schüchternes hallo

#1
Hallo,

ich möchte mich kurz vorstellen, bin 25 und leide seit 14 Jahren unter Anorexie und vornehmlich Bulimie. Eine sehr lange Zeit. Tägliche Anfälle habe ich, die immer gleich ablaufen, gleich einem Ritual. Gleiche Menge, gleiches Essen, ähnliche Zeit. Behalten kann ich nichts, bis auf süßen Magerquark.
Ich halte das nicht mehr aus und will es ändern.

Letzten Montag wollte ich es durchziehen und den Tag schaffen, ich war gereizt, die Anspannung stieg und stieg und es tat sich ein Abgrund auf. 17 Uhr war es aus, ich habe es nicht geschafft und fühlte mich wie ein Versager.
Ich muss dazu sagen, dass unter der Bulimie eine komplexe dissoziative Symptomatik liegt, wegen der und der ES ich nach über 10 jahren eine wunderbare Thera gefunden habe.
Ich musste schon in x-Kliniken und jetzt steht das erste Mal eine spezielle Traumaklinik an.

Meine thera sagte heute, es fehlen Dinge, die ähnlich effektive Entlastung bringen...die ES ist quasi ein tief eingeschürfte Autobahn, die kurzfristig Sicherheit bietet, langfristig alles zerstört.(egal welche Ebene) und es muss ein Pfad aufgebaut werden, eine Kette an Möglichkeiten, die helfen.

Ich hoffe von euren Erfahrungen zu lernen und wünsche mir nichts sehnlichster als den Absprung zu schaffen.

Das wars erst einmal, wenn es Fragen gibt, nur zu ;)
Liebe Grüße
MP

Re: schüchternes hallo

#2
Hallo!!!

Herzlich WILLKOMMEN hier!!!

Ich bin hier auch noch recht neu, aber ich muss dir schreiben, dass ich es als wunderbare Bereicherung empfinde, mal so zu schreiben wie es wirklich ist!!!

Du bist schon sehr lange krank und hast auch schon viel hinter dir!!! Ich kann dich soo gut verstehen!! Bei mir sind es 21 Jahre Bulimie und seit 2 Jahren atypische Anorexie!!

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen, Nachdenken und schreiben!! Und glaub mir, du kommst viel erneut zum Denken!!

Liebe Grüße

Petzi

Re: schüchternes hallo

#4
Hallo mari posa,
(mariposa ist doch der Schmetterling in spanisch, oder?)

Und herzlich willkommen im Forum!

14 Jahre ist eine sehr lange Zeit. Klar, dass du dieses verhalten nicht einfach so ablegen kannst.
Bereits über die Hälfte deines jetzigen Lebens hast du damit zu kämpfen!

Ich wünsche dir, dass dir die Klinik hilft.
Es wird sicherlich nicht einfach, aber es ist machbar.

Weiß deine Familie von der ES?


Liebe Grueße,
Jersey

Re: schüchternes hallo

#5
Hallo Jersey :)
Ja, richtig, Schmetterling!

Das stimmt, eine sehr lange Zeit und rückblickend kann man diese zeit der ES in "Phasen" einteilen. Bei mir waren Schlankheitsideal-Ding NIE ein Thema, die ES hatte schon früh sehr enorme Funktionen zum Überleben übernommen.

Ja, die Familie (Ursprungsfamilie) weiß davon. Und der Partner (seit Jahren zusammen) auch, er bekommt es auch am meisten mit (wir leben in einer gemeinsamen Wohnung).

Mein Ziel ist es, freie Tage zu schaffen und Möglichkeiten zu finden mit den enormen Spannung, die dann auftreten klar zu kommen. Wenn ich beginne aufzuhören, würde ich wohl erst mit "Flüssignahrung" anfangen, da ich kaum mehr was vertrage, ausser "babberschmatz"- gleichzeitig muss ich achten, dass der Blutzuckerspiegel einigermaßen stabil bleibt...mir fehlt noch ein Plan, wie ich die ersten tage überstehen kann...
noch etwas unsicher, wie begonnen werden soll, da ein ganzer rattenschwanz UNTER der ES liegt.

Liebe Grüße
cron