Regentänzerin profiliert sich

#1
Hallo ihr alle! Ich bin siebzehn und ziemlich froh, dass es ein solches Forum gibt, das mir eventuell helfen kann, endlich zu einer "Ehemaligen" zu werden. Dabei bin ich wahrscheinlich sogar noch ein "Neuling" habe ich das Problem doch erst seit etwa 8 Monaten. Aber nachdem ich schon mehrmals versucht habe, aufzuhören( mein Rekord liegt bei vier Wochen) musste ich doch vor ein paar Tagen einsehen, dass ich es wohl komplett auf eigene Faust nicht schaffe. Vor einem Jahr hätte ich wahrscheinlich nie gedacht, dass ich einmal so weit kommen könnte. Ich dachte mir, ich sei viel zu intelligent für sowas und man könne doch auch einfacher und gesünder abnehmen. Bis ich begriffen habe, dass Bulimie nichts, aber rein gar nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun hat, sondern einfach ganz viel mit äußeren Einflüssen. Eigentlich sollten mir andere Meinungen egal sein, predige ich doch anderen gegenüber immer wieder, wie wichtig es ist, in aller Linie auf sich selbst zu achten,selbstbewusst zu sein. Doch wenn man dann im Klamottenladen die größte Größe anziehen muss.. ich denke, viele von euch kennen das.
Angefangen hat eigentlich alles ganz normal. Ich wollte abnehmen, habe weniger und gesünder gegessen. Aber dann kamen die Reaktionen von außen, alle so positiv, wie toll das sei, dass ich es geschafft hätte. Und ich begann, zu überlegen, wie ich noch mehr abnehmen könnte. Es kam ganz allmählich, bis ich irgendwann kaum noch etwas essen konnte, ohne Schuldgefühle zu haben.
Ich weiß, dass es nicht richtig ist, dass es eine Sucht ist und dass ich etwas dagegen tun muss. Aber ich suche immer wieder Ausreden und schäme mich dann doch vor mir selbst, dabei scheint alles so einfach... ich kann essen was ich möchte und ich nehme nicht zu...
Es weiß noch niemand aus meiner Familie, auch mein Freund nicht. Vielleicht ahnt er etwas, weil ich oft ziemlich depressiv bin, obwohl ich eigentlich einen ganz normalen Körper habe. Aber ich schäme mich, weil mein Vater selbst einmal zu mir meinte, ich sei zu intelligent für so etwas. Ich möchte niemanden enttäuschen und gleichzeitig wäre es wie ein Aufgeben, diese Sache preiszugeben.
Deshalb bin ich hier. Ich will nicht mehr so weiterleben, ich möchte wieder ohne Schuldgefühle essen können und mich möchte vor allem nicht mehr länger mich selbst und meinen Freund, meine Familie belügen müssen.
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Bertolt Brecht

http://realismusundtraum.blogsport.de/

Re: Regentänzerin profiliert sich

#2
Wilkommen im Forum!!!! :)

Du klingst sehr entschlossen! Mir ging es gleich wie dir, ich dachte auch so, dass ich doch zu klug sei für sowas.
"Nur" 8 Monate ist ja gar nicht mehr so wenig lange. Ich habe es seit über einem Jahr und dachte am Anfang noch dass es leicht wäre dies weg zu bekommen. Ich dachte anfangs sogar noch dass dies eine Phase ist und von selbst vergeht.

Also ich kann dir nur den Tipp geben, es deinen Eltern zu sagen und deinem Freund. Ich habe es meinen Eltern gesagt und sie sind mir eine sehr große Hilfe, gerade am Anafang muss man halt Geduld mit Ihnen haben, denn sie verstehen es nicht wirklich.
Aber das ist ja verständlich.

Ich gehe jede Woche Therapie und hab auch schon einen Termin min einer Ernährungsberaterin ausgemacht (obwohl ich alles über Ernährung weiss, weil ich vegan bin und dementsrechend über Eiweissgehalt, Kalzium, ect. Bescheid weiss damit ich mich normalerweise vollwertig ernähren kann)

Wünsch dir alles Gute!!!! Liebe Grüße!
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN

Re: Regentänzerin profiliert sich

#3
Geht mir auch genauso, lebe seit 5 Jahren vegetarisch und seit ein paar Monaten wieder vegan. Ich kenne mich dementsprechend eigentlich auch echt gut mit Essen aus. Aber es ist so eine tolle Ausrede, wenn beim Bluttest dann auch noch rauskommt, dass man kerngesund ist und noch keine Schäden davongetragen hat- warum sollte man dann aufhören, wenn doch alles so schön einfach ist?

Vielleicht sollte ich es ihnen wirklich sagen.. wobei das Problem ist, dass meine Elter grade mitten in der Scheidung sind und das 'ne ziemliche Schlammschlacht ist. Die beiden würden sich wohl eher gegenseitig beschuldigen als mich tatsächlich zu unterstützen. Aber du hast Recht, zumindest meinem Freund sollte ich es vielleicht sagen.
Danke! :)
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Bertolt Brecht

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