Re: erdbeere-therapie

#2
oh, liebe erdbeere, ich finde es sehr gut dass du diesen thread fuer dich eroeffnet hast.

von dem suizidversuch deiner schwester, des job-schmeißens deines vaters und deinen sorgen ueber deine eltern wusste ich nicht .. ich verstehe jetzt etwas mehr .. immer wenn ich dich nach der ms gefragt hab, hast dus ueberlesen, bist nicht darauf eingegangen. da hatte ich immer den eindruck dass da was ist, das dir entweder sehr unangenehm, sehr/ zu persoenlich-intim oder gar nicht wirklich bewusst ist ? ..
in dieser letzten sitzung scheint es dir bewusst geworden zu sein, worueber ich mich fuer dich freu. da es so doch ein wenig fassbarer ist. freu mich sehr dass deine thera so etwas in dir ausloest. und ich finde es sehr gut und toll dass du da so genau hinschaust und es auch zulaesst.
aber ich kann mich von diesen geschichten nicht lösen... vielleicht kann ich die essstörung nicht gehen lassen, weil ich mir nicht erlaube kann, gesund zu sein? jeder von ihnen hat(t)e es so schwer, während sie mich alle geschützt haben... jetzt ist es zeit, mich mal zu bestrafen??... ist das verrückt?
das kann sehr gut so sein, ja, glaube ich auch - aber es ist nicht "verrueckt". habe das auch bei light-up zb bemerkt .. auch sie hatte vor kurzem das gefuehl, sich (es-typisch) heftig bestrafen zu "muessen", als ihre eltern etwas schlimmes erlebten, es ihnen nicht gut ging.

ich selbst kenne das bei mir nicht genau so in der art, aber vielleicht ein kleines bisschen aehnlich (?), liegt aber schon eine weile zurueck, in der zeit als ich schwere depressionen hatte: in form von svv weil ich mich bestrafen wollte, weil ich so ungluecklich war obwohl meine familie grob, bezueglich rahmenbedingungen, finanziell usw, "in takt" war ..
Zuletzt geändert von equilibre am Sa Mai 21, 2011 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
sun will set

Re: erdbeere-therapie

#4
erdbeere230 hat geschrieben:danke, equlibre!
du bist immer so lieb und bekuemmert. eine richtige forumsmami :D
ja, das ist sie, durch und durch! :)

Liebe erdbeere :)

Ich würde nicht unbedingt zustimmen, dass eine ES sowieso immer mit Selbstbestrafung zu tun hat. Man kann sie ja auch vererbt haben. Wenn eine Disposition gegeben ist und diese begünstigt wird, neigt man dann zu einer ES. Denn ohne Disposition könnte man doch auch andere Formen der Selbstbestrafung finden :roll:

Da hast recht, das kenne ich: kognitiv bist du voll dabei
dann ist dieses aber (ich nenne es immer dieses "irgendetwas" und "irgendwie" ;))

-----> die sorgen um mama, etc,... ich bin mir darueber jetzt vielleicht bewusst, aber meine therapeutin meint, ich solle das akzeptieren, von herzen sagen koennen, dass es mir gut gehen darf... aber sowas werd ich nie akzeptieren! vielleicht, wenn sie keine gute mutter gewesen waere, aber nicht so...<---------

kommt Zeit, komt Rat?? Vielleicht kannst du das erst viel später akzeptieren? Das Loslassen, Verstehen und das Akzeptieren bedürfen einem Prozess, der über Jahre gehen kann. Und jetzt schon totalitär zu sein, quasi "nie akzeptieren" ist für den jetzigen Moment so, nicht für später. Sag´niemals nie! ;)

Eine "attraktive" Strategie finden..sag´mal, wie lange machst du eigentlich schon Thera? Vielleicht könntest du mit der Thera welche konstruieren, mit der Zeit ausbauen und verbessern.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von light-up am Sa Mai 21, 2011 17:10, insgesamt 1-mal geändert.

