Liebe Ritaro, anhand deiner Posts kann man entnehmen, dass sich dein ganzes Leben und dein Tagesablauf um das Essen dreht. Es klingt, als seist du handlungsunfähig was das Verhältnis zwischen dir und deinen Eltern angeht. Und da du noch Schülerin bist und demnach sehr jung, sind deine Möglichkeiten demnach auch eher begrenzt.
Oft versucht man die Kontrolle, welche man über das Leben und familiäre Umstände nicht hat, über das Essen zu kompensieren.
Wenn die Gedanken um das Essen kreisen, dann kreisen sie eben darum, und nicht um all den Schmerz, welchen man sonst erfährt.
Aber je mehr du dich hinter der Essstörung versteckst, desto handlungsunfähiger wirst du.
Ich habe seit 10 Jahre Bulimie und alles was ich bisher kontrolliert habe war mein Essverhalten, alles Andere (sei es Beruf, Familie, Studium) lief irgendwie nur nebenbei

Seid ich meine Therapie mache, versuche ich etwas mehr Kontrolle über mein Leben zu erlangen und mich auf die Verbesserung äußerer Umstände zu konzentrieren, statt auf mein Essverhalten.
Der erste Schritt war dabei, mir eine eigene Meinung zu bilden.
Der zweite Schritt war dann zu meiner Meinung zu stehen und diese durchzusetzen (auch wenn man dadurch eventuell auf Ablehnung stößt).
Meist habe ich gedacht und gefühlt, was von mir erwartet wurde. Davon auszubrechen war und ist sehr schwer.
Was ich dir sagen will- vielleicht solltes du versuchen, deinen Fokus auf die Dinge außerhalb der Essstörung zu richten und überlegen, was du tun kannst um Dinge zum positiven zu verändern.
Vielleicht ist es ein ehrliches Gespräch mit deinen Eltern, in welchem du deine Bedürfnisse ausdrückst. Oder du machst dir eine Wunschliste, wie die Dinge laufen sollten und überlegst anschließend, wie du sie umsetzen kannst.
Ich drück dir die Daumen, dass du gesund wirst.
lg
Man sollte im Leben Spuren hinterlassen, nicht Staub...
Und wer immer nur die geraden und glatten Wege geht wird irgendwann stehen bleiben...