Hallo ihr da draußen!

Ich bin verzweifelt - weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin 22 Jahre alt und hab glaub ich so ziemlich alle essstörungen durchlebt...angefangen hat es mit einer diät und dann phasenweise b. Bin dann in die sport- und magersucht abgerutscht, bin jetzt aber wieder NG und dafür esssüchtig (in Form von FA's) - wenn ich alleine bin, dann kommt die b auch wieder durch.

In den letzten monaten habe ich tausend sachen versucht, um wieder zu einem normalen und gesunden essverhalten zu finden - aber ich schaff es einfach nicht.... immer wieder kommen diese sch* FA's, machmal schaffe ich es, sie bei mir zu behalten (wobei ich im moment echt schon zusehen kann, wie ich immer dicker werde), manchmal f* und k* ich den ganzen tag.

Ich war bei einer ernährungsberatung, bei mehreren beratungsgesprächen in einer einrichtung für essstörungen, kann (abgesehen von den FA's) wieder normal und auch in gesellschaft (was mir im moment sogar lieber ist) essen, hab größtenteils das kalorienzählen abgelegt, hab mein sportpensum extremst gekürzt, mich mit mir selbst beschäftigt, mich mit meiner vergangenheit auseinandergesetzt und weiß sogar, was der grund für die ganze sch* ist:

1. Ich esse einfach suuuuuper gerne, schon immer
2. Ich sehne mich nach liebe, hab aber gleichzeitig angst, wieder verletzt zu werden. Daher benutze ich die ES als eine art "schutz", um niemand neuen kennen lernen zu können, der mich eventuell verletzen könnte. Somit bleib ich aber weiterhin einsam und alleine - jaja, der nette kreislauf...
3. Durch die extreme diät und den sport hab ich mich irgendwie auch selbst bestraft, für alle möglichen erwartungen, die ich nicht erfüllen konnte. Ich denke, das übermäßige f* ist eine neue form der bestrafung.

Ok, damit hätt ich auch den sinn der ES gefunden.
Ich hab auch wieder dinge entdeckt, die mir spaß machen und würde auch wege wissen, probleme anders zu lösen. aber: WARUM ZUM TEUFEL MACHE ICH ES NICHT? Warum flüchte ich immer wieder in die ES? Will ich unterbewusst vl, dass es mir schlecht geht??! Bis auf die ES mag ich mich ja - auch wenn ich nun ein bisschen mehr auf den rippen habe. Mein äußeres oder mein gewicht sind nicht das problem. Ich stehe mir und meinem glück bloß selbst im weg.

Ich will da raus.( das tägliche (meist abendliche) f* macht mich so fertig...warum macht man es, wenn man es eigentlich doch gar nicht will? Ich hasse das übermäßige völlegefühl, den zwang, immer mehr und mehr in sich hineinzufressen und am meisten hasse ich das K*.

Ich versuche ja, mich selbst zu lieben - aber die ES macht es mir seeeeehr schwer.

Ich weiß nicht mehr weiter, deshalb wende ich mich an euch. Würd mich sehr freuen, hier ein bisschen zu quatschen.

Lg

Hallo du,
arbeitest du an Punkt 2? Hast du Ideen, wie du an Punkt 2 arbeiten kannst?
Ich arbeite auch an diesem Punkt...und dazu gehört, dass man erstmal kapiert, dass es natürlich immer mal wieder dazu kommen kann, dass man verletzt wird.Es gehört dazu. Doch wenn man sich aus Schutz nur zurückzieht, dann nimmt man sich die Chance, doch jemanden kennenzulernen....
Vielleicht kannst du auch erstmal üben. Geh nicht gleich auf die Suche nach einem Partner (darum geht es doch vor allem, oder?) sondern suche auf lockerere Art Kontakte. Geh in einen Verein oder mach einen Kurs bei der VHS mit, geh in die Musikschule, etc., und sei offen für alles was kommt. Neue Freundschaften, lose Kontakte, gar nichts...und dann warte ab, was mit dir passiert. Sicherlich musst du dann manches mal vielleicht unangenehmes aushalten, aber es wird sich garantiert lohnen.
Ich denke, du solltest auch akzeptieren, dass du eben gerne isst. Das ist ja nicht verwerflich. Wenn das im Kopf klar ist, vielleicht ändern sich dann die Fa's.
Und isst du kopfmässig, im Alltag, oder hörst du auf deinen Bauch? Da könnte auch ein Knackpunkt liegen. Mir hilft da immer ein Kompromiss zwischen Kopf und Bauch.
Trotz allem, du hast schon ganz schön viel geschafft, wenn ich das hier so lese, und darauf kannst du stolz sein!!
Tine

Hey sheepish !


