Meine Gedanken nach dem FA

#1
Hallo,
ich versuche gerade irgendwie darüber nachzudenken, was meine Anfälle auslöst, warum ich das überhaupt mache. ich denke hauptsächlich versuche ich so mit meiner Kindheit, meiner Familie klar zu kommen. Ich habe wirklich fast regelmässig FA nachdem ich mit meinen Eltern telefoniert habe oder wenn ich aus irgendeinen Grund an früher denke. Aber irgendwie denke ich, dass das eher die Gründe dafür sind warum ich so viel esse, nicht für das erbrechen.
Wenn ich anfange alles in mich reinzustopfen, denke ich einfach an nichts mehr. Das Essen ist total mechanisch, automatisch. ich schmecke nicht mal was ich da gerade in meinem Mund hab.
Ich glaube ich erbreche, weil ich das gefühl hab, dass ich wenn ich es nicht tue und zunehme, dann niemals jemanden finde der mich liebt. Blödsinn, aber die Überzeugung ist halt da. Oft geh ich trotzdem nicht zum Klo, fühl mich dann aber wirklich unglücklich damit.
Ich will von diesen Gedanken loskommen. ich will nicht mehr am tag nach meinem wocheneinkauf zurück zum supermarkt stiefeln um nochmal genau das gleiche zu kaufen. Ich will nicht mehr von der Vergangenheit belastet werden und ich will einfach normal sein.
Ich bin immer so glücklich an den Abenden, an denen ich im Bett liege und einfach alles normal ist. Und ich nicht rumrutschen muss, weil ich keine Position finde in der ich, ohne das mein Bauch wehtut, weil er so übervoll ist, liegen kann. Oder mein Hals so schlimm brennt.
Ich bin auf der Warteliste für einen Therapieplatz, aber irgendwie geht das nicht voran.

Re: Meine Gedanken nach dem FA

#2
Hey - ich finds recht gut, dass du dir Gedanken über deine Gedanken machst ;)
Über deine Gedanken und Gefühle - eben die Auslöser eines FAs - das ist ein sehr wichtiger Schritt zur Genesung.
Bei mir lagen die FAs auch hauptsächlich an Konflikten mit meiner Family - Heute habe ich eig nur dann RFs, wenn ich Probleme mit meinem Freund habe oder irgendwie anders mein Selbstwergefühl angeknackst wird.
Wenn ich anfange alles in mich reinzustopfen, denke ich einfach an nichts mehr. Das Essen ist total mechanisch, automatisch. ich schmecke nicht mal was ich da gerade in meinem Mund hab.
Du beschreibst das sehr gut - das Essen ist eine Übergangshandlung, die vom eigentlichen seelischen Schmerz ablenken soll - die Leere ausfüllen. Das K* meistens dann eine Art Abreagieren. Und danach kann man sich schön Vorwürfe machen - aber nur ja nicht an das eigentliche Problem denken. Quasi eine Art Schutz - nur dass wir uns damit noch mehr kaputt machen. Insofern ist es sehr wichtig, herauszufinden, was die Auslöser sind, damit man sich andere Strategien - Alternativen zum Essen und K* suchen kann. Damit man merkt, wenn man zum Fressen anfängt - hey - ich will doch nur was kompensieren - was hat mich geärgert und warum - ud we kann ich besser damit umgehen - ist es das wirklich wert??
Liebe grüße
dés
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw