...für Angehörige
Dich trifft keine Schuld und du bist auch nicht verantwortlich für ihre Essstörung.
Du kannst ihre Probleme weder kontrollieren, korrigieren, noch sie heilen – du kannst ihr ihre Essstörung nicht aus der Hand nehmen; ihr die Verantwortung für ihr Leben nicht aus der Hand nehmen.
Du hast keine Möglichkeit ihr Verhalten direkt zu beeinflussen. Sie muss ihre Situation selbst erkennen und einsehen, dass sie krank ist und Hilfe (Unterstützung von Fachleuten) braucht.
Du kannst nur versuchen mit ihr zu reden, ihr zuzuhören, für sie da zu sein.
Versuche ihr Verhalten direkt zu beeinflussen (etwa das gewaltsame Verhindern eines Fressanfalls oder das Zwingen zum Essen) bleiben ohne Erfolg und führen zu Streit oder zum In-sich-zurückziehen der Essgestörten.
Essgestörte sind weder lieblos oder gar bösartig, wenn sie Versprechungen oder gute Vorsätze nicht einhalten können, sondern (sucht)krank. Du solltest das verstehen und nicht gekränkt oder enttäuscht reagieren.
Lüge nicht für sie. So ersparst du ihr nur die Folgen ihres Verhaltens zu ertragen und/oder die Konsequenzen daraus zu ziehen. (zB muss sie sich selbst Entschuldigungen ausdenken und Freunde belügen, wenn sie wieder eine Verabredung nicht einhalten kann.)
Erspare dir und ihr Vorwürfe, denn sie macht sich diese selbst.
Setze dir klare Grenzen, bei dem, was du ertragen kannst und auch bereit bist zu ertragen. Sage, was du tun wirst, wenn sie an ihrem Verhalten nichts ändert/ nichts ändern will und bleibe darin konsequent.
Tu etwas für dich! Tausch dich mit Freunden, etc. aus oder such einen Therapeuten/eine Selbsthilfegruppe auf, denn du hast das Recht glücklich und zufrieden zu leben, auch wenn sie sich nicht ändert.
- Selbsthilfegruppe für Angehörige
Nachbarschaftszentrum
Hernalser Hauptstaße 53
1170 Wien
Information: über "so what"
Tel.: (01) 40 65 715
Treffen: jeden dritten Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr
Vergiss nicht zu leben! Unternimm Dinge, die dir gut tun und Spaß machen. Verzichte nicht auf deine Hobbies!
Nimm Rücksicht, aber ändere dich nicht derart, dass ihr der Umgang mit ihrer Essstörung erleichtert wird (zB ändere nicht dein Essverhalten/deine Essgewohnheiten für sie)!


