Re: Mütter....

#16
Ich wünsche mir so sehr für alle hier die so etwas schlimmes erfahren mussten das sie es schaffen die Vergangenheit loszulassen und somit das Werk des Täters nicht weiterführen..Der Täter hat Schmerz und leid verursacht und tut es weiterhin viele Jahre danach ..wenn man nicht loslässt ist ein glückliches Leben kaum möglich..Und wenn das Opfer daran kaputt geht hat der Täter sein Werk vollbracht...

Re: Mütter....

#17
jeany hat geschrieben:Und wenn das Opfer daran kaputt geht hat der Täter sein Werk vollbracht...
Ich weiß nicht, jeany, das klingt so, als wäre es den Tätern bewusst, welches Leid sie einem zufügen.
Meine Mutter zumindest bzw. meinen Eltern ist das, glaube ich, gar nicht so klar, wie sehr sie mich mit ihren Äußerungen und ihrem Verhalten verletzen. Von der Vergangenheit mal ganz zu schweigen, da fehlt ihnen jegliche Reflektion. Leider. :(
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Mütter....

#18
hermelin hat geschrieben:das klingt so, als wäre es den Tätern bewusst, welches Leid sie einem zufügen.
Meine Mutter zumindest bzw. meinen Eltern ist das, glaube ich, gar nicht so klar, wie sehr sie mich mit ihren Äußerungen und ihrem Verhalten verletzen. Von der Vergangenheit mal ganz zu schweigen, da fehlt ihnen jegliche Reflektion. Leider. :(
das ist das schlimme. meistens sind sich die 'taeter' gar nicht bewusst was sie einem antun!! wahrscheinlich trifft das auf fast alle eltern zu, die einen schlechten einfluss auf das kind haben. da gibts sicher nur ganz wenige, die ihren kindern ganz bewusst boeses wollen. meine schwester hat ja zb ganz extrem rebelliert. da war sie dann die 'schwer erziehbare jugendliche'. ganz einfach!!! jugendamt sah das ganz klar genauso. alles die schuld des kindes.
oh gott, erinner mich grad daran wie meine mutter wegen meiner schwester weinte (nie zuvor oder danach gesehen) und mich!! fragte ob sie denn so eine 'schlechte mutter' sei. und sie wollte wirklich nur von mir (ich war 11 oder so) hoeren, dass dem nicht so sei. ich wusste nicht was ich sagen sollte, hab rumgedruckst, 'hmm, naja neee, also naja schon...manchmal, aber ist ok... ahem' oh gott.... >_<
das tat mir so so leid und weh. meine mutter weinte!! zeigte gefuehle!! das macht man doch nicht!!! :shock:
aber alles kein problem, sie hat's sofort verdraengt. war sofort (ernsthaft, wahrscheinlich 2 minuten spaeter) wieder alles beim alten.
sie musste sich selbst ja vor gefuehlen und dem bewusstsein schuetzen, sonst waere sie sicher voellig zusammengebrochen. wundert mich eh warum das nie passiert ist!!!!

puh....


nee, ich nehme keine ads. ich bleib da stur. ;-)
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Mütter....

#19
wie viele hier ja wissen habe auch ich schon immer probleme mit meiner mutter gehabt.

das problem bei ihr war einfach : sie war kein mutter mensch.

sie selbst hatte eine schreckliche kindheit.

7 geschwister, von der mutter und dem vater misshandelt (geschlagen, "vergiftet" , verbrueht) und immer wieder wurde sie ins heim gesteckt: VON IHREN ELTERN! und wieder zurueckgeholt...

in den 60 er Jahren war kindesmisshandlung eben noch nicht so ein thema.


dann geriet sie an den falschen mann, densie abgoettisch liebte... und bekam meinen bruder.
aaaber dieser mann verarschte sie nach strich und faden.

nachdem sie meinen vater kennenlernte (der damals noch nicht trank) dachte sie sie koenne mit ihm ein gutes leben aufbauen.

er liebte sie.
sie ihn nicht.
und dann kam ich.

und meine mutter konnte einfach keine beziehung zu mir aufbauen.
auch bei meinem bruder tat sie sich schwer.

mein vater war ein toller vater (bis ich 13 war, trotz on off beziehung mit meiner mutter )

aber meine mutter KONNTE mich nicht lieben.

