Hallo ihr Lieben,
ich habe mich ja schon kurz vorgestellt.
Ich möchte euch meine Geschichte erzählen.
Wann es anfing? Ich kann es gar nicht richtig sagen. Ich denke bewußt geworden ist es mir vor ca 4 Jahren.
Jedoch wenn ich in meinen Erinnerungen suche, dann ist es vorher auch schon passiert.
Nun ganz egal.
Ich war nie das dünnste Kind aber richtig dick, nein das auch nicht. In meiner Kindheit war ich im Schwimmverein und habe auch an Wettkämpfen teilgenommen. Da war ich gar nicht mal so schlecht.
Irgendwann hat es angefangen, dass meine Mama Diäten gemacht hat und ich habe unbewußt diesen Stempel bekommen: Man muss auf das Gewicht achten.
Und je mehr ich daraf achtete um so mehr wurde es.
Ich gehe jetzt nichts ins Detail.
Nach der Schule habe ich mich voll auf das Studium konzentriert. Ich habe ein technisches Studium gemacht und habe das auch mit Bestnote und in der Regelstudienzeit absolviert. Habe alles mitgenommen, Auslandssemester, Diplomarbeit in einer anderen Stadt.
Dann habe ich in einer Entwicklungsabteilung als Projekt Manager angefangen und mich voll in die Arbeit gehängt.
Die Arbeit stand im Vordergrund, ich war nicht wichtig, denn ich fand mich hässlich. Wer sollte mich schon lieben.
Vor zwei Jahren hat ein Körper gestreikt, ich bekam einen Burnout. Mit Panikattacken und Depressionen. Nichts ging mehr ich habe mich nicht mehr verstanden. Warum konnte ich meinen Körper nicht mehr das abverlangen, was ich von ihm gewohnt war....
Und beim Essen, da konnte ich ihn kontrollieren. Ich bestrafte mich, wenn ich zuviel gegessen hatte in dem ich mich selbst zum B.... brachte.
Ich habe meine Essstörung nicht wahrgenommen. Sie war da und ich habe damit gut leben können. Anfang dieses Jahres war ich in Reha wegen dem Burnout...
Dort wurde mir bewußt, dass ich mich um mich kümmern muss. Dass ich meinem Körper ncihts Gutes damit tue. Und es wurde immer häufiger. Auch wenn ich normal gegessen hatte und mich sehr viel bewegt habe. Ich konnte der Therapeutin dort zum ersten Mal sagen, dass ich mich regelmäßig zu E..... bringe.
Sie war es auch, die mir geholfen hat zu erkennen, dass ich das angehen muss.
Als ich zurück zu Hause war...habe ich es auch meinem Therapeuten erzählen können. ( Bei ihm hatte ich vor der Reha schon 40 h und habe ea nehrfach versucht ihm zu sagen, er ist nur nie darauf angesprungen) Er war geknickt, aber wir konnten dann doch gut darüber reden.
Zusammen mit ihm und meiner Neurologin haben wir geplant, wie wir weiter machen können...
Ich hatte einen Termin in einer Essstörung-Ambulanz und dort wurde mir geraten mit einer stationäre Therapie zu beginnen. Bei einem späteren Rückruf der Ambulanz bei mir hieß es dann, ja eine stationäre Therapie, aber nicht bei uns, da sie aufgrund des hohen BMI nicht zu unseren anderen Patienten passen. Ich war so enttäuscht und habe mich so falsch gefühlt. Habe ich überhaupt B...., wenn ich doch so fett bin. Geht das überhaupt?
Nun jetzt warte ich darauf, dass endlich der Termin in einer Ambulanz einer anderen Klinik kommt. Ich habe ihn Ende August. Dann weiß ich hoffentlich, wie es weiter geht.
Das alles ist so schwierig. Besonders weil ich ja gerade erst wieder mit einer Wiedereingliederung in der Arbeit eingestiegen bin...Und dann noch mal für eine längere Zeit raus....
Was ich noch gemacht habe ist, dass ich mich auf Rat meines derzeitigen Therapeuten nach einer neuen Therapeutin umgesehen habe. Er kennt sich nicht so gut mit dem Thema aus. Ich hatte auch schon eine Probesitzung und nächstem Montag die nächste. Für sie wäre es auch zwingend erforderlich, dass ich mit einer stationären Therapie beginne, aber wenn es mnit uns klappen könnte, hätte ich für danach schon ein Ansprechpartner.
Soweit von mir. Mehr erzähl ich euch beim nächsten Mal.
Liebe Grüße
Pixie

