Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#16
liebe nightmare :)

ja bei mir weiß die ganze familie bescheid... ging auch gar nicht mehr zu verheimlichen....zuerst extreme abnahme bis ins ziemliche UG und dann durch die FA wieder totale zunahme (da ja non-purging) und durch fasten bekommt man ja nich wieder alles runter... meine familie unterstützt mich vollkommen. Es hat sie zwar ziemlich mitgenommen, weil sie total mit mir litten und mir unbedingt helfen wollten, das jedoch natürlich nicht konnten. und dass machte sie fast wahnsinnig. aber ich habe bis jetzt von allen immer nur gutes gehört, die sich vor ihrer familie geoutet haben. Die familie hält immer zu dir:)
:D :**
Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann !

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#17
blondie hat geschrieben:ja also
das alles fällt mir nicht wirklich leicht aber vill.komme ich dann endlich wieder da raus

Mit 9 jahren wurde ich von meinem Onkel v*rg*wa*ig*
Das alles schleppe ich heimlich mit mir rum,weil ich dachte das mir eh keiner glauben würde
Als ich ca 20 war lernte ich meine Ex Freund kennen.
Nach Ca 2 Jahren Beziehung fragte er mich eines Tages ob alles ok sei
Weil ich ihn nicht mehr richtig an mich ran gelassen habe.Und Fingernägel kaue.
Ich verneinte es dauernd und wollte dem Gespräch aus dem Weg gehen.
Doch er ließ nicht locker.Und irgendwann habe ich es ihm dann erzählt was wirklich los war.
Er rief meine Eltern an.
Die kamen dann sofort sprachen mit mir und meinten dann wieso ich das alles nicht früher mal erzählt hatte.Das sie sich auch schon dauernd gedanken darum gemacht hätten .Und ich doch mit allem was mich belastet hatte zu ihnen gekommen bin
Na ja so sind sie dann mit mir zur Polizei gefahren und haben Anzeige gegen ihn gemacht.
Das zog sich dann über ca 1 Jahr hin.Bis ich eines Tages Post von der Polizei bekam
Das sie ihn hatten und ich dann am 4.Mai dies Jahres erscheinen sollte und gegen ihn aussagen musste.
Mein Ex freund kam mit der ganzen Sache nicht wirklich klar und so war dann auch sein Verhalten mir gegenüber.
Als dann der 4.mai war wollte er nicht mals mit.Ich dachte mir meinen Teil und ließ ihn gehen.
Ich dachte na diesem tag wird alles wieder gut.
NEIN im gegenteil!!!!
Es wurde nur noch schlimmer
ich hatte ihm dauernd vorgeworfen das er an dem schwersten Tag meines Lebens nicht bei mir war usw
Und was hat er gemacht???
Na ja ich glaube typische Männliche Reaktion.Er haute einfach ab
und meinte ich wäre ein fettes Schnitzel sollte doch mal Sport machen würde mir ja gut tun
Dazu muss ich sagen ich war nie dick.(170cm und * **kg)
Eines Tages bin ich dann nach Hause gefahren.
Habe mir ein paar Sachen gepackt und war ein paar tage bei einer Freundin
und habe mich nicht gemeldet.
So kam eins auf das andere!!!!!!!
Eines Tages trennten wir uns dann ganz.
und ganz plötzlich hatte er eine neue.
Garnicht sein Typ.
(Wiegt locker * **kg und ist so groß wie ich)

Als ich dann meine eigene Wohnung wieder hatte.
Bekam ich aufeinmal so mega Magenschmerzen.
ich dachte echt ich zweifel an meinen Verstand
War dauernd beim Arzt.in der Notaufnahme usw
Am Anfang dachten sie ich hätte ein Geschwürr!!!!
Bis mein Arzt eines tages mal fragte die die letzten wo.waren
und ich ihm alles erzählt hatte.
Durch meine Magenschmerzen habe ich sehr viel abgenommen.
Konnte nichts dafür.
Mein Magen wollte einfach nichts mehr essen.
Das schlimmste an der Sache ist.Ich versuche zu essen aber übergebe mich dann gleich
Das erzählte ich meinem Arzt und der meinte dann
ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung mit einer Essstörung
Und das es 5 vor 12 ist.
Und er mir nur helfen kann ,wenn ich selbst weiß das ich krank bin
Er meinte auch das er das erwartet hatte.
Nachdem was ich alles erlebt habe.

Ich will ja Essen aber wenn ich anfange was zuessen breche ich sofort
Kann dagegen einfach nicht machen


Na ja jetzt kennt ihr so einen Teil von meiner Geschichte
Hoffe ihr könnt mir helfen,
Ich sehe es ja alles ein

Sogar meine Freundin sagt ich brauche hilfe.
Sie würde mir ja gerne helfen aber weiß auch nicht wie


puuh, heftig .. es tut mir sehr leid was dir alles passiert ist :( .

darf ich fragen was fuer ein arzt das ist, der meinte, dass du eine "posttraumatische belastungsstoerung mit essstoerung" hast (allgemeinmediziner, psychotherapeut, etc) ? seit wann hast du die magenschmerzen und kannst nichts bei dir behalten ?
und, wie kam er auf essstoerung ? bezog er das nur auf dein uebergeben seit den magenschmerzen ? oder hast du davor schon sehr wenig gegessen/ dich nach dem essen uebergeben/ ziemlich viel gegessen und dann gefastet o.ae. ? liegt dein gewicht z.z im ng oder im ug ? (die zahlen wurden hier editiert/ geloescht)
die diagnose/ behauptung "posttraumatische belastungsstoerung" kann ich verstehen, aber "essstoerung" wenn es nur auf das uebergeben wegen der magenschmerzen ist ..? wenn du (psychsomatisch bedingte) magenschmerzen hast gibt es da meiner ansicht nach nichts "einzusehen", ist ja nicht so dass du dir absichtlich die magenschmerzen gemacht hast .. versteh die aussage von dem arzt nicht ganz :?: .
Zuletzt geändert von equilibre am Sa Nov 06, 2010 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#18
hey nightmare,

