Kotzen als Alibi

#1
Mir gehts grad echt beschissen. Ich habe es seit langem (bestimmt 9 Monate) mal geschafft 4 Tage nicht zu Fressen und zu Kotzen. Donnerstag hatte ich sogar ein richtiges Erfolgserlebnis, da ich da meinen inneren Schweinehund richtig besiegt habe. Ich hab diesen Druck wieder gespührt, aber hab mir die ganze Zeit vorgstellt wie es mir danach gehen wird und wie sehr ich es bereuen werde!Ja, jetzt lieg ich hier total erschöpft.. und das heute zum 2. Mal. Und ich weiß das ich das Kotzen als Alibi für's Lernen nehme. Eigentlich wollte ich heute Nachmittag was für die Schule machen... Es regt mich so dermaßen auf, weil ich zusehe, wie ich mir selber im Weg stehe (da ich weiß - wenn ich Fresse und Kotze kann ich ja nicht lernen...- ich sehe den Zusammenhang Lernen-Kotzen immer wieder, aber sobald es dann wieder soweit ist mach ich mir nicht die Mühe was dagegen zu tun.
Ich kann nur weiter machen und versuchen nochmal 4 Tage zu schaffen.
Aber das mit dem Lernen und als Alibi das Gekotze zu nehmen - wie kann man es schaffen? Wie kann die "nicht kotzende" Seite meines "Ichs" stärker sein ???

Liebe Grüße an Euch !

Re: Kotzen als Alibi

#2
Hey :)

eine Lösung hab ich leider nicht, kenne aber das Problem...
auch meist wenn es ums lernen geht, denk ich erst: Jetzt noch was essen sonst kannste dich auch nicht konzentrieren..
dann, wenn ich statt zu essen GEFRessen habe, über Klo hänge, dann ists eh egal. dann geht das meist den ganzen tag so weiter.

Ich entschuldige mich dann sozusagen selbst, mir gehts ja jetzt schlecht, fühl mich eklig, also wird das nix mit lernen... oder putzen... oder Raus gehen...

Aber wenn man es dann schafft, das zu machen was man sich vorgenommen hat, ist das Gefühl soo gut, man ist stolz auf sich, fühlt sich gut. Das sollte man sich vielleicht immer VORHER vor Augen führen... klingt leichter gesagt als getan..

bin selbst ratlos :roll:
ich kann nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird.
aber es muss anders werden,
wenn es gut werden soll.

Re: Kotzen als Alibi

#3
Ja du hast recht - man fühlt sich super, wenn man es geschafft hat, das zu erledigen, was man sich vorgenommen hat.. Ich werde beim nächsten Mal (also morgen) wenn ich lernen muss an deine Worte denken ... :lol: Und hoffe sehr das ich stark bin !!!

Die Ausrede, dann nicht lernen zu "können", weil man ja (fr)essen musste ist doch pure selbstveraschung... :shock: ach man.

Re: Kotzen als Alibi

#4
Na du, wie gehts dir??

wie liefen die letzten Tage?? Ich hab tatsächlich eine Arbeit fertig bekommen, das Gefühl war toll, hielt aber leider nicht lang an...

Grüße
ich kann nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird.
aber es muss anders werden,
wenn es gut werden soll.

Re: Kotzen als Alibi

#5
Effi , ich verstehe dich nur zu gut . Mir geht es genauso.. ich habe angst völlig in der schule zu versagen und mein abi nicht auf die reihe zu bekommen.
Habe auch gar keine Ahnung was ich machen soll , nichts hilft..der druck zu fressen ist einfach so groß.
Es läuft jeden Tag so ab.. ich komme aus der Schule meistens gegen 5 Uhr , haben den ganzen Schultag lang normal gegessen..und müsste mich eigentlich hinsetzen und lernen , aber stattdessen esse ich alles was ich in die finger bekomme und kotze. Schon während des Kotzens fange ich an zu frieren ,und danach ist mir meist schwindelig und mein kopf dröhnt.. naja mindest 30 min - 2 h später..wiederholt sich das ganze :(

Grade gehts mir wieder so , 22:12 und ich muss noch meine Hausaufgaben erledigen.

Re: Kotzen als Alibi

#6
Oh man, bestimmt mache ich mich jetzt total unbeliebt :roll:

Also ich war einmal in genau solch einer scheiß-drecks-Lage wie ihr...

Ich wartete auf ein Wunder, dass meine ES weggezaubert wird :shock:

Wenn ihr gesund werden wollt, müsst ihr essen. REGELMÄSSIG ( *100-fach dick unterstreich*)

Ohne Scheiß!!!

