Er wusste von Anfang an von der ES und den anderen chronischen Erkrankungen und blieb auch nach meinem suizidversuch vor 7 Jahren bei mir und erkämpfte mit mir gemeinsam meinen Lebensmut zurück. Ich hab unendliches Glück, so einen Mann an meiner Seite zu haben.
Ok, unser Sexleben ist eigentlich vom 2. Beziehungsjahr mehr Flaute als Lust (von seiner Seite her), aber da schaut man gern drüber weg, wenn alles andere stimmt.
Aber wir streiten immer öfter. Wir haben immer öfter nur schlechte Laune und muffeln uns nur noch gegenseitig an. Werden ganz schnell ungedudlig miteinander und sind genervt voneinander.
Es scheint, als ob wir es nicht mehr schaffen, den Fokus auf unsere Vorzüge zu legen, sondern in unseren Fehlern stecken bleiben.
Quasi Sackgasse.
Ich bespreche es mit meiner Therapeutin und sie gibt mir auch viele hilfreiche Tipps. Nur gebe ich immer wieder frustriert auf, wenn ich merke, dass mein Mann passiv bleibt.
Auch hat sie uns angeboten, uns als Paar einige Stunden zu "therapieren", aber mein Mann blockiert. Auch wen anderes akzeptiert er nicht.
Er ignoriert lieber unsere Probleme, so nach dem Motte, wenn man sie ignoriert, verschwinden sie von allein.
Dass sie aber immer größer werden und sich festsetzen, dass will er nicht merken.
Ich denke schon, dass ich ihn noch irgendwo liebe, aber ich finde unsere Situation (die Anspannung zwischen uns) immer unerträglicher.
Mit ihm darüber reden ändert nur kurzfristig etwas.
Er ist ein super Papa, aber wir beide, das geht immer mehr auseinander. Das macht mir Angst.
Ich selbst war Scheidungskind und hatte mir geschworen, meinen Kindern solle das nie passieren. Aber eine unglückliche Ehe zu führen ist auch nicht das Wahre.
Ich würde so gern hören, dass so eine "Phase" jeder mal durchmacht, vor allem nach so vielen Beziehungsjahren, in den ersten Kleinkindjahren oder so. Und dass es wieder richtig schön werden kann.
Dass man sich wieder als Mann und Frau betrachten kann und die alltäglichen Streiterein wieder weniger werden und man auch wieder entspannt miteinander umgehen kann? Ja? Bitte?
Ich hab so Angst, dass wir dem Ende entgegensteuern und auch wenn ich einerseits das Gefühl habe, eine Trennung würde mich sehr befreien, auf der anderen Seite wäre es schrecklich für mich, vor allem wegen der Kinder. Oh man, ich könnte schon wieder heulen.
