Oh Nightmare, ich finde es sehr, sehr schade wie tief man in die Krankheit (und damit meine ich nicht Bulimie sondern Krankheit ganz allgemein) rutschen kann, dass man so blind und verzweifelt vor Verzweiflung wird, dass man anfängt anderen ihre Fortschritte zu neiden. Und auf die Gefahr hin, dass du Fortschritte nur am Essverhalten festmachst, erwähne ich direkt mal Fortschritte im Denkmuster und Selbstbild.
tatsächlich das sind, was deiner gefühlten Realität entspricht, oder vielmehr nur leere Floskeln, die du nahezu tagtäglich ausgräbst, um deiner Enttäuschung, Wut und wohl auch Hilflosigkeit weniger Raum zu bieten.
Gefühlte Realität genau. Das ist auch stets die "Richtige", einzig "Wahre" musst du wissen. *Ironie* Wenn ich z.B. an der Bahn sitze und panische Angst habe gleich geschlagen, angeschrien oder gedemütigt zu werden, ist das meine gefühlte Realität - ist sie deshalb der Situation angemessen?
nur leere Floskeln, die du nahezu tagtäglich ausgräbst, um deiner Enttäuschung, Wut und wohl auch Hilflosigkeit weniger Raum zu bieten.
"Leere Floskeln" finde ich genauso toll wie "Abwehr-Schönmalerei-Mechanismen". Es tut mir einfach nur sehr, sehr Leid, dass du nicht an dieser Welt teilhaben kannst/willst/es dir selbst erlaubst. Ich sehe bei weitem nicht alles durch die rosa Brille, aber ich sehe klar, dass dieses Leben einzigartig ist und sowohl eine Möglichkeit als auch ein Geschenk. Es tut mir leid, dass ich noch nicht 22,23 - oder wie alt du jetzt bist - bin und ich mich die letzten drei, vier Jahre überwiegend mit meiner Psyche und deren Leiden und Verwicklungen beschäftigt habe, zwischendurch untergewichtig wurde, Zwänge entwickelt habe, selten Freunde treffe und noch zwei mal das Studium abgebrochen habe. Es tut mir wirklich leid, dass ich in eine andere Richtung gehen möchte und werde, und du dich so schlecht fühlen musst, wenn du an dein nicht gelebtes Leben denkst, dass du nur noch aushalten kannst wenn du es aus einem ironischen, fast schon zynischen Blickwinkel betrachtest.
Sich eingestehen, dass man sich scheiße fühlt und nicht immer irgendwelche nach psychologischen Ratgeberheftchen klingenden Mottos in die Welt hinausschreien, die gerade schlichtweg utopisch zu sein scheinen.
Schade, dass du von dich so auf andere schließt. Wenn deine Therapie nicht funktioniert, weil du dich mit allen Vieren dagegen sträubst, muss das nicht bedeuten, dass psychologische Ressourcen Humbug sind. Zumal ich keine "Ratgeberheftchen" lese ... weil sie mir zu teuer sind

interessant bestimmt durchaus!
Außerdem halte ich es vor diesem Hintergrund für äußerst fragwürdig, ein Psychologiestudium aufzunehmen.
1. Kann man heutzutage mit Psychologie quasi "alles" machen
weder sich, noch hilfesuchenden Patienten solch einen Beruf zumuten.
.. und ich habe im Übrigen nicht mal vor in den klinischen Bereich zu gehen

und 2. wird das sicherlich keine Selbstheilung oder Selbstanalyse, zumal in den ersten Semestern eh überwiegend Statistik und Naturwissenschaften gelernt werden.
der duftkerzengeschwängerten Oberfläche
Ich finde den Ton deines Beitrags sehr, sehr betreffend. Ich frage mich was du dir davon erhoffst oder inwiefern es dich befriedigt anderen Menschen ihre Wahrnehmung abzusprechen. Dein Text ist höhnisch, abfällig und so nach dem Motto "ich öffne dir jetzt mal die Augen, Kleines und sag dir wie scheiße du wirklich dran bist, und du hast keine Chance es je besser zu haben ("Wer selbst keinerlei mittel-oder gar längerfristige Stabilität in sein Leben bringt"). Ich gestehe dir auch ganz offen, liebe Nightmare, ich fühle mich beleidigt von dir. Aber ich weiß zugleich nicht, ob ich einfach nur lachen soll. Weil einfach aus jeder verdammten, perfektioniert formulierten Zeile die blinde Verzweiflung deiner Selbst spricht. Such dir Hilfe. Für dich.