sie hat nie gelernt wie eine mutter ihr kind liebt.
dann war ich auch noch das kind eines mannes den sie nicht liebte.

meine mutter hat uns nicht gestillt weil sie die naehe nict ertragen konnte.
sie hat mich nie umarmt, weil sie mich nicht lieben konnte...sie hat mir nie gesagt dass sie mich lieb hat, mir nie zugehoert...

ich habe alles versucht um ihr zu gefallen...aber wir kinder waren wie Aliens fuer sie...wir waren so anders...

wir haben unsere eltern auch nie mit mama oder papa angesprochen ...sondern mit vollem namen.

denn meine mutter war keine "mama".

jetzt wo ich erwachsen bin...und wir all die schweren zeiten ueberwunden haben kommen wir besser miteinander klar.
denn jetzt kann sie mich als Frau sehen und nicht mehr als ihr Kind...


aber die Wunden sind verdammt tief und bluten noch immer...aber ich zeige das meiner mutter nicht mehr.
sie wuerde es nicht verstehen.

aber sie haette mich nicht bekommen sollen.
den 16 jahre hat sie mir dadurch ihr und mein leben versaut und ich trage jetzt die last der ES und depris...weil ic immer vergeblich versucht habe ihr zu gefallen.

haette ich damals nur gewusst, dass ich ihr niemasl gefallen konnte solange ich ein kind war ... :(
Zuletzt geändert von Wollsocke am Fr Apr 08, 2011 8:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mütter....

#20
Hallo Wollsocke,

ich weiß gar nicht was ich sagen soll....
Deine Mutter hat wirklich eine Tortur durchlebt die man niemandem wünscht. Es ist mir unbegreiflich, wie jemand ein wehrloses Kind derartig misshandeln kann. :evil: :evil: :evil: Daran erkennt man ja auch wieder ganz klar, wie sehr so etwas eine ganze Familiengeschichte über mehrere Generationen vergiften kann...Jetzt trägst also Du das "Päckchen" (oder vielmehr ein ganzes Paketlager...) mit Dir herum :( . Vielleicht hast Du Recht mit der Aussage, dass sie Dich nicht hätte bekommen sollen - aber sie hat sich bestimmt unheimlich nach einer 'normalen' Familie gesehnt und gehofft, dass sie mit ihren Kindern besser würde umgehen können, als man mit ihr umgegangen ist...Was Dir natürlich überhaupt nichts nützt, weil Du so sehr verletzt worden bist. Trotzdem: es ist gut das es Dich gibt! Es gibt Menschen denen Du wichtig bist...Hoffentlich auch Dir selbst ein wenig, denn das ist das Wichtigste im Hier und Jetzt. Und ich finde es toll, dass ihr euch inzwischen ganz gut zu verstehen scheint, auch wenn es so lange so schwierig war zwischen euch.
Alles Gute und viel Kraft wünsch' ich Dir,

LG Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: Mütter....

#21
Bela hat geschrieben:Hallo Wollsocke,

ich weiß gar nicht was ich sagen soll....
Deine Mutter hat wirklich eine Tortur durchlebt die man niemandem wünscht. Es ist mir unbegreiflich, wie jemand ein wehrloses Kind derartig misshandeln kann. :evil: :evil: :evil: Daran erkennt man ja auch wieder ganz klar, wie sehr so etwas eine ganze Familiengeschichte über mehrere Generationen vergiften kann...Jetzt trägst also Du das "Päckchen" (oder vielmehr ein ganzes Paketlager...) mit Dir herum :( . Vielleicht hast Du Recht mit der Aussage, dass sie Dich nicht hätte bekommen sollen - aber sie hat sich bestimmt unheimlich nach einer 'normalen' Familie gesehnt und gehofft, dass sie mit ihren Kindern besser würde umgehen können, als man mit ihr umgegangen ist...Was Dir natürlich überhaupt nichts nützt, weil Du so sehr verletzt worden bist. Trotzdem: es ist gut das es Dich gibt! Es gibt Menschen denen Du wichtig bist...Hoffentlich auch Dir selbst ein wenig, denn das ist das Wichtigste im Hier und Jetzt. Und ich finde es toll, dass ihr euch inzwischen ganz gut zu verstehen scheint, auch wenn es so lange so schwierig war zwischen euch.
Alles Gute und viel Kraft wünsch' ich Dir,

LG Bela

danke :)

jaa, aber ich werde mir alle muehe geben nicht auch so ein mittler an meine kinder zu werden :)

so bricht man den teufelskreis! :)

Re: Mütter....