Re: erdbeere-therapie

#6
Du widersprichst mir, obwohl du meiner Meinung bist ;)
Eine Disposition kann gegeben sein, wenn diese durch bestimmte Faktoren begünstigt wird, ist man essgestört. Wenn man dazu neigt, dann kann es dazu kommen.Bei mir zb. ist die Disposition gegeben, ein schwerer Alkoholiker zu werden. Mir schmeckt kein Tropfen Alk, ich werde wütned bei besoffenen Männern, aber die Veranlagung ist gegeben. Wenn ich sie jetzt begünstige, durch schlimmen Herzschmerz zum Alkohol greife, aus Frustration, habe ich den Weg zum Alkoholismus eingeschlagen. Das betrifft jetzt meinen Fall, also ich spreche da jetzt nur von mir :D

Dann frage ich einmal so: hatte deine Mutter ES? Deine Oma, deine Urli (also Urgroßmutter)? Gab es den Fall Alkoholismus bereits in deiner Familie? Väterlicherseits? Mütterlicherseits?

Auf die Konklusionen kommst du bestimmt, da du ja kognitiv voll dabei bist, das ist schon mal der ertse große positive Punkt. Ich kann dir aber nicht sagen, wann der berühmte "Klick" kommt, ich warte ja auch auf den ;)

Wieviel Zeit noch? Naja, du bist noch verdammt jung ;) Gut Ding braucht Weile. Das muss sich erst mal entwicklen. Man kann nicht jede Sache sofort akzeptieren, die Herzenssache benötigt da mehr Zeit.

Da bin ich anders: ich nehme die Unangenehmen sofort in Angriff
weil ich das Gefühl bekomme von ihnen als erstes in baldiger Zeit zerfressen zu werden.

Ich schicke dir mal ´ne fette Umarmung, eben weil ich auch eine Leidensgenossin bin 8) und gut nachvollziehen kann, wie es dir geht

Re: erdbeere-therapie

#9
Bzg. Disposition
wenn zb. mein Vater narzisstisch ist, muss ich das nicht sein, ABER ich kann seine Einstellung/seine Sichtweise übernehmen. Also ich ziehe quasi seine Brille an, die ich aber bei der Abnabelung wieder ablegen kann (muss aber dies erkennen und an mir arbeiten und mich nicht mehr mit ihm identifizieren). Ich muss nicht narzisstisch sein, kann jedoch seine Handlungen übernehmen, eben WEIL ich unter seiner Erziehung stand und das abguckte. Dieses Bsp. hatten meine Thera und ich letztens besprochen.

Das mit dem Alkohol kann auch sehr verschlüsselt sein. Manchmal vergisst man da die Ururoma, die Alkoholikerin war, die Oma nach Süßigkeiten gierte, die Mutter Alkohol verabscheut, der Sohn spielsüchtig und die Tochter essgestört.

Mann, das mit dir und deiner Mutter tut mir wahnsinnig Leid!!

Kannst du beschreiben, WAS genau in dir vorgeht, wenn du dich mit negativen Gefühlen auseinandersetzt und mit negativen Gedanken? Wie sträubt sich das in dir? Ist die Scheu mit Ekel verbunden? Mit Scham, Wut, Aggressionen, Hilflosigkeit? Kannst du den Vorgang "schmecken"?

Ja, Trauma hast du. Der Tod mit den Tieren, das Schweigen, das Verdrängen und Wegdrücken :( bah, dich drücke
Ja, ja, keine Lust traurig zu sein, das verstehe ich! Du siehst keine Notwendigkeit (oder schon) aber du denkst, es bringt sich ja eh nichts, sich mit dem auseinanderzusetzen, dann gilt die erste Prämisse nach vorne zu schauen und weiterzuleben und das obwohl die Vergangenheit, das Vergangene dir auf den Versen ist, dir im Nacken auflauert.

Wie ich das mache? Mit den Unangenehmen? Ich rede und rede! Einerseits komme ich mir beshceurt vor, weil ich ganz andere Gedankengänge habe und denke, mich versteht eh keiner, Aber die Thera checkt das. Und andererseits, wenn die Bestätigung kommt von der Thera macht´s BAM!! Dann haut´s mich um und ich bin wieder schwer rückfällig. Bah, das ist alles so intensiv und heftig, aber nach ein paar Tagen geht´s wieder und dann mache ich wieder das gleiche: reden, reden, reden
Naja, zurzeit eher: weinen, weinen, weinen
ABER mit der Zeit, mit der langen, sehr langen Zeit, aber doch, geht es immer besser! Du entwicklest dich, du wirst noch reifer, noch viel mehr als du selbst glauben kannst :D aber zuerst macht´s BAM und KLÄSCH und es gilt, das auszuhalten. Es ist bitter, schwer udn kaum erträglich, ABER du packst das! Da gehe ich jede Wette ein mit dir! :)