Hm, ich habe gerade etwas wesentliches festgestellt - nur stehe ich vor dem problem, nicht zu wissen, wie ich daran etwas ändern kann und wollte euch fragen, ob ihr vielleicht ideen oder erfahrungen damit habt:
Ein teil meiner selbstverleumdung besteht hauptsächlich darin, dass ich teilweise die kontrolle über mich selbst verliere, weil die emotionen in mir so stark werden, dass dise energie scheinbar einfach nur den schnellsten weg raus sucht (zur info, ich bin borderline) - also, natürlich bin ich dann nicht nur zuschauer, aber mein kontrolleinfluss wird teilweise in manchen momenten sehr gering. und ich sage dann auch oft dinge zb großteils über mich selbst, von denen ich eigentich weiß, dass sie gar nicht so sind und ich auch gar nicht so darüber denken möchte, aber es in dem moment gerade so stark empfinde, dass ich es so wahrnehme (zb das hat alles keinen sinn und ist aussichtslos, versuchen wir es erst gar nicht - ich weiß, dass es besser ist zu kämpfen, es zu probieren, auch wenn die möglichkeit besteht, dass es keinen sinn hat und ich möchte stark sein und es probieren und mich überwinden etc etc und ich weiß in dem moment auch irgendwo tief in mir, dass es eine kindische, trotzige, unvernünftige und negative aussage ist, und dass wenn ich es so sehe es sowieso nichts mehr werden kann, aber ich kann nicht anders als dieser starken empfindung nachzugeben - weil es eigentlich gar kein dagegen ankämpfen gibt, da sie mit so einer intensität über mich kommt, dass sie mich regelrecht überflutet und vereinnahmt und ich erst gar nicht dazu komme,mich zu wehren - hm, am ehesten vergleichbar als wäre man ein medium udn verschiedene stromstärken fließen durch einen durch und lassen eine glühbirne aufleuchten. die glühbirne bleibt immer gleich (=ich), nur die stromstärke u die lichtintensität ist anders (= meine gefühle und darauf meine gedanken, großteils was ich sage und teilweise wie ich dann auch handle) - und ich will dieser empfindung eigentlich gar nicht nachgeben, aber hm, man könnte sagen es passiert und ich kann teilweise nur noch zusehen und nicht mehr eingreifen.
ich muss dazu sagen, ich habe noch niemanden dabei verletzt oder dergleichen, außer eben mich selbst, früher auch svv und ähnliches, mittlerweile nur noch teilweise FA/k, bzw hab ich oft das gefühl, dass ich gleich was aus diesem impuls heraus tue, aber es gerade noch an der grenze ist und ich es noch aushalten kann.
ein weiterer punkt ist, dass ich, neben meinen allgemeinen gefühlsschwankungen dann in diesen ausbrüchen auch extrem labil bin und schwanke (zb kann es mit wut anfangen, dann tut es mir plötzlich leid, dann werde ich wieder wütend, dann versinke ich in selbstmitleid, dann analysiere ich die situation, dann weine ich los, etc etc...innerhalb von nicht mal wenigen minuten - ein überwiegender teil davon passiert aber hauptsächlich in mir und kommt gar nicht so sehr zum ausdruck, weil cih ein ganz kleines bisschen kontrolle meist noch ausüben kann auf mich und es meist so schnell geht, dass nur die extrema richtig zum ausdruck kommen) - wobei ich meine allgemeinen gefühlsschwankungen teilweise auf keine für mich ersichtliche ursache zurückführen kann. ich würde sagen zu 30-40% ist es mir klar, der rest liegt für mich im nebel, weil es auch zeiten gibt, in dem es in meinem leben schlechter läuft oder eine situation mich schon runterzieht und ich aber weitaus stabiler, vernünftiger und nicht so impulsiv bin mit extremen gefühlsausbrüchen und schwankungen.
naja, was ich selbst daran stört ist halt, dass ich schon bei kleineren dingen nahezu nervenzusammenbruchartige zustände aufweise, heulanfälle bekomme mit zittern und atemproblemen etc...also zb als ich erfahren habe, dass ich nicht weiterstudieren kann - ja, schon schlimm, aber es gibt weitaus schlimmeres. denn eigentlich lebe ich ein sehr sicheres leben - im vergleich zb was menschen im krieg, bei naturkatastrophen, in dritte welt ländern durchstehen müssen - und die drehen auch nicht so dermaßen am rad. und ich weiß ja auch, dass es nicht so dramatisch ist, weil es immer einen weg gibt, aber das kind in mir übernimmt total die kontrolle - wenn ich nicht genau das bekomme, was ihc möchte, drehe ich einfach durch (nein, natürlich nicht bei allem, aber halt bei den paar dingen, die mir wichtig sind. gut, ich muss zugeben, dass ich bei kleinigkeiten manchmal ähnlich reagiere - nicht annähernd so heftig, aber ich spüre den trotz in mir, wenn ich mich gerade unwohl fühle und labil bin, dass es dann intensiver ist. also zb wenn ich mich darauf freue, mir heute schokomilch X bei supermarkt Y zu holen und dann gibt es sie nicht mehr) - und dann fangen die phasen an - im groben meist in etwa so: die phasen können auch schneller hin und her wechseln und in der reihenfolge etwas variieren: zuerst totaler kollaps, wenn jemand bei mir ist lasse ich mich nach einiger zeit etwas beruhigen und besänftigen, dann höre ich den gut gemeinten ratschlägen zu, aber schon nach kurzer zeit fange ich an alles mit der pinzette auseinanderzunehmen und gründe zu finden, warum das alles nicht funktionieren kann und an allem rumzumäkeln, dann werde ich trotzig und stur, wobei mein gegenüber dann anfängt richtig an energie zu verlieren, dann depressiv und sage, dass das alles eh keinen sinn hat und ich es am besten einfach lasse und mein gegenüber dann auch schon keine lust mehr hat mir irgendwie gut zuzreden, dann werde ich aggressiv, weil man mir eh nicht mehr zuhört und man mir sowieso nur wieder hoffnung machen will damit ich danach in ein noch tieferes loch falle und ich es einfach nicht mehr aushalte, ständig so nahe am abgrund zu liegen um dann genau kurz vorm absturz aufgefangen zu werden und das immer und immer wieder, und ganz am schluss tut es mir leid, ich bin sehr traurig für meinen ausraster und weil man mir ja eigentlich helfen wollte, ziehe mich zurück und die innere leere kommt wieder.
wenn man versucht, in einer depressions oder aggressionsphase das gespräch mit mir aprubt zu beenden, dann flippe ich komplett aus und fange teilweise an laut oder verbal grob zu werden.
ich weiß nicht, ich bin dann so geladen und diese energie drängt so stark nach außen, und es tut mir selbst so leid und weh, menschen in meiner umgebung, die mir helfen wollen, mich lieben und für mich da sind dann weh zu tun und miene phasen anzutun und ihnen damit ihre eigene letzte energie zu rauben und sie am ende total kraftlos und frustriert sind.
heute habe ich einen moment bemerkt, der so einen kleineren ausbruch bei mir ausgelöst hatte und danach wurden mir noch ein paar dieser momente bewusst.
auf alle fälle führe ich mich öfters auf wie ein kleines trotziges stures kind oder hab eben meine "anfälle" - was mir auch sehr sehr unangenehm ist und was ich auch selbst gar nicht will, wo ich auch selbst teilweise ganz stark merke, das ich etwas nur sage, um meine kleinen egoistischen bedürfnisse, die dann ganz plötzlich in mir aufklaffen, zu befriedigen, und ich jetzt bewusst etwas sage, von dem ich weiß dass es gar nicht stimmt, aber es einfach aus frust, trotz oder deprimiertheit sage, aber ich kann irgendwie nicht anders, bzw nur im kleinen ausmaß.
und das schlimmste ist, wenn man dann in so einem moment, wo ich mit diesen extremen versuche, eine reaktion zu provozieren, weggeht oder mich ignoriert oder sich über das offensichtliche lustig macht. dann werde ich richtig aggressiv und grob.
nun ja, mein problem ist eben, dass ich wirklich großteils so gut wie keinen einfluss darauf habe, was da jetzt in mir hochgeht und ich dinge aus diesem impuls heraus sage, die ich selbst gar nicht so sagen möchte, aber aus dieser intensiven empfindung heraus sich mir praktisch aufzwingen.
und ich wollte nun wissen, ob das jemand auch kennt und hat, was ich daran ändern kann oder könnte und vor allem wie, weil ich mir so machtlos vorkomme. teilweise habe ich ja schon kleine spezifische auslöser entdeckt, was mir aber insofern nicht wirklich hilft, weil ich ja trotzdem am rad drehe.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#2Hallo liebe CordaLexis,
Oh Mann - ich liebe LIEEEBE die Art wie du schreibst!! Ich finde deine Beiträge jedes mal wunderbar und sauge sie auf wie ein Schwamm...
...vielleicht; vielleicht fühle ich mich aber auch nur so magisch von dem angezogen WAS du schreibst. Und es erstaunt mich immer wieder, wenn Leute mir schreiben: "Genau DAS meine ich, genau SO ist es bei mir auch" und es erstaunt mich noch mehr, wenn ich dann deine Sachen lese und ebenfalls denke: "JA GENAU! So gehts mir, haargenau so."
Ich habe oft Anwandlungen von 'überrollenden Gefühlen', von einer Grundstimmung, die mich plötzlich komplett einnimmt. Mein gesamtes Denken schlägt innerhalb von Minuten von "das wird schon irgendwie. Ich weiß, ich kann das. Das passt schon, es ist doch alles gut, alles gut." in das komplette Gegenteil um, ich liege am Boden und habe den dringenden Drang meinem Leben SOFORT ein Ende zu setzen - einfach weil es so SINNLOS ist, so völlig Sinnentleert - die ganze Zeit nach irgendwas streben und weiter strebern... gesellschaftlich schon in die unterste Kategorie gefallen zu sein und an den 'normalen Werten' keinen rechten Gefallen zu finden, sie regelrecht zu verachten und irgendwie... so überhaupt überflüssig ist.
Da fühlt man sich in die Pubertät zurück versetzt, so nach dem Motto Zu-Tode-betrübt-Himmelhoch-jauchzend.
Das Schlimme ist, dass ich aber nicht mehr klar differenzieren kann, welche von beiden 'Grundstimmungen' nun die eigentliche, die richtige ist? Oder die berechtigte oder die, der ich glauben soll? wann ist es ein Rosarot-Blick, wann ist es Dramatisierung - wann ist es komplett depressiv-übertrieben und wann nur realistisch?
Das hat was von Schizophrenie.
Und zwischen drin gibt es lauter kleine Grau Abstufungen von Wut und Trauer oder 'okay'-Gefühl oder Dankbarkeit in Deutschland und nicht beispielsweise im Iran geboren zu sein.
Meine emotionale-Toleranzgrenze ist extrem niedrig. Ein unbedachter Satz eines anderen und mich überkommt die ganze Palette von Schuldgefühlen einfach ALLEM gegenüber;
...Dem Eisbär gegenüber, der gerade im schmelzenden Eis einbricht, weil ich ein konsumierender Mensch bin und so die Umweltbelastung fördere.