Und dann bekommt man auch keine Gelüste mehr auf´s Essen!!!

Ehrlich! Ich habe auch mal so gedacht wie ihr. Ich hätte NIEEEEE in meinem Leben gedacht, dass ich aus der Bulimie rauskomme.- NIE^!!!!! aber dann habe ich gekämpft... und bin weg davon!!!

Wagt es, mensch, Mädels :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Kotzen als Alibi

#7
Tja, ich kenne das auch nur zu gut!
Es ist nun mal "einfacher" zu fressen und zu kotzen als sich mit den Problemen- in dem Fall: Lernen- auseinanderzusetzen. Essen ist verfügbar, einfach zuführbar. man muss nicht viel dafür tun. sich hinzusetzen und zu lernen. das ist anstrengend.

ich denke, das trifft auf alle probleme zu, die wir wegfressen möchten. nur werden die probleme dadurch nicht gelöst sondern es entstehen neue. leider, den teufelskreis zu durchbrechen- das ist hier gefragt.
manchmal hilft es, wenn man sich selbst etwas austrickst. beim lernen hab ich das damals so gemacht: ich bin in die bibliothek gegangen oder habe mich in einen anderen raum gesetzt- wo das essen einfach nicht erreichbar war. ich hab mich sozusagen selbst ausgetrickst. hilft zwar nicht immer, aber immer öfters. ich hab gemerkt, dass wenn erst mal die motivationshürde gepackt ist, der Rest sich fast von alleine gibt.

du könntest dich auch mit einer freundin treffen und die aufgaben/ den lernstoff gemeinsam durchgehen?! Dann wirst du praktisch auch am essen gehindert...

Alles Gute!!
It´s finally over!
Ich bin FREIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :D :D :D :D :D

Re: Kotzen als Alibi

#8
Larina hat geschrieben:Na du, wie gehts dir??
wie liefen die letzten Tage?? Ich hab tatsächlich eine Arbeit fertig bekommen, das Gefühl war toll, hielt aber leider nicht lang an...
Grüße
Hey :) Naja.. gestern war mal wieder ein völliger Reinfall. Ja, das Gefühl kenn ich. =) Warum macht man es sich dann wieder kaputt ?
Grüße dich, Effi.

Re: Kotzen als Alibi

#9
Bounty16 hat geschrieben: ich habe angst völlig in der schule zu versagen und mein abi nicht auf die reihe zu bekommen.
Habe auch gar keine Ahnung was ich machen soll , nichts hilft..der druck zu fressen ist einfach so groß.
Hey Bounty =)

In welcher Klasse bist du denn gerade ? Also ich muss jetzt in den Weihnachtsferien langsam anfangen mich vorzubereiten aufs Abi..Und das muss ohne Fressen und Kotzen gehen.. Aber wie soll ich diesem Gefühl, was ich bekomme, wenn ich kurz vor nem Fressanfall stehe, loswerden ? Ich fühl mich dann so machtlos,ausgeliefert ...
Ich muss es ohne Fressen & Kotzen schaffen.Sonst wirds schwer werden... :? :?
Lieben Gruß !

Re: Kotzen als Alibi

#10
CoCoRiCo hat geschrieben:Oh man, bestimmt mache ich mich jetzt total unbeliebt :roll:
Niiiiiiemals =) dazu ist das ganze hier doch in die Welt gesetzt worden ! Und eigentlich wissen wir ja alle, dass du Recht hast !!! :roll:


CoCoRiCo hat geschrieben:Wenn ihr gesund werden wollt, müsst ihr essen. REGELMÄSSIG ( *100-fach dick unterstreich*)
Das kann ich einfach nicht !!! Ich komme nicht über *Kalorien am Tag. Das ist die Grenze. Ich hab's versucht mehr zu essen, aber dann landet es wieder im Klo... :evil:Ich hab einfach zu große Angst zu zunehmen. :?

Grüße dich =)

Re: Kotzen als Alibi

#11
Veilchen hat geschrieben:Tja, ich kenne das auch nur zu gut!
Es ist nun mal "einfacher" zu fressen und zu kotzen als sich mit den Problemen- in dem Fall: Lernen- auseinanderzusetzen. Essen ist verfügbar, einfach zuführbar. man muss nicht viel dafür tun. sich hinzusetzen und zu lernen. das ist anstrengend.
Wahre Worte ! Aber wo ist unser Problem ? Andere machen das doch auch? Sind wir besonders schwach in der Hinsicht ?