Bin auch ganz neu hier und mir geht es in vielen Dingen so wie dir. Ich bin auch seit Jahren gefangen im ständigen Wechsel zwischen Hungern und FAs und mein Gewicht schwankt dem entsprechend auch ständig zwischen unterem und oberen Normalgewicht. Da ich mich nicht nach den FAs übergebe und auch keine Abführmittel oder ähnliches benutze (ich hab schon ein paar mal versucht mir den Finger in den Hals zu stecken, aber es funktioniert einfach nicht), dachte ich eigentlich seit ich vor kurzem auf das Thema Binge Eating Disorder gestoßen bin, dass das auf mich zutrifft. Jedoch scheinen die meisten die darunter leiden, übergewichtig zu sein und keine Fastenkuren zu machen, etc. also hab ich mich da auch nicht zu 100% einordnen können.

Auf Bulimie wäre ich selbst nie gekommen, ich dachte dazu gehört Erbrechen oder ähnliches auf jeden Fall und irgendwie denke ich auch das es einem mit richtiger Bulimie noch viel schlimmer gehen muss. Und ich würde mir wirklich wie ein Simulant vorkommen zu sagen ich hätte Bulimie. Nun ja, nach meiner Vorstellung im BED-Forum sehnsuchtshunger.de hat mir equilibre dann geschrieben, dass es sich für sie eher nach atypischer Bulimie anhört und mir dieses Forum empfohlen. Hab mich vorhin ein bisschen hier umgeschaut und bin auf deinen Thread gestoßen und hab mich da und bei equilibre's Vorstellung noch viel eher wiedergefunden als bei den BEDlern, also hab ich mich gleich angemeldet...

Theoretisch ist es ja eigentlich auch egal wie genau die Diagnose lautet, das wichtige ist zu erkennen dass man ein Problem hat. Nur dachte ich mir bis jetzt immer das was ich habe passt irgendwie nirgendwo richtig hin und vielleicht ist es daher einfach nur nicht ganz normal aber keine Essstörung und es wäre irgendwie lächerlich deswegen eine Therapie zu machen (hab noch keine gemacht) und das würde sowieso keiner ernst nehmen... Deswegen bin ich froh hier ein paar Leute zu finden denen es genauso geht wie mir.

Du scheinst dich ja mit den Definitionen etwas auszukennen. So ganz klar ist mir nämlich noch nicht wo atypische Bulimie aufhört und Binge eating anfängt. Und ja so wichtig ist die genaue Diagnose nicht, aber mir würde es irgendwie trotzdem ein bisschen besser gehen zu wissen es gibt eine Definition für das was ich habe, wenn du verstehst was ich meine? :wink:

Bin die letzte Zeit auch wieder total verzweifelt und steck in ner schlimmen Fress-Phase und habe es mir jetzt endlich fest vorgenommen etwas dagegen zu unternehmen. Hab mich beim online-workshop von lebenshungrig.de angemeldet und mir die Adresse von den Overeaters anonymous rausgesucht. Will es erstmal damit versuchen und wenn das nicht reicht muss ich wohl oder übel eine Therapie anfangen...

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#19
Hallo Franzi,
darf ich fragen, ob du noch viele Rückfälle hattest, oder doch schon lange losgekommen bist vom Essen und anschließenden Hungern?
Mir hat dein Bericht viel Mut gemacht, aber leider befürchte ich, dass wenn ich mich meinen Eltern anvertraue, ich nich nur noch meiner eigenen "Kontrolle" (bzw den Versuchen) unterliege, sondern sie auch noch aufpassen, wie, was und wann ich esse und dass dann alles noch viel schlimmer wird bzw meine Mutter total am Rad dreht und ich überhaupt keine Eigenständigkeit mehr habe...weißt du, wie ich meine? :?
Lieben Gruß!


Hallo Raupe Nimmersatt (der Namen gefällt mir, ich liebe schwarzen Humor :wink: :? ),
es freut mich, dass dich mein Beitrag dazu ermutigt hat, dich hier anzumelden - gleichzeitig bin ich überrascht, dass du dir wirklich alles durchgelesen und danach den Eindruck gewonnen hast, dass ich viel Ahnung in Sachen Diagnose habe.
Es ist tatsächlich so, dass ich mich, nachdem es immer schlimmer wurde und ich Magersucht (worüber man ja noch am ehesten Bescheid weiß) natürlich ganz klar ausschließen konnte, ziemlich viel belesen habe im Internet.
Da ich schon in Therapie war, habe ich das Problem immer häufiger in den Sitzungen angesprochen, allerdings wurde ich da anfangs gar nicht ernst genommen, weil sich mein Gewicht eben nur wieder im Normalbereich bewegte und es anfangs hieß, der Körper würde sich nur zurücknehmen, was er braucht, das wäre vllt Frustessen wegen einiger Unstimmigkeiten im Privatleben etc...nun ja, wie du gelesen hast, hat es immer schlimmere Ausmaße angenommen und eines Tages stieß ich auf den "Non-Purging-Typ" der Bulimie, in dem ich mich zu 100% wiedererkannt habe...wie du schon sagst, habe ich auch zwischen BED und Bulimie geschwankt, meiner Therapeutin dann ausführlich vom Essproblem erzählt (aber noch nicht von den Unterscheidungen, die ich ausfindig gemacht hatte) und sie meinte erst (damals allerdings schriftlich per Mail, weil ihre Praxis gerade umgebaut wurde und ich nicht kommen konnte), man würde diese Störung eben unter BED kennen...habe ihr dann geschrieben, dass ich weder übergewichtig bin noch keine Gegenmaßnahmen ergreife, also in meinen Augen doch dieser Untertyp der Bulimia nervosa auf mich zutrifft, woraufhin sie nochmal genauer in Fachbüchern nachgelesen und mir Recht gegeben hat.
Ja, das war vielleicht "besserwisserisch", aber ich hatte einfach das Gefühl, eine falsche Diagnose zu bekommen, weil für mich diese Unterscheidung eben ganz offensichtlich auf mich zugetroffen hat. Bin auch kein hypochondrischer Mensch oder so, ich wollte einfach nur Gewissheit - wie du schon sagtest, man will wissen, wie sich das Problem nennt, weil man dann manches vielleicht zumindest ansatzweise besser einordnen kann und sich nicht mehr so sonderbar oder gar verrückt vorkommt :lol:
Ziel dessen ist es ja auch nicht, sich in irgendeine Schublade stecken zu lassen, sondern ein bisschen mehr Klarheit zu bekommen.
Natürlich will ich mir nicht anmaßen, irgendwelche Diagnosen zu stellen, aber nach deiner Beschreibung würde ich auch eher auf atypische Bulimie (der Mist hat so viele Namen, was? :roll: :wink: ) tippen.

Finde es übrigens sehr bewundernswert, wie aktiv du schon geworden bist, um der Sache auf den Grund zu gehen - das ist der erste Schritt in die richtige Richtung :!:
Vielleicht findest du dann auch jemanden, der dir einen geeigneten Therapeuten weiterempfehlen kann :) (wenn du das denn möchtest).
Ich denke, es ist wichtig, so früh wie möglich damit zu beginnen, das Problem anzugehen, bei mir ist schon zu viel Zeit vergangen, in der ich mich mit naiven Hoffnungen wie "wir schon werden" nur noch tiefer in die Krankheit hinein manövriert habe :(
Also je eher, umso besser die Heilungsschancen, hört man ja immer!

Ach ja, zum Thema "echten" Bulimikern geht es deutlich schlechter, kann ich dir sagen, dass ich diesen Gedanken auch sehr oft habe. Ich fühle mich dann richtig schlecht, weil mich das so belastet und verzweifelt, obwohl ich ja nicht die Vollausprägung dieser Krankheit bin und mich eigentlich noch "froh" schätzen dürfte, davon bisher verschont zu bleiben. :oops:
Aber dass der Leidensdruck immens groß ist, steht völlig außer Frage, also mach dir bitte kein schlechtes Gewissen deshalb (habe ich hier jetzt auch schon öfter gehört und kann es allmählich auch etwas besser annehmen).
Dass du auch schon versucht hast, zu erbrechen, zeigt ja schon, wie groß das Problem ist - niemand Gesundes würde auf solche Gedanken kommen, wage ich mal zu behaupten.

Also, es wäre schön, wenn wir in Kontakt blieben!
Viele Grüße,
Nightmare :)
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#20
Liebe nightmare,

Also ob du viel Ahnung von Diagnose hast wusste ich natürlich nicht. :wink: Aber da du zu wissen scheinst wie das heißt was du hast und ich denke dass es dem sehr nahe kommt was ich auch hab dachte ich, ich frag einfach mal nach. Denn wie gesagt ich hatte bis heute Morgen noch nie was von atypischer Bulimie gehört...

Wegen ner Therapie bin ich mir noch nicht so richtig sicher. Hab nicht so tolle Erfahrungen mit Therapeuten und ich hab halt auch Angst das ich da hingehe und das dann so ist wie du beschrieben hast. Zum Beispiel dass die es nicht richtig ernst nehmen und denken oder sagen "was willst du eigentlich hier, du bist doch normalgewichtig, erbrechen tust du auch nicht, also reiß dich einfach ein bisschen zusammen dann klappt das schon". War schon bei einer Beratungsstelle und da waren die auch ungefähr so drauf. Außerdem hab ich halt wirklich oft auch Phasen und Tage an denen ich denke, dass ich es alleine schaffen kann und ich will auch nicht irgendwelchen Leuten, die es vielleicht noch viel dringender bräuchten als ich einen Therapieplatz "wegnehmen". Deswegen probier ich jetzt vorher noch ein paar andere Wege aus... Aber nur mal so Interesse halber, machst du Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologisch? Bin da nämlich noch sehr unentschlossen.

Naja, muss jetzt noch ein bisschen was für die Uni machen... Aber ich bin wirklich froh, dass ich nicht allein mit dieser Scheiße bin (also es ist natürlich nicht schön dass es euch auch nicht gut geht, aber ihr wisst schon was ich meine, hoff ich :wink: ). Hoffe die Woche wird besser als die letzte...

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#21
Hallo Raupe,

ist ja gut, dass du nachfragst, dann siehst du auch, dass das nicht Einbuldung ist, sondern andere dich auch so einstufen!
Dass du jemandem einen Therapieplatz wegnehmen könntest, halte ich für ausgeschlossen, denn wenn du angenommen wirst, muss der Therapeut ja erkennen, dass es dir schlecht geht und du Hilfe benötigst - und zum Zeitvertreib geht ja niemand zum Psychologen.
Ich war bei einer Kinder - und Jugendpsychologin, die bis einschließlich 21 therapiert, aber von der habe ich mich getrennt und bin nun auf der Suche, was sich sehr schwierig gestaltet, da ich nun jemanden finden möchte, der auch wirklich auf Essstörungen spezialisiert ist und mir nicht nur erzählt, dass mit Ruhe und Geduld alles wieder gut wird :roll:
Sollte aber eigentlich "tiefenpsychologisch" angelegt sein, wobei es mehr einem Kaffeeklatsch ähnelte, bei dem ich mal erzählte, was mir so durch den Kopf geht - also absolut nicht zielführend, sondern eher noch deprimierend, wenn Aussagen à la "Und ich hatte erwartet, dass du mir heute von deiner Essorgie erzählst" (lachend!!!!) kommen :twisted:

Anfangs dachte ich auch, ich könnte jederzeit wieder aufhören, aber genau das macht eben den Suchtcharakter aus, dass man es nicht kann - Vorhaben hin oder her, die werden nach kurzer Zeit doch alle wieder gebrochen :cry:
Deshalb würde ich dir dazu raten, nicht unnötig Zeit ins Land gehen zu lassen, sondern dich umzuschauen, ob du jemanden findest, mit dem du arbeiten kannst - sooo schnell geht das meist ja nicht und mit Wartezeiten zögert sich das schon lange genug heraus.
Ob Verhaltenstherapie oder etwas anderes, wird der Therapeut dann wahrscheinlich mit dir besprechen...ich persönlich würde gerne eine Verhaltenstherapie machen, aber das kommt ja auch auf die persönlichen Hintergründe an, da kann man dich sicher beraten :)

Oh, du studierst auch, wie so viele hier...habe ja leider abbrechen müssen, wie du bestimmt auch gelesen hast, aber ich würde auch gerne wieder anfangen, nur jetzt komme ich wieder nicht dazu, weil einfach alles in der Luft hängt und ich keinen Antrieb habe -.-
Was studierst du denn und wie alt bist du eigentlich, wenn ich fragen darf?
Keine Sorge, ich verstehe, wie du das meinst - so habe ich nämlich auch gedacht, als ich mich hier angemeldet habe.
Man sitzt in einem Boot und hat nicht mehr so stark das Gefühl, der einzig versponnene Mensch auf der Welt zu sein, der solche Probleme hat. :wink:

Die kommende Woche MUSS besser werden, definitiv!
Setzt du dann irgendwelche Ziele bzw kleinere Aufgaben, oder lässt du es auf dich zukommen?
Ich wollte eigentlich heute schon langsam machen und normal essen, um dann mit einem besseren Gefühl in den Montag gehen zu können, aber das ist ganz gewaltig gescheitert und jetzt kann ich nicht mal Schadensbegrenzung betreiben, weil es ununterbrochen wie aus Eimern schüttet :twisted:
In solchen Situationen kommt dann wieder ganz stark der Gedanke, alles zu erbrechen, auf, aber davor habe ich auch Angst und das würde es nur noch schlimmer machen...ach verdammt, kennst du sowas auch? :cry:

Wünsche dir alles Gute für den Wochenstart, wir lesen uns!
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#22
Liebe nightmare,

Hmmh ja das mit den extrem langen Wartezeiten hab ich auch schon gehört (bin leider nicht privat-versichert :roll: ), also vielleicht sollte ich dann doch bald mal anfangen zu suchen. War wie gesagt schon bei einer Beratungsstelle und auch wenn die mich nicht so ganz ernst genommen hat, hat sie mir doch eine Liste zum durchtelefonieren mitgegeben. Die hab ich aber leider weggeschmissen als ich mal wieder dachte ich schaff das alleine… :oops:

Verhaltenstherapie spricht mich glaube ich auch eher an, nur hab ich ein bisschen Angst, dass man da tausende Aufgaben zum erledigen bekommt und ich hab wirklich nicht so viel Zeit für sowas, weil mein Studium ist wirklich heftig. Ich studiere Pharmazie (3. Semester) und bin 20 Jahre alt. Es ist zwar eher schlimmer geworden, seit ich studiere weil ich einfach viel mehr Stress und Frust habe, aber gar nichts zu machen stelle ich mir noch schwieriger vor, denn am Wochenende oder in den Ferien verliere ich noch viel öfter die Kontrolle, weil ich einfach so viel mehr alleine bin als unter der Woche und viel mehr Gelegenheiten hab „abzustürzen“.

Also in letzter Zeit ist mein Plan halt so gesund wie möglich zu essen, drei Mahlzeiten pro Tag, keine triggernden Lebensmittel (bei mir hauptsächlich süß) und ich gehe jeden zweiten Tag joggen (außer heute, scheiß Regen!), joa aber einen richtigen Plan hab ich eigentlich nicht. Hab mir vor zwei Wochen verboten irgendwelche Kalorien nachzuschauen oder aufzuschreiben und die Waage ist auch gaaaanz weit weg, weil das alles frustriert mich eh nur zu sehr und war auch oft Auslöser für FAs. Außerdem hab ich meine Mutter gebeten alle Süßigkeiten wegzuschließen (wohn noch zu Hause) und wenn ich aus dem Haus gehe hab ich nie Geld dabei. Meistens klappt es ein paar Tage (3-4) ohne FA, die Impulsiven die von einer Minute auf die andere kommen kann ich dadurch besser umgehen, da ich einfach nur noch schwer an irgendwas rankomme, macht mich allerdings rasend wütend wenn ich grade in der Situation stecke. Aber ich hab auch „geplante“ FAs (also wo ich schon ne Stunde oder nen halben Tag vorher weiß, es wird passieren) die sind besonders schlimm weil ich dann Berge von Sachen kaufen geh und sie alle aufesse und das ist dann viel mehr als wenn ich bei uns zu Hause alles einsammel was nicht niet- und nagelfest ist (was ja jetzt so gut wie gar nix mehr ist). Naja und das passiert halt schon 1-2mal pro Woche momentan.

Aber ich kenn das, wenn einen so ein Gefühl überkommt (bei mir meistens Wut, Frust, Hilflosigkeit). Dann würd ich am liebsten alles kurz und klein schlagen, kotzen oder fressen. Leider mache ich immer letzteres. Obwohl die anderen beiden Alternativen sind auch nicht wirklich besser, nur figurfreundlicher… :wink:

Ach ja, für diese Woche habe ich mir vorgenommen am Mittwoch mal das Overeater anonymous Ding anzuschauen, den online workshop anzufangen und ich will es mindestens bis zum Wochenende ohne FA schaffen (das wird sehr schwierig). Ich wünsch dir auch nen guten Start in die Woche, wir schaffen das schon irgendwie!!!