Dem behinderten Kind von nebenan gegenüber, weil ich zwei gesunde Beine hab und tanzen, laufen, rennen kann und TROTZDEM unglücklich bin.
Meinen Eltern gegenüber, weil ich ihnen auf der Tasche liege ...
Allem. Weil ich ein undankbares Wrack bin.
- und zwei Minuten später bin ich wieder am Boden zerstört wegen einer Banalität.
Kennst du den Satz:
"Du SPÜRST zwar das Gefühl, aber du BIST NICHT das Gefühl." ?
Ich mag den Satz zwar, umsetzen kann ich in jedoch nicht.
Meinen Emotionen gegenüber fühle ich (und da wären wir wieder mittendrin... ich FÜHLE) mich vollkommen ausgeliefert.
Na klar hab ich schon die eintausend Hausfrauen-Tipps getestet, so von wegen: Gehe Joggen und renne deine Wut in den Boden.
Einerseits bin ich froh, dass ich so durch und durch 'fühlen kann', andererseits ist es niederschmetternd.
Hast du schon mal von „HSP“ gehört? Hochsensiblen Personen?
In diesen 'Symptomen' hatte ich mich auch gut wiedergefunden, vor allem in der Aussage, dass „alltägliche Situationen oft schon überreizend sind“.
Ja, ich fühle mich oft überreizt. So VOLL von Gefühlen, Gefühlen irgendwelcher Kleinigkeiten, über die man sonst mit dem Menschenverstand drüber steht, die mich einnehmen. Überrollen.
Ein falscher Satz, ein falsches 'Bild' im Alltag und meine Welt zerbricht.
Manchmal weiss ich wirklich nicht mehr, wohin damit. Von dem Extremismus, der mich KLICK einfach ausschaltet und Todessehnsucht weckt – oder die lähmende Angst zu sterben.
Ja – was macht man dagegen ?
Das wüsste ich auch gerne
Liebe liebe Grüße
Wispy
Oh Mann - ich liebe LIEEEBE die Art wie du schreibst!! Ich finde deine Beiträge jedes mal wunderbar und sauge sie auf wie ein Schwamm...
...vielleicht; vielleicht fühle ich mich aber auch nur so magisch von dem angezogen WAS du schreibst. Und es erstaunt mich immer wieder, wenn Leute mir schreiben: "Genau DAS meine ich, genau SO ist es bei mir auch" und es erstaunt mich noch mehr, wenn ich dann deine Sachen lese und ebenfalls denke: "JA GENAU! So gehts mir, haargenau so."
Ich habe oft Anwandlungen von 'überrollenden Gefühlen', von einer Grundstimmung, die mich plötzlich komplett einnimmt. Mein gesamtes Denken schlägt innerhalb von Minuten von "das wird schon irgendwie. Ich weiß, ich kann das. Das passt schon, es ist doch alles gut, alles gut." in das komplette Gegenteil um, ich liege am Boden und habe den dringenden Drang meinem Leben SOFORT ein Ende zu setzen - einfach weil es so SINNLOS ist, so völlig Sinnentleert - die ganze Zeit nach irgendwas streben und weiter strebern... gesellschaftlich schon in die unterste Kategorie gefallen zu sein und an den 'normalen Werten' keinen rechten Gefallen zu finden, sie regelrecht zu verachten und irgendwie... so überhaupt überflüssig ist.
Da fühlt man sich in die Pubertät zurück versetzt, so nach dem Motto Zu-Tode-betrübt-Himmelhoch-jauchzend.
Das Schlimme ist, dass ich aber nicht mehr klar differenzieren kann, welche von beiden 'Grundstimmungen' nun die eigentliche, die richtige ist? Oder die berechtigte oder die, der ich glauben soll? wann ist es ein Rosarot-Blick, wann ist es Dramatisierung - wann ist es komplett depressiv-übertrieben und wann nur realistisch?
Das hat was von Schizophrenie.
Und zwischen drin gibt es lauter kleine Grau Abstufungen von Wut und Trauer oder 'okay'-Gefühl oder Dankbarkeit in Deutschland und nicht beispielsweise im Iran geboren zu sein.
Meine emotionale-Toleranzgrenze ist extrem niedrig. Ein unbedachter Satz eines anderen und mich überkommt die ganze Palette von Schuldgefühlen einfach ALLEM gegenüber;
...Dem Eisbär gegenüber, der gerade im schmelzenden Eis einbricht, weil ich ein konsumierender Mensch bin und so die Umweltbelastung fördere.
Dem behinderten Kind von nebenan gegenüber, weil ich zwei gesunde Beine hab und tanzen, laufen, rennen kann und TROTZDEM unglücklich bin.
Meinen Eltern gegenüber, weil ich ihnen auf der Tasche liege ...
Allem. Weil ich ein undankbares Wrack bin.
- und zwei Minuten später bin ich wieder am Boden zerstört wegen einer Banalität.
Kennst du den Satz:
"Du SPÜRST zwar das Gefühl, aber du BIST NICHT das Gefühl." ?
Ich mag den Satz zwar, umsetzen kann ich in jedoch nicht.
Meinen Emotionen gegenüber fühle ich (und da wären wir wieder mittendrin... ich FÜHLE) mich vollkommen ausgeliefert.
Na klar hab ich schon die eintausend Hausfrauen-Tipps getestet, so von wegen: Gehe Joggen und renne deine Wut in den Boden.
Einerseits bin ich froh, dass ich so durch und durch 'fühlen kann', andererseits ist es niederschmetternd.
Hast du schon mal von „HSP“ gehört? Hochsensiblen Personen?
In diesen 'Symptomen' hatte ich mich auch gut wiedergefunden, vor allem in der Aussage, dass „alltägliche Situationen oft schon überreizend sind“.
Ja, ich fühle mich oft überreizt. So VOLL von Gefühlen, Gefühlen irgendwelcher Kleinigkeiten, über die man sonst mit dem Menschenverstand drüber steht, die mich einnehmen. Überrollen.
Ein falscher Satz, ein falsches 'Bild' im Alltag und meine Welt zerbricht.
Manchmal weiss ich wirklich nicht mehr, wohin damit. Von dem Extremismus, der mich KLICK einfach ausschaltet und Todessehnsucht weckt – oder die lähmende Angst zu sterben.
Ja – was macht man dagegen ?
Das wüsste ich auch gerne

Liebe liebe Grüße
Wispy
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#3ja, genau...es fühlt sich so an wie die letzten verzweifelten angsterfüllten versuche sich mit aller kraft loszustrampeln in dem bewusstsein dass man bereits verloren ist.die ganze Zeit nach irgendwas streben und weiter strebern... gesellschaftlich schon in die unterste Kategorie gefallen zu sein und an den 'normalen Werten' keinen rechten Gefallen zu finden, sie regelrecht zu verachten und irgendwie... so überhaupt überflüssig
ich denke mir oft, wozu das alles? ich habe hier irgendwie keinen sinn. ich grüble und suche schon seit jahren, aber es gibt nichts, was mir sinn gibt. einen anderen menschen als seinen sinn zu sehen funktioniert sowieso nicht, und andere "inhalte", berufungen etc geben mir irgendwie nichts - also schon, aber nicht so viel dass ich dafür weiterleben möchte.
wenn etwas gut läuft oder mir gefällt, bin ich oft im ersten moment ein wenig erschrocken und denke mir oft: "darf ich das? mich einigermaßen gut fühlen?" oder wenn mir etwas spaß macht, das ist noch beängstigender, weil in mir noch immer die annahme ist, dass das leben einfach nur aus leid besteht und dass es auch so sein muss und man möglichst keinen spaß haben darf wenn man sich weiterentwickeln möchte. man darf keinen spaß haben, das ist schlecht. und arbeit muss sowieso immer ernst und beängstigend und teilweise qualvoll, anstrengend und frustrierend sein.
scheinbar habe ich auf meine umwelt immer so gewirkt, als wäre ich faul, als wäre mir alles egal, als wäre ich eh nicht an irgendetwas interessiert sondern nur daran, so wenig wie möglich zu machen und so viel spaß wie möglich zu haben. schon in der schule. meine ES hat mich so blockiert, dass ich weder zum lernen noch zu hausübungen machen kam. und wenn man mit mir redete, ein lehrer, dann hieß es immer nur: mach was, du bist faul blablabla und mir wurde immer nur mit hass, druck und wut gegenübergetreten. ich habe mich dementsprechend weiter verkrochen in meiner krankheit, wodurch ich noch weniger geschafft habe. nach außen hin habe ich kalt, abweisend und rebellisch reagiert. innerlich war ich am ende. für mich war jede kleinigkeit der weltuntergang. wenn ich vor den prüfungen doch ein wenig zeit hatte zwischen FA/k, dann hatte ich so eine riesen-angst, dass ihc deshalb nicht lernen konnte und so habe ich meine lernblockade entwickelt.
innerlich war ich verängstigt und fertig und habe deshalb mich immer mehr zurückgezogen, darauf reagierte man mit negativität und druck, was dazu geführt hat dass ich nach außen hin rebelliert habe und mich weiter abgeschottet habe in meine welt, wodurch die spirale wieder von vorne anfing. und die lehrer damit das gegenteil davon bewirkten, was sie erreichen wollten.
ja, genau, so geht es mir auch! die grenze zwischen motivation aus verzweifelter wut, die konstruktiv sein könnte und der absoluten kapitualtion ist so dünn und die beiden dinge liegen so eng nebeneinander"das wird schon irgendwie. Ich weiß, ich kann das. Das passt schon, es ist doch alles gut, alles gut." in das komplette Gegenteil um, ich liege am Boden und habe den dringenden Drang meinem Leben SOFORT ein Ende zu setzen
was das thema sinn angeht: hm, vielleicht bin ich einfach zu leer, dass es noch was gibt was dieses loch stopfen kann und meinem leben so viel sinn geben kann, dass ich leben möchte. oder vielleicht geht das auch gar nicht. vielleicht muss man eigentlich für sich leben wollen. aber mir würde schon eine aufgabe oder tätigkeit oder was weiß ich was reichen, die mir so viel kraft, motivation, halt gibt, dass ich noch weiter existieren möchte. aber nicht mal mein freund, den ich über alles liebe und der mich liebt und der für mich da ist ist so etwas für mich. ich empfinde mein leben trotzdem nach wie vor als alptraum, die menschen die mich lieben halten mich nur insofern fest, dass ich sie nicht in ein loch stürzen will. obwohl ich mich oft frage, was jetzt eine größere schande für meine eltern ist: eine todkranke komplettversagern als tochter zu haben die es einfach nicht mehr gebacken kriegt oder eine tote tochter.
eigentlich hoffe ich nur noch darauf, endlich von allen fallen gelassen zu werden damit ich keinen grund mehr habe hier bleiben zu müssen. manchmal hoffe ich ,wenn ich mich mit meinem freund streite, dass er endlich schluss macht und mich aufgibt und ich vielleicht endlich so weit bin, mich überwinden zu können mein leben hinter mir zu lassen.