Veilchen hat geschrieben:manchmal hilft es, wenn man sich selbst etwas austrickst. beim lernen hab ich das damals so gemacht: ich bin in die bibliothek gegangen oder habe mich in einen anderen raum gesetzt- wo das essen einfach nicht erreichbar war.
Hab ich auch schon oft gemacht. Mit Freundin in die Bibliothek. Aber das geht leider nicht bei allen Fächern & so muss ich mich dann doch oft alleine hinsetzten.

Ich will mich einfach diesem Druck widersetzen können & ihn kleiner werden lassen. Und das versuche ich in letzter Zeit bewusst. Manchmal klappts,manchmal nicht... :o

=) Effi

Re: Kotzen als Alibi

#12
hallo ihr lieben,

ich kenne das auch noch von meiner schulzeit. nur würde ich es nicht ganz so drastisch bezeichnen, dass ich mir dann gedacht hätte, wenn ich kotze, muss ich nicht lernen. vielmehr denke ich, dass das lernen mich an einen punkt gebracht hat, an dem ich überfordert war und nicht weiterkam. besonders ist mir das bei schwierigen aufgaben passiert. wenn ich nicht nach mehreren anläufen auf die lösung kam, dann hat mich das echt fertig gemacht, ich hab an mir selbst gezweifelt, mich innerlich beschimpft - es sind gefühle in mir aufgekommen, für die ich damals noch kein ventil hatte. zudem kam noch, dass ich damals viel zu streng mit mir war, mir nie pausen genehmigte und von mir trotz der völligen mangelernährung höchstleistungen erwartete. wenn ich dann sozusagen scheiterte, machte mich das so autoaggressiv, dass ich manchmal völlig unterbewusst anfing, zu essen und zu kotzen oder eben mich selbst zu verletzen. schule war bei mir immer ein großes thema.

und genau deshalb möchte ich hier noch einen ganz neuen aspekt einbringen. aus meiner sicht als ehemaliger, aber auch aus meiner sicht als angehender lehrerin: ihr verrennt euch da in was. schule ist nicht alles. sie ist auch nicht sooo wichtig, wie sie immer dargestellt wird. viel wichtiger ist es, dass es euch gut geht, dass ihr gesund werdet und euren platz im leben findet. ob ihr dann den abschluss auf den ersten anlauf schafft, oder euer ziel über andere wege erreicht, ist zunächst zweitrangig. aus der erfahrung kann ich jedoch sachen: machbar ist oft vielmehr, als man glaubt. ich habe das abi damals auch viel zu wichtig genommen. doch was ist es denn schon? ein abschluss, mit dem ihr studieren gehen könnt. ein abschluss, mit dem ihr eine ausbildung machen könnt. eine bescheinigung und eine voraussetzung für manch weitere wege. letztendlich wird aber niemand fragen, ob ihr es auf den ersten anlauf geschafft habt. auch die note verblasst irgendwann, wenn ihr mal die nächste etappe erreicht habt. es ist im prinzip nur ein mittel zum zweck, nicht der zweck selbst. vergesst das nie. aus diesem grund solltet ihr versuchen, die angst vor der schule abzubauen, ihren wert zu relativieren. es wird irgendwann ein leben außerhalb der schule geben und dann erinnert ihr euch nicht an die matheklausur, die ihr verhauen habt, sondern an die vielen wertvollen und wirklich wichtigen momente. vielleicht geht es euch dann sogar wie mir und ihr könnt über dinge, über die ihr euch heute den kopf zerbrecht und vielleicht sogar tränen fließen, später lachen. ich habe mir damals in mathe meine note mehr als versaut. stundenlang, monatelang, jahrelang hab ich mich fertig gemacht. und zu gut erinnere ich mich daran, dass so manche selbstverletzungen durch misserfolge in mathe zustande kamen. heute kann ich das gar nicht mehr verstehen. ich lache darüber, ernsthaft ... es ist ja schon irgendwie lustig, zwei jahre lang hausaufgaben zu machen und NIE eine richtig zu haben, aber dennoch immer weiterzumachen. die distanz ermöglicht mir nun den humor. vor allem gibt sie mir gelassenheit und die fähigkeit, mich auf die wirklich wichtigen dinge im leben zu konzentrieren.

