Oh Mann, ich habe momentan eine ziemlich gute Phase, was die ES anbelangt- ich habe keine FAs und ich hungere auch nicht...
nur kennt ihr das dann auch, dass mit einem Mal eine unbeschreibliche Langweile über euch hereinbricht?
Ich habe das Gefühl, so viel Zeit zu haben und habe wirklich keine Ahnung, was ich mit dieser Zeit anfangen soll. Also habe ich in den letzten Tagen ziemlich viel geschlafen, einfach damit der Tag endlich um ist. Und jetzt bin ich so gut wie dauermüde...aaaah, ich kann diesen Zustand echt nicht ertragen!
Zum einen fühle ich mich total haltlos, da ich ja jetzt jegliche Kontrolle, die mir die ES so scheinheilig gab, abgelegt habe und dann noch diese Langweile!

Ich weiß, dass ich da durch muss, um mir andere Beschäftigungen suchen zu können und meinen Kopf auch entsprechend umzupolen, aber die Zwischenzeit ist so doof. Oh Menno...kein Wunder, dass jetzt schon alle möglichen FA-Lebensmittel durch meinen Kopf gehen, damit ich morgen alles in mich hineinstopfen und die Tage danach wieder hungern kann. Dann htte ich wenigstens etwas zu tun...
Aber ich will das nicht!! Ich will doch endlich weiterkommen!! Ich kann mich doch nicht den ganzen Tag nur mit Essen- oder Nichtessen beschäftigen!!

Liebes Kätzchen

Das ist ganz normal was du gerade durchmachst aber wie du schon richtig erkannt hast musst du dir beschäftigung suchen ich zb habe agefangen zu filzen ...zu basteln...Yoga ...malen...Salzteig arbeiten usw...somit bin ich gut abgelenkt...auch wenn ich mal keine Lust habe versuche ich mich eben dazu durchzuringen...

liebes kaetzchen,
das klingt nicht nach langeweile, sondern antriebslosigkeit. du hast keine lust etwas zu machen. kennt hier jeder!
ich finde auch, dass es am besten ist, wenn man einfach trotzdem etwas macht. auch, wenn man keine lust hat!! danach ist man dann doch zufrieden, weil man ja weiss, dass es besser war als zu hause zu hocken und darauf zu warten, dass die zeit vergeht...
wenn ich in solchen momenten nichts mache, falle ich entweder in tiefe depressionen (also noch schlimmer ) oder schlimme ES-teufelskreise.

So, seit einer Woche stecke ich wieder mittendrin in meiner ES…war ja auch irgendwie klar nach der ganzen Langweile, die ich oben beschrieben habe.
Danke euch beiden nochmal für die Antworten! Schon ein komisches Gefühl, wenn man merkt, dass man durch die ES all seine Interessen verliert..und die sich dann erst einmal neu finden muss.
Und dann habe ich beschlossen, etwas zu suchen, was mir Spaß macht: Und gestern habe ich mich dann bei einem HipHop-Kurs angemeldet und freu mich schon total darauf! Ich wollte schon immer Tanzen, aber abgesehen von einer AG in der Grundschule habe ich mir nie was gesucht.
Ich hoffe, dass das eine gute Möglichkeit ist den ganzen Druck abzubauen und gleichzeitig nicht in den Schlaftablettenzustand zu fallen.
Ich habe gerade momentan totale Bauchschmerzen, weil ich einen FA gehabt habe…das Interessante daran ist, dass es mein erster vollkommen gesunder FA gewesen ist- keine einzige Süßigkeit war dabei und ich hatte auch gar kein Verlangen nach Süßigkeiten- merkwürdigerweise. Ich glaube, das liegt daran, dass ich mir Süßigkeiten ja auch nicht mehr verbiete und eher mit der Zeit gemerkt habe, dass sie mir gar nicht wirklich schmecken. Schokolade ist zum Beispiel auch nicht sooo mein Fall, aber das habe ich auch dann erst gemerkt, als ich sie mir nicht mehr verboten habe.
Naja, da sieht man immer wieder, dass es bei der ES gar nicht ums Essen geht, wenn man Sachen in sich reinstopft, die man auch so jeden Tag essen würde.
Und zusätzlich habe ich die letzten Tage immer häufiger bemerkt, dass ich ziemlich schnell aggressiv werde. Und daraus konnte ich auch immer mehr über mich lernen, weil es immer so Situationen gewesen sind, die in irgendeiner Form etwas mit meiner Mutter zu tun gehabt haben. Ich habe echt das Gefühl, dass ich durch die Therapie immer sensibler werde…was auf der einen Seite gut ist, mir dann aber auf der anderen Seite noch mehr das Gefühl gibt, wie ein Ästchen im Wind zu sein. Jede Windböe haut mich sofort um..