teilweise, in der letzten zeit, als ich ein riesig großes stück weiter weg war von meiner ES als jemals davor, außer bevor ich die ES überhaupt hatte, und ich dachte ja, jetzt kann ich es schaffen, jetzt könnte ich mein leben in den griff bekommen, jetzt könnte ich mich verändern...aber irgendwie holt mich die vergangenheit immer wieder ein und ich falle und falle und falle. nciht nur, was die ES angeht. kaum geht es mir besser, zerbrechen die letzten reste, die ich noch in meinem leben hatte. nichts funktioniert mehr. wie soll man denn da noch hoffnung und motivation haben?
und es tut noch viel mehr weh, plötzlich wirklich zu glauben und zu spüren, dass es aufwärts geht. und plötzlich fällt man noch tiefer als vorhin.
irgendwie, in den letzten jahren manifestiert sich immer mehr der verdacht, dass ich einfach fehl am platz hier bin. es ist einfach nicht der richtige augenblick für mich um zu leben.
kaum bin ich auch nur annähernd bei etwas angekommen, dass ich möchte, passiert etwas schicksalhaftes und ich bin noch viel weiter weg als am anfang. es ist dann meist nicht mal meine schuld oder unfähigkeit oder die eines anderen, sondern blöde zufälle.
und das gibt mir irgendwie zu denken. und das ist so auslaugend. da verliert man doch irgendwann den mut.
irgendwie ertrage ich mein leben nicht mit ES und auch nicht ohne. und FA/k betäubt mich auch nicht mehr. es bringt mir gar nichts, außer dass es mir noch schlechter geht und ich noch fertiger bin.
ja, ich weiß auch nicht was eigentlich ich bin und was jetzt die stimmungen sind. also wie meine eigentliche ansicht, meinung wäre, neutral zu gefühlen. ja, die extreme spüre ich schon als extreme und als verzerrte wahrnehmung, aber was ihc wirklich denke weiß ich trotzdem nicht.
und so geht es mir eigentlich fast immer: ich weiß gar nicht ,was ich eigentlich möchte. teilweise, bestimmte dinge. aber bei vielen dingen geht es mir dann so: hm, ich weiß nicht...was will ich eigentlich? weil ich selbst so undefiniert bin. weil ich gar nicht weiß wer oder was ich eigentlich bin.
und ich glaube auch hier liegt der ansatzpunkt für der suche nach dem sinn. ich weiß nicht wer oder was ich bin bzw ist das gar nicht so wichtig - viel wichtiger wäre zu wissen was ich will, nur das weiß ich fast noch weniger. ich habe keine fixpunkte in mir. und deshalb falle ich bei jeder kleinigkeit fast ins bodenlose.
manchmal glaube ich ich bin gar nicht da. weil ich so undefiniert bin. also natürlich weiß ich dass ich als materieller körper da bin, aber ich frage mich dann teilweise, was ich überhaupt bin, ob man da überhaupt was definieren kann.
ja, ich frage mich auch manchmal, ob das jetzt realistisch ist, ob eine situation, ein gespräch jetzt wirklich so war, weil ich öfters mal dramatisiere, aus kleinsten gesten herauszulesen glaube, dass mich wer nicht mag, dass da was war, dass ich was gemacht habe etc etc...
ja, ich fühle mich auch dauernd schuldig und als eindringling. und wenn ich breche noch mehr. weil ich das gefühl habe meine eltern damit zu verärgern, auch wenn ich mir im prinzip alles selbst kaufe, es meist mache, wenn sie nicht da sind oder eben versuche dass sies möglichst nicht mitbekommen, alles danach pingeligst sauber mache etc...und auch wenn cih gar nicht da bin, es wo anders passiert, ich fühle mich der welt gegenüber so schuldig, dass ich diese ressourcen unnötig verschwende und mich zerstöre obwohl ich doch leben könnte und es auch gut sein könnte und es für andere ein wunderbares leben wäre und ich so undankbar bin und alles hinschmeißen möchte. usw usf ich könnte das ewigkeiten so weiter ausführen.Meine emotionale-Toleranzgrenze ist extrem niedrig. Ein unbedachter Satz eines anderen und mich überkommt die ganze Palette von Schuldgefühlen einfach ALLEM gegenüber;
und auch wenn ich nicht über konkret etwas nachdenke, für das ich mich schuldig fühlen könnte, tue ich es einfach trotzdem allgemein. und das habe ich auch in viele andere lebensbereiche übernommen. ich fühle mich meintens sehr schnell wegen so vielem schuldig. liegt vielleicht auch daran, dass ich ein wenig traumatisiert bin, weil meine mutter mir früher die schuld für alles gegeben hat, was bei uns kaputt ging. auch dinge, die offensichtlich aufgrund natürlichen verschleißes irgendwann kaputt gehen mussten oder wo ich gar nicht da war oder gar nichts gemacht hatte. mir wurde immer wieder von meinen eltern her vorgeworfen ,dass ich alles kaputt mache und nie aufpasse.
wobei ich mittlerweile so sehr aufpasse, und wenn dann doch etwas kaputt geht, fühle ich mich gleich wieder schuldig und versuche sogar schon es vor mir selbst zu rechtfertigen.
ja, genau, weil ich doch eigentlich so viel habe und so froh sein könnte, weil es anderen viel viel schlechter geht und TROTZDEM bin ich todunglücklich. und ich verstehe es selbst nicht, warum das so ist. vielleicht bin ich wirklich undankbar, nutze alles aus und mache alles kaputt. vielleicht bin ich wirklich so ein schmarozzer? ich frage mich das mittlerweile sehr ernsthaft.
ja, genau!! und dann denke ich mir: wozu das alles? ich bin eh zu nichts zu gebrauchen und das wird wohl auch nicht mehr, warum kann ich nicht einfach gehen? ich will mich ja auch gar nicht umbringen und somit den letzten schritt der undankbarkeit tätigen, warum kann man nicht einfach verschwinden? sich in luft auflösen? seine existenz auslöschen? so als ob man nie da gewesen wäre? ohne jemanden dabei zu enttäuschen oder zu verletzen?Weil ich ein undankbares Wrack bin.
- und zwei Minuten später bin ich wieder am Boden zerstört wegen einer Banalität.
ja, damit haben wir während meiner stationären therapie viel gearbeitet...und es hilft mir auch, aber nur ganz wenig, weil ich trotzdem von meinen gefühlen verreinnahmt und darin gefangen bin. es gibt mir ein wenig mehr realitätsbezug. ich weiß aber auch so irgendwie in mir, dass das weder angemessen noch gut ist, so zu reagieren wie ich es tue auf manche situationen. es macht noch viel mehr kaputt bzw blockiert mich so stark, dass ich gar nichts mehr auf die reihe kriege."Du SPÜRST zwar das Gefühl, aber du BIST NICHT das Gefühl." ?
ich vergleiche mich dann immer mit einer person, die in einem haus ist, und der couchsessel fängt feuer. statt einen kübel mit wasser zu holen und ihn drüberzukippen, die feuerwehr zu rufen, wegzulaufen etc etc fange ich an zu schreien und renne panisch heulend im kreis um den sessel. so lange, bis das ganze haus und ich auch in flammen stehe.
ja, irgendwie bin ich auf froh, dass ich so viel fühlen kann. aber der überwiegende teil ist doch, dass es einen blockiert, andere verletzt, man so oft überhaupt nicht mehr vom fleck kommt. es ist ein klotz zwischen den beinen. zumindest in dieser art. ich würde gerne lernen, wie ich es für mich verwenden kann ,daraus kraft gewinnen kann und es konstruktiv integrieren kann und damit andere und mich schütze oder vielleicht noch etwas positives damit umsetze.
HSP? nein, der ausdruck als dieses kürzel ist mir noch nicht untergekommen und dass es dafür eine definiton gibt. werd ich gleich mal nachschlagen.
hmh, ja genau, ich fühle mich auch so oft einfach nur überreizt, aber von ganz normalen dingen (oder eben für dinge die für andere normal sind) - und wenn dann was gröberes passiert, flippe ich gleich komplett aus, hyperventiliere teilweise weil ich vor lauter heulen nicht mehr richtig atmen kann, zittere, sehe nur noch verschwommen, habe herzrasen etc. und wenn ich mir vorstelle, dass ich in zeiten leben würde, wo gar krieg wäre oder in der dritten welt, gott behüte wie es mir dann gehen würde, wenn ich überhaupt noch leben würde und nicht schon einen herzinfarkt oder dergleichen erlitten hätte weil ich mich so aufgeregt habe.
ich weiß ja auch ,dass ich immer noch einen anderen weg einschlagen kann ,wenn etwas passiert, auch wenn es heftig ist, dass es immer einen weg gibt. aber ich bin einfach komplett zerstört in dem moment, kann nicht mehr denken, so vereinnahmt ovn den gefühlen, dass ich gar nicht irgendwie was rationales zustandebringe.
ja, meine welt zerbricht dann auch sofort. ich glaube, das hängt auch stark damit zusammen ,dass ich keine fixpunkte habe und so undefiniert bin bzw meine wünsche und ziele so undefiniert sind. ich mich mit nichts richtig identifizeren kann, schon gar nicht mit mir selbst. und dass ich mich eben auch selbst so sehr hasse.
ja, genau!!! aber meine todessehnsucht resultiert aus einem nicht mehr aushalten udn einfach nicht existieren wollen. und wenn ich das gefühl habe ich sterbe glecih, wenn ich wieder eine panikattacke habe und mein herz fast stehen bleibt, dann habe ich so angst davor zu sterben, weil ich nicht weiß was danach ist. vielleicht werde ich für immer und ewig wiedergeboren oder ihc muss dieses leben so oft durchleben bis ich es absolviere, oder der ort danach ist noch viel schlimmer als das hier für mich etc etc etc...oder eben diese momente in meinem leben, wo ich das gefühl habe dass die dunkelheit udn kälte schutzlos von außen in mcih eindringt. ich habe oft dann das gefühl, so wird es sein nach dem tod wenn meine seele durch das universum fliegt. kalt, leer, dunkel, tot, leblos. und das macht mir angst, dass ich sterbe aber weiter fühle.Manchmal weiss ich wirklich nicht mehr, wohin damit. Von dem Extremismus, der mich KLICK einfach ausschaltet und Todessehnsucht weckt – oder die lähmende Angst zu sterben.
danke für deine ausführliche antwort, es ist sehr interessant mit dir zu schreiben und ich finde mich in so vielem deiner wrote und schilderungen wieder!!
liebe grüße corda
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#4Wirklich alles - bzw nichts? Keine innige Leidenschaft auf die eine oder andere Weise?CordaLexis hat geschrieben:
ich denke mir oft, wozu das alles? ich habe hier irgendwie keinen sinn. ich grüble und suche schon seit jahren, aber es gibt nichts, was mir sinn gibt. einen anderen menschen als seinen sinn zu sehen funktioniert sowieso nicht, und andere "inhalte", berufungen etc geben mir irgendwie nichts - also schon, aber nicht so viel dass ich dafür weiterleben möchte.
...
und arbeit muss sowieso immer ernst und beängstigend und teilweise qualvoll, anstrengend und frustrierend sein
Irgendeinen völlig bekloppten Traum, der zwar viel zu weit entfernt ist - aber dennoch irgendwie da?