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#23
Raupe Nimmersatt hat geschrieben: Bin auch ganz neu hier und mir geht es in vielen Dingen so wie dir. Ich bin auch seit Jahren gefangen im ständigen Wechsel zwischen Hungern und FAs und mein Gewicht schwankt dem entsprechend auch ständig zwischen unterem und oberen Normalgewicht. Da ich mich nicht nach den FAs übergebe und auch keine Abführmittel oder ähnliches benutze (ich hab schon ein paar mal versucht mir den Finger in den Hals zu stecken, aber es funktioniert einfach nicht), dachte ich eigentlich seit ich vor kurzem auf das Thema Binge Eating Disorder gestoßen bin, dass das auf mich zutrifft. Jedoch scheinen die meisten die darunter leiden, übergewichtig zu sein und keine Fastenkuren zu machen, etc. also hab ich mich da auch nicht zu 100% einordnen können.

Auf Bulimie wäre ich selbst nie gekommen, ich dachte dazu gehört Erbrechen oder ähnliches auf jeden Fall und irgendwie denke ich auch das es einem mit richtiger Bulimie noch viel schlimmer gehen muss. Und ich würde mir wirklich wie ein Simulant vorkommen zu sagen ich hätte Bulimie. Nun ja, nach meiner Vorstellung im BED-Forum sehnsuchtshunger.de hat mir equilibre dann geschrieben, dass es sich für sie eher nach atypischer Bulimie anhört und mir dieses Forum empfohlen. Hab mich vorhin ein bisschen hier umgeschaut und bin auf deinen Thread gestoßen und hab mich da und bei equilibre's Vorstellung noch viel eher wiedergefunden als bei den BEDlern, also hab ich mich gleich angemeldet...

Theoretisch ist es ja eigentlich auch egal wie genau die Diagnose lautet, das wichtige ist zu erkennen dass man ein Problem hat. Nur dachte ich mir bis jetzt immer das was ich habe passt irgendwie nirgendwo richtig hin und vielleicht ist es daher einfach nur nicht ganz normal aber keine Essstörung und es wäre irgendwie lächerlich deswegen eine Therapie zu machen (hab noch keine gemacht) und das würde sowieso keiner ernst nehmen... Deswegen bin ich froh hier ein paar Leute zu finden denen es genauso geht wie mir.

Du scheinst dich ja mit den Definitionen etwas auszukennen. So ganz klar ist mir nämlich noch nicht wo atypische Bulimie aufhört und Binge eating anfängt.Und ja so wichtig ist die genaue Diagnose nicht, aber mir würde es irgendwie trotzdem ein bisschen besser gehen zu wissen es gibt eine Definition für das was ich habe , wenn du verstehst was ich meine? :wink:

heij raupe nimmersatt,

wie schoen dass du meinem rat gefolgt bist (: , willkommen hier im forum !

v.a. das was ich in deinem zitat dick markiert habe trifft genau auch auf mich zu .. ich komme mir immer noch irgendwie laecherlich und anmaßend vor mit meinem (ess)verhalten und bin, obwohl ich auch schon einer beratungsstelle hier in wien geschrieben habe, immer noch unsicher, ob ich wirklich eine therapie deswegen machen soll / eine "krankheit" habe .. oder ob ich vl doch da in eigenregie rauskomme ?


bei welcher beratungsstelle warst du wenn ich fragen darf ? du scheinst aus wien zu kommen (wenn du zu den treffen der overeaters anonymous gehen moechtest ?) ? ich habe dem sowhat-institut geschrieben .. sie haben mich eingeladen, telefonisch ein beratungsgespraech auszumachen .. schiebe ich jz schon fast ueber eine woche vor mir her.




@nightmare

bist du eigentlich auch grad auf therapiesuche ?



wuensche uns allen dass die kommenden tage besser werden, seid gut zu euch !
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#24
Ja, nachdem ich meiner Therapeutin noch während meines Klinikaufenthalts den Rücken gekehrt habe, suche ich jetzt auch wieder...war schon beim Caritasverband und habe einen Termin bekommen, allerdings erst in 2,5 Wochen und dort wurde mir gleich schon gesagt, dass nur ESler im Anfangsstadium behandelt werden...ich glaube, vor ein paar Monaten war ich noch am Anfang, weil ich auch ab und an noch "normale" Phasen hatte...die sind jetzt vorbei...es gibt nur noch Hungern oder Fressen bis zum totalen Exzess... :(
Ansonsten habe ich eine Psychologin in meiner Nähe angeschrieben, aber von der kam überhaupt keine Antwort :roll:
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#25
Nightmare hat geschrieben: Hallo Equilibre,

entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, obwohl ich zwischenzeitlich hier aktiv war, aber ich wollte mir ein bisschen Zeit nehmen, um deinen Vorstellungsbericht genau lesen zu können und das nicht irgendwo zwischen Tür und Angel abhaken :)
Darf ich gleich einmal sagen, dass mir deine Art zu schreiben gefällt? Du hast eine feine Beobachtung, ich kann in der Tat deinen Eindruck, dass wir einiges gemeinsam haben, bestätigen.
Ich kenne die Fressanfälle, die sich nicht mehr nur auf die eigenen vier Wände beschränken, sondern einen nach draußen zu Fastfood-Kette und co führen, um dort Nachschub zu organisieren.
Bei mir haben FAs immer mit extremer Unruhe zu tun, ich fühle mich wie getrieben, möchte hin und her laufen, irgendwo hin, nur weg von mir :?
Auch ich habe mein Studium nach einem Semester abgebrochen und komme seither nicht mehr in die Gänge, obwohl ich sehr ehrgeizig bin (wie fast alle hier) und das meinem Selbstanspruch natürlich auch nicht annähern gerecht wird.
Es muss ernüchternd sein, nach einer langen Zeit voller Schwierigkeiten (damit sei deine Frage, ob ich dein Problem für eine "vorübergehende Phase" halte, beantwortet) festzustellen, dass das Studium auch nicht das ist, was einen erfüllt und woran man sich künftig aufbauen kann :(

