Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#16
Ach ich weiß nicht, das wird mir zu viel und langsam habe ich keine lust mehr darüber zu reden, zu schreiben oder jeden Tag zu sagen das nichts los ist, das es mir gut geht, jeden zu sagen ich mach doch nur eine Diät, jedem seine Fragen zu beantworten was mit mir nicht stimmt, jedem zu erklären warum ich so geworden bin.

Aber als würde das nicht noch reichen, kommt auch noch dazu das es meinem Papa (lebt nicht in Deutschland) nicht gut geht, das zieht mich richtig runter und Trauer kommt auf..

Ich hab auch keine Lust immer und immer wieder bei jedem Blick in den Spiegel enttäuscht zu werden, ich bin es leid.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#17
mir kommt das alles schon ziemlich bekannt vor. vielleicht nicht direkt von mir, aber von anderen leuten, die sich hier im forum schon verbal "ausgekotzt" haben. du bist an dem punkt, an dem du erkannt bist, dass du krank bist und das alles nicht mehr willst. an den punkt kommt jeder, besser natürlich früher als später. wie gesagt, du findest hier bestimmt hilfe und austausch, wenn du gern wieder gesund werden möchtest. auch deine sichtweise ("blick in den spiegel") muss sich aber dafür ändern. das muss nicht von heute auf morgen gehen... bei mir ging es irgendwann von selbst - die kilos, die ich noch abnehmen wollte zum "traumgewicht", wurden immer weniger, und plötzlich merkte ich, dass ich eigentlich zufrieden mit meinem körper bin und auch meine problemzonen zu mir gehören, und ich dünn und ohne kurven nicht mehr ich selbst wäre. aber nur weil ich das jetzt schreibe, wirst du natürlich nicht antworten "ja, du hast vollkommen recht, jetzt will ich nicht mehr abnehmen". das kommt irgendwann von selbst... oder man muss es sich eben klarmachen.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#18
Hallo catie,

Das mit dem Dünn-sein-Wollen, besser erbr* können & gleichzeitig aber nicht "leiden" müssen und mehr oder weniger keine Essstörung haben wollen - das kenne ich alles :roll: . Aber wenn man dauernd so hin und her gurkt zwischen "ich will nicht mehr" und trotzdem vollfressen, statt eine normale Portion zu essen und nicht zu erbrechen, ändert sich nix. Es vergeht halt Zeit & Du gewöhnst Dich an die Situation und dann ist es noch schwerer.

Essen erbrechen klingt vllt. nach dem Abnehmerfolg schlechthin, aber trotz allem nehmen einige zu, werden sogar trotz Bulimie oder erst dadurch übergewichtig. Klar gibt es auch das Gegenteil. Aber es ist kein Garant für eine schlanke Linie und erst recht nicht gesund für Körper und die Psyche. Aber da erzähle ich Dir bestimmt nichts neues :wink:
Ich weiß nicht was mit mir los ist, ich habe keine Kontrolle mehr und tue Dinge die ich nie wollte. Verstehst du? Ich will einfach nur verstehen was mit mir los ist.
Abnehmen ist doch eines der Frauenthemen Nr. 1. neben Jungs etc. ;) Und mit 15 bestimmt genau so stark. Ich glaube, dass bestimmt über 90 % meiner Gleichaltrigen in der Schule Probleme mit Diäten, mit depressiven Verstimmungen, mit Liebeskummer, mit "dem einen, den sie nieeee vergessen & für immer lieben werden", mit den Freundinnen hatten. So seltsame Dinge, die einem so extrem nahe gehen & fertig machen, passieren wohl in der Pubertät.

Ich seh´s ja an meiner Schwester und anderen... wie sie mit 14 extrem aggro wird, ständig mit meinem Vater streitet, ihr alles stinkt und das Leben sowieso scheiße ist und am liebsten würde sie sterben und fett ist sie auch....
Das ist vllt. mit Dir los. ^^

Hast Du eine Lehrerin / Freundin, mit der Du über Deine Gefühle sprechen kannst?

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#19
Nein ich habe keine Freundin oder so mit der ich darüber reden kann oder möchte. Auch keinen Kumpel oder so. Niemand würde es verstehen, ich sehe es jetzt schon vor mir Wie sie reagieren würden. Niemals.
Ich habe es mal einer Lehrerin gesagt undso, aber Sie weiß nicht alles und von meinen aggessionen auch nicht. Also im Grunde bin ich auf mich selbst gestellt.

Die Tage über weihnachten undso ist familie zu besuch, d.h. viel Essen und ich habe keine Chance zu erbrechen. Ehrlich gesagt habe ich seid Freitag nicht mehr dran gedacht zu brechen, seid sie da sind und.hatte viel Spaß, aber jetzt gerade bin ich schon wieder unter stress und genervt von dem Trubel hier und ich werde wieder aggressiv und habe das Verlangen, diesen drang jetzt zu brechen. Es ist Wie ein Ventil für meine aggressionen..

Ab Januar gehe ich dann zum boxen und mcfit wieder, in der Hoffnung meine Aggressionen anders los zu werden.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#20
catie hat geschrieben:Die Tage über weihnachten undso ist familie zu besuch, d.h. viel Essen und ich habe keine Chance zu erbrechen.
naja, das problem ist doch wohl eher, dass du überhaupt den drang zum fressen und erbrechen hast. kann es sein, dass du - jetzt während der feiertage besonders - weiter versuchst dein restriktives essverhalten einzuhalten? auf die weise wird dein körper nämlich immer nach mehr verlangen, und dann sind FAs vorprogrammiert. du hast schon recht, dass stress und emotionen wie wut oder trauer auch zu frustessen und erbrechen führen. aber wenn du dabei noch diät hältst, kommst du da nie raus.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#21
Hey,
du hast am Anfang geschrieben, dass du es gut findest, "anders" zu sein, aber willst du ernsthaft, dass dich eine Krankheit auszeichnet?!
Niemand besteht lediglich aus einer Essstörung und wenn doch, dann ist es kein richtiges Leben mehr und das kann doch niemand wirklich wollen? :roll:
Es gibt bestimmt auch andere Dinge, die dich von anderen unterscheiden können und nicht so zerstörerisch sind.
Weißt du, was echt besonders wäre? Wenn du dich so akzeptieren würdest wie du bist, denn das können nicht sehr viele Menschen...
Ich hoffe, dass du die nächsten Tage gut überstehst und wünsche dir viel Kraft dafür!
Zuletzt geändert von Cappella am Mo Dez 24, 2012 0:23, insgesamt 3-mal geändert.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#22
Dankeschön :)

Das schlimmste für mich ist die Einsicht der Krankheit, ich akzeptiere es selbst jetzt nicht. Manchmal wenn ich vor.der Toilette hocke denke ich mir "so schlimm.ist es doch gar nicht" es kommt mir inzwischen so normal vor.

Aber ich bin auf dem weg einer Lösung.. ich halte es hier nicht mehr aus. Ich werde immer aggressiver und möchte niemanden in meinem Umfeld verletzen, also ergreife ich die Flucht. Nächstes Jahr gehe ich nach England, nach den Sommerferien, für ein Jahr erstmal.
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