Auch ich hab immer das Gefühl, das Arbeit doch nix 'schönes' sein darf. Nein, eigentlich kenne ich nur den GEDANKEN, dass das so ist. Das moralische Gesellschaftsdenken, das in meinem Kopf spukt, sagt das. (und natürlich geben es mir fast alle Leute in meinem Umfeld zu spüren, wenn dann beim Verwandten-Kaffeekranz wieder lautstark darüber gerdet wird, wie ermüdend der Job ist und wie sehr man sich auf den nächsten Urlaub freut...).
Mein ehrliches Wahrnehmungs-Gefühl (?) hat mich jedoch zum Glück schon mehrmals fühlen lassen, was positiver Stress ist:
Also zwar durchaus total viel Arbeit, körperliche oder geistige, zeitintensive und konzentrierte Anstrengung - die trotzallem großen Spaß macht.
Dabei ist es natürliche eine Frage der Definiton, was Arbeit denn bedeutet? Ich finde, dass es meist auch 'Arbeit' ist, wenn man einem Hobby nachgeht. Also Arbeit für mich = erstmal eine Art von aktiver, in irgendeiner Weise produktiver Tätigkeit.
Also Rumliegen und planlos im Internet surfen zählt eben nicht dazu.
Allerdings bin ich jahrelang nach der Schule auf eine Jugendfarm gegangen und habe dort die Grundzüge des Reitens gelernt, ebenso Anleiten der Kinder fürs Reiten, den Tierbereich als Ehrenamtlicher zu übernehmen, Pferde mit den Kindern fertig machen, 'Reitstunden' geben, Tiere misten, füttern und das alles im engen Zeitrahmen; organisieren, anleiten, kontrollieren... und so weiter - und das war nunmal Schwerstarbeit, fertig aus. Abends bin ich immer todmüde ins Bett gefallen und völlig fix und fertig ins Bett gefallen - aber ich war DA. Jede einzelne Minute. Es hat riesen Spaß gemacht.
Auch wenn meine Eltern das immer als Hobby bezeichnet haben und behauptet, das Schule mein 'Job'/meine Arbeit wäre.
Ich weiß theoretisch, wo ich eigentliche hingehöre. Auf meinen eigenen Pferdehof.
Kindertraum Ahoi, kann man da nur sagen.
Jetzt allerdings stehe ich da und finde ansonsten keine Tätigkeit, die mir dieselbe Freude bereitet. Jegliche Art von Ausbildung oder Arbeit. Es ist schon eine große Überwindung für mich überhaupt einen 400-euro job für zehn Stunden die Woche anzunehmen - eine Überwindung, die noch aussteht übrigens.
Ich fühle mich einfach sofort in meinen persönlichen Rechten angegriffen. Muss ich zehn Minuten länger da bleiben, kriege ich schon wieder einen Hals, weil ich mich ausgenutzt fühle und verarscht. Arbeitszeiten sind schließlich so und so und dafür werde ich bezahlt. Ich hasse es, wenn diese Konditionen nicht glasklar fest abgemacht sind oder nicht eingehalten werden.
Und wenn ich mich darüber dann enorm aufrege, kann man sich vielleicht vorstellen, wie oft ich den Satz "Willkommen in der Realität" zu hören kriege. AAAHHH!
Ich KANN einfach nicht jeden Tag Stunden irgendwas sinnentleertes Arbeiten und mich immer nur aufs nächste Wochende freuen und jeden Montag verfluchen - wozu lebe ich dann überhaupt?
ich scheitere oft an diesem Widerspruch;was das thema sinn angeht: hm, vielleicht bin ich einfach zu leer, dass es noch was gibt was dieses loch stopfen kann und meinem leben so viel sinn geben kann, dass ich leben möchte. oder vielleicht geht das auch gar nicht. vielleicht muss man eigentlich für sich leben wollen.
aber mir würde schon eine aufgabe oder tätigkeit oder was weiß ich was reichen, die mir so viel kraft, motivation, halt gibt, dass ich noch weiter existieren möchte.
einerseits ja: Man muss erstmal für sich leben wollen und nur für sich. Letztlich muss 'ich mich so toll finden', dass ich das als wertvoll genug erachte, um dem Leben zu schenken. Hört sich irgendwie bescheuert an.
Andererseits: Gerade irgendwelche Leidenschaften oder Charaktereigenschaften machen doch eben mich als Menschen aus, oder nicht?
Und beides entwickelt man doch auch aus dem heraus, was man tut und mit viel Herz dabei oder auch nicht? Wenn man stets etwas tut, was einem widerspricht, passiert es schnell, dass man ein kalter, lebensunlustiger Mensch wird - entfaltet man sich frei und wie es einem gerade gefällt, wird jemand ganz anderes daraus.
Und alles in allem ist das dann auch wieder ein lebenslänglicher Prozess oder nicht?
Das ist eine furchtbar traurige Frage. Und ich habe sie mich auch schon oft gefragt. Manchmal denke ich, ich warte nur auf den Moment, in dem ich so verdammt wütend bin, dass ich mich in meiner Raserei ohne nochmal drüber nachzudenken gleich umbringe und über diese Hemmschwelle, dass da Leute sind, die mich vermissen werden, hinüber komme.obwohl ich mich oft frage, was jetzt eine größere schande für meine eltern ist: eine todkranke komplettversagern als tochter zu haben die es einfach nicht mehr gebacken kriegt oder eine tote tochter.
Man verliert aber auch die Fähigkeit des Durchhaltens mit der Zeit - hatte ich zumindest das Gefühl. Durchhalten & Aushalten - kämpfen.irgendwie, in den letzten jahren manifestiert sich immer mehr der verdacht, dass ich einfach fehl am platz hier bin. es ist einfach nicht der richtige augenblick für mich um zu leben.
kaum bin ich auch nur annähernd bei etwas angekommen, dass ich möchte, passiert etwas schicksalhaftes und ich bin noch viel weiter weg als am anfang. es ist dann meist nicht mal meine schuld oder unfähigkeit oder die eines anderen, sondern blöde zufälle.
und das gibt mir irgendwie zu denken. und das ist so auslaugend. da verliert man doch irgendwann den mut.
Der Geduldsfaden wird nach jedem Rückschlag kürzer.
Und wenn dann eine kleine Kleinigkeit aus dem Ruder läuft, ist's schon wieder vorbei mit der Rationalität oder dem schlichten Willen, das oder etwas nun trotzdem durchzuziehen.
Ein Beratungslehrer hatte da mal zu mir gesagt: Die fehlt die Gelassenheit.
Das stimmt. Reinsteigern, überreagieren.
Abwarten und Tess trinken - unmöglich.
Da fehlt die Ruhe im Gesamten, die innere Gewissheit. Wie war das? "Alles wird gut", posaunt das Positive Denken. "Alles ist gut" flüstert das Urvertrauen.
Alles WIRD gut, ist ein Satz, den ein Optimist verwendet, der die Fähigkeit besitzt, sich selbst positiv zu motivieren.
Aber Alles IST gut, sollte jeder Mensch in sich tragen. Dabei gehts schließlich nicht um Einzelheiten, nicht um Dinge, die einem nicht am Leben gefallen; sondern um die innere Gewissheit, dass das Leben 'schon in Ordnung ist'. Um innere Ausgeglichenheit.
...die mir sehr sehr fern ist.
Ich denk, dass meint in etwa, dasselbe wie ich im Absatz drüber, oder?und ich glaube auch hier liegt der ansatzpunkt für der suche nach dem sinn. ich weiß nicht wer oder was ich bin bzw ist das gar nicht so wichtig - viel wichtiger wäre zu wissen was ich will, nur das weiß ich fast noch weniger. ich habe keine fixpunkte in mir. und deshalb falle ich bei jeder kleinigkeit fast ins bodenlose.
Keine Grund-Ausgeglichenheit, Grund-Gewissheit und Sicherheit. Es gibt wenig bis nichts, an dem man noch fest machen kann, was 'schlimm' ist.
Kann man eine grundlegende Dankbarkeit gegenüber dem, was man hat, eigentlich erarbeiten? Es sich irgendwie 'angewöhnen' ?
Im Moment versuche ich nämlich immer, wenn mich was aus der Bahn werfen will, erstmal zu denken: "Mama lebt,Papa lebt, Geschwister leben, Haus steht noch und vor allem: Meinem Liebsten geht es gut..... also: Alles ist gut! Kein Problem!"
Solche Gedankenansätze müsste man doch manifestieren könne, oder?
ICH AUCH!! Haargenau dasselbe.ja, genau, weil ich doch eigentlich so viel habe und so froh sein könnte, weil es anderen viel viel schlechter geht und TROTZDEM bin ich todunglücklich. und ich verstehe es selbst nicht, warum das so ist. vielleicht bin ich wirklich undankbar, nutze alles aus und mache alles kaputt. vielleicht bin ich wirklich so ein Schmarotzer? ich frage mich das mittlerweile sehr ernsthaft.
Hab ich es aufgrund dieser abartig negativen Einstellung es überhaupt verdient zu leben?
Und wieder bin ich an der Schwelle von: Ich will was draus machen! Und: Lieber gleich sterben!
Mir kommt es oft in den Sinn, dass ich doch nicht 'aktiv sterben' möchte, sondern dass Sterben nur die logische Konsequenz aus dem ist, wie ich mein Leben handhabe & es empfinde, wie ich es und auch mich behandele.ja, genau!! und dann denke ich mir: wozu das alles? ich bin eh zu nichts zu gebrauchen und das wird wohl auch nicht mehr, warum kann ich nicht einfach gehen? ich will mich ja auch gar nicht umbringen und somit den letzten schritt der undankbarkeit tätigen, warum kann man nicht einfach verschwinden? sich in luft auflösen? seine existenz auslöschen? so als ob man nie da gewesen wäre? ohne jemanden dabei zu enttäuschen oder zu verletzen?
doch gefühllos bin ich nicht. Ich kann genauso unendliche Liebe etwas oder jemandem gegenüber empfinden. Wenn ich mir manchmal klar mache, ganz genau ins Bewusstsein rufe, was für ein Glück es ist, dass ich meinen Freund getroffen habe und, dass wir so viel schöne Zeit miteinander verbringen dürfen und das einfach nur perfekt ist - dann muss ich meistens auf der Stelle weinen, weil ich diese Schönheit nicht aushalte.
Genauso, wenn ich durch den Wald laufe oder bei einem Tier bin und ihm zusehe - es ist SO SCHÖN, so unglaublich wunderbar, dass es kaum auszuhalten ist. Dass es das alles gibt.
Das ist wirklich ein verdammt guter Vergleich. Und er erinnert mich an meine FA-Zeit: Ein Bissen 'zuviel' und weil jetzt sowieso schon alles egal und kaputt und blöd ist – kann ich den restlichen Kühlschrank ja auch noch leeren.ich vergleiche mich dann immer mit einer person, die in einem haus ist, und der couchsessel fängt feuer. statt einen kübel mit wasser zu holen und ihn drüberzukippen, die feuerwehr zu rufen, wegzulaufen etc etc fange ich an zu schreien und renne panisch heulend im kreis um den sessel. so lange, bis das ganze haus und ich auch in flammen stehe.
Und hinterher denke ich: Wenn's nur bei dem einen Bissen geblieben wäre, wäre es doch okay gewesen...
Alles in Allem denk ich manchmal am Hermine-Syndrom zu leiden, die fest darauf beharrt hat, dass Hauselfen dieselben Rechte haben wie Zauberer.