In der Klinik war ich "offiziell" (sprich vor meiner Familie) wegen Depressionen, tatsächlich habe ich aber eine ganze Palette an Dingen, die dringend Veränderung erfahren müssen, über die ich aber nur mit einer sehr engen Freundin sprechen kann.
Das Essverhalten wurde dort, obwohl angeblich ein Schwerpunkt bestehen sollte, überhaupt nicht näher thematisiert. Ich musste mir in Eigenregie halbe Portionen organisieren, damit ich nicht schon am Mittag zu viel esse und wieder der "Jetzt ist es sowieso zu spät"-Gedanke aufkam...ist natürlich trotzdem viel zu oft passiert, weil ein Supermarkt quasi nebenan war :roll:

Würde mich freuen, wenn wir in Kontakt blieben!
:)

ojeoje, ich hatte dir hierauf noch nicht geantwortet, tut mir leid, das war nicht beabsichtigt !

wow .. dir gefaellt meine art zu schreiben ? das hat man mir kaum bis nie mal gesagt .. wow. freut mich grad irgendwie sehr :oops:



"Bei mir haben FAs immer mit extremer Unruhe zu tun, ich fühle mich wie getrieben, möchte hin und her laufen, irgendwo hin, nur weg von mir" --
ja, GENAUSO erlebe ich es auch ! es ist schrecklich :( .

wie lange warst du in der klinik und wie alt warst du da ? wie lang ist es her dass du dein studium abgebrochen hast und was hast du studiert - wenn ich fragen darf - ? (hoffe, es sind nicht zu viele fragen :roll: ..)

wuerde mich auch freuen wenn wir in kontakt bleiben !



zu deinem aktuellen post:

auwe .. naja, du koenntest dort ja sagen, du waerst "im anfangsstadium" ? hmm vl meldet sich die psychologin aus deiner naehe ja noch .. am besten anrufen.
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#26
Hallo Raupe,

oh Mann, jetzt hatte ich eine lange Antwort getippt und dann wird sie nicht angezeigt - verstehe nicht, das ich da schon wieder falsch gemacht habe :roll: , also einfach nochmal.
Solche Impulshandlunden, einfach alles wegzuwerfen, weil man ja gar keine Hilfe braucht, kommen mir bekannt vor :roll:
Besorg dir am besten nochmal eine Liste, ist doch egal, was sie denken, könntest sie ja auch verlegt haben! Wichtig ist einfach, dass du möglichst schnell Hilfe findest!
Bin auch Kassenpatientin und hatte damals das "Glück" zu meiner mittlerweile Ex-Therapeutin kommen zu dürfen (hatte nur einen Monat lang warten müssen).
Wenn man sich allerdings nicht ernst genommen fühlt, ist das schon die denkbar schlechteste Basis, um gemeinsam ein solch intimes Problem anzugehen, da kann man sehr schlecht Vertrauen aufbauen.
Vielleicht hilft dir Overeaters Anonymous weiter, ich kenne es vom Hören, habe mich allerdings noch nie näher damit auseinandergesetzt - bin übrigens aus Deutschland, ist das bei euch sehr bekannt?
Berichte unbedingt, wie es dir dort ergangen ist, würde mich sehr interessieren! :)
Was ist das denn für ein Workshop, an dem du teilnehmen möchtest?

Ich bewundere dich gerade für deine Stärke - du bewältigst trotz dieses großen Problems noch dein Studium :shock: - ich wäre jetzt auch im 3. Semester, hätte ich nicht gleich im ersten abgebrochen, weil es mir eben so schlecht ging.
Aber wie du auch schon erwähnst, hat so eine Mammutaufgabe natürlich ihre Nachteile - der ganze Stress und die viele Arbeit führen garantiert noch schneller in den nächsten FA, weil man irgendetwas sucht, womit man Spannung abbauen kann und dann ist es eben diese vorübergehend wirksame, wenn auch ungesunde Fresserei :roll:
Wenn du das Gefühl hast, dass dich das Studium im Moment überfodert und du dich erst einmal um DICH kümmern solltest, dann würde ich mir überlegen, das auch zu sagen. Denn wenn man etwas verschleppt, weil man denkt, dass man sich einfach nur ablenken muss, verbessert das die Situation mit Sicherheit nicht :?

Oh ja, Süßes und bei mir auch Fettiges triggern in der Tat extrem. Bei mir ist es so, dass wenn ich eine Kugel Eis oder was auch immer esse, muss nur ganz wenig sein und in dem Moment gibt es auch gar nicht mehr, ich sobald ich alleine bin, mir Nachschub besorge, weil sich dann ein "Wenn schon, denn schon" in meinen Kopf schleicht, was natürlich völliger Unsinn ist, aber so sehr ich auch versuche, mir zu sagen, dass man sich mal eine Kleinigkeit gönnen kann und es nicht immer ausarten lassen muss, scheitere ich immer wieder daran :cry: - kennst du das auch in dieser Art?

