustand der Zähne sehen können, was ich auch glaube, aber bestimmt ist es auch bei jedem Patient wieder verschieden...Gibt auch Menschen ohne ES, die schlechte Zähne haben.

Ich glaube nicht, dass ich mich traue, im KRK oder beim Zahnarzt das mit der ES zu erwähnen...Wenn ich direkt gefragt werde, würde ich es wohl sagen, aber einfach so von mir aus...ich glaube nicht.

Ich denke grad, obwohl ich weiß, dass es vermutlich sowieso nicht klappt, da ich die nächsten Tage gezwungen bin, enigermaßen normal zu essen und nicht zu kotzen, versuche ich das zuhause beizubehalten. Aber das habe ich mir schon so oft vorgenommen. "ab morgen machst du das und das, nimmst dir das und das vor, dann wird alles gut" und dann passiert irgendeine Kleinigkeit und schon kann man es wieder nur übers Essen kompensieren -.-

joeh hat geschrieben: Mir geht es auch so, dass ich einerseits manchmal Angst vor mir selbst habe, vor dem was ich mir antue, andererseits durch meinen Selbsthass habe ich Gefühle wie "das hast du nicht anders verdient" bis hin sogar zu "ich will mich zerstören, damit endlich alles aufhört"

in einem ähnlichen zwiespalt befind ich mich auch! ich meine ich hab wenig angst vor mir, bzw. vor dem was ich mir antue! es sind konesquenzen derer ich mir mittlerweile sehr bewusst bin. mein gedanke der mich kaputt macht ist eher,...warum sollte ich, bei dem was ich mir beabsichtigt antue, das recht haben glücklich zu sein! weist andere sind wirklich krank und haben keine wahl, obwohl sie gern anders wollten. ich bin körperlich relativ gesund und zerstör mich mit absicht! ist irgendwie ein tabu in meinen augen!!! aber tut ja so nix zur sache hier.haha

joeh hat geschrieben:Ich denke grad, obwohl ich weiß, dass es vermutlich sowieso nicht klappt, da ich die nächsten Tage gezwungen bin, enigermaßen normal zu essen und nicht zu kotzen, versuche ich das zuhause beizubehalten. Aber das habe ich mir schon so oft vorgenommen. "ab morgen machst du das und das, nimmst dir das und das vor, dann wird alles gut" und dann passiert irgendeine Kleinigkeit und schon kann man es wieder nur übers Essen kompensieren -.-

ich geb hier immer ganz gern nen tipp meiner psy weiter. denk nich zu viel über essen nach und ob du zu viel bzw. zu wenig isst. je mehr man sich damit befasst und alles rutscht man ungewollt immer tiefer in die sucht. klingt albern,...aber ein wenig hilft es wirklich.
und wenn es nicht sofort klappt mit dem beibehalten, freu dich wenigstens wenn du eins, zwei tage ohne erbrechen aushältst und immer schön kopf nach oben,...halt dir nicht schon vorne weg vor augen das es eh nicht klappt,...weil dann klappts auch wirklich nicht!! ich weis ich sag das alles so einfach,...selber bin ich kein deut besser! ich wäre mega froh mal wieder nen kotzfreien tag zu haben. aber vllei hilft es dir ein wenig!!;)

joeh hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass ich mich traue, im KRK oder beim Zahnarzt das mit der ES zu erwähnen...Wenn ich direkt gefragt werde, würde ich es wohl sagen, aber einfach so von mir aus...ich glaube nicht.

was wäre denn der unterschied an der situation wenn du gefragt wirst und du dich überwinden musst oder du dich ohne, das du gefragt wirst, überwinden musst? wenn ich fragen darf? das soll nich vorwurfsvoll sein,...nur interessehalber.

lg fauz

ich habs überstanden und bin wieder zuhause! Die zwei Tage nach der OP waren die Hölle, mega Schmerzen, obwohl ich mit Schmerzmitteln vollgepumpt war, 2 Tage konnte ich nicht essen und schlafen, dann gings langsam aufwärts. 1-2Wochen wird es noch dauern, bis alles komplett verheilt ist und ich wieder vernünftig durch die Nase atmen kann.

Ich habe von meiner ES nichts erwähnt...Der Unterschied ob ich gefragt werde oder das von mir aus erzähle...ich weiß nicht klingt vielleicht doof, aber die Überwindung ist einfach viel größer. Wenn ich direkt gefragt werde, muss ich es "nur" zugeben, im anderen Fall muss ich aus dem nichts heraus auf dieses Thema zu sprechen kommen.
Naja zum Zahnarzt muss ich demnächst auch nochmal, mal sehen ob ich dann evtl drüber spreche.

Mit dem Essen war es okay in der Klinik. 2 Tage ging wie gesagt sowieso nix, dann habe ich langsam und vorsichtig wieder ein bißchen essen können. Geschmeckt habe ich ohnehin nicht viel, und ich hatte einfach andere Sorgen als an Fressen&Kotzen zu denken...Jetzt muss ich mal die Tage abwarten, wenn es mir besser geht, wie es dann wird. Ich muss mich ja auch noch schonen und wenn dann Langeweile aufkommt.... Es wäre eigentlich eine Katastrophe, wenn ich kotzen gehen würde. Da kann in der Nase alles wieder aufreißen und übelst anfangen zu bluten, sodass ich schlimmstenfalls nochmal operiert werden müsste.
Ich hoffe mein Verstand ist in diesem Fall gegenüber meinem selbstzerstörenden Verhalten stärker.

Klar hast du recht, zu versuchen nicht über essen, wieviel oder wenig nachzudenken. je mehr man das tut, desto schlimmer wird es natürlich. nur wenn das so einfach wäre....ich bin leider sowieso einMensch, der sehr schlecht abschalten und sich ablenken kann und viel zu viel über alles nachdenkt, nicht nur, was das essen betrifft....