Und ich beharre darauf, dass ein Tier ebenso ein Lebewesen ist, wie ein Mensch und deshalb nicht minder wert ist oder gar ein 'Produkt'.
Und letztlich ist der Weltschmerz der Schlimmste, weil ich immer das Gefühl habe in der Erbsünde des Menschen zu leben, der sich und die Umwelt und damit auch alles andere zerstört. Mit jedem konsumieren, sei es nun Nahrung im Supermarkt oder Klamotten oder irgendwas – mit jedem Konsumieren fördere ich die Umweltbelastung oder ein anderes Elend. Zum Beispiel unterbezahlte Chinesen oder Kinderarbeit oder Massentierhaltung, ob man nun bewusst bio kauft oder nicht – irgendwas (und sei es nur der Transport) fördert man immer, dass in meinen augen negativ ist.
Aber, wenn ich als Folge dessen aufhöre würde zu konsumieren, könnte ich nicht leben. Ich brauche schließlich essen und ein Dach überm Kopf. Also ist die logische Konsequenz dessen doch nur, dass ich weg muss, dass ich wie ich bin die Umwelt belaste und ohne mich wäre die Welt schon ein klein wenig besser – ein Konsument weniger.
Sollte ich also sterben als koheränte Folge dessen, was ich moralisch vertrete?
Liebe Grüße

Wispy
Zuletzt geändert von Wispy am So Sep 26, 2010 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#5hm, es gibt so viel was mich interessiert, aber nichts ist stark genug um immer so present und stark gefühl zu werden dass ich nicht wieder in einen moment komme, in dem mir alles egal ist und ich einfach nur sterben will, weil mir alles zu viel ist. ich will ja auch gar nicht wirklich sterben, es ist nciht der drang nach dem tod sondern ich möchte einfach dass das alles aufhört weil ichs nicht mehr ertrage. weil ich nicht damit klar komme, dass ich dieses leben führe und wie ich es geführt habe, dass ich so bin wie ich bin und leute die ich liebe verletze, dass bestimmte dinge so laufen und ich mich für alles verantwortlich und so schuldig fühle.
ich möchte dann eigentlich nicht sterben sondern mich in luft auflösen. nicht mehr existieren bzw niemals existiert haben. ich fühle mich dann wie eine riesige last für die welt. und vor allem für mich selbst.
ja, dann ist mir so ziemlich alles egal, also nichts berührt mich dann mehr so sehr dass es wirklich durch mich durchdringt und mich so weit erfüllt dass ich weitermachen möchte. aber da der primäre drang nicht der ist, zu sterben, sondern eben hauptsächlich die unerträglichkeit und teilweise das nicht existieren wollen (also dass da niemand ist, der das mitbekommt, dass man nicht mehr da ist, sich sorgt, traurig ist usw) tue ich mir auch ncihts an.
nein, in diesen momenten verliere ich fast alles an hoffnung, was ich habe, und unrealistische, weit entfernte träume entschwinden mir dann als erstes, weil ich total desillusioniert bin und sich diese träume hauptsächlich von illusionen nähren...
hast du denn so etwas? eine innige, immer existente leidenschaft oder einen völlig verrückten traum der das alles durchsteht? wovon nährst du den während den durststrecken des lebens?
das war auch eeines der hauptpunkte, warum ich zu schulzeiten immer alle hausübungen und das lernen hinausgeschoben habe, bis ich so viel angst ahtte dass ich mich bewusstlos gekotzt habe und überhaupt ncihts mehr geschafft habe. weil arbeit etwas großes, anstrengendes und ernstes ist. und lernen ist arbeit. man muss ganz ganz ernst sein und scih total auslaugen um ein bisschen etwas überhaupt weiterzubringen.
so entstand meine lernblockade, die ich jahrelang mit mir rumschleppte und erst vor kurzer zeit einigermaßen durchbrechen konnte.
da lernen etwas großes, ernsthaftes, beängstigendes war, habe ich mich nie getraut auch nur einen blick in eine schulhefte u notizen zu werfen, weil dann übernehme ich verantwortung für das was hängen bleibt u was ich leiste und ich kann mich mit dem lernstoff nur beschäftigen, wenn ich mich ordentlich hinsetze und über stunden nur darüber hänge und mich der anstrengung, ernsthaftigkeit und dem leid dass das alles mit sich trägt hingebe.
ich habe somit immer alles hinausgeschoben, bis es nciht merh ging und mich dann totgekotzt um mich komplett davon drücken zu können und mich dem nicht stellen zu müssen bzw es dann nicht mitzubekommen.
in meinem noch immer fortlaufenden gesundungsprozess hat sich das mittlerweile fast komplett umgekehrt...ich weiß, dass bestimmte dinge einfach so sind, ich sie nicht ändern kann, dinge erledigt werden müssen und ich sie nicht einfach wegkotzen kann, sondern , wenn ich das tue, alles nur noch schlimmer wird wenn ich bestimmte fristen versäume.
ich mache jetzt unangenehme dinge oder sachen, die schnell erledigt werden sollen fast immer sofort, also wann ich halt als nächstes dazukomme, weil ich weiß ich kann sie nicht abschütteln. sie müssen erledigt werden oder werden eben zum problem. drum bin ich sehr motiviert es so bald wie möglich zu erledigen, damit ich mich damit nicht mehr beschäftigen muss und mich mir persönlich wichtigeren und angenehmeren dingen widmen kann.
das unterscheidet mich glaube ich auch stark von ESlern, deren leben nach außen hin noch halbwegs reibungslos, "normal" oder sogar perfekt zu verlaufen scheint. und von leuten, die es bis zum letzten moment rauszögern und es dann mit höchster gewalt erledigen. das habe ich noch nie gekonnt. ich habe dann im letzten moment komplett zugemacht, bin regelrecht druchgedreht und nur noch verzweifelt und halb totgekotzt. darum bin ich auch so sehr abgestürzt.
Ui, ich liebe Pferde auch sooooooo sehr...ich habe meine halbe kindheit und viele sommerferien-wochen am reithof verbracht. und ja, ich kann dir das nur bestätigen, das ist echt anstrengend, auch körperlich, und dort gibt es sowieso immer was zu tun.
aber genau umgekehrt ist es, wenn ich das gefühl habe ungerechter weise durchzukommen oder ein wenig bevorzugt zu werden. dann fühle ich mich schlecht, schmutzig, schuldig.
auch, wenn ich mit anderen spiele (zb ein längeres brettspiel) und jemand ist fast ganz hinten und schummelt dann offensichtlich. so ging es mir vor ein paar wochen. ich und ein paar freunde haben ein spiel gespielt, und ich war vorletzte (wie fast immer, ich bin meistens sehr schlecht) und die, die letzte war hat die ganze zeit gemeckert und am ende sich viel weiter vorgeschummelt. alle haben es gesehen, keiner hat etwas gesagt. ja, natürlich ist es nur ein spiel, aber ihc fand das so unfair. am ende fiel sie trotz viel schummeln allerdings wieder hinter mich, was mir auch ein wenig genugtuung gab. aber so ist es ab und zu im leben auch. ich sehe, dass andere mit weniger anstrengung viel weiter kommen und fühle mich gleich total benachteiligt, weil ich mir denke die sind auch noch glücklich, haben andere dinge ncoh in ihrem leben. und das sind dann meist menschen, die noch rummeckern, weil es "nur" eine 2 auf einen test war und nicht eine 1 -.-
aber ja, dann denke ich wieder dran, dass eh ich selbst schuld bin und auch sehr undankbar bin, so viel haben könnte aber lieber krank bin, statt etwas voranzubringen. (jaja, natürlich, ganz so ist es auch nciht, ich abe mir das nicht ausgesucht, ich bin nicht gerne krank, es geht mir dadurch noch schlechter etc etc) und dass es menschen gibt, denen es noch weit schlechter geht als mir und die nicht meckern und sogar teilweise zufriedener sind als ich.
natürlich rechtfertigt das keinesfalls ein aufgeben. nichts rechtfertigt meiner meinung nach ein aufgeben, außer etwas ist wirklich so hoffnungslos und nach abwägen die investition nicht mehr wert. aber ich würde sagen, was das leben selbst betrifft kann man ja nie sagen, was ncoh rauszuholen ist und was noch passieren könnte und wie sich ales entwickeln wird. aber es ist für mich schon irgendwie logisch, wenn man zunehmend weniger motivation, hoffnung und durchhaltevermögen hat.
dennoch kann ich auch bestätigen, dass ich bei mir selbst auch bemerkt habe, wahrscheinlich ist es depressionsbedingt, dass auch bei stagnation der geduldsfaden trotzdem immer kürzer wird. also ich kann es für mich selbst auch nicht nur auf die logik der schwindenden hoffnung aufgrund der schwindenden möglichkeiten und der schwindenden lebensqualität stützen. da ist auf alle fälle was dran.
wenn ich was kann, dann ist es reinsteigern und überreagieren.
obwohl "reinsteigern" vielleicht etwas unglücklich formuliert ist, weil das für mich immer ein gewisses wollen oder selbstverschulden impliziert. wobei (es kommt mir zumindest so vor) ich mich ncith bewusst da reinsteigere. das passiert einfach und ich kann dabei auch meist kaum eingreifen und gegensteuern. das geht fast komplett von alleine. wobei ich auch wieder nicht sagen kann, ob das nicht auch zu einem guten teil so ist weil es schon so lange so ist. also chronisches reinsteigern sozusagen, und weil es schon so lange über so fest angelernt und erprobt ist es deshalb mittlerweile so schwer ist gegenzusteuern und einzugreifen.
hm, naja, aber eben in solchen situationen bringt so ein allgemeiner, gutgemeinter, aber im prinzip nichts sagender satz wie "alle wird gut" das fass eher zum überlaufen. wenn ich total mit den nerven am ende bin und nur noch schwarz sehe und jemand kommt mir mit "alles wird gut" oder "habe vertrauen" werde ich nur noch viel aggressiver und fange an total naiv-kindisch zu argumentieren wie "nein, nichts wird mehr gut. alles ist vorbei. lassen wir es einfach, das macht alles keinen sinn mehr". es fällt mir ja schon schwer, bei konkreten lösungsvorschlägen rational bzw gar vernünftig zu antworten oder es mir durch den kopf gehen zu lassen wenn ich nur noch den untergang vor mir sehe. obwohl ich da mittlerweile schon wieder mit dem verstand teilweise einhaken kann. zuhören kann, es mich etwas beruhigt und ich dann auch wieder sage "gut. probieren wir das. ich überlege mir was und versuche es anders."
wobei ich da von außen betrachtet es gut verstehe, dass die leute, die mich in diesen momenten versuchen zu motivieren, mir zu helfen und mir auch lösungsvorschläge anbieten, mich teilweise schon irgendwie mitschleifen, dann irgendwann resignieren, frust schieben, aufgeben oder wütend reagieren. was aber auch andererseits teilweise wieder gut ist, weil ich mich mittlerweile mehr spüre, mehr verantwortung übernehme und mich das wieder ein wenig in richtung vernunft schiebt und meine extreme gefühlsüberreaktion etwas dämpft. obwohl ich dann noch immer eher dazu neige, wenn dann jemand einfach geht oder wütend auf mich einredet und sagt "dann lass es halt, dir ist eh nicht zu helfen" einfach loszuheulen.