Hallo Pixie,

ach, dann antworte ich mal, wenn es keiner macht. Herzlich willkommen hier im Forum. habe den Thread schon heute morgen gelesen, aber nichts geschrieben, weil ich dachte, das sollten mal die Leute mit Bulimie und Übergewicht machen. dann wird's glaubwürdiger. Also, ob man Bulimie hat oder nicht, hat relativ wenig mit dem Gewicht zu tun. Du hast Fressanfälle, Du erbrichst, Du quälst Deinen Körper, obwohl er am Ende ist. Du brauchst Hilfe. Ich kann mir vorstellen, dass es Dich noch zusätzlich verletzt hat, dass auch die Klinik Dich nicht zu den anderen Bulimie-Patientinnen aufnehmen will. Aber es ist vermutlich für beide Seiten besser so. Ihr würdet euch vermutlich gegenseitig triggern. So traurig das ist.

Ach ja, ich bewundere Dich übrigens: Ich bin berufstechnisch ein Versager.

lg

aire

Hallo Pixie!

ich habe starke Bulimie und habe absolutes NG.. bin also auch nicht rappeldürr, wie es dem gesellschaftlichen "klischee" entspricht..

ich denke mein NG kommt daher, dass ich auch "normal" essen kann..besonders in Gesellschaft anderer... aber dass ich für mich eben oft FA habe und mich danach übergebe..
darf ich fragen, wie dein essverhalten so ist? wie oft hast du FA? werden die durch besondere Erlebnisse ausgelöst? durch Gefühle??
darf ich fragen, ob du in einer Partnerschaft lebst und ob er / sie von der Bulimie weiß?

Du kannst absolut stolz auf das sein, was du in deinem Leben erreicht hast! von so einer Karriere träumt sicherlich jeder.. und doch sieht man auch daran, dass es nunmal nicht alles im Leben ist.. du musst auf dich achten.. klar muss man arbeiten, um zu leben... aber nicht leben um zu arbeiten.. ..

ich finde es zumindest toll, dass du die BUlimie so angehst.. und ein Kompliment an deinen Therapeuten, dass er dir offen sagt, dass er mit dem Thema wenig anfangen kann und er dich in besseren Händen wissen will..
das hätte sicherlich auch nicht jeder offen zugegeben.. und dann wärst du an einen ganz schönen Quacksalber geraten...

Ich wünsche dir alles Gute!

Bei einem späteren Rückruf der Ambulanz bei mir hieß es dann, ja eine stationäre Therapie, aber nicht bei uns, da sie aufgrund des hohen BMI nicht zu unseren anderen Patienten passen. Ich war so enttäuscht und habe mich so falsch gefühlt. Habe ich überhaupt B...., wenn ich doch so fett bin. Geht das überhaupt?

Das tut zwar weh sowas zu hören aber ich kann aus erfahrung in einer Klinik sagen: das ist wahrscheinlich besser so. als einzige übergewichtige zwischen vielen anderen essgestörten wird man schon sehr anders behandelt. ich hatte oft das gefühl, dass mir nicht geglaubt wird, dass ich teilweise extrem wenig esse, usw.

bulimie hat rein garnichts mit dem gewicht zu tun. natürlich beeinflusst es das gewicht auf verschiedene weisen, aber auch hier eben nicht gleich. manche nehmen ab, manche nehmen zu, manche beides und wechselnd, und dann kommt es natürlich auch auf das gewicht vor der bulimie an.

Ich kann auch aus Erfahrung sprechen, was ÜG und eine gleichzeitige Essstörung angeht.
Ich war lange Zeit extrem übergewichtig und hab trotzdem erbrochen und teilweise auch gehungert.
Lange Zeit ist niemand dahintergekommen, obwohl bekannt war, dass ich schon seit Jahren eine Essströung habe.
Erst als ich so extrem abgenommen habe sind Therapeuten und Co. hellhörig geworden.
Und das finde ich im Grunde genommen sehr traurig!!! Muss man denn erst rappeldürr sein, bevor andere einen
"ernst nehmen" und sehen, wie schlecht es einem mit der Essstörung geht?
Ich kann Dich sehr gut verstehen und finde es sehr mutig, dass Du Dich nach der Enttäuschung bei einer weiteren Ambulanz vorstellst!!! Finde es super, dass Du nicht aufgibst und für Dich Sorgen möchtest!!! Mach weiter so, kannst stolz auf Dich sein!!!
Ich wünsche Dir, dass Du die stationäre Therapie für Dich nutzen kannst, denn es ist egal wie viel man bei einer Bulimie wiegt, der Leidensdruck und die Risiken sind (in meinen Augen) die gleichen!
LG und gib nicht auf
Flavia