#23
hey wollsoeckchen, eltern mache oft kinder fuer was veranteortlich, wofuer sie doch gar nichts dafuer koennen. leider hast du das hinnehmen muessen, aber akzeptieren und verstehen kann man das nicht. du wuerdest wohl auch nicht weiterkommen, wenn wir ihr schuldzuweisungen machen, wobei sie dir haette so viel ersparen koennen. du haettest es (leider) deiner mutter nie recht machen koennen, mit dem was du tust und wie du bist. und das hat absolut nichts mit dir zu tun. auch wenn wir dich nicht so gut kennen, wissen wir(!) dass du liebenswert bist, so wie du bist und das du nie haettest anders sein sollen. deine mama hatte so viele probleme, die sie hatte verarbeiten sollen,aber das ist ihr problem und sollte ihres bleiben ... gut, dass ihr euch jetzt besser versteht, aber du kannst nur auf dich schauen und dir gutes tun-weil gerade du das jetzt verdient hast!! auf einen neuanfang :-)

Re: Mütter....

#24
Ich habe einen unglaublichen Groll auf meine Mutter. Niemals werde ich auch auch nur ein Bruchteil in ihrem Ansehen wachsen. Egal was ich mache, es ist entweder selbstverständlich oder nicht gut genug. Und das was schon immer so. Deswegen habe ich aufgehört ihgendetwas von meiner Mutter anzunehmen. Überforderung? wenigstens wird man da wargenommen. Meine Eltern haben die Bulimie nicht bemerkt. Jahrelang habe sie meine geschwollenen Wangen, und die fehlenden Vorräte etc.nicht bemerkt. Wie geht das eig.?wo wir doch in einer Wohnung wohnen?Wenn ich nicht selbst was getan hätte, würde ich immer noch über dem Klo hängen. Jetz wissen sie es, doch es wurde ignoriert? Bin ich doch nur ein aufmerksamkeitssuchendes Kind? Es kotzt mich an. Ich will ausziehen.

Ps: das waren jetzt einige bittere Worte, sorry, aber i-wie musste ich meinen Frust loswerden.

Re: Mütter....

#25
Hey Karoline,

genau dafür war der Thread ja auch gedacht: Um seinen elenden "Mutterfrust" mal irgendwo abladen zu können...
Also, nur keine Hemmungen :)
Wahrscheinlich haben Deine Eltern schon irgendwie mitbekommen, dass da was nicht in Ordnung ist - aber es nicht sehen wollen...? Ist ja auch viel bequemer. Vielleicht bist Du nur ein Aufmerksamkeit suchendes Kind - aber so wie Du schreibst klingt es so, als ob das mehr als berechtigt wäre; offensichtlich weigert sich Deine Mutter ja, Dich wirklich zu sehen!
Ist denn absehbar das Du irgendwann ausziehen kannst?

Liebe Grüße,
Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: Mütter....

#26
Hallo Beta,
Ich habe mir vorgenommen in einem Jahr auszuziehen. Früher geht es auch gar nicht.
Ich habe auch oft das Gefühl, dass ich ungerecht zu meiner Mutter bin,schließlich gibt sie sich alle Mühe mit mir, nur zu meinem Besten. Dabei stell ich leider die Entäuschung dar. Zu der anderen Sache. Ja, ich könnte mir vorstellen, dass mein Vater etwas bemerkt hat, aber nichts gesagt hat. Bei meiner Mutter ist das aber nicht so, es würde nicht zu ihr passen, dann zu schweigen. Sie ist doch sonst immer so verständlich, nur ich pass ihrgendwie nicht rein. Vielleicht, weil sie auch selber an mir gescheitert ist. Dabei wollte ich doch funktionieren, wollte sie doch stolz machen, meine Leistungen wurden gut, mein Gewicht war geringer. Ich sollte doch ein glückliches Kind sein. Was rede ich da, ICH wollte nicht mehr das Problemkind sein, ICH wollte hübscher sein.