Und auch die Situationen, in denen "es" passiert, sind so vielfältig, wie du sie beschreibst. Sozusagen ein "Mittel für alles", wie eine vorübergehende Betäubung.
Oft habe ich sogar das Gefühl, "einfach nur so" zu fressen, weil es fast schon zum Alltag gehört. Dieser ganze Mist wird wohl dann richtig schlimm, wenn er zu einem Ritual geworden ist (so sehr man es auch verabscheut) :!:

Du hast deiner Mutter echt gesagt, dass sie den Süßkram wegsperren soll? Wow, mutig - wie hat sie denn in dem Moment reagiert?
Ist ja schon positiv, dass sie es getan hat, auch wenn doch darauf sicher peinliche Fragen gefolgt sind?!
Ich hab nämlich auch mal möglichst unauffällig versucht, dafür zu sorgen, dass ich nicht mehr so leicht an Schokolade und co herankomme, aber dann meinte meiner Mutter nur "du musst es ja nicht essen" :roll:
Jaaa, die Naivität des Unwissenden...außer mir kann hier jeder mit Essen umgehen, deshalb kommt niemand auf die Idee, dass es schwierig werden kann, sich zu zügeln.
Was ich ebenfalls sehr gut kenne, ist die "Wut", die sich in einem breitmacht, wenn man dem Drang, sich den Bauch vollzuschlagen, nicht sofort nachgeben kann.
Versuche oft, mich davon abzulenken, aber damit verschiebe ich den FA nur auf einen späteren Zeitpunkt, bis ich es einfach nicht mehr aushalte (klingt das nicht lächerlich? :oops: :roll: )

Was natürlich tödlich ist, wie du schon schreibst, ist das selbstständige Einkaufengehen.
Wenn man das Gefühl hat, alles verschlingen zu können, nur noch Masse zu sehen. Und hinterher weiß man dann im "Idealfall" nicht mal mehr, wie das, was man da in rauen Mengen zu sich genommen hat, eigentlich schmeckt :roll:
Ansonsten scheint mir dein Plan, mit wenig Geld aus dem Haus zu gehen, gut - so gibt man wenigstens der spontanen Versuchung nicht so schnell nach.
Mir fällt gerade hieran wieder auf, welch sonderbare Überlegungen das überhaupt sind - niemand, der keine ES hat, würde sich überhaupt so etwas überlegen :?

Bist du dir sicher, dass du dir nicht schon ein zu hohes Ziel steckst, wenn du gleich bis zum Wochenende durchhalten willst?
Das habe ich auch schon oft versucht und ich kann dir sagen, dass du im Falle eines Scheiterns (was ich dir natürlich nicht wünsche!!!) nur noch deprimierter sein und dir noch größere Vorwürfe machen wirst.
Deshalb versuche ich jetzt, erst einmal zwei Tage überwiegend Obst und Gemüse zu essen, von 0 auf 100 (oder in unserem Falle eher umgekehrt) ist nämlich sehr schwer!

Manchmal ist es ganz hilfreich, sich mit anderen Leuten zu treffen (allerdings dann nicht, wenn man dabei mit zu viel Essen konfrontiert wird, was ja leider häufig der Fall ist) und sich einfach mal ein bisschen abzulenken. Denn du hast Recht, wenn man alleine ist, wird der Gedanke ans Essen noch stärker und man gibt ihm leicht nach.

Wünsche dir alles alles Gute für die neue Woche und hoffentlich positive Eindrücke bei deinen Vorhaben! :) :)
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#27
uebrigens - fuer mich ist ein essanfall auch oft wie ein rausch, ein unmoegliches verlangen danach, mich zu betaeuben, fast, als wuerde ich mich bis zum umfallen betrinken wollen .. der wille ist dann so stark da, der wille zur selbstzerstoerung, dass ich es oft gar nicht umgehen moechte .. und hier sehe ich den grund fuer meine eigene "schuld" an dem ganzen. ich tu es, weil ich es doch irgendwo will. weil ich mir wehtun will. weil es mir ja eigentlich besser/ gut gehen wuerde, wenn ich es nicht taete ..

kennt das vl jemand von euch ?
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#28
Hallo equilibre,

ist doch überhaupt nicht schlimm, ich komme auch gelegentlich etwas durcheinander, weil es schnell unübersichtlich werden kann, wenn mehrere Leute parallel etwas posten (was mich aber sehr freut, also bitte nicht damit aufhören! :D )

Oh ja, dein Schreibstil ist mir gleich positiv aufgefallen - studierst du auch etwas, was damit zu tun hat? :)

Natürlich ist es nicht erfreulich, dass du diese Unruhe und Getriebenheit auch kennst, aber es ist hilfreich, zu wissen, dass man damit nicht ganz alleine ist.
Gibst du dem FA eigentlich schnell nach oder leistest du noch Widerstand?
Bei mir kommt es immer auf den allgemeinen Gefühlszustand an, ob ich gerade noch "kämpfen" kann, dann versuche ich, es mit Ablenkung zu vermeiden, mich wieder vollzustopfen, aber meist verschiebe ich das Ganze damit nur auf einen späteren Zeitpunkt, wo es dann im schlimmsten Falle noch mit doppelter Gewalt passiert :cry:

Ich war gerade erst von Ende September an drei Wochen in der Klinik, hätte eigentlich auf sechs Wochen verlängern sollen, aber das habe ich abgelehnt, weil ich mich total unwohl und komplett fehl am Platz gefühlt habe - von wegen Spezialisierung auf ES, da war alles nur auf überarbeitete Manager und Schmerzpatienten zugeschnitten, was mich nun nicht betrifft. :roll: Da war ich auch 19, wie jetzt :wink:

Hatte vergangenes WS angefangen, Romanistik und Sprachwissenschaften zu studieren, was ich dann kurz vor Weihnachten zunächst unterbrochen haben (ging wieder zurück zu meinen Eltern) und dann habe ich mich im neuen Jahr exmatrikuliert, weil einfach nichts mehr ging.
Seither dümpele ich hier vor mich hin, kann mich zu nichts aufraffen...ich bewundere euch so, die ihr alle trotz eurer Probleme studiert oder etwas anderes macht! :oops: :oops:

Freut mich doch, wenn du etwas fragst, das zeigt nur, dass du interessiert bist :)

