Erdbeere,
ich wünsch dir ganz viel Kraft für morgen! Hoffentlich wird es ein bisschen besser wenigstens... Ich würde echt gern ins Bett, aber euer Gespräch lenkt mich zu sehr ab

LG & Gute Nacht

Hihi, so geht’s mir auch. Verfolge auch gespannt euer Gespräch. Obwohl ich jetzt wirklich mal ins Bett müsste. Euch wünsche ich viel Erfolg für eure Pläne. Pläne sind immer gut, aber ich sage immer „Der Weg ist das Ziel, denn manchmal ist das Ziel im Weg“

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Welche Therapieform wem hilft, ist wahrscheinlich letzten Endes vom Einzelnen abhängig und muss ausprobiert werden.
Ich denke, alle haben erst einmal ihre Berechtigung und sicher auch irgendwelche Erfolge erzielt, sonst würden sie nicht angewandt werden.

Führst du das Essenstagebuch für dich? Oder willst du es auch in der Therapie ansprechen?
Habe das vor ca einem Jahr schonmal gemacht, dann wieder aufgegeben und jetzt wieder angefangen...natürlich ziehen einen all die FAs noch etwas mehr ins Loch, wenn man sich schwarz auf weiß vor Augen führt, was man alles in sich hineingestopft hat, sonst würde man einen Teil vielleicht wieder verdrängen.
Wenn du die Listen zu sehr gegen dich richtest, kann die Idee natürlich kontraproduktiv sein und dich nur noch mehr frustrieren, da musst du echt auf dich aufpassen!

Und ja, natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich, aber du bist schon hier im Forum, du bist in Therapie und überhaupt: bereit, etwas zu ändern.
Nur fehlt der Weg dort hin und deshalb darf man Hilfe in Anspruch nehmen und auch mal 'jammern'.
Wir sind hier alle die meiste Zeit des Tages stark, vor allem nach außen hin, sowas lässt sich nicht pausenlos aufrecht erhalten. Sieht man ja schon an den FAs und dann ist es meiner Meinung nach das Mindeste, hinterher seine Gedanken und Gefühle zumindest in Ansätzen hier mitzuteilen.
Außerdem ist es dein Thread und wenn nicht hier, wo dann?

Alles Liebe und nichts zu danken,
Nightmare

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Meine Therapeutin hat Psychologie studiert. Sehe es genauso, möchte da auch einen kompetenten Fachmann und niemanden, der eine Zusatzausbildung hat, dem würde ich irgendwie nicht genügend Vertrauen entgegenbringen.

Sehr interessante Idee, sich ein Esstagebuch für die Tage, an denen man sich im gesunden Maße satt gegessen hat, zu führen!
Eigentlich nicht sonderlich abwegig, aber irgendwie bin ich noch nie darauf gekommen, es aus diesem Blickwinkel zu sehen - für mich steht immer der Kontrollaspekt im Vordergrund und somit ist die Auflistung automatisch negativ besetzt.
Ja, ich glaube dir, dass du am Abend alles weißt, was du am Tag in dich hineingeschaufelt hast, aber gerade bei Kuchen, wenn ich über Stunden immer wieder in die Küche schleiche und wahllos irgendwelche Stücke abschneide, esse, wieder weggehe, wieder hinlaufe etc, dann verliere ich mengenmäßig den Überblick.
Bei klar definierbaren Mengen ist das natürlich etwas anderes.

Dass du dich für die Massen an Essen schämst, zeigt doch deutlich, wie sehr du unter den FAs leidest. Mir ist es auch unangenehm, aber ich habe gleichzeitig, wenn ich darüber spreche, immer das Gefühl, die Last nochmal etwas von mir werfen zu können. Gerade weil man sich so abartig vorkommt.

Dann schlaf mal gut und drücke dir die Daumen für später!
Weiß noch nicht, wann ich online sein werde, aber man schreibt sich bestimmt.

Nightmare

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Hey,

es war doch aber sicher sehr befreiend, dass Du in/während der Therapie angefangen hast zu weinen, oder?
Ich mein, da sieht man ja, wie 'kaputt' Du im Moment bist, ein Schnipps mit dem Finger und schon fällt die Mauer, die man um sich herum errichtet hat, in sich zusammen. Zumindest für eine kurze Zeit.

Wie wäre es denn, wenn Du dir z.B vornehmen würdest, jeden Tag eine bestimmte Seitenanzahl der DA zu bearbeiten, es müssen gar nicht mal so viele Seiten sein, nur dass Du halt ein bisschen 'Ordnung/Struktur' reinbringst.
Ist einfacher gesagt, als getan (weiß ich selbst ja nur zu gut ), aber letzten Endes musst Du ja irgendwie damit fertig werden und das wären halt so meine 2 Cent dazu.


Wie geht es dir denn grad mit dem Essen? Bei mir halten solche Vorhaben (heute nicht mehr usw. ) höchstens 10 Minuten, danach ist die Disziplin wieder flöten gegangen.


