#21
von Cupcake
Ich versuche mein Denken zu ändern. Nicht so oft auf die Waage zu steigen. Um ehrlich zu
sein ich hab keine Ahnung was genau ich tun soll. Ich hab noch nie normal gegessen, weiß
auch nicht wie das geht. Wenn ich eine Portion esse, die für mich normal aussieht, schockt
das immer alle. Die fragen warum ich so wenig ess und wenn ich seh was die verdrücken ist
das für mich viel zu viel. Außerdem hab ich Angst zuzunehmen, weil ich gerade mein Ideal-
gewicht hab und denke auch nicht an der unteren Grenze bin. Bisher war ich immer dick und
das will ich nicht mehr werden. Ich brauch normal nicht viel zum Essen, aber das glaubt mir
auch keiner. Wer würde das schon einer Essgestörten glauben. Langsam krieg ich wieder
Depressionen, weil ich mit dem ganzen nicht mehr fertig werde. So auch mit meinen Problemen
und meiner Verantwortung gegenüber meinen Freunden, der Schule usw. Aber ich darf das
auch nicht zeigen, weil ich sonst meine Freunde verlier. Die haben einfach keine Lust mehr
auf einen "Dauer-Depri" und das haben sie mir auch schon klar und deutlich gesagt. Ich kanns
denen sowieso nie recht machen. Anfangs wollte ich mit Diäten abnehmen, dann hab ich mich
gestraft und garnichts mehr gegessen. Später hab ich dann diese Magenkrämpfe bekommen
und nur noch zugenommen. Und das fand ich schlimm, weil ich meinen Körper so wie er war
sowieso schon nicht toll gefunden hab. Ich hab keine Ahnung was dünn ist und dick. Ich fühl
mich unwohl.. und viel zu dick. Aber selbst wenn ich richtig schlanke Mädchen sehe, finde ich
sie auch zu dick. Wenn meine Freunde sagen "du bist doch dünn" frage ich mich immer was sie
meinen. Ich antworte darauf garnicht mehr.
Ich hatte mal einen Hund. Der hat mir echt gut getan... Als der da war hab ich einigermaßen
normal gegessen und bin auch rausgegangen. Ich hatte keine Depressionen. Nur noch Proble-
me mit meinem Gewicht. Aber das war nicht so schlimm wie davor oder jetzt. Nachdem meine
Mom ihn einfach so weggegeben hat gings los. Ich hab wieder richtig viel abgenommen. Dass
mir der Hund richtig gut getan hat und für mich sogar eine Art Therapie war, ist meiner Mom
egal. Sie findet es lächerlich und macht mich immer nieder, wenn ich davon anfange. Ich hab
schon so viele Leute im Leben verloren und dieses Tier war für mich auch wie ein Freund. Es
hat echt weh getan. Vor allem weil ich kurz davor meine beste Freundin verloren hatte. Und
das belastete mich ein Jahr sehr. Jetzt auch noch... aber nicht mehr so schlimm.
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!