wirklich wichtig seid ihr als menschen. wirklich wichtig ist eure gesundheit und euer wohlbefinden, euer glück, eure lebenszufriedenheit. ihr seid nicht auf die erde gekommen, um euch wegen noten fertig zu machen. ihr solltet euren weg finden und ihn dann gehen. die schule ist dafür nur eine institution, die euch mit werkzeug ausstatten soll, um diesen weg überhaupt gehen zu können. leider verkennt aber auch diese institution viel zu häufig ihren zweck und so werden noten und erfolg über gesundheit und werte gestellt. zu gut erinnere ich mich an meine damalige lateinlehrerin, die auf die entschuldigung einer schülerin, dass sie die hausaufgabe nicht geschafft hätte, meinte, das würde gar nicht gehen und sie hätte selbst die nacht durchkorrigiert und hätte nur zwei stunde schlafen können. wie kann sie so etwas einer heranwachsenden jungen frau sagen, die sich noch sucht und herausfinden muss, was gut für sie ist und was nicht? selbst wenn mir das als lehrerin passieren würde (wobei alles eine frage der organisation ist), würde ich das niemals meinen schülern sagen, weil ich finde, dass das ein schlechtes vorbild wäre. schlaf ist wichtig. und ich kann nicht als lehrerin erwarten, dass meine schüler sich die nacht um die ohren schlagen. was vermittle ich denn dann für werte? arbeitet euch kaputt? hört nicht auf eure inneren bedürfnisse?

ihr solltet diese bedürfnisse hören und auch auf sie eingehen. dafür gibt es nun zwei möglichkeiten:

a) entweder ihr schafft es, im alltag so nach und nach eure probleme zu bekämpfen. sprich: wenn ihr vor dem lernen das bedürfnis habt, zu essen und zu kotzen, dann solltet ihr in euch hinein hören und euch fragen, was ihr eigentlich braucht. manchmal ist es nur eine kleine pause, die wunder bewirken kann. und falls ihr wissen wollt, was man als "gesunder" mensch in solchen situationen macht: eine tasse tee kochen und den in aller ruhe trinken, sich mal kurz die beine vertreten (entweder in der whg auf und abgehen oder einen kleinen spaziergang machen), zehn minuten musik hören, eine halbe stunde schlafen, eine halbe stunde telefonieren... es gibt viele möglichkeiten, sich eine auszeit zu nehmen.

dennoch vermute ich, dass der erste punkt sehr schwerz umsetzbar ist, wenn man noch voll in der krankheit steckt. dafür mien zweiter rat:

b) wenn es so einen zusammenhang zwischen schule und essstörung gibt, dann ist es wirklich sinnvoll, einmal ganz rauszukommen. setzt eine weile aus, macht eine stationäre therapie und kommt dann wieder, wenn ihr euch wirklich auf den unterricht und das lernen einlassen könnt. das war mein ganz persönlicher weg und ich kann nur sagen, ohne ihn würdet ihr wohl diese zeilen nicht lesen. und auch ich dachte immer, ich könnte noch jahre damit leben...

es ist gut, dass ihr erkannt habt, warum ihr das macht. es ist gut, dass ihr euch reflektiert und so etwas feststellen könnt.

doch der nächste schritt wäre, etwas dagegen zu tun. ganz gezielt. und zu spät ist es nie dafür.

lg, jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: Kotzen als Alibi

#13
Hallo Jen,
wow - hab mir viel Zeit für deinen Beitrag genommen - und was soll ich sagen, ich fühle mich verstanden und finde mich in vielen Punkten wieder.

Du hast recht, Schule ist nicht alles und sollte nicht über die Gesundheit gestellt werden !..leider wir das heutzutage von Anfang an in die Köpfe der Schulkinder "gespritzt" und somit ist es schwer von diesem Trip runterzukommen. Besonders in meiner Schule sagen die Lehrer immer wieder "Denkt dran,Schnupfen,Fieber,Husten usw. sind kein Grund zu Hause zu bleiben"

Naja, heute wieder der selbe Ablauf ... Ich hatte es mir doch so sehr vorgenommen NICHT schwach zu werden. :cry: und jetzt ? Alles im Eimer.

Ich hasse es.

Re: Kotzen als Alibi

#14
WAS?
Oh mein Gott: wie krank ist das denn? "Schnupfen, Fieber... sind kein Grund zu Hause zu bleiben" Was ist denn dann bitte ein Grund?
Wow, tut mir leid, aber wenn solche Leute auf Jugendliche losgelassen werden, dann wundert mich nichts mehr!