Liebe Grüße!
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#29
equilibre hat geschrieben:uebrigens - fuer mich ist ein essanfall auch oft wie ein rausch, ein unmoegliches verlangen danach, mich zu betaeuben, fast, als wuerde ich mich bis zum umfallen betrinken wollen .. der wille ist dann so stark da, der wille zur selbstzerstoerung, dass ich es oft gar nicht umgehen moechte .. und hier sehe ich den grund fuer meine eigene "schuld" an dem ganzen. ich tu es, weil ich es doch irgendwo will. weil ich mir wehtun will. weil es mir ja eigentlich besser/ gut gehen wuerde, wenn ich es nicht taete ..

kennt das vl jemand von euch ?
:oops: Ich habe gerade Gänsehaut bekommen beim Lesen.
GENAU das denke ich auch oft, dass ich es ja irgendwo auf eine krankhafte Art WILL und selbst die Schuld zu tragen habe...aber vielleicht ist genau das ebenfalls Teil der Erkrankung, dieser Wille, der eigentlich keiner ist, sondern vielmehr ein übermächtiges Bedürfnis nach etwas, das wir dann auf eine "niedere" Ebene, nämlich Essen verschieben... :roll:
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#30
Nightmare hat geschrieben:aber vielleicht ist genau das ebenfalls Teil der Erkrankung, dieser Wille, der eigentlich keiner ist, sondern vielmehr ein übermächtiges Bedürfnis nach etwas, das wir dann auf eine "niedere" Ebene, nämlich Essen verschieben..
ich weiß nicht .. ein "beduerfnis" nach selbstzerstoerung ? .. obwohl es manchmal/ oft aus der verzweiflung/ dem willen mich/ sich selbst zu schaden geschieht: hab mal in einem selbsthilfebuch fuer essstoerungen gelesen, dass diese rauschaehnlichen essgelage auch/ manchmal kompensationshandlungen fuer etwas sein koennen, kompensationshandlungen, die man zur zeit auch braucht, weil man noch nicht anders gelernt hat mit bestimmten dingen (meist emotionen) umzugehen. und v.a. erscheint es mir auch als eine art verdraengungsmechanismus ..



Nightmare hat geschrieben: ist doch überhaupt nicht schlimm, ich komme auch gelegentlich etwas durcheinander, weil es schnell unübersichtlich werden kann, wenn mehrere Leute parallel etwas posten (was mich aber sehr freut, also bitte nicht damit aufhören! :D )
(:
Nightmare hat geschrieben: Oh ja, dein Schreibstil ist mir gleich positiv aufgefallen - studierst du auch etwas, was damit zu tun hat? :)
nicht direkt, ich studiere "kultur- und sozialanthropologie" .. (zumindest versuche ich es - konzentration ist seit monaten nicht meine staerke :? ) da ist es wichtig seine gedanken zu ordnen/ zu reflektieren/ zu differenzieren (ist ja aber in vielen anderen studiengaengen und berufen nicht weniger wichtig ..) - aber vl haengt es gar nicht so sehr mit meinem studium zusammen, schreiben zu koennen (auch verbale rethorik) faszinierte mich immer schon, ich habe immer jeden bewundert, der das konnte - und zaehlte mich nie dazu.
Nightmare hat geschrieben: Gibst du dem FA eigentlich schnell nach oder leistest du noch Widerstand?
Bei mir kommt es immer auf den allgemeinen Gefühlszustand an, ob ich gerade noch "kämpfen" kann, dann versuche ich, es mit Ablenkung zu vermeiden, mich wieder vollzustopfen, aber meist verschiebe ich das Ganze damit nur auf einen späteren Zeitpunkt, wo es dann im schlimmsten Falle noch mit doppelter Gewalt passiert :cry:
schwer zu sagen .. aber meist trifft es mich mit voller verzweilfung ziemlich heftig und ich bin von einer sekunde auf die andre im rausch drinnen. selten hab ich inne gehalten und das essen wieder weg/ zurueckgelegt, bin aus dem raum gegangen.

(es ist doch so bescheuert alles .. :( :? )
Nightmare hat geschrieben: Ich war gerade erst von Ende September an drei Wochen in der Klinik, hätte eigentlich auf sechs Wochen verlängern sollen, aber das habe ich abgelehnt, weil ich mich total unwohl und komplett fehl am Platz gefühlt habe - von wegen Spezialisierung auf ES, da war alles nur auf überarbeitete Manager und Schmerzpatienten zugeschnitten, was mich nun nicht betrifft. :roll: Da war ich auch 19, wie jetzt :wink:

oh das tut mir sehr leid fuer dich dass du dich dort fehl am platz gefuehlt hast :? .. darf ich fragen in welcher klinik du warst ?
Nightmare hat geschrieben: Hatte vergangenes WS angefangen, Romanistik und Sprachwissenschaften zu studieren, was ich dann kurz vor Weihnachten zunächst unterbrochen haben (ging wieder zurück zu meinen Eltern) und dann habe ich mich im neuen Jahr exmatrikuliert, weil einfach nichts mehr ging.
Seither dümpele ich hier vor mich hin, kann mich zu nichts aufraffen...ich bewundere euch so, die ihr alle trotz eurer Probleme studiert oder etwas anderes macht! :oops: :oops:

ooh wie toll, romanistik und sprachwissenschaft ! zwei sehr schoene studien. habe vergangenes wintersemester in paris studiert, fuer romanistik/ franzoesisch interessiere ich mich auch sehr.
schade dass du unterbrechen musstest .. aber du bist noch SO JUNG ! du hast dein ganzes leben noch vor dir. ich finde es gut dass du dir fuer dich zeit nimmst ! je frueher desto besser.
ich bereu so einiges. all die monate die ich offiziell studiere aber in wirklichkeit mich nicht konzentrieren kann und nur so tue als ob .. ich komme jz ins sechste studienjahr, bin kurz vorm abschluss, fuehle mich aber unendlich erschoepft und bescheuert weil ich mich von dem essen so fangen lasse :( ..
Zuletzt geändert von equilibre am Mo Nov 08, 2010 0:42, insgesamt 1-mal geändert.
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