Hallo Kätzchen,
find ich toll mit dem Hip-Hop-Kurs, erzahl mal, wenn der anfängt, wie es so ist
Klingt nach einer guten Idee für ein neues Hobby, und wenn du es dir sowieso schon immer gewünscht hast, umso besser.

Ich hoffe einfach durch ein Hobby ein wenig aus meinem Teufelskreis rauskommen zu können. Damit meine ich nicht den der ES, sonder den der sozialen Isolation.
Ich bin nämlich eh der Typ, der sich eher zurückzieht, obwohl ich bereits die Erfahrung gemacht habe, dass soziale Kontakte auch eine unglaubliche Bereicherung sein können.
Nur ist das bei meinem Studiengamg tatsächlich sehr schwierig mit dem Verabreden, weil immer alle das Gefühl haben, lernen zu müssen. Und dadurch kann ich mich nicht mal verabreden, selbst wenn ich WOLLTE. Und das Gefühl, wenn man sich bereits um eine Verabredung gekümmert hat und dennoch alleine zu Hause rumsitzen muss, weil die Person nicht konnte, finde ich ehrlich gesagt noch unerträglicher, weil man dann tatsächlich MERKT, dass man nicht alleine sein will und es trotzdem ist. Wenn ich mich nicht drum kümmere und dann alleine bin, dann ist das für mich halt ein normaler und somit erträglicher Zustand.
Was ja auch nicht die Lösung sein kann.
Deshalb will ich halt auch nebenbei mal was machen, wo ich vielleicht Leute kennen lerne, die nicht jeden Tag lernen müssen.
Und das Problem ist nämlich auch, dass ich überhaupt nicht der Lerntyp bin- ich lerne immer kurz vorher und dann ziemlich intensiv und bisher bin ich so auch durchgekommen. Nur habe ich dadurch natürlich auch viel mehr Zeit, in der ich nichts mit mir anzufangen weiß..

Hallöle!

Ich weiß momentan echt nicht, was ich essenstechnisch machen soll…ich weiß, dass das Thema Essen nicht so im Vordergrund stehen sollte, sondern eher die Problematik, die man versucht, durch die ES zu verdrängen, aber ich komme essenstechnisch trotzdem nicht weiter.

Undzwar habe ich seit kurzer Zeit wieder angefangen, nach FAs zu hungern und wieder genaustens die Kalorien auszugleichen, um genau an dem Tag, wenn ich meine Kalorien vom FA „abgearbeitet“ habe, wieder zu fressen.

Und ich weiß wirklich nicht, wie ich das ändern kann. Ich habe ja schon seitdem ich in dieser WG wohne (also seit September 2010) das Hungern nach den FAs eingestellt, um wenigstens die „physisch“ bedingten FAs nicht mehr zu haben- tja, nur war das Problem, dass ich anscheinend diesen Zustand ohne Symptomatik trotzdem nicht aushalten konnte, was dazu geführt hat, dass ich dann einfach vermehrt FAs hatte, statt zu hungern. Und naja, so wirklich hat sich nichts verändert…also hat sich der Hungergedanke wieder immer weiter eingeschlichen, ganz abgesehen davon, dass ich ja durch die FAs unweigerlich zugenommen habe..

Und jetzt soll ich daran arbeiten, an den Wochenenden regelmäßige Mahlzeiten zu essen, nur wie kann ich es schaffen, nicht alles schon am Morgen aufzuessen, was ich tagsüber essen sollte? Oder an dem Tag zu nicht zu hungern, damit ich mir gar nicht erst die Frage stellen muss, wie ich es schaffe, geregelt zu essen?

An sich so eine einfache Sache, die jeder normale Mensch beherrscht: Und ich schaffe es einfach nicht.

Warum ich das überhaupt mache, nur morgens zu essen? Ich habe das Thema essen somit „abgeharkt“ für den Tag und muss mich nicht mehr damit beschäftigen. Wenn ich weiß, dass es später noch etwas zu Essen gibt, dann komme ich gar nicht mehr aus den Essgedanken heraus, was bisher immer zu einem FA geführt hat. Und meine Panik vor dem FA ist dann wiederum so groß, dass ich mich dann nach dem „Frühstück“ gar nicht mehr traue, etwas zu essen…

Kennt ihr das Problem und wenn ja, habt ihr einen Tipp, wie man einfach mal eine gesunde Essensstruktur „praktizieren“ (mir fällt grad kein passendes Wort ein^^) kann?

