Schloomph hat geschrieben:Ich hole dieses Thema jetzt nach zwei Monaten nochmal hoch, weil ich grad die Wände rauf und runter krabbeln könnte.
Habe heute den dritten "cleanen" Tag und nehme seit drei Tages pflanzliche Antidepressiva (ich erwähne das, weil meine Stimmung vielleicht ja damit zusammen hängt).
Mein Freund ist jetzt seit ein paar Tagen durchgehend bei mir und er hat alle Tage durchweg extrem wenig gegessen. Teilweise nur ein bisschen zum Frühstück und dann nichts mehr. Jetzt ist es aber so, dass ich Hunger und "leeren Magen" an Menschen riechen kann und mich dieser Geruch triggert. Vor allem, weil ich diese drei Tage brav gegessen habe und mich nun wie ein (entschuldigt den Ausdruck bitte) fettes Schwein neben ihm fühle.
Im Moment könnt ich grad einfach nur heulen, dieser Druck macht mich grad so fertig....ich würde am liebsten den Toast den ich vorhin gegessen habe gleich wieder loswerden. Aber das werd ich nicht, weil es nichts ändern würde. Jedenfalls nicht zum Guten.
Er hat gemerkt, dass ich extrem kühl und abweisend war und ich hab ihm eben gesagt, dass ich finde dass er zu wenig isst und dass mich dieser Geruch schlichtweg irre macht. Jetzt hat er eben leicht angesäuert mir zuliebe einen Toast gegessen (das erste Essen heute, na toll...).
Eigentlich wollten wir auch Lebensmittel fürs Wochenende einkaufen gehen, worauf ich jetzt so gar keine Lust mehr habe. Am Ende esse ja eh wieder nur ich und es ginge mir dann noch mieser.
Oh Gott, wie sehr mich diese Gedanken grade fertig machen

Er kann ja gar nichts dafür, er hat halt eben keinen Hunger. Aber warum münze ich dieses Verhalten sofort auf mich um? Ist doch unwichtig was andere essen oder nicht essen...das macht mich ja auch nicht dicker oder dünner. Warum ist mir dann das Herz so schwer, dass ich mich verkriechen will und weinen möchte?
Hilfe...ich will doch gar nicht, dass er unter meinen wirren Gedanken leiden muss. Ich will nicht, dass er meint wegen mir essen zu müssen. Und ich will auch gar nicht, dass das Essen auch nur irgendwie ein Thema zwischen uns wird.
Ich geh mir grad selbst so auf die Nerven

Hey Schloomph,
also wenn ich das jetzt richtig verstehe, kenne ich diese Situation schon auch. Mein Freund isst fast immer zu wenig, wobei das bei ihm ein Symptom seiner Persönlichkeitsstörung ist. Wenn ich dann bei normalen Mahlzeiten mehr esse als er, fühle ich mich auch immer schlecht. Er weiß von meiner B und wenn er merkt, dass es mir nach dem Essen dreckig geht, redet er mir schon gut zu, aber wirklich helfen tut mir das auch nicht.
Dass du das Essen nicht zum Gesprächsthema bei euch machen willst, halte ich übrigens für eine gute Idee. Ich glaube, es geht halt nicht nur darum, dass er unter deinen Gedanken "leiden" müsste, sondern dass daraus folgt, dass die Beziehung darunter leidet. (Jetzt bring ich wieder ein Beispiel von mir, haha): Als mein Freund ich noch mehr übers Essen sprachen (ich sage nicht, dass das bei dir auch so sein muss), ging es uns beiden nicht gut in der Beziehung. Unbewusst entwickelten wir ein Konkurrenzdenken (was ja auch irgendwie logisch ist) und wir standen wirklich schon kurz vor der Trennung. Irgendwann erklärten wir dann unsere Essprobleme zum "verbotenen Thema" und sprechen seitdem fast gar nicht mehr darüber. Meiner Meinung nach wäre so etwas in der Art schon mal einen Versuch wert. Zumindest ich glaube, je mehr Raum man den Gedanken gibt, desto schwerer ist es, sie irgendwie wieder loszuwerden.
Ich hoffe jedenfalls, dass es dir wieder etwas besser geht. (:
Liebe Grüße,
artartart