wie ein kleines kind halt
sehr anstrengend. selbst für mich
von den menschen die das alles mitmachen, erst gar nicht zu sprechen
und ich fühl mich halt großteils mir selbst gegenüber sehr machtlos. weil meine gefühle mich so überschwemmen und vereinnahmen.
jaja, innere ausgeglichenheit - wie bitte? noch nie davon gehört
ja, genau, das meint so ca was du damit meinst - eine innere harmonie, ausgeglichenheit, die einen so erfüllt bzw stabilisiert, dass man gar keinen expliziten sinn braucht sondern sich einfach an der tatsache dass man lebt und fühlt und existiert erfreut und hochziehen kann.
wenn ich verantwortung für mich übernehme, schöne momente genieße, durchhalte, mich innerlich beim universum für jede positive kleinigkeit, die mir begegnet, wie wenn mich jemand anlächelt etc bedanke und versuche, gelegenheiten, die sich mir bieten und die ich erkenne zu nutzen, mich wirklich zu bemühen für dinge nach denen ich strebe und nach meinen vorstellungen nach bestem wissen und gewissen versuche zu leben. wenn dann alles den bach runtergeht, kann ich nicht mal mir selbst die schuld geben, weil ich weiß ich habe alles mögliche versucht, was in dem moment für mich ersichtlich war und brauche mich mir selbst gegenüber nicht schuldig fühlen.
das ist auch ein punkt: ich verwechselte immer durchhaltevermögen mit "disziplin" - disziplin war meiner meinung nach immer extremste asketische einschränkung, selbstgeißelung und sich selbst total verausgaben, bis ans absolute limit. selbstzerstörung eben, ohne einen funken selbstliebe. aber da geht eben irgendwann die motivation flöten. denn für wen tut man das ganze denn? denn sich selbst liebt man ja nicht. und wenn da kein anderer mehr ist oder man kein vertrauen mehr in andere hat, dann kommt die leere udn die sinnlosigkeit.
deshalb habe ich auch immer wieder vor dem gesundwerden resigniert. wozu? für wen denn? ich leide zwar und es geht mir absolut besch*, alles wird nur noch schlimmer durch die ES, aber ich mag mich eh nicht, also warum nach verbesserung streben? ich habe ja sowieso keinen sinn im leben und werde nie einen haben und mich sowieso nie mögen, deshalb macht es eh keinen sinn. so habe ich lange - zumindest unterbewusst - gedacht und habe immer wieder nach kürzerster zeit aufgegeben und bin zurück in die krankheit gerutscht.
mir ist in diesen momenten aber meist überhaupt nicht bewusst, dass ich aufgebe und kapituliere, es besser wäre zu kämpfen. ich bin wieder mal komplett von gefühlen überschwemmt und gesteuert.
doch wenn ich dann wieder am abgrund stehe ist das alles so weit weg. zu weit weg. so weit weg dass ich gar nicht mehr an dessen existenz glaube bzw sage es ist sowieso egal.
und wenn es vorbei ist denkt man sich wie blöd man eigentlich war. es gibt diesen schalter eigentlich gar nicht. den erschafft man sich selbst. es gibt gar kein zu spät. man redet sich das nur selbst ein. zu spät ist erst, wenn man tot ist. dann ist es zu spät zu leben.
udn vor allem hab ich mir dann schon oft gedacht: ok, jetzt hast du mehrere stunden über FA geschoben und das, was noch nicht verdaut war ausgek* - wenn du einen ganzen riesigen geburtstagskuchen gefressen und drin behalten hättest zusätzlich zu dem restlichen essen des tages hättest du genau so viele kcals verwertet. da wär der schokoriegelbissen, der das "zu viel" war noch gar ncihts gewesen.
Aber mit deinem Ableben würdest du doch auch wieder etwas zurücklassen? Also auch einen gewissen schmerz bei einem klitzekleinen Bruchteil der gesamten Menschheit. Und auch Abfall produzieren durch deinen verwesenden Kadaver? (Ja, gut, im Vergleich zu dem was du "verbrauchen" würdest in einem Leben viel weniger, aber doch auch nicht außer acht zu lassen) - udn ich denke mir dann auch wiederum: wenn ichs nicht verbrauche, verbrauchts jemand anderes - ich meine damit, dass, wenn ich versuche, mein bestes zu tun, so ökonomisch, dankbar und vorsichtig wie möglich zu leben, dass es dann doch immer noch besser ist als aus meinen eigenen prinzipien der moral heraus mir selbst ein ende zu setzen weil das noch immer die ökonomischste aller lösungen wäre.
und schlussendlich immer noch die frage aufkommt: warum bin ich hier? irgend einen sinn, zweck, grund oder sonstiges muss es doch haben? also denke ich mir, wenn ich schon mal hier bin, egal wie es dazu gekommen ist, irgendwie wird es sich shon rechtfertigen lassen, und darum versuche ich einfach, das beste daraus zu machen udn der welt und vor allem irgendwann mir selbst ein kleines stückchen zurückzugeben. dann hat es sich doch allemal ausgezahlt. auch wenn ich dabei sauerstoff veratmet, wasser und nahrung verstoffwechselt habe, ressourcen benutzt habe.
cih glaube, das lässt sich durchaus vertreten. und zumindest kann man doch versuchen, nach eigenem gutdünken, nach bestem wissen und gewissen zu leben.
liebe grüße
corda
ich möchte dann eigentlich nicht sterben sondern mich in luft auflösen. nicht mehr existieren bzw niemals existiert haben. ich fühle mich dann wie eine riesige last für die welt. und vor allem für mich selbst.
ja, dann ist mir so ziemlich alles egal, also nichts berührt mich dann mehr so sehr dass es wirklich durch mich durchdringt und mich so weit erfüllt dass ich weitermachen möchte. aber da der primäre drang nicht der ist, zu sterben, sondern eben hauptsächlich die unerträglichkeit und teilweise das nicht existieren wollen (also dass da niemand ist, der das mitbekommt, dass man nicht mehr da ist, sich sorgt, traurig ist usw) tue ich mir auch ncihts an.
nein, in diesen momenten verliere ich fast alles an hoffnung, was ich habe, und unrealistische, weit entfernte träume entschwinden mir dann als erstes, weil ich total desillusioniert bin und sich diese träume hauptsächlich von illusionen nähren...
hast du denn so etwas? eine innige, immer existente leidenschaft oder einen völlig verrückten traum der das alles durchsteht? wovon nährst du den während den durststrecken des lebens?
genau so ist es bei mir auch...und meine familie etc geben mir oft das gefühl, dass man ständig ernst und ernsthaft sein muss, damit man überhaupt irgendwann irgendetwas erreicht, und wenn man auch nur ein bisschen spaß bei irgendeiner arbeit hat dann "wirkt" es nicht und es wird nie etwas daraus weil man viel zu lasch ist.Das moralische Gesellschaftsdenken, das in meinem Kopf spukt, sagt das. (und natürlich geben es mir fast alle Leute in meinem Umfeld zu spüren
das war auch eeines der hauptpunkte, warum ich zu schulzeiten immer alle hausübungen und das lernen hinausgeschoben habe, bis ich so viel angst ahtte dass ich mich bewusstlos gekotzt habe und überhaupt ncihts mehr geschafft habe. weil arbeit etwas großes, anstrengendes und ernstes ist. und lernen ist arbeit. man muss ganz ganz ernst sein und scih total auslaugen um ein bisschen etwas überhaupt weiterzubringen.
so entstand meine lernblockade, die ich jahrelang mit mir rumschleppte und erst vor kurzer zeit einigermaßen durchbrechen konnte.
da lernen etwas großes, ernsthaftes, beängstigendes war, habe ich mich nie getraut auch nur einen blick in eine schulhefte u notizen zu werfen, weil dann übernehme ich verantwortung für das was hängen bleibt u was ich leiste und ich kann mich mit dem lernstoff nur beschäftigen, wenn ich mich ordentlich hinsetze und über stunden nur darüber hänge und mich der anstrengung, ernsthaftigkeit und dem leid dass das alles mit sich trägt hingebe.
genau, so sehe ich es mittlerweile auch!! leben ist arbeit, jegliche tätigkeit wo man sich nur irgendwie regt oder bewegt ist im prinzip arbeit, und man kann sehr wohl sehr fleissig, gewissenhaft und gut arbeiten, auch wenn man spaß dabei hat!! bzw ist für mich ein angenehmes arbeitsklima und spaß dabei mitlerweile eine notwendigkeit umd gut und fleissig sein zu können. wenn es keinen spaß macht und ich mich schon davor grusle dann drücke ich mich davor, bin angespannt, nervös, merke mir kaum was...Dabei ist es natürliche eine Frage der Definiton, was Arbeit denn bedeutet? Ich finde, dass es meist auch 'Arbeit' ist, wenn man einem Hobby nachgeht. Also Arbeit für mich = erstmal eine Art von aktiver, in irgendeiner Weise produktiver Tätigkeit.
ich habe somit immer alles hinausgeschoben, bis es nciht merh ging und mich dann totgekotzt um mich komplett davon drücken zu können und mich dem nicht stellen zu müssen bzw es dann nicht mitzubekommen.
in meinem noch immer fortlaufenden gesundungsprozess hat sich das mittlerweile fast komplett umgekehrt...ich weiß, dass bestimmte dinge einfach so sind, ich sie nicht ändern kann, dinge erledigt werden müssen und ich sie nicht einfach wegkotzen kann, sondern , wenn ich das tue, alles nur noch schlimmer wird wenn ich bestimmte fristen versäume.
ich mache jetzt unangenehme dinge oder sachen, die schnell erledigt werden sollen fast immer sofort, also wann ich halt als nächstes dazukomme, weil ich weiß ich kann sie nicht abschütteln. sie müssen erledigt werden oder werden eben zum problem. drum bin ich sehr motiviert es so bald wie möglich zu erledigen, damit ich mich damit nicht mehr beschäftigen muss und mich mir persönlich wichtigeren und angenehmeren dingen widmen kann.
das unterscheidet mich glaube ich auch stark von ESlern, deren leben nach außen hin noch halbwegs reibungslos, "normal" oder sogar perfekt zu verlaufen scheint. und von leuten, die es bis zum letzten moment rauszögern und es dann mit höchster gewalt erledigen. das habe ich noch nie gekonnt. ich habe dann im letzten moment komplett zugemacht, bin regelrecht druchgedreht und nur noch verzweifelt und halb totgekotzt. darum bin ich auch so sehr abgestürzt.