Ganz liebe Grüße

Hallo Erdbeere,

wie geht es dir jetzt, nachdem du etwas Abstand zu heute Vormittag hast? Warst du überrascht, dass du weinen musstest?
Ich denke, hermelin hat Recht, wenn sie sagt, dass das wohl dringend nötig war, du dir irgendwie Luft verschaffen musstest - leider wohl auch mit dem FA am Nachmittag , aber wie deine Therapeutin sagt: wir dürfen nicht wegen jedem Fehlschlag das Dreifache dessen, was ohnehin schon Alltag an Selbsthass ist, gegen uns richten, sonst bewegen wir uns seelisch immer weiter nach unten und das begünstigt natürlich gleichzeitig die Entstehung weiterer FAs, weil dann 'sowieso alles scheiße' ist.
Nicht, dass ich es nicht nachvollziehen könnte - ganz im Gegenteil.
Bin auch sehr oft unsagbar enttäuscht und wütend auf mich, aber heute zum Beispiel versuche ich, mich nicht vollkommen fertig zu machen.
Es ist passiert und leider 'brauchen' wir die Völlerei momentan aus diversen Gründen.

Das Thema deiner Arbeit finde ich äußerst spannend, allerdings belastet es dich sicherlich sehr, kann mir gut vorstellen, dass das ein zusätzlicher Punkt ist, weshalb du etwas blockiert bist, was das Vorankommen angeht...man beschäftigt sich ohnehin schon so sehr mit der Thematik, da stelle ich es mir schwierig vor, einen 'neutralen' Standpunkt einzunehmen, wie er in einer wissenschaftlichen Arbeit verlangt wird, wenn man selbst von dem Problem in diesem Maße eingenommen ist.
Du siehst: alles, was du schon geleistet hast bzw woran du noch tüftelst, kostet dich das Doppelte an Kraft, was ein gesunder Mensch aufbringen müsste.
Sei etwas nachsichtiger mit dir, oder nimm es dir zumindest vor.

Alles Liebe,
Nightmare

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Guten Abend Erdbeere,

bevor du den Thread wieder erstillen lassen möchtest, muss ich noch ein paar Dinge loswerden

erdbeere230 hat geschrieben: ich hatte heute keinen fressanfall mehr!!! kann mich jetzt nicht besonders darueber freuen, weil ich finde, dass es auch normal sein sollte, mal keinen zu haben aber ich wuerd mal sagen, es ist gut so, wie es ist.

Erstens: das da oben solltest du ganz ruhig nochmal lesen und dich dann fragen, was daran nicht stimmt.
Richtig: es ist eben NICHT normal, dass man keinen FA hat. Ja gut, für gesunde Leute vielleicht, aber in deiner Situation ist das eine ganz beachtliche Leistung, kostet viel Kraft und vor allem Bereitschaft, sich auch mit negativen Gedanken/Gefühlen auseinanderzusetzen. Das ist dir heute Abend gelungen und darüber darfst du dich ehrlich freuen, ich tue es jedenfalls!

Mir geht es ganz genauso, dass mit einem FA erst einmal unzählige darauffolgende Tage auch im Eimer sind, ehe ich mich irgendwann wieder zusammenreißen kann.
Mit dem heutigen Tag hast du einen Schnitt gemacht, jetzt besteht die Möglichkeit, dass es morgen vielleicht auch besser wird - und das solltest du jetzt möglichst entspannt angehen, nicht krampfhafte denken, dass ab sofort wieder alles laufen muss.
Denn dein neuster Bericht hört sich schon sehr positiv an: schau mal, du hast für dein Diplom gearbeitet, dich in der Therapie ein bisschen öffnen können, emotional einen Teil der Last abgeworfen (Weinen tut manchmal sooo gut!) und sogar ein Treffen abgemacht!
Einfach entspannt Kaffe trinken gehen, ein bisschen Normalität, das darfst du dir absolut gönnen, so wie deine Therapeutin es auch gesagt hat: lieber guten Ersatz fürs Fressen finden, selbst wenn man in der Zeit nicht arbeiten kann.

Ach ja, es fällt mir kein bisschen schwer zu glauben, dass du auch eine zweite, fröhliche und unternehmungslustige Art hast - vermute auch, dass es vielen hier so geht, nach außen hin erscheinen sicher einige Bulimiker 'im Leben stehend' oder zumindest nicht so depressiv und verzweifelt, wie sie sich oft fühlen bzw sind.
Das macht es natürlich für einen selbst schwer, die Balance zwischen diesen beiden Extremen zu finden, aber solange es auch die positive Erdbeere/Nightmare/... gibt, muss man sich daran klammern, dass in Wirklichkeit viel Lebenspotenzial und Mut vorhanden sind, die einen auch über die tiefsten Löcher hinweg am Leben erhalten.
Jedenfalls glaube ich das und ich denke, dieses Wissen macht Lust auf Leben bzw spornt immer wieder dazu an, nicht aufzugeben.

Ich wünsche dir für die nächsten Tage, dass du etwas Abwechslung in deinen Tag bekommst, nicht mehr zu sehr von deinem Mitbewohner genervt wirst und wir dich hier seltener sehen ( ) - neeein, nicht böse gemeint, aber wenn du in schlechten Phasen öfter hier online bist, dann sollst du am besten möglichst selten auftauchen.

Liebe Grüße,
Nightmare

P.S: Meiner Meinung nach kann man auch mal sagen, dass man den Vorschlag der Therapeutin für sich selbst unpassend findet, immerhin ist sie ein stückweit auf unser Feddback angewiesen. Soll ja nicht heißen, dass man alle Angebote automatisch ausschlägt, aber man muss auch nicht alles abnicken, nur um ihr nicht auf die Füße zu tapsen.

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erdbeere230 hat geschrieben:... so, noch ein kleiner nachtrag. mir gehts jetzt mal wirklich besser und ihr wart echt lieb! danke.

Das ist schön.

aber jetzt lass ich den thread wieder erstillen, es soll sich nicht alles um mich hier drehen. muss ja auch mal auf eigenen beinen stehen

Um wen denn sonst?

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