ich habs hinter mir.
es war nur ein ganz kleines loch und darum wurde ohne betäubung gebohrt. ich habe wieder diese beruhigungstropfen bekommen und sie hat gesagt, wenn ich die hand hebe, wird sie sofort aufhören.
und sie war wirklich so großartig, sie hat mich wieder über mein essverhalten ausgefragt (wegen weiterer maßnahmen um den weggeätzen zahnschmelz zu ersetzte) und das so dezent getan, dass ihre helferin nicht mitbekommen konnte, worum es geht.
und auch klipp und klar gesagt, was sie zu tun (und zu lassen) bereit ist und wenn mir das nicht passt würde es ja noch genügend andere zahnärzte geben.
ich wünschte, ich würde einen solchen hausarzt finden!
joliana, das ging mir gerade durch mark und bein, ich heule und natürlich hast du recht.
ich verdränge es nicht - wirklich nicht. ich habe einfach angst.
und das nicht nur vor den ärzten sondern auch davor, dass es etwas schlimmes sein könnte und ich operiert werden muss oder davor, dass ich nun die quittung für die letzten 12 jahre bekomme.
und ich schäme mich so sehr dafür, dass es so viel ist, was sich nicht richtig anfühlt, wenn es jetzt nur eine sache wäre aber nein, es sind mehr, als für eine frau in meinem alter normal ist.
solange ich es nicht sicher weiß besteht immer noch die möglichkeit, dass es nichts schlimmes ist, ich kann einfach so tun, als wäre alles in ordnung.
das hat so eine ganz eigene logik, "spinni" ist ein sehr treffender spitzname.
mir ist klar, dass das dumm ist, mir ist klar, dass mich so ein verhalten über kurz oder lang umbringen könnte - im schlimmesten fall.
mir ist klar, dass mich die folgeschäden nicht übersehen nur weil ich die augen vor ihenen verschließe und mir ist klar, dass ich etwas unternehmen muss.
jetzt gerade bin ich überzeugt davon aber immerhin nicht so sehr, dass ich zum telefon greife und einen termin mache.
warscheinlich sind das alles nur das verlogenen einsichten eines junkies, der das blaue vom himmel schwindeln würde um seine kranke logik beibehalten zu können.
