An manchen Tagen hab ich festen Boden unter meinen Füßen. Dann fühle ich mich standfest und sicher.
An anderen Tagen verschwindet dieser Boden und ich fange an, panisch mit den Armen zu rudern.
Irgendwann fühle ich mich kraftlos, matt und zu müde, um zu der Insel „Gesundheit“ zu schwimmen, die mir schier unendlich weit weg vorkommt.

Dann kommt ein Brett namens Bulimie vorbeigeschwommen.
Ich könnte mich daran festhalten, ich hab es schon so oft gemacht.
Es ist ein gutes Gefühl, nicht mehr schwimmen zu müssen, sondern sich von dem Brett davon treiben zu lassen.

Ich ruhe mich aus. Die Insel verschwindet immer weiter im Hintergrund.
Das Brett löst sich auf.
Ich bin verzweifelt.

Ich hoffe ihr wisst, was ich meine. Heute war wieder so ein Tag, an dem ich das Brett gesehen habe und zu schwach war, es vorüberziehen zu lassen.

Ja, aber kann schwimmen denn auch Spaß machen…? Ich würde so gerne Gefallen daran finden.

liebe rachel,

das kann ich gut nachempfinden. ich habe bemerkt, das die bulimie fuer mich wie zu hause ist. sicherheit. dann muss ich nicht in die tosenden wellen, die mich in alle richtungen zerren koenntnen und ich gehe unter...
doch das zu wissen, gibt mir mehr entscheidungsfreiheti. also, wenn ich mir das bewusst mache, bevor ich mit essen anfange, jkann ich bemerken, hey, jezt fliehst du. dann kann ich versuchen die inneren wellen toben zu lassen, vielleicht kommt dann gar kein sturm.
und mich dennoch zu belohnen. nicht die anderen zaehlen, sondern ich.
auf in den weiten ozean!
bruja

@ Rachel: sehr schön umschrieben, trifft es genau!!!

Hey ihr Lieben,

bin froh, dass der Ozean-Sturm sich gelegt hat.
Statt mich zu überessen und zu kotzen, bin ich fleißig am Diplomarbeit schreiben und gehe Mittags in der Mensa mit Freunden essen. Bin zufrieden mit mir, es läuft. Nur bloß schade, dass mir das nicht immer so leicht fällt.

Hab mich über eure Antworten gefreut, besonders das was bruja gesagt hat, finde ich interessant. Du hast recht: Zu wissen, dass man die Entscheidungsfreiheit hat, ob man fliehen will oder nicht und dem Ganzen nicht hilflos ausgeliefert ist, ist schon viel wert.

werde versuchen, das zu beherzigen und in der nächsten schwierigen Situation daran zu denken!

liebe rachel, es freut mich zu lesen dass es dir besser geht! viel erfolg dabei weiterhin und alles gute bei deiner diplomarbeit!

Und ich mag deinen Signatur-Spruch, Rosenquarz. Der ist echt schön und geht mir die letzen Tage nicht mehr aus meinem Kopf, muss ständig daran denken. =)

liebe rachel,

das freut mich sehr!
und auch mich hat der spruch angesprochen und begleitet mich...
bruja