Ich glaube, ich hatte Dir in einem anderen Thread schonmal geantwortet...

Jedenfalls kann ich Dich voll und ganz verstehen und mir geht es sehr sehr ähnlich.

Sag mal, machst Du eine Therapie oder warst Du bisher "nur" bei der Ernährungsberatung? Ich mache beides, wobei die Ernährungsberatung für mich der schwer umzusetzende Teil ist. Ich kann mich einfach schlecht an einen Eßplan halten, obwohl die Ernährungsberaterin mich beschwört, es zu müssen *seufz*...

Deine Gefühlswelt kann ich auch verstehen. Die FAs sind auch bei mir ein Ersatz... Und auch ich habe von Kindesbeinen an schon immer gern gegessen und es gab mir immer ein gutes Gefühl.
Herauszufinden, weshalb genau man eßgestört ist, scheint oft ein Zusammenfügen vieler kleiner Puzzlestücke aus der Vergangenheit zu sein und es ist weissgott nicht leicht.
Aber ich hoffe, wir schaffen es alle irgendwann!!!

GlG, stronger

Hallo ihr zwei, erstmal vielen dank für eure antworten!:)

Liebe Tina, ja, genau daran arbeite ich gerade. Versuche, so viel wie möglich zu unternehmen, rauszugehen und einfach zu "leben". Hört sich sehr einfach an, war es aber in letzter zeit gar nicht...hatte immer das problem, jeden tag Sport machen zu MÜSSEN, konnte nichts anderes als meine üblichen diätnahrungsmittelessen usw...das hat sich jetzt deutlich gebessert und manchmal zwinge ich mich dazu, etwas zu unternehmen. Immer schaffe ich es leider nicht...du hast völlig recht, verletzungen gehören zum leben einfach dazu - ich denke, wenn man sich selbst mag und akzeptiert ist das auch alles halb so schlimm. An meiner Selbstliebe arbeite ich auch gerade...
Wie geht es dir dabei?
Danke. Ich bin (meistens) auch stolz auf mich - versuche es zumindest. Ich war gewichtstechnisch schon SEHR stark im UG und habs da raus geschafft. Fast alleine, wenn auch nicht auf gesunde weise...
Hehe, essen ist für mich wirklich was schönes. Empfinde ich auch nicht soooo sehr als problem, im moment ist es mir ziemlich egal, ob ich **kg mehr oder weniger habe. Möchte nur gesund sein und endlich wieder richtig leben. Einfach normal sein.

Hey stronger! Ja, ich hab den beitrag von dir gelesen.
Also ich hab mir schon vor längerer zeit einen ernährungsplan erstellen lassen - schaffe es auch nur gaaaaanz selten, ihn umzusetzen. komisch ist, dass ich weiß, dass es mir besser gehen würde, wenn ich mich daran halte. und ich mache es trotzdem nicht... warum? Kann ich dir nicht sagen...versuche ich etwa, mir krampfhaft neue probleme zu schaffen, nur um nicht glücklich sein zu können???
In einer richtigen therapie war ich bis jetzt noch nicht. War zweimal bei einer psychotherapeutin in einer beratungsstelle für ES. Hat mir waahnsinnig gutgetan und ich hoffe, ich komme bald in eine therapie. Werd mich auf jeden fall darum bemühen, alleine schaff ich es nicht da raus. Wie gehts dir in der Therapie?
Das hoffe ich auch, mehr als alles andere. F* und k* sind definitiv nicht die wege zum glück...mit welchen problemen hast du gerade zu kämpfen?

Ganz liebe grüße an eich zwei!:)