Also ich habe damals mal zusammen mit einer Ernährungsberaterin einen Plan erstellt, an den ich mich aber nicht halten konnte
1. weil ich selber mit ihm eigentlich nicht einverstanden war und ich immer ziemlich empfindlich bin, wenn mir jemand vorschriebt, was ich essen soll und
2. weil ich es nicht mag, nicht flexibel sein zu können und jeden Tag dasselbe essen zu müssen
Aber ich denke mal, die Problematik könnte man an sich schon umgehen, wenn ich mir einfach selber einen Plan erstelle unabhängig von anderen und in auf der anderen Seite auch nicht so streng formuliere, sodass ich bei den Mahlzeiten noch ein wenig Entscheidungsfreiheit habe…
Wie hast du es denn geschafft, dich auch wirklich dran zu halten? Also nicht anzufangen, die Mahlzeiten irgendwie zu fusionieren oder früher zu essen etc.?
Mit meiner Betreuerin habe ich schon häufig über dieses Thema gesprochen, aber sie meint halt, dass sie mir da nicht wirklich helfen kann, weil ich es einfach immer wieder versuchen muss und halt nicht aufgeben soll, auch wenn es nicht klappt. Ich glaube, das ist bei mir auch der Punkt: meistens klappt es ja am Anfang noch nicht und dann lasse ich mich von dem resultierenden FA so dermaßen einschüchtern, dass ich es erst sehr viel später noch einmal probiere, wenn ich merke, dass es so nicht weitergehen kann.

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@jolianna Ich hab mir heute einen Plan erstellt und heute habe ich mich schonmal an ihn gehalten! Ok, es sind noch kleine Schritte, ich habe zunächst die 3 Hauptmahlzeiten alle ziemlich früh gegessen, nämlich um 10 Uhr, um 12:30 und dann um 15 Uhr, aber ich bin echt schon unglaublich stolz auf mich, dass ich wenigstens eine Struktur hatte und nicht alles am Morgen schon gegessen habe. Und dann werde ich die nächsten Tage/Wochen damit verbringen, die Zeiten immer weiter auszudehnen!

@milena

Oh ja, ich habe auch eingesehen, dass ich definitiv Aufmerksamkeit mit Liebe verwechselt habe und auch immer wieder verwechsle. In manchen Momenten setzt einfach das Gehirn aus und man kommt auf keinen einzigen vernünftigen Gedanken mehr…glücklicherweise blieb es bis jetzt bei dem, was ich geschrieben habe, ich steckte zu dem Zeitpunkt scheinbar in einem ziemlichen Tief.

Du hast definitiv Recht damit, dass keine Träne an uns verschwendet wird. Ich kenne das ja selber: Ein Mädchen damals in der Schule ist plötzlich an Anorexie erkrankt und viele haben sich Sorgen um sie gemacht- jedoch hat keiner außer mir sich getraut sie anzusprechen. Sprich: Du bekommst vielleicht paar Gedanken an dich geschenkt, aber kümmern tut man sich auch nicht sonderlich um dich oder jedenfalls nicht lange. Und nachdem sie dann in die Klinik gegangen ist, hat man sie eh ziemlich schnell wieder vergessen. Oder es gibt auch noch den Fall, dass man sich einfach an deine „Ticks“ gewöhnt und dir eh keine Beachtung mehr schenkt.

Und außerdem ist es doch so viel schöner, wenn man für das, was man ist, Aufmerksamkeit bzw. dann tatsächlich Liebe erfährt. Das ist a) nicht so anstrengend und b) macht man dann die Erfahrung, dass man geliebt wird, so wie man ist und egal ob mit oder ohne Probleme.
Diese Erkenntnis gibt einem doch viel mehr Ruhe: Man muss sich nicht verbiegen für andere, denn damit ist man auf dem falschen Weg- man muss zunächst die eigene Persönlichkeit entwickeln und dann wird man irgendwann feststellen, dass man so viel viel glücklicher wird.

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Uff, ich hab mich grad voll erschrocken, weil ich dachte, du meintest man sollte den Beitrag auf eine Pro-Seite (bzgl. ES) stellen!

Hehe, aber du meintest damit ja was völlig anderes! Obwohl ich mal trotzdem kurz nachfragen muss: Was ist denn die Pro-Seite des Gästebuchs (hab ich ja noch nie was von gehört^^)
Aber nachdem ich deinen Beitrag gelesen hab, hab ich wenigstens verstanden, dass du das durchweg positiv meintest. *freu*

Es ist einfach tatsächlich so: Aus vielen angeblichen „Rückfällen/schritten“ kann man unglaublich viel lernen! Das habe ich heute auch mit meiner Mitbewohnerin diskutiert und ich meinte zu ihr, als sie mich gefragt hat, warum einem das denn immer nicht während der Rückfallphase einfällt:
Man MUSS einfach anscheinend beim Rückfall denken, dass alles super schlimm ist, denn dann kann man doch erst im Nachhinein was daraus lernen. Wenn ich jetzt während des Rückfalls immer denken würde „Ich habe einen Rückfall, also muss ich jetzt was draus lernen.“, dann KANN das einfach auch nicht funktionieren.