hallo pixie

Also ich gehöre da leider auch zu den B*** mit viel Übergewicht-leider-. Das Schlimme ist, dass die B** einen sogar dicker macht(also mit der Zeit halt). Ich würde eine ES-KLinik nicht packen, da ich es nicht ertragen könnte, von lauter Dünnen umgeben zu sein. Da wird man ja irgendwie noch mehr in die ES reinrutschen-denk-. Zudem sollte man vielleicht eher versuchen an den Kern der Sache zu kommen. Du hast , wie du schreibst, sehr sehr gute Schul-und Studiumausbildung- ziehe den Hut vor dir, doch hast du dich schon mal gefragt, warum die ES sein muss bzw. warum es überhaupt soweit kam?? Bei mir sind es Teile der Kindheit gewesen, die mich heute "krank"(menno, wie ich dieses Wort hasse) machen. Wie ist das bei dir??????????????
Also ich finde KLinik , also stationäre KLinik gut, bin mir nur nicht sicher, ob eine ES-KLinik sinnvoll ist. Eben weil man da eher nicht so ernst genommen wird(weil, keine Gefahr da zu dick-denk-)
Weiß ja nicht wo du lebst, doch vielleicht kannst du dich da mit deiner neuen Thera beraten.
Alles Gute dir
cogito

Hey Pixie,

ich verfolge Deinen Thread hier schon seit einige Zeit mit, bin aber noch nicht zum Schreiben gekommen (und so auch jetzt nur ein paar kurze Zeieln, sorry!). Gehöre selber auch zur ÜG+B-Gruppe. Als ich damals mal in die Klinik gegangen bin, hatte ich mir bewusst eine psychosomatische Abteilung rausgesucht, um nicht nur mit dünnen Frauen umgeben zu sein. Im Nachhinein betrachtet tat das sehr gut. Es waren auch Schmerz- und Depressionspatientinnen dabei und die Gespräche drehten sich nicht nur ums Essen oder Nichtessen. Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe eine Klinik, die solche Stationen anbietet?

Ich wünsche Dir Kraft!

LG,
weirdFairy

Außerdem hab ich allgemein das Gefühl, dass ich in einer Klinik in der nur andere Essgestörte sind automatisch eher denke, dass das okay und normal ist.
Und man passt sich so schnell den Leuten da auch irgendwie an. Ich hab sofort extrem langsam gegessen, wie alle anderen an meinem Tisch usw.

Hi Pixie,

also ich habe auch Bulimie und habe etwas übergewicht ... vorallem seit dem ich versuche halbwegs normal zu essen... .
Bulimie ist eh so eine Sache, wo man das nicht immer gleich jeden ansieht ... außerdem sind viele ja eh im unteren oder normalgewicht ... . Das ist also garnicht so selten ... . Aber ich kenne das, diese Gedanken vonwegen alle anderen sind ja eh dünner als ich, die brauchen doch eher hilfe ... habe ich überhaupt B.? Naja das eindeutigste Symptom wird dann wohl sein, wenn du nach dem Essen dein Klo 'Hallo' sagst ... und dann ist das auch relativ egal, wie viel man wiegt ... Zahlen ... sind halt Zahlen und haben nichts mit der B. zu tun.
Ich steh auch noch relativ am Anfang, kann dir deswegen auch nicht unbedingt viele Tipps geben, aber gut ist es auf jedenfalll das du es dir eingestehst und Hilfe in anspruch nimmst ... das ist ja schließlich einer der schwierigsten Dinge.
Ich wünsch dir ganz viel Glück!

LG Lientje

Hallo ihr Lieben,
es tut so gut eure Antworten zu lesen. Also bin ich doch nicht so falsch!

Den Termin, den ich nächste Woche habe ist in einer Ambulanz, die auf psychogen bedingtes Übergewicht spezializiert sind. Deshalb hoffe ich, dass dort vergleichbare Fälle behandelt werden oder wurden und dass ich dort besser in das Behandlungsschema passe.

Ich habe schon viel Angst vor Mittwoch. Angst, dass ich dann wieder von neuen anfange muss zu suchen.

Ich werde euch berichten.
LG
Pixie

Hey Pixie!

Aber dass die spezialisiert sind ist doch schon mal super
Mach Dir nicht zu viele Sorgen, das wird schon werden!
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen!

LG

Hallo ihr Lieben,
dachte ich lass euch mal wissen, wie es mir heute ergangen ist.

