Hallo meine Liebsten!
@ Lagom:
Es freut mich ein bisschen, dass du mich bereits vermisst hast, Fliedi!
Natürlich, hast mir richtig gefehlt!
Aber ich freue mich sehr, dass es dir gut geht und du weiter steil bergauf gehst. Deine Therapeutin scheint wirklich genau die Richtige für dich zu sein! Sie hat dir ja von anfang an auch zugesagt oder?: ) Schön, dass du der Wurzel der Ess-Störung auf den Grund kommst. Du wirst merken, dass es dann auch leichter wird das essgestörte Verhalten abzulegen.
Flieder... DU BIST SOOOOOOOOOOOOO TOLL!!!
Lagom, du bist sooooooooo süß!!!! Und auch sehr, sehr toll

Weißt du was ich feststelle? Je mehr ich mich traue ich zu sein, desto mehr werde ich bewundert, gemocht, geliebt. Meine Beiträge sind ehrlich und sprechen aus meiner Seele. Ich bin einfach nur ich. Wenn ich damit berühren kann, ist es das größte Kompliment, dass man mir machen kann. Danke dafür!
Schmeisst die Waagen aus dem Fenster, wir brauchen Platz zum dancen!
YEEEAH!
@ aurora: Ich hoffe deine Monster schlafen gerade tief und fest! Geht’s dir schon besser? Ich habe mir für die kritischen Tage und Momente nun fest vorgenommen mich zu überwinden jemanden nach einem Treffen zu fragen
Ich habe euch so viel zu erzählen, nun möchte ich mir die Zeit dafür nehmen. Erstmal zum Ess-Verhalten. Ich habe mir letzten Sonntag vorgenommen jede Woche die Zwischenfälle zu reduzieren. Da ich dann nicht Gefahr laufe zwischen diesem Pegel (das sich leider schnell bei mir einstellt) von „Jetzt nie mehr kotzen und sofort gesund werden“ oder eben „in die Ess-Störung hineinfallen LASSEN“ hin und her zu schwanken. Ich habe ja auch in den letzten Beiträgen schon berichtet, dass ich mich von diesem Schwarz-Weiß-Denken allgemein distanzieren möchte. Jedenfalls notiere ich seit dem wirklich jeden Vorfall und setze mir für die Woche ein Limit, das jeweils unter der letzten liegt. Diese Woche habe ich es jedenfalls geschafft und da bin ich sehr stolz drauf! Die letzten drei Tage war ich sogar komplett clean und ich würde morgen gerne einen weiteren b-freien Tag schaffen : )
Gleichzeitig war das Wochenende so wunderbar und aufregend. Nun wird’s richtig spannend

