Re: Sättigungsgefühl?

#17
Ich kann nicht so gut erklären wie ich das mein. Sorry. Ich versuch's nochmal: ab und zu
kann ich das dann drinnen behalten, aber wenn ich merke, dass ich mich bei ein bissl schon
überfressen hab denk ich mir "ich geh danach sowieso ins Bad" und deswegen denk ich nicht
mehr daran wieviel das eigentlich ist. Meine Freunde haben erst mitbekommen, dass ich gar-
nichts esse, dann dass ich ein bissl was esse [war noch die schöne Zeit als mein Hund da
war und sich das alles so ein bissl gebessert hat. Heißt ich hab an manchen Tagen für meine
Umstände normal gegessen. Damit mein ich, dass ich eig schon immer wenig gegessen hab,
aber für mich war das immer genug.] und seit etwa acht Monaten hab ich B. Darum hat sie
das schockiert. Meine bf muss das mitkriegen, weil sie den ganzen Tag da ist. Ich hab für
mich nur zwei Möglichkeiten: entweder ich geh das Risiko ein und versuch mich nicht zu über-
fressen... das kann schnell schief gehen, weil das wirklich schnell passiert. Und das dann mit
Magenschmerzen oder mir kommt das alles so wieder hoch. Und wenn ich dann versuch das
ganze zu verdrängen, fang ich plötzlich an zu weinen, kauer mich auf meinem Bett zu-
sammen oder bin zumindest für den restlichen Tag down. Das andere wäre dann garnichts
essen. Und das kann ich auch ziemlich leicht... aber dann verfall ich dem wieder. Nach drei
Tagen wird es für mich schon normal und ich denk dann nicht mal mehr dran. Es ist mir einfach
egal! Und das ist schon einmal gefährlich geworden... Also esse ich vor ihr, wenn ich muss
und langsam wird das für mich auch normal. Natürlich versuch ich nicht zu viel zu essen.
Lieber erstmal zu wenig... und dann steigern.
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!

Re: Sättigungsgefühl?

#18
"natürlich" versuchst du vor ihr nicht viel zu essen - weil du Angst hast, dass dir dann wieder schlecht wird und dein Magen schmerzt? Hast du das schon mal abchecken lassen, ob es evtl körperliche Ursachen haben könnte?

Ich seh da die Gefahr des Kreislaufes: du isst wenig, dein Körper gewöhnt sich an die geringen mengen. Isst du mal etwas mehr, rebelliert er, und du übergibst dich und isst beim nächsten mal wieder wenig. Usw.

Hast du auch richtige essattacken? Oder übergibst du dich nur nach "normalen" Mahlzeiten? Und wenn du merkst, dass dir ein normales Essen zu viel war, denkst du dann manchmal "jetzt ist es eh schon egal" und futterst dich voll?

Und noch ne ganz wichtige Frage: was tust du gegen deine Bulimie?

Re: Sättigungsgefühl?

#19
Ich war schon oft wegen meinen Magenschmerzen beim Arzt. Der sagt ich bin es nicht mehr
gewohnt, dass mein Magen voll ist. Der hat sich schon so zusammengezogen, dass selbst
eine kleine Menge schon fast zuviel ist. Deswegen steiger ich das auch langsam, weil ich
sonst nur noch Schmerzen hab. Und deswegen kommt mir das Essen auch immer sofort hoch,
wenn ich mal ne normale Portion ess. Also so hab ich's verstanden.

Ich hab schon eine sehr lange Zeit garnichts mehr gegessen. Höchstens mal einen halben
Apfel in der Woche. Mein Körper hat schon auf Sparflamme gesetzt.

Manchmal hab ich richtige FA und verputz echt eins nach dem andern... so ungefähr zwei
bis dreimal die Woche. Das passiert, wenn ich richtig Stress hab und das kommt bei meinen
Freunden und meiner Familie nicht selten vor.