Oh je, es ist besser es so zu akzeptieren und nicht mehr darauf herumzukauen. Schließlich gibt es andere Menschen, denen ich wichtig bin(ach, da fühltmansich doch gleich besser :) ).
Geht es hier jemanden ähnlich?
lg karo

Re: Mütter....

#27
Hallo ihr,
also meine Mama ist mehr der ruhige unsichere, von meinem Papa abhängige Typ. sie hat meist keine eigene Meinung, keine richtigen Interessen, aber eine super Liebe. Nur ich habe mir oft gewünscht dass sie einen stärkeren Charakter hätte. Sie hat mehr nie selbstvertauen gelehrt, eher im Gegenteil. Sie hat mich meist nur mehr verunsichert... oft gibt es Streit und sie hört mir nie richtig zu!!! Sie versteht mich nie, vielleicht auch aus desinteresse...

Ich glaube dies ist auf jeden Fall ein Puzzleteil meiner kranken Psyche...

Doch ich wünsche mir nicht mehr das Gegenteil!!!1

In der letzten Zeit hatte ich viel Kontakt zu meiner Tane. Und sie ist genau das Gegenteil von meiner Mutter!!!! Sie redet einem oft über den Mund, zeigt viel Einsatz und nervt mit ihrer ständigen Anwesendheit. Das ist schon zu beengend.
Meine Cousine hat/te auch eine ES. Sie ist früh von zu hause weg. Ich glaube ich weiß auch warum ;)


LG

Re: Mütter....

#28
Seit ich denken kann, ist meine Mutter die Hauptdarstellerin in meinem Leben. Als Kind ist das natürlich normal, aber bis vor etwa einem Jahr (da habe ich dann meinen Freund kennengelernt) hat sie die meiste Zeit in meinem Leben eingenommen.

Sie war bis ich 12 Jahre alt war nur Hausfrau und Mutter und hat sich um mich und um meinen 2 1/2 Jahr jüngeren Bruder sehr intensiv gekümmert und uns bemuttert, wo es nur ging. Dass ich in der Schule gut war, war für sie eines der wichtigsten Dinge. Sie machte mit mir Hausaufgaben und lernte mit mir, was ja eigentlich nichts Schlechtes ist, wollte sie doch nur die besten Zukunftschancen für uns.

Ihre Förderung hat seine Wirkung gezeigt, ich hatte während meiner gesamten Volksschulzeit ausschließlich Einser, in den ersten 3 Jahren im Gymnasium Sehr Guten Erfolg, in der 4. Klasse noch Guten Erfolg und dann ging's plötzlich bergab. Ein Nicht Genügend nach dem anderen, nicht's ging mehr. Meine Tage sahen dann so aus, dass ich aufstand, zur Schule ging, nach Hause und bis am Abend gemeinsam mit meiner Mutter, die immer neben mir gesessen ist, gelernt habe. Am Wochenende dann den ganzen Tag lernen, bis ich die Matura dann Gott sei Dank geschafft hab.

Hatte ich mal Freizeit, habe ich diese zu einem großen Teil auch mit ihr verbracht, wir gingen Shoppen oder ins Kino etc. Freunde habe ich kaum, da ich die meiste Zeit zu Hause war und sie nie Zeit fand, Freundschaften zu festigen. Hin und wieder bin ich mit Schulfreunden fortgegangen, aber auch da war meine Mutter Thema, denn sie hat mich in die Stadt, oder wohin auch immer gebracht und zu den vereinbarten Zeitpunkten wieder abgeholt.

Mit 18 bin ich dann nach Wien um dort zu studieren. Ich habe mit einer Schulkollegin in einem Studentenheim gewohnt und da hat meine Essstörung dann begonnen. Ich kann mich erinnern, dass ich angefangen habe, sehr wenig zu essen. Und irgendwann hatte ich dann meinen ersten FA mit anschließendem eh-schon-wissen.

Nach 1 1/2 Jahren hatte mich meine B* dann voll im Griff, mein Studium wurde zu Nebensache und irgendwann habe ich dann meiner Mutter meine Krankheit gestanden. Sie hat äußerst gefasst reagiert. Sie hat sich Bücher besorgt und mich recht schnell zu einer Therapeutin gebracht. Ich habe 10 Sitzungen über mich ergehen lassen und ihr bis heute, also seit 6 Jahren im Glauben lassen, die B* wäre vorbei.

