Hey du
was ich mir als erstes gedacht habe - du musst deine Mama doch nicht verlieren!
Glaubst du, dass deine Psychologin gemeint hat, du sollst deiner Mama tatsächlich nicht alles anvertrauen, oder meinte sie viel eher: Du sollst sie nicht zu deiner einzigen "Kontakt-Person" machen?
Das Bedürfnis, Freunde zu haben, in einer Gemeinschaft zu sein - das hat
jeder Mensch. Wir sind Herdentiere, wir wollen uns sicher beeinander fühlen. Und so abgewandt und verschlossen manche Menschen auch rüberkommen - mir hilft es immer, mir zu sagen:
Tief im Innern wünschen wir uns ALLE dasselbe! Geborgenheit und Menschen, die wir lieb haben dürfen, bei denen wir uns verstanden fühlen.
(Was mich an das Lied "Nicht allein" von den Ärzten erinnert... falls du das kennst

)
Eine Übung, die ich selber ganz gerne mache, um diese verschlossene Maske ein wenig loszuwerden, mit der man schon völlig automatisiert jeden Tag rumläuft, ist das Anlächel-Spiel.
Einfach jeden fremden Menschen, dem man auf der Straße begegnet, im Vorbeigehen anlächeln. Das kennt jeder und das klingt so simpel - und es erstaunt mich, wie schwer das doch manchmal ist.
Aber kennst du das Gefühl, wie es einen freut, wenn man mal "einfach so" angelächelt wird? Ein ganz kleines bisschen Menschlichkeit im grauen Alltag... mich freut so was immer unheimlich

und das versuch ich mir auch zu denken, wenn ich es selbst als Erster tue und kein erwidertes Lächeln zurückbekomme - weil man manchmal so davon überrumpelt ist, dass der Augenblick vorbei ist, bevor man zurücklächeln kann.
Um das noch ein bisschen weiter zu treiben, habe ich mir irgendwann auch vorgenommen, jemandem gleich und direkt zu sagen, wenn mir etwas an ihm gefällt. Also Komplimente zu machen - ohne darüber nachzudenken, wie das nun rüber kommen könnte.
Mir hat zum Beispiel mal eine Kellnerin total aus dem Nichts heraus gesagt, dass ihr mein Rock gefällt, den ich an diesem Tag anhatte. Ich hab mich irre über diese kleine Geste gefreut

Und seither, versuche ich das so oft es geht (und mein Mut es zulässt), das auch weiterzugeben. Weil ich mir ja sooo oft denke: "Oooh, hat die tolle Haare!" oder: "Aah, der Hund von dem Typen ist so knuffig." - und warum sagt man es dann nicht mal laut und macht der Person eine Freude?
Oder noch eine Übung: Nach dem Weg fragen. Auch, wenn man den Weg vielleicht schon kennt (das macht man vielleicht nicht gerade daheim in seinem Viertel ^^) Oder nach der Uhrzeit. Nur, um es zu üben, Menschen anzusprechen.
Und solche kleinen Dinge haben mich wirklich deutlich offener und unverkrampfter gemacht, es fällt einem mit der Zeit einfach leichter, auf Menschen zuzugehen - und mit Komplimenten & Lächeln kann man meistens auch viele kleine Erfolgserlebnisse sammeln.. denn wer freut sich über sowas nicht?
So. Bevor ich diesen Beitrag jetzt als "zuende" erkläre^^, möchte ich noch ein Lied mit dir teilen, das mir erst letztens ein guter Freund geschickt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=ZPJ6kx731mM (die Quali is bisschen doof, aber ich habs sonst nirgends gefunden)
Um dir die Angst zu nehmen. Denn ja - wir sind sterblich und vergänglich ... aber hier und jetzt lebendig. Und nur das zählt.
Jeden neuen Moment hast du wieder genau DIESEN Moment um zu leben. Völlig egal, was in der Vergangenheit passiert ist - leben kannst du ohnehin nur
jetzt. Wieder und wieder Jetzt! Zu keinem anderen Zeitpunkt.
Vielleicht macht dir das Lied auch ein bisschen Mut
"wir sind sterblich, sterblich und vergänglich
doch hier und jetzt lebendig
und nur das zählt
wir drehen für uns die welt
wir sind sterblich, sterblich und vergänglich
doch hier und jetzt lebendig
den Augenblick auszukosten
ist der Trick dabei, der Trick dabei"
Alles Liebe,
Janina