@jen:
das hast du wirklich getroffen, wenn du sagst, dass schule eben nicht alles ist. Ich spür die fress-lern problematik bei mir auch immer wieder, obwohl ich der Schule/Uni nicht die Bedeutung gebe. Wenn ich ehrlich bin, ist es mir ziemlich egal. Ich mache gerade mein doktorat und seit ich mein studium beendet habe blicke ich auf die gesamt ausbildung mit ganz anderen augen zurück. es ist einfach nicht mehr so wichtig- es gibt bei weitem wichtigeres. wenn mir jetzt einfallen würde, dass ich lieber putzen gehen möchte, dann würde ich das auch tun. ganz im ernst.
naja, aber worauf ich gerade hinaus wollte:
obwohl es mir nicht mehr so wichtig ist, neige ich noch immer zu fressgelüsten, wenn ich versuche mir neue thematiken anzueignen- zu lernen. aber das hängt viel mehr damit zusammen, dass ich angst habe selbst zu versagen, dass ich- ICH- nicht so klug bin die sachverhalte zu verstehen, dass ICH versage, weil ich es nicht verstehe. Und ich glaube, dass ist vielleicht auch das grundproblem: dieser perfektionismus. diese nicht versagen wollen. das äußert sich ja auch an den ansprüchen, die wir an unseren körper stellen.

hm... und zu der frage, warum manch andere menschen das nicht brauchen/nicht machen:
andere menschen gehen anders mit ihren problemen um- vielleicht auch nicht unbedingt in einer gesunden art und weise- allerdings einer art und weise, die mehr "akzeptiert" wird, wie z.b.: dass sie ihren frust an anderen leuten auslassen, dass sie fernsehen, dass sie einfach schlafen gehen, etc. möglichkeiten über möglichkeiten. und wir werden das auch einmal alles lernen, nur momentan kennen wir keinen anderen bzw besseren weg. und es hat ja möglicherweise auch etwas gutes: durch unser handeln werden wir mehr dazu gezwungen zu reflektieren und dahinter zu blicken, warum das eigentlich passiert. und daraus kann man lernen, lernen sich selbst du verstehen und auf seine eigene innere stimme zu hören. es macht uns sensibler- uns selbst gegenüber. so betrachtet hört sich das gar nicht mehr so " schlimm " an- find ich zumindest!

Also Kopf hoch- alle lern frustrierten esser:)
es wird besser!
It´s finally over!
Ich bin FREIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :D :D :D :D :D

Re: Kotzen als Alibi

#15
Hallo Effi!

Diese Alibigedanken kenne ich auch sehr gut, auch wenn es weniger mit lernen zu tun hat als mit Jobsuche. Obwohl ich echt beste Voraussetzungen habe, einen Wahnsinnsjob zu bekommen, drücke ich mich oft vorm Bewerben und gebe mich lieber völlig meiner ES hin.

Ich sehe trotzdem Parallele zu dir, und zwar in der Frage, wieso du dieses Alibi brauchst. Also, die Gründe kann ich ja nicht wissen, aber ich denke, es kann sein, dass du

1. eine Unsicherheit hast, ob du das packst, wofür du gerade lernen must (in Richtung Selbstzweifel)
und/oder
2. etwas zum Abschalten brauchst zwischen Schule und zu Hause lernen. FAs sind bei mir Zeiten, in denen ich weder denken noch fühlen muss, wos halt nur um das Eine geht. Auf kranke Art und Weise schalte ich dann ab.

Im ersten Punkt ist es leichter, man lernt nichts, dann wird das natürlich nichts auf der Schule. Dieses Ergebnis ist dann zumindest nicht auf einen zurückführbar, quasi: du hast ja nichts dafür gemacht, insofern bleibt immer noch die Möglichkeit, dass es super hätte werden können, hättest du was dafür getan. Lernst du aber brav und schneidest trotzdem nicht gut ab, dann wäre das deine "Schuld". Weißt du, was ich meine? :) Wie sagt man so schön: Ignorance is bliss - wers nicht weiß, ist selig!

Punkt zwei hat ja auch was mit Punkt eins zu tun. Vor allem, wenn man viel um die Ohren hat, es stressig ist oder so, sehnt man sich nach einer Möglichkeit, sich aus der Realität zu entfernen. Vllt siehst du dann eine FA als eben diese Balance, um mit deinen Aufgaben fertig zu werden, und nach einer Weile empfindest du es sogar als entspannend, dich der ES so hinzugeben. Aber denke: es ist keine reale Entspannung! Zu flüchten unterscheidet sich da gewaltig von, und zwar in den Konsequenzen: richtige Entspannung sorgt dafür, dass es dir danach besser geht, dass du stärker bist, wieder aufgepowert - eine FA bewirkt, wie du erzählt hast, genau das Gegenteil. Du fühlst dich schwach, krank, kannst gar nichts mehr machen, der Tag/Abend ist gelaufen.

Hat da grad irgendwas Sinn gemacht? ;)