Ui, ich liebe Pferde auch sooooooo sehr...ich habe meine halbe kindheit und viele sommerferien-wochen am reithof verbracht. und ja, ich kann dir das nur bestätigen, das ist echt anstrengend, auch körperlich, und dort gibt es sowieso immer was zu tun.
hmh, das kenne ich. und wenn andere auch nur ein wenig übervorteilt werden.kriege ich schon wieder einen Hals, weil ich mich ausgenutzt fühle und verarscht
aber genau umgekehrt ist es, wenn ich das gefühl habe ungerechter weise durchzukommen oder ein wenig bevorzugt zu werden. dann fühle ich mich schlecht, schmutzig, schuldig.
auch, wenn ich mit anderen spiele (zb ein längeres brettspiel) und jemand ist fast ganz hinten und schummelt dann offensichtlich. so ging es mir vor ein paar wochen. ich und ein paar freunde haben ein spiel gespielt, und ich war vorletzte (wie fast immer, ich bin meistens sehr schlecht) und die, die letzte war hat die ganze zeit gemeckert und am ende sich viel weiter vorgeschummelt. alle haben es gesehen, keiner hat etwas gesagt. ja, natürlich ist es nur ein spiel, aber ihc fand das so unfair. am ende fiel sie trotz viel schummeln allerdings wieder hinter mich, was mir auch ein wenig genugtuung gab. aber so ist es ab und zu im leben auch. ich sehe, dass andere mit weniger anstrengung viel weiter kommen und fühle mich gleich total benachteiligt, weil ich mir denke die sind auch noch glücklich, haben andere dinge ncoh in ihrem leben. und das sind dann meist menschen, die noch rummeckern, weil es "nur" eine 2 auf einen test war und nicht eine 1 -.-
aber ja, dann denke ich wieder dran, dass eh ich selbst schuld bin und auch sehr undankbar bin, so viel haben könnte aber lieber krank bin, statt etwas voranzubringen. (jaja, natürlich, ganz so ist es auch nciht, ich abe mir das nicht ausgesucht, ich bin nicht gerne krank, es geht mir dadurch noch schlechter etc etc) und dass es menschen gibt, denen es noch weit schlechter geht als mir und die nicht meckern und sogar teilweise zufriedener sind als ich.
ja, genau so gehts mir auch. wenn meine eltern wieder meinen: "naja, wenn das nicht geht machst du halt vorübergehend das und das, auch wenns dir keinen spaß macht, dann freust du dich halt auf den feierabend und bald ist wochenende etc etc...es gibt 1000e menschen, die das so über jahre machen udn die leben auch irgendwie" - und ich denk mir dann immer nur: oh gott, nein danke, absoluter horror, da möchte ich lieber untergehen.Ich KANN einfach nicht jeden Tag Stunden irgendwas sinnentleertes Arbeiten und mich immer nur aufs nächste Wochende freuen und jeden Montag verfluchen - wozu lebe ich dann überhaupt?
ich glaube, das ist ein prozess, der sehr stark parallel abläuft...man mag sich und macht deshalb dinge die einem gut tun und entfaltet sich und dadurch mag man sich wieder mehr und entwickelt bestimmte eigenschaften fühlt sich wohler weil man das macht was man möchte etc etc
Betreff des Beitrags: Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten Mit Zitat antworten
CordaLexis hat geschrieben:
ich denke mir oft, wozu das alles? ich habe hier irgendwie keinen sinn. ich grüble und suche schon seit jahren, aber es gibt nichts, was mir sinn gibt. einen anderen menschen als seinen sinn zu sehen funktioniert sowieso nicht, und andere "inhalte", berufungen etc geben mir irgendwie nichts - also schon, aber nicht so viel dass ich dafür weiterleben möchte.
...
und arbeit muss sowieso immer ernst und beängstigend und teilweise qualvoll, anstrengend und frustrierend sein
Wirklich alles - bzw nichts? Keine innige Leidenschaft auf die eine oder andere Weise?
Irgendeinen völlig bekloppten Traum, der zwar viel zu weit entfernt ist - aber dennoch irgendwie da?
Auch ich hab immer das Gefühl, das Arbeit doch nix 'schönes' sein darf. Nein, eigentlich kenne ich nur den GEDANKEN, dass das so ist. Das moralische Gesellschaftsdenken, das in meinem Kopf spukt, sagt das. (und natürlich geben es mir fast alle Leute in meinem Umfeld zu spüren, wenn dann beim Verwandten-Kaffeekranz wieder lautstark darüber gerdet wird, wie ermüdend der Job ist und wie sehr man sich auf den nächsten Urlaub freut...).
Mein ehrliches Wahrnehmungs-Gefühl (?) hat mich jedoch zum Glück schon mehrmals fühlen lassen, was positiver Stress ist:
Also zwar durchaus total viel Arbeit, körperliche oder geistige, zeitintensive und konzentrierte Anstrengung - die trotzallem großen Spaß macht.
Dabei ist es natürliche eine Frage der Definiton, was Arbeit denn bedeutet? Ich finde, dass es meist auch 'Arbeit' ist, wenn man einem Hobby nachgeht. Also Arbeit für mich = erstmal eine Art von aktiver, in irgendeiner Weise produktiver Tätigkeit.
Also Rumliegen und planlos im Internet surfen zählt eben nicht dazu.
Allerdings bin ich jahrelang nach der Schule auf eine Jugendfarm gegangen und habe dort die Grundzüge des Reitens gelernt, ebenso Anleiten der Kinder fürs Reiten, den Tierbereich als Ehrenamtlicher zu übernehmen, Pferde mit den Kindern fertig machen, 'Reitstunden' geben, Tiere misten, füttern und das alles im engen Zeitrahmen; organisieren, anleiten, kontrollieren... und so weiter - und das war nunmal Schwerstarbeit, fertig aus. Abends bin ich immer todmüde ins Bett gefallen und völlig fix und fertig ins Bett gefallen - aber ich war DA. Jede einzelne Minute. Es hat riesen Spaß gemacht.
Auch wenn meine Eltern das immer als Hobby bezeichnet haben und behauptet, das Schule mein 'Job'/meine Arbeit wäre.
Ich weiß theoretisch, wo ich eigentliche hingehöre. Auf meinen eigenen Pferdehof.
Kindertraum Ahoi, kann man da nur sagen.
Jetzt allerdings stehe ich da und finde ansonsten keine Tätigkeit, die mir dieselbe Freude bereitet. Jegliche Art von Ausbildung oder Arbeit. Es ist schon eine große Überwindung für mich überhaupt einen 400-euro job für zehn Stunden die Woche anzunehmen - eine Überwindung, die noch aussteht übrigens.
Ich fühle mich einfach sofort in meinen persönlichen Rechten angegriffen. Muss ich zehn Minuten länger da bleiben, kriege ich schon wieder einen Hals, weil ich mich ausgenutzt fühle und verarscht. Arbeitszeiten sind schließlich so und so und dafür werde ich bezahlt. Ich hasse es, wenn diese Konditionen nicht glasklar fest abgemacht sind oder nicht eingehalten werden.
Und wenn ich mich darüber dann enorm aufrege, kann man sich vielleicht vorstellen, wie oft ich den Satz "Willkommen in der Realität" zu hören kriege. AAAHHH!
Ich KANN einfach nicht jeden Tag Stunden irgendwas sinnentleertes Arbeiten und mich immer nur aufs nächste Wochende freuen und jeden Montag verfluchen - wozu lebe ich dann überhaupt?
Zitat:
was das thema sinn angeht: hm, vielleicht bin ich einfach zu leer, dass es noch was gibt was dieses loch stopfen kann und meinem leben so viel sinn geben kann, dass ich leben möchte. oder vielleicht geht das auch gar nicht. vielleicht muss man eigentlich für sich leben wollen.
aber mir würde schon eine aufgabe oder tätigkeit oder was weiß ich was reichen, die mir so viel kraft, motivation, halt gibt, dass ich noch weiter existieren möchte.
ich scheitere oft an diesem Widerspruch;
einerseits ja: Man muss erstmal für sich leben wollen und nur für sich. Letztlich muss 'ich mich so toll finden', dass ich das als wertvoll genug erachte, um dem Leben zu schenken. Hört sich irgendwie bescheuert an.
Andererseits: Gerade irgendwelche Leidenschaften oder Charaktereigenschaften machen doch eben mich als Menschen aus, oder nicht?
Und beides entwickelt man doch auch aus dem heraus, was man tut und mit viel Herz dabei oder auch nicht? Wenn man stets etwas tut, was einem widerspricht, passiert es schnell, dass man ein kalter, lebensunlustiger Mensch wird - entfaltet man sich frei und wie es einem gerade gefällt, wird jemand ganz anderes daraus.
Und alles in allem ist das dann auch wieder ein lebenslänglicher Prozess oder nicht?
GENAU so geht es mir auch!!!Manchmal denke ich, ich warte nur auf den Moment, in dem ich so verdammt wütend bin, dass ich mich in meiner Raserei ohne nochmal drüber nachzudenken gleich umbringe und über diese Hemmschwelle, dass da Leute sind, die mich vermissen werden, hinüber komme.
ja. aber rational gesehen ist das auch gut nachvollziehbar. wenn immer mehr kaputt geht und man immer wieder gegen die wand läuft oder es probiert und es trotzdem schief geht verliert man früher oder später zunehmend die hoffnung. und wenn man dann immer weniger hat, an dem man sihc hochziehen kann schwindet nun mal auch die motivation etwas zu machen und man fühlt sich logischerweise auch immer hoffnungsloser.Man verliert aber auch die Fähigkeit des Durchhaltens mit der Zeit - hatte ich zumindest das Gefühl. Durchhalten & Aushalten - kämpfen.
Der Geduldsfaden wird nach jedem Rückschlag kürzer.
Und wenn dann eine kleine Kleinigkeit aus dem Ruder läuft, ist's schon wieder vorbei mit der Rationalität oder dem schlichten Willen, das oder etwas nun trotzdem durchzuziehen.
natürlich rechtfertigt das keinesfalls ein aufgeben. nichts rechtfertigt meiner meinung nach ein aufgeben, außer etwas ist wirklich so hoffnungslos und nach abwägen die investition nicht mehr wert. aber ich würde sagen, was das leben selbst betrifft kann man ja nie sagen, was ncoh rauszuholen ist und was noch passieren könnte und wie sich ales entwickeln wird. aber es ist für mich schon irgendwie logisch, wenn man zunehmend weniger motivation, hoffnung und durchhaltevermögen hat.
dennoch kann ich auch bestätigen, dass ich bei mir selbst auch bemerkt habe, wahrscheinlich ist es depressionsbedingt, dass auch bei stagnation der geduldsfaden trotzdem immer kürzer wird. also ich kann es für mich selbst auch nicht nur auf die logik der schwindenden hoffnung aufgrund der schwindenden möglichkeiten und der schwindenden lebensqualität stützen. da ist auf alle fälle was dran.
ja. genau. so ist es bei mir auch. das kommt dann eben noch zu dem, was ich darüber geschrieben habe dazu und ist ein noch stärkerer einfluss als die tatsache der beiden oben genannten dinge.Die fehlt die Gelassenheit.
Das stimmt. Reinsteigern, überreagieren.
