Halli Hallo,
ich bin Annika, 20 Jahre und neu hier! Ich habe mich hier angemeldet weil ich einwenig überfordet bin und mal ein paar Ratschläge brauche.
Es fing so vor ca. 6 Monaten an mit dem Erbrechen nach dem Essen. Jedoch muss ich sagen dass, ich es nicht allzu regelmäßig mache.
Ich habe mich im Internet erkundigt und da wird überall geschrieben dass Bulimieerkrankte Menschen sich mehrmals am Tag übergeben. Naja das tue nicht. Ich esse sehr wenig am Tag damit ich mich nicht übergeben muss. Es wird lediglich das erbrochen was in meinen Augen überflüssig ist.
Außerdem achte ich darauf dass ich nach 17 Uhr nichts mehr esse und so wenig Kalorien wie möglich esse.
Klar wird irgendwie jeder Tag vom Kalorienzählen und vom Wiederstehen beherrscht, aber irgendwie sehe ich da kein Problem drin.
Mein Freund weiß von meinem Verhalten und möchte dass ich eine Therapie mache.Wenn ich es mache dann nur für ihn.
Die Beziehung leidet sehr darunter, da er nicht weiß damit umzugehen.
Meine Frage also: bringt eine Therapie etwas wenn man selber nicht einsieht das sein Essverhalten schlecht und falsch ist?

Würde mich wahnsinnig über Tipps und Ratschläge freuen

Liebe Grüße
Annika

Du hättest es auch so stehen lassen können, ich hatte es ja schon für Dich geändert!

HERZLICH WILLKOMMEN HIER!!!

Ich bin sicher, dass Du viele Leute zum Austausch findest und hoffe, Du fühlst Dich wohl.

Ich beantworte die ausschlaggebende Frage mal: Ne, meiner Meinung nach, bringt eine Therapie nichts, wenn man selbst keine Einsicht hat und das nur "für jemanden" macht. Was sollte das für einen Erfolg haben?
Vielleicht denkst Du ja mal drüber nach, ob Du mit diesem Essverhalten dein Leben lang zufrieden sein wirst, wie Du angeblich jetzt bist. Und ob das auch in ...keine Ahnung..2 Jahren noch immer kein wirkliches Problem für Dich darstellt. Vielleicht ändert sich Deine Meinung dahingehend ja dann noch Der erste Schritt ist Krankheitseinsicht, aber vielleicht bist Du einfach noch nicht so weit!

LG Nadine

hi Annika, also nur um mal klar zu stellen: "du bist Essgestört""""

Was Therapie betrifft, muss ich widersprechen, denn ich wurde gedrängt Therapie zu machen bzw. hin zu gehen. Anfangs ging immer jemand mit mir mit, nur dass ich ja hingehe. Mir war die Thera von Anfang an sympatisch, aber ich dachte damals halt auch, dass ich es doch gar nicht brauche. Muss aber auch gestehen, dass es da nicht um die ES ging. Aber es ist ja bekannt, dass die ES nur ein Symptom ist. Das heißt, deine Ursache liegt nicht am Erbrechen usw., sonder tiefer. HÖr mal in dich hinein. Was ist in deinem Leben vielleicht nicht so ideal abgelaufen?? Denn solche Dinge verursachen oft das hineinrutschen in die ES. Ist einem nur nicht bewusst.

Noch was: ich dachte mir auch lange Zeit, dass es ja nicht richtige Bulimie ist und dass es ja eh nicht schlimm ist. Mädchen, schau dass du so rasch wie möglich da raus kommst, bevor du nicht mehr entrinnen kannst. Ich hänge schon 12 Jahre drinnen und glaub mir, es ist absolut nicht mehr lustig oder sonst irgendwie produktiv, eine Bulimie zu haben. Wenn du mal soweit kommst, dass du den Menschen die auf der Straße gehen, das Essen aus der Hand reißen möchtest, dann verzweifelt man. Und so eine Phase wie du sie jetzt hast, nämlich nur ganz wenig essen und das eben zu erbre** , was zu viel ist oder so, ist defenitiv der Einstieg zu dieser "SUCHT". Und ich bezeichne es so, weil es einfach so ist.!!!!!!!!!!

piggi

Hey Annika,

herzlich willkommen!

Ich bin da irgendwie zweigeteilt, ob nun eine Therapie ohne Einsicht oder nicht. Ich denke, das kommt auf die Situation an, auf dich und auf die Therapeutin. Vielleicht gibt es ja auch andere Themen, die ihr erst bearbeiten könnt.
Bei mir war es damals so, dass ich in Therapie gegangen bin wegen der Depressionen. Die Essstörung hab ich dort auch gelernt zu bekämpfen, aber im Endeffekt musste ich es selbst wollen und das kam dann, als ich meinen jetzigen Freund gefunden hatte. Ich hab auch für ihn intensiv gegen die ES und das SVV angekämpft, weil ich den Blick nicht ertragen konnte, wenn er wusste was passiert war, wenn er Schnitte oder den sinkenden Waagenzeiger gesehen hat. Anfangs hab ich dann noch etwas geschummelt und nur gegessen, wenn er da war. Aber später hab ich gemerkt, dass es mir mit einem normaleren Essverhalten irgendwie besser geht. Daher kann dein Freund ein guter Anfang sein und vielleicht geht es dir so wie mir, dass du spürst, dass es ohne diese ES doch viel besser ist und du es dann auch selbst für dich willst! Ich würde sagen, versuch es einfach. Vielleicht kannst du auch mit deiner Therapeutin darüber reden und ihr die Situation erklären. Ich hatte auch Phasen, in denen ich die ES nicht bekämpfen wollte und habe das offen zu meiner Therapeutin gesagt. Und sie meinte, ich bestünde ja nicht nur aus der ES und das sei erstmal okay so.

LG

Hallo annika,

ich würde Dich bitten, keine Therapie zu machen. Wartelisten sind monatelang, und Du nimmst den Platz denen weg, die wirklich an sich arbeiten wollen. Und nicht eine Pseudotherapie anstreben, damit der Freund Ruhe gibt.

LG

Sophie

Also ich denke, nur weil sich noch (!) keine Einsicht hat, ist das Problem ja nicht weniger groß. Je länger sie wartet, desto länger braucht sie auch, um das alles hinter sich lassen zu können, wenn sie dann irgendwann wirklich starke Probleme dadurch hat und dann, wenn man es von der Seite betrachten will, nimmt sie auch noch länger einen Therapieplatz in Anspruch als wenn sie gleich was tut. Und andere müssen dann noch länger warten. Außerdem ist es für sie ja auch gesünder.