gibt es ein Entkommen?

#1
Hallo Leute!

Ich suche Rat. Ich schreibe jetzt erst einmal meine Krankheitsgeschichte.

Ich hatte mit 14/15 meinen ersten Freund, der mich sehr mies behandelt hat und mich oft hat spüren lassen, dass ich ihm nichts wert bin. Er hat mich belogen, und mir, wenn er mal nicht da war per Telefon gesagt, dass er mich nicht vermisst. Im Laufe dieser Beziehung bin ich krank geworden, was auch an meinen Klassenkolleginen lag, die mich ver*rschten weil ich anders war. Zuerst wurde ich depressiv, dann bekam ich Magersucht und fing an mich zu ritzen (immer nur eines von beidem). Ich habe mich irgendwann nach 9 Monaten Beziehung überwinden können mich zu trennen und wechselte Schule. Dann brach die Krankheit wirklich aus. Ich wurde immer unglücklicher, dachte ich hätte die Liebe meines Lebens verlassen und wurde immer kaputter. Irgendwann fing ich an zu kotzen und das tue ich bis heute immer wieder in manchen Phasen. Ich wollte meine Probleme auskotzen und alles vergessen. Ich habe immer wieder versucht mich dagegen zu wehren, doch es kam immer wieder. Ich befinde mich in Therapie und bekomme Medikamente gegen meine Depressionen, doch das scheint nicht zu reichen. Nun lebe ich noch bei meinen Eltern, was mich manchmal daran hindert der Brechsucht nachzugeben, doch was ist in einem Jahr, wenn ich alleine wohne? Ich bin jetzt 19 und habe es immer noch nicht geschafft

Mich würde jetzt interessieren was ihr dazu zu sagen habt. Wer von euch wurde entgültig gesund? Wer nicht?
Zuletzt geändert von Peppy am So Jan 22, 2012 19:29, insgesamt 1-mal geändert.

Re: gibt es ein Entkommen?

#2
ich bin weit davon entfernt entgültig gesund zu sein... aber immerhin habe ich zur zeit eine gute phase, habe die letzten 5 monate nur etwa 3x gekotzt, und mit meiner figur habe ich auch keine probleme. aber es gibt noch viele baustellen ;)

zu deiner geschichte fällt mir zuerst einmal ein: du schleppst anscheinend dinge mit dir herum die schon einige jahre zurückliegen, die du aber immer noch nicht wirklich verarbeitet hast. sind deine klassenkameraden und deine unglückliche exbeziehung denn thema in deiner therapie?

was das ausziehen angeht: ich wohne seit 5 monaten allein und seitdem hat sich zwar mein essverhalten nicht so viel gebessert, aber erbrochen habe ich wie gesagt nur noch sehr selten. das ist bei jedem anders. einerseits hat man die volle kontrolle über den essensvorrat, wenn man alleine wohnt, und man ist nicht unter druck gesetzt. andererseits aber kann man auch kaufen "was man will" und kann ungestört FAs nachgehen und kotzen... es gibt hier schon einige threads zum thema, z.B. diesen hier: http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7694240 da kannst du ja mal ein bisschen rumlesen was andere zu diesem thema zu sagen haben :)

Re: gibt es ein Entkommen?

#3
joliana hat geschrieben:ich bin weit davon entfernt entgültig gesund zu sein... aber immerhin habe ich zur zeit eine gute phase, habe die letzten 5 monate nur etwa 3x gekotzt, und mit meiner figur habe ich auch keine probleme. aber es gibt noch viele baustellen ;)

zu deiner geschichte fällt mir zuerst einmal ein: du schleppst anscheinend dinge mit dir herum die schon einige jahre zurückliegen, die du aber immer noch nicht wirklich verarbeitet hast. sind deine klassenkameraden und deine unglückliche exbeziehung denn thema in deiner therapie?

was das ausziehen angeht: ich wohne seit 5 monaten allein und seitdem hat sich zwar mein essverhalten nicht so viel gebessert, aber erbrochen habe ich wie gesagt nur noch sehr selten. das ist bei jedem anders. einerseits hat man die volle kontrolle über den essensvorrat, wenn man alleine wohnt, und man ist nicht unter druck gesetzt. andererseits aber kann man auch kaufen "was man will" und kann ungestört FAs nachgehen und kotzen... es gibt hier schon einige threads zum thema, z.B. diesen hier: http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7694240 da kannst du ja mal ein bisschen rumlesen was andere zu diesem thema zu sagen haben :)
Ja, ich denke schon, dass mich das alles noch sehr beschäftigt. Ist auch alles Thema in der Therapie. Danke für den Link :)

Re: gibt es ein Entkommen?

#4
Halli hallo,
lang, lang ists her, dass ich hier mal wieder on war...
aber dein thread hat mich angesprochen und ich wollte dir unbedingt was sagen, was mir selbst erst seit kurzem klar geworden ist - du schreibst, dass dich deine mitschüler gehänselt haben, weil du "anders" bist - aber tata: Ich behaupte mal, dass du total normal und in Ordnung bist mit all deinen Gefühlen und Gedanken. Man wird nicht ohne Grund ein "Opfer"... Ich nehme mal an, dass du von deiner Umgebung nicht allzu oft das Gefühl bekommen hast, dass mit dir alles in Ordnung ist... Oder? Und irgendwann fragt man sich, ob mit einem selbst etwas nicht stimmt, aber dass ist kaum zutreffend...
Bevor ich mich in diesem Thema verlier - deine Bulimie kommt - wie du ja selbst sicher weißt - nicht von ungefähr, sie kann dir (meiner Meinung nach) eine wertvolle Hilfestellung sein dich selbst kennen zu lernen!

Liebste Grüße, Sed:)
Kinder dürfen nur leise weinen, damit sie keiner hört. Damit niemand merkt, dass sie gerade sterben. Kinder sterben leise und allein.

Re: gibt es ein Entkommen?

#5
Hi Du!

Das mit deinen Beziehungsproblemen kommt mir nur zu bekannt vor.

Was mir mit meinen Männerproblemen absolut und VOLLKOMMEN die Augen geöffnet hat, war das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben!" von Robin Norwood! Ich kann es dir nur ans Herz legen, es zeigt einem, warum man sich in so kranke Beziehungen verstrickt und andere psychische Symptome wie Bulimie enwickelt!

Lieben Gruss
Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"
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