Dass ich mir mit Essen schwer tue und meinen Körper nicht akzeptieren kann (obwohl ich immer NG hatte), konnte ich ihr nicht verheimlichen. Wenn ich etwas nicht Essen wollte, hat sie mich aber immer gezwungen und gemeint, ich solle mich nicht wie ein dummer Teenager aufführen. Wenn ich mal einen Rappel bekam und meine wie fett und überhaupt wertlos ich sei, meinte sie auch, wir wären hier nicht im Kindergarten, ob ich nicht langsam zu alt für so ein kindisches Verhalten wäre. Daran hat sich bis heute nix geändert. Von meinem Bruder bekommt sie dann immer Unterstützung, der mich dann immer als schwach bezeichnet.

Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich meiner Mama mal einen heiligen Shopping-Freitag absagen muss, oder ich weiß, dass sie allein zu Hause sitzt (das tut sie seit nun schon 16 Jahren, seit ihrer Scheidung). Ich hab für nächste Woche schon wieder 2 Dinge mit ihr gaplant und habe mich heute zwingen müssen, sie nicht anzurufen. Wenn ich mit ihr was unternehme, geht sie mir aber schon nach 10 Minuten auf die Nerven.

Ob sie die Krankheit ausgelöst hat weiß ich nicht, aber unsere Mutter-Tochter-Beziehung ist bestimmt nicht ganz gesund. Schon seltsam...

Re: Mütter....

#29
Bei mir war auch auch nicht immer "heile Welt", gerade was der Kontrollzwang meiner Mutter betraf. Allerdings niemals so extrem, wie es von einigen Vielen hier geschildert wird.
Und ich wünschte, es wäre bei euch anders, bzw. anders gewesen....Ich kann das momentan nicht in Worte fassen, um mehr dazu schreiben zu können.

LG
Pablo

Re: Mütter....

#30
Ich bin mittlerweile 44 Jahre alt und zur Zeit in Therapie - meiner zweiten. SEit 20 Jahren leide ich an Bulimie. Es weiß niemand außer meiner Schwester - der habe ich es 2007 erzählt. Meine Eltern nicht, obwohl ich mit Anfang 20 in einer Klinik war. MeinMann nicht, obwohl er Mediziner ist.
Ich habe meine Kindheit immer als positiv gesehen. Von meinen Eltern immer gut erzählt. Sie hätten sich um uns drei sehr gekümmert. Wir waren Wunschkinder. Intellektuelles Elternhaus, Geld, alles gut.
Aber erst in dieser Therapie schauen wir mal genauer auf beide.
Mein Vater, der als Theologe eine s*x**ll* Affäre mit einer jungen Mitarbeiterin/Jugendlichen hatte. Meine Mutter, die ihr Leben total hinten an gestellt hat, sich nicht trennte, letztlich keinen Ar* in der Hose hatte. Mein Vater dazu immer schwer depressiv und medikamentenabängig. Meine Mutter angepaßt und bieder, keinen Spaß zulassend. Bis heute aber nehme ich sie in SChutz, meine mit ihr über vieles nicht reden zu können, um sie nicht zu belasten, will mit ihr nicht zusammen in die Vergangenheit schauen aus Angst, sie könne zusammenbrechen...
Mein Vater ist seit einem Jahr tot und ihn kann ihn nicht mehr fragen. Aber sie wird nicht antworten. Weil sie selbst mit Scheuklappen gelebt hat.
Mittlerweile merke ich, dass die Beziehung zwischen ihr und mir immer angespannt war, wichtige Themen bis heute nicht besprochen werden und ich, so wie ich bin, ihr wohl nicht gefallen habe/gefalle.

Diese EInsicht tut weh aber sie macht auch frei. Ich will aufhören damit, ihnen zu gefallen. Ich habe es immer versucht, aber nie war es mir vergönnt, dass sie stolz waren oder sein konnten. In meinem Altern dem noch hinterherzulaufen oder an mangelnder Anerkennung zu leiden, ist einfach bekloppt. Ich will das nicht mehr. Es bringt nichts. Ich befreie mich allmählich von dem Druck und hoffe sehr, dass ich mit 50 endlich ich selbst bin, auch, wenn ich dann niemandem mehr aus meiner Familie gefalle (aber davon geh ich mal nicht aus ;-))

LG Anka