Freitag waren wir bei meinem damaligen Mr.X ja lernen (für alle die es nicht wissen: ich war mal schwer verliebt in ihn, Mr.X, aber es lief nie was zwischen uns) . Danach fuhr ich mit einer Komillitonin zu einem andern Studienkollegen von uns, wo wir dann in seiner Bude Musik hörten und was getrunken haben. Bisher fand ich diesen anderen Studienkollegen – nennen wir ihn mal Herr Unbekannt – ganz lustig, aber erschien mir sehr oberflächlich und überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge. Das soll nicht bedeuten, dass ich mich für etwas besseres gehalten hätte, aber mit ihm ein tiegründiges, ernstes Gespräch zu führen oder ein Interesse gemeinsam zu haben, erschien mir abwegig. Naja.. Freitag änderte sich meine Meinung dazu enorm! Wir verstanden uns von Anfang super und er schien auch recht interessiert und fragte z.b, genauer nach meinem Leistungssport damals nach. Irgendwann sagte ich, dass ich Rückenschmerzen (hatte ich wirklich) hätte und ob mich jemand massieren könne – zu dem Zeitpunkt waren wir nur noch zu dritt, mit der besagten Kommillitonin von mir noch dabei. Sie wollte schlafen gehen und er massierte mich dann. Sehr gut übrigens! Danach kam die Wendung meines schnellen (!) Urteils über ihn: Alles fing damit an, dass wir über unser Studium sprachen und sich herausstellte, dass er auch abbrechen will und exakt die beiden gleichen Studienfächer wie ich in Betracht zieht! Danach kamen wir auf Religion und Glauben zu sprechen und er erzählte mir von seiner Jugend, die mit seinen schwer depressiven Eltern teilweise nicht unproblematisch verlief. Außerdem hat er ein Jahr lang seine suizidgefährdete Ex-Freundin unterstützt und das war zum Ende wohl auch sehr hart, kräftezehrend und mitunter Trennungsgrund. Ich fühlte mich sehr wohl und gut im Gespräch mit ihm. Die ganze Zeit wollte ich ihm dann sagen, dass auch bei mir, der man es vermutlich nicht anmerkt, nicht alles gut ist/war. Irgendwann rang ich mich dazu durch und sagte, dass ich seit 6 Jahren in Therapie sei. Er fragte vorsichtig warum und ich antwortete „Wegen einem Trauma“. Ich hätte so verschieden darauf antworten können, denn ich bin ja auch wegen verschiedenen Problemen in Therapie. Ich habe auch schon oft unkonkrete Antworten gegeben oder Teilbereiche genannt, wenn ich das erzählt habe. Aber diesmal kam die Antwort direkt aus meiner (verletzte) Seele und in dem Moment als mir bewusst wurde, dass es wahr ist wieviel durch das Trauma bei mir ausgelöst wurde und wie traurig und fertig ich oft deswegen war und bin, musste ich weinen. Er streichte mir sehr liebevoll dabei über das Bein und sagte einfach nichts. Das tat gut und es fühlte sich richtig an. Danach schauten wir noch einen Film zusammen und er wärmte meine sehr kalten Hände und Füße. Irgendwann kuschelten wir und jetzt kommt der zweite erstaunliche Aspekt: Er schloss mich ganz fest in seine Arme, drückte mich an sich und wir genossen das beide so. Erst später küssten wir uns leidenschaftlich, aber auch dabei ging er kein einziges Mal an meine Brüste, zwischen die Beine oder an meinen Hintern! Später legten wir uns auch hin und wieder zog er mich an sich, legte seinen Arm um mich und ich meinen Kopf auf seine Brust. Schlafen konnten wir jedoch nicht. Wir machten die Nacht durch und unsere Kommilitonin bekam nicht mit, was zwischen uns war. Sie fuhr auch am nächsten Tag gegen 11, ich fuhr zwei Stunden später los und diese Zeit genossen wir natürlich noch mit Kuschen und Küssen. Als ich beim Aufbrechen feststellte, dass ich meinen Ohrring vergessen hatte, sagte er, dass es ja sicherlich nicht das letzte Mal war, dass wir uns treffen : ) Mich freute das Ganze jedenfalls und morgen seh ich ihn in der Uni wieder. Meine Sorge ist jedoch, dass ich wie es bisher immer der Fall war, auch von ihm und seiner Zuwendung abhängig werde und mein Selbstwertgefühl davon abhängig mache. Das fände ich überhaupt nicht gut, denn ich kämpfe im Moment wirklich hart, ihr baut mich hier auf und sagt mir immer wieder , dass ich ein wunderbarer Mensch bin, der keinen Grund hat sich zu schämen oder allein zu fühlen. Wenn diese schlechten Gefühle nun durch den Herr Unbekannt ausgelöst würden, fände ich das sehr, sehr schade und ich weiß momentan leider noch nicht wie ich dem vorbeugen kann. Könnt ihr mir dazu etwas raten?
Die andere Sorge, die ich habe ist emotional so abhängig von ihm zu werden, dass sich irgendwann meine Gedanken nur noch um ihn drehen und ich nicht mehr so genießen kann – wie es bisher auch schon oft der Fall war. Auch das fände ich sehr schade, denn mein Leben hat mich in den letzten Wochen wirklich zu erfüllen begonnen und ich möchte die guten Gefühle mit meiner Familie, beim Zeichnen (habe ich gestern Nacht zwei, drei Stunden wieder!) , beim Sport, beim Feiern und hier mit euch

– nicht missen! Vielleicht bedingt dieser zweite Aspekt ja sogar den Ersten und erklärt, weshalb es in der Vergangenheit bisher immer nach dem genannten Schema ablief. Damit meine ich: Früher war ich so emotional instabil, dass mir ganz grundsätzlicher Halt fehlte und ich in Männern meine „Retter“ sah. Aber wenn ich nun gar nicht gerettet werden will, sondern selbst Strategien entwickle und bereits entwickelt habe und mich zudem SELBST viel mehr wertschätze, dann brauche ich diese Rettung und ständige Bestätigung vermutlich nicht. Der letzte Schritt wäre dann, sogar mit einer Ablehnung fertig zu werden (so wie jeder andere, der es nicht toll findet abgelehnt zu werden, aber sich dann auch nicht selbst verletzt oder gänzlich infrage stellt). Ich denke jedenfalls, dass ich nun in einer Art Zwischenstadium (von emotionaler Instabilität bzw Stabilität) bin und einfach auf mich aufpassen muss. Ich sollte aber auch hier nicht allzu streng mit mir sein und wieder dieses Schwarz-Weiß-Denken an den Tag legen, denn die emotionale Stabilität ist schließlich ein Prozess und ich lerne ja erst NEU mich nicht vollkommen abhängig von Männern zu machen.
Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben und von den anderen tollen Momenten oder Erkenntnissen am Wochenende erzählen, aber ich möchte hier jetzt nicht mehr den Rahmen sprengen als ich es eh schon getan habe

Ich hoffe jedenfalls, dass es euch allen gut geht und ihr positiv in die neue Woche startet!