Zunächst Danke fürs Daumen drücken.

Also ich bin ziemlich früh in der Ambulanz gewesen und habe mich direkt angemeldet. Dann mußte ich die mir schon bekannten Fragebögen und Anmeldezettel ausfüllen und anschließend im Wartebereich warten.
Ihr glaubt nicht wie mega-nervös ich war.

Irgendwann kam dann eine junge Therapeutin mit einer noch jüngeren Praktikantin zum Wartebereich und holte mich zum Gespräch ab. Das Gespräch könnt ihr euch so vorstellen wie jedes Erstgespräch, was ihr mit einem Therapeuten habt. Es wird viel gefragt, du musst alles wichtige erzählen und das möglichst umfassend und schnell.
Gar nichts für die liebe Pixie, besonders wenn es um die E..störung geht.

Nun ja es war dann irgendwann vorbei und die Therapeutin fragte mich, ob ich mir denn eine stationäre Therapie vorstellen könnte auch eine Vollzeit-Stationäre Therapie. Ich habe das bejaht, besonders weil mir das gerade jeder rät. Und sie sagte dann auch, dass sie es auch so sieht und sie sich auch gut vorstellen könnte, dass ich in die Klinik passen könnte. Das könnte sie aber micht entscheiden
Nun gibt es folgende Schritte intern in der Klinik:
1. Die Therapeutin macht sich aufgrund von Berichten, Gespräch und ausgehändigten E..protokoll ein eigenes tieferes Bild von mir.
2. Die Therapeutin spricht mit der Oberärztin über mich und lässt sich von ihr bezüglich ihrer Einschätzung beraten
3. Es findet eine Konferenz statt in der entschieden wird, ob mein Fall in die Klinik passt und ich dort aufgenommen werden könnte

Das ganze dauert jetzt 2-3 Wochen und dann wird mir Bescheid gesagt.

Ganz ehrlich: Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass heute nichts entschieden wird und ich wieder in der Luft hänge....
Aber ich bin innerlich enttäuscht. Ich habe jetzt fast 3 Monate auf diesen Termin gewartet und hatte mir einfach soviel mehr davon erhofft. Ich hatte einfach größere Erwartungen....

Liebe Grüße
Pixie

Hey Pixie,

willkommen hier bei uns

Ich habe selbst auch Übergewicht, bin Bulimitikerin seit knapp 10 Jahren.
Habe in meinen Schwangerschaften aufgehört zu brechen, habe aber trotzdem FAs gehabt, da habe ich ca *kg zugenommen. Wenn Du mich auf der Strasse sehen würdest würdest Du niemals denken, dass ich so eine Sucht habe. Meine Geschichte kannst Du im Thread *** in "Ich bin NEU hier" lesen (von gestern ^^)

werde jetzt erstmal den ganzen Thread lesen und dann evtl noch was schreiben, wenn ich noch was zu sagen habe
wollte nur gerad mal sagen: DU bist NICHT ALLEIN!

Pixie hat geschrieben: Das ganze dauert jetzt 2-3 Wochen und dann wird mir Bescheid gesagt.

Ganz ehrlich: Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass heute nichts entschieden wird und ich wieder in der Luft hänge....
Aber ich bin innerlich enttäuscht. Ich habe jetzt fast 3 Monate auf diesen Termin gewartet und hatte mir einfach soviel mehr davon erhofft. Ich hatte einfach größere Erwartungen....

Nicht aufgeben, Pixie. Ich finde, das klingt schonmal nach einem super Schritt in die richtige Richtung. Zwei bis drei Wochen, im Vergleich zu vielen Jahren mit der ES ist das doch nichts, oder? Klar ist das immer frustrierend, wenn es erstmal kein richtiges Ergebnis gibt, aber Step by Step. Erst musstest Du entscheiden, jetzt müssen die entscheiden. Bei mir lagen zwischen Vorgespräch und Klinikaufenthalt damals mehr als 6 Monate aber die Zeit dazwischen war für mich trotzdem sehr gut und erkenntnisreich.

Ich drück Dir die Daumen, dass es klappt!

Okay, sorry, hab nicht gelesen, wann Du den ersten Eintrag geschrieben hast

Ich bewundere Dich, dass bei Dir die Vernunft so siegesreich vorranzieht!!!

Ich bin schon ganz gespannt wie das weiter verläuft, ich hätte nicht den Mut mich so zu outen, ich denke, wenn ich jemandem von meiner ES erzählen würde, würde mir eh keiner glauben...