Ich versuch jeden Abend mit meinen Eltern zusammen zu essen. Gemeinsam am Tisch, aber
dann bin ich auch immer total unsicher, weil mein Dad mich komisch anguckt. Er sieht das als
Verschwendung an und sagt mir das auch direkt. Und meine Mom sagt immer wieder "nimm
dir soviel zu willst" oder "ist das alles, was du isst". Ich blick da langsam nicht mehr durch.
Einerseits versucht sie mir manchmal zu helfen und sagt sie ist verzweifelt. Andererseits will
sie mir garnichts helfen und lässt ihren Frust an mir aus. Außerdem kommt sie immer, wenn sie
Probleme hat zu mir und weint dann. Ich hab ihr schon oft gesagt, dass ich das nicht ertrag
und dass ich selbst schon genug Probleme hab mit denen ich nicht fertig werd. Außerdem
kann ich ihr garnicht mehr vertrauen, weil sie schon so viel scheiße gebaut hat... oder schon
angefangen hat zu lachen, als ich ihr mein Herz ausgeschüttet hab.
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!

Re: Sättigungsgefühl?

#21
Ich versuche mein Denken zu ändern. Nicht so oft auf die Waage zu steigen. Um ehrlich zu
sein ich hab keine Ahnung was genau ich tun soll. Ich hab noch nie normal gegessen, weiß
auch nicht wie das geht. Wenn ich eine Portion esse, die für mich normal aussieht, schockt
das immer alle. Die fragen warum ich so wenig ess und wenn ich seh was die verdrücken ist
das für mich viel zu viel. Außerdem hab ich Angst zuzunehmen, weil ich gerade mein Ideal-
gewicht hab und denke auch nicht an der unteren Grenze bin. Bisher war ich immer dick und
das will ich nicht mehr werden. Ich brauch normal nicht viel zum Essen, aber das glaubt mir
auch keiner. Wer würde das schon einer Essgestörten glauben. Langsam krieg ich wieder
Depressionen, weil ich mit dem ganzen nicht mehr fertig werde. So auch mit meinen Problemen
und meiner Verantwortung gegenüber meinen Freunden, der Schule usw. Aber ich darf das
auch nicht zeigen, weil ich sonst meine Freunde verlier. Die haben einfach keine Lust mehr
auf einen "Dauer-Depri" und das haben sie mir auch schon klar und deutlich gesagt. Ich kanns
denen sowieso nie recht machen. Anfangs wollte ich mit Diäten abnehmen, dann hab ich mich
gestraft und garnichts mehr gegessen. Später hab ich dann diese Magenkrämpfe bekommen
und nur noch zugenommen. Und das fand ich schlimm, weil ich meinen Körper so wie er war
sowieso schon nicht toll gefunden hab. Ich hab keine Ahnung was dünn ist und dick. Ich fühl
mich unwohl.. und viel zu dick. Aber selbst wenn ich richtig schlanke Mädchen sehe, finde ich
sie auch zu dick. Wenn meine Freunde sagen "du bist doch dünn" frage ich mich immer was sie
meinen. Ich antworte darauf garnicht mehr.

Ich hatte mal einen Hund. Der hat mir echt gut getan... Als der da war hab ich einigermaßen
normal gegessen und bin auch rausgegangen. Ich hatte keine Depressionen. Nur noch Proble-
me mit meinem Gewicht. Aber das war nicht so schlimm wie davor oder jetzt. Nachdem meine
Mom ihn einfach so weggegeben hat gings los. Ich hab wieder richtig viel abgenommen. Dass
mir der Hund richtig gut getan hat und für mich sogar eine Art Therapie war, ist meiner Mom
egal. Sie findet es lächerlich und macht mich immer nieder, wenn ich davon anfange. Ich hab
schon so viele Leute im Leben verloren und dieses Tier war für mich auch wie ein Freund. Es
hat echt weh getan. Vor allem weil ich kurz davor meine beste Freundin verloren hatte. Und
das belastete mich ein Jahr sehr. Jetzt auch noch... aber nicht mehr so schlimm.
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!