Abwarten und Tess trinken - unmöglich.
wenn ich was kann, dann ist es reinsteigern und überreagieren.
obwohl "reinsteigern" vielleicht etwas unglücklich formuliert ist, weil das für mich immer ein gewisses wollen oder selbstverschulden impliziert. wobei (es kommt mir zumindest so vor) ich mich ncith bewusst da reinsteigere. das passiert einfach und ich kann dabei auch meist kaum eingreifen und gegensteuern. das geht fast komplett von alleine. wobei ich auch wieder nicht sagen kann, ob das nicht auch zu einem guten teil so ist weil es schon so lange so ist. also chronisches reinsteigern sozusagen, und weil es schon so lange über so fest angelernt und erprobt ist es deshalb mittlerweile so schwer ist gegenzusteuern und einzugreifen.
hm, naja, aber eben in solchen situationen bringt so ein allgemeiner, gutgemeinter, aber im prinzip nichts sagender satz wie "alle wird gut" das fass eher zum überlaufen. wenn ich total mit den nerven am ende bin und nur noch schwarz sehe und jemand kommt mir mit "alles wird gut" oder "habe vertrauen" werde ich nur noch viel aggressiver und fange an total naiv-kindisch zu argumentieren wie "nein, nichts wird mehr gut. alles ist vorbei. lassen wir es einfach, das macht alles keinen sinn mehr". es fällt mir ja schon schwer, bei konkreten lösungsvorschlägen rational bzw gar vernünftig zu antworten oder es mir durch den kopf gehen zu lassen wenn ich nur noch den untergang vor mir sehe. obwohl ich da mittlerweile schon wieder mit dem verstand teilweise einhaken kann. zuhören kann, es mich etwas beruhigt und ich dann auch wieder sage "gut. probieren wir das. ich überlege mir was und versuche es anders."
wobei ich da von außen betrachtet es gut verstehe, dass die leute, die mich in diesen momenten versuchen zu motivieren, mir zu helfen und mir auch lösungsvorschläge anbieten, mich teilweise schon irgendwie mitschleifen, dann irgendwann resignieren, frust schieben, aufgeben oder wütend reagieren. was aber auch andererseits teilweise wieder gut ist, weil ich mich mittlerweile mehr spüre, mehr verantwortung übernehme und mich das wieder ein wenig in richtung vernunft schiebt und meine extreme gefühlsüberreaktion etwas dämpft. obwohl ich dann noch immer eher dazu neige, wenn dann jemand einfach geht oder wütend auf mich einredet und sagt "dann lass es halt, dir ist eh nicht zu helfen" einfach loszuheulen.
wie ein kleines kind halt



jaja, innere ausgeglichenheit - wie bitte? noch nie davon gehört

ja, genau, das meint so ca was du damit meinst - eine innere harmonie, ausgeglichenheit, die einen so erfüllt bzw stabilisiert, dass man gar keinen expliziten sinn braucht sondern sich einfach an der tatsache dass man lebt und fühlt und existiert erfreut und hochziehen kann.
ja, doch, ich denke das ist möglich. zumindest in ansätzen konnte ich das schon umsetzen. vor allem, wenn es kalt draußen ist und ich in ein warmes zuhause komme, denke ich oft an die menschen, denen es nicht so gut geht, die frieren, die nicht mal was zu essen haben. und ich versuche auch oft daran zu denken, was für ein glück ich habe, eine ausbildung machen zu können, die ich machen möchte, das ich reisen kann, menschen habe die mich lieben usw usf.Kann man eine grundlegende Dankbarkeit gegenüber dem, was man hat, eigentlich erarbeiten? Es sich irgendwie 'angewöhnen' ?
wenn ich verantwortung für mich übernehme, schöne momente genieße, durchhalte, mich innerlich beim universum für jede positive kleinigkeit, die mir begegnet, wie wenn mich jemand anlächelt etc bedanke und versuche, gelegenheiten, die sich mir bieten und die ich erkenne zu nutzen, mich wirklich zu bemühen für dinge nach denen ich strebe und nach meinen vorstellungen nach bestem wissen und gewissen versuche zu leben. wenn dann alles den bach runtergeht, kann ich nicht mal mir selbst die schuld geben, weil ich weiß ich habe alles mögliche versucht, was in dem moment für mich ersichtlich war und brauche mich mir selbst gegenüber nicht schuldig fühlen.
wenn man so etwas wie eine ES manifestieren kann, geht auch so was. und ich glaube, man kann so gut wie alles manifestieren. das wesentliche ist durchhaltevermögen und geduld. es immer wieder runterbeten, immer wieder scheitern und momente und gewohnheiten durchbrechen um es mit etwas neuem zu ersetzen und das als neue gewohnheit anzutrainieren.Solche Gedankenansätze müsste man doch manifestieren könne, oder?
das ist auch ein punkt: ich verwechselte immer durchhaltevermögen mit "disziplin" - disziplin war meiner meinung nach immer extremste asketische einschränkung, selbstgeißelung und sich selbst total verausgaben, bis ans absolute limit. selbstzerstörung eben, ohne einen funken selbstliebe. aber da geht eben irgendwann die motivation flöten. denn für wen tut man das ganze denn? denn sich selbst liebt man ja nicht. und wenn da kein anderer mehr ist oder man kein vertrauen mehr in andere hat, dann kommt die leere udn die sinnlosigkeit.
deshalb habe ich auch immer wieder vor dem gesundwerden resigniert. wozu? für wen denn? ich leide zwar und es geht mir absolut besch*, alles wird nur noch schlimmer durch die ES, aber ich mag mich eh nicht, also warum nach verbesserung streben? ich habe ja sowieso keinen sinn im leben und werde nie einen haben und mich sowieso nie mögen, deshalb macht es eh keinen sinn. so habe ich lange - zumindest unterbewusst - gedacht und habe immer wieder nach kürzerster zeit aufgegeben und bin zurück in die krankheit gerutscht.
genau! ich habe mir schon so oft gedacht: warum kann ich mein leben nicht jemandem geben, der es verdient? dem es viel schlechter geht, der vielleicht todkrank ist aber leben möchte um jeden preis, der etwas daraus machen würde, DER DANKBAR WÄRE (zumindest dankbarer als ich)Hab ich es aufgrund dieser abartig negativen Einstellung es überhaupt verdient zu leben?
ja - sobald etwas nicht so gut wie auf anhieb klappt: aufgeben, kapitulieren. hat eh alles keinen sinn. ich komme da eh nie raus und schaffe das sowieso nicht.Und wieder bin ich an der Schwelle von: Ich will was draus machen! Und: Lieber gleich sterben!
mir ist in diesen momenten aber meist überhaupt nicht bewusst, dass ich aufgebe und kapituliere, es besser wäre zu kämpfen. ich bin wieder mal komplett von gefühlen überschwemmt und gesteuert.
genau so geht es mir auch manchmal.doch gefühllos bin ich nicht. Ich kann genauso unendliche Liebe etwas oder jemandem gegenüber empfinden. Wenn ich mir manchmal klar mache, ganz genau ins Bewusstsein rufe, was für ein Glück es ist, dass ich meinen Freund getroffen habe und, dass wir so viel schöne Zeit miteinander verbringen dürfen und das einfach nur perfekt ist - dann muss ich meistens auf der Stelle weinen, weil ich diese Schönheit nicht aushalte.
Genauso, wenn ich durch den Wald laufe oder bei einem Tier bin und ihm zusehe - es ist SO SCHÖN, so unglaublich wunderbar, dass es kaum auszuhalten ist. Dass es das alles gibt.
doch wenn ich dann wieder am abgrund stehe ist das alles so weit weg. zu weit weg. so weit weg dass ich gar nicht mehr an dessen existenz glaube bzw sage es ist sowieso egal.
genau! immer diese überreaktionen. aber man kann in dem moment nicht anders irgendwie. man denkt sich: ok, jetzt noch ein allerletztes mal, so viel geht und alles was ich möchte, danach nie wieder!!Das ist wirklich ein verdammt guter Vergleich. Und er erinnert mich an meine FA-Zeit: Ein Bissen 'zuviel' und weil jetzt sowieso schon alles egal und kaputt und blöd ist – kann ich den restlichen Kühlschrank ja auch noch leeren.
Und hinterher denke ich: Wenn's nur bei dem einen Bissen geblieben wäre, wäre es doch okay gewesen...
und wenn es vorbei ist denkt man sich wie blöd man eigentlich war. es gibt diesen schalter eigentlich gar nicht. den erschafft man sich selbst. es gibt gar kein zu spät. man redet sich das nur selbst ein. zu spät ist erst, wenn man tot ist. dann ist es zu spät zu leben.
udn vor allem hab ich mir dann schon oft gedacht: ok, jetzt hast du mehrere stunden über FA geschoben und das, was noch nicht verdaut war ausgek* - wenn du einen ganzen riesigen geburtstagskuchen gefressen und drin behalten hättest zusätzlich zu dem restlichen essen des tages hättest du genau so viele kcals verwertet. da wär der schokoriegelbissen, der das "zu viel" war noch gar ncihts gewesen.
genau das ist glaube ich das grundlegendste all meiner gefühleUnd letztlich ist der Weltschmerz der Schlimmste, weil ich immer das Gefühl habe in der Erbsünde des Menschen zu leben, der sich und die Umwelt und damit auch alles andere zerstört.
GENAU DAS denke ich mir auch so oft!!!Mit jedem konsumieren, sei es nun Nahrung im Supermarkt oder Klamotten oder irgendwas – mit jedem Konsumieren fördere ich die Umweltbelastung oder ein anderes Elend. Zum Beispiel unterbezahlte Chinesen oder Kinderarbeit oder Massentierhaltung, ob man nun bewusst bio kauft oder nicht – irgendwas (und sei es nur der Transport) fördert man immer, dass in meinen augen negativ ist.
Aber, wenn ich als Folge dessen aufhöre würde zu konsumieren, könnte ich nicht leben. Ich brauche schließlich essen und ein Dach überm Kopf. Also ist die logische Konsequenz dessen doch nur, dass ich weg muss, dass ich wie ich bin die Umwelt belaste und ohne mich wäre die Welt schon ein klein wenig besser – ein Konsument weniger.
Sollte ich also sterben als koheränte Folge dessen, was ich moralisch vertrete?
Aber mit deinem Ableben würdest du doch auch wieder etwas zurücklassen? Also auch einen gewissen schmerz bei einem klitzekleinen Bruchteil der gesamten Menschheit. Und auch Abfall produzieren durch deinen verwesenden Kadaver? (Ja, gut, im Vergleich zu dem was du "verbrauchen" würdest in einem Leben viel weniger, aber doch auch nicht außer acht zu lassen) - udn ich denke mir dann auch wiederum: wenn ichs nicht verbrauche, verbrauchts jemand anderes - ich meine damit, dass, wenn ich versuche, mein bestes zu tun, so ökonomisch, dankbar und vorsichtig wie möglich zu leben, dass es dann doch immer noch besser ist als aus meinen eigenen prinzipien der moral heraus mir selbst ein ende zu setzen weil das noch immer die ökonomischste aller lösungen wäre.
und schlussendlich immer noch die frage aufkommt: warum bin ich hier? irgend einen sinn, zweck, grund oder sonstiges muss es doch haben? also denke ich mir, wenn ich schon mal hier bin, egal wie es dazu gekommen ist, irgendwie wird es sich shon rechtfertigen lassen, und darum versuche ich einfach, das beste daraus zu machen udn der welt und vor allem irgendwann mir selbst ein kleines stückchen zurückzugeben. dann hat es sich doch allemal ausgezahlt. auch wenn ich dabei sauerstoff veratmet, wasser und nahrung verstoffwechselt habe, ressourcen benutzt habe.
cih glaube, das lässt sich durchaus vertreten. und zumindest kann man doch versuchen, nach eigenem gutdünken, nach bestem wissen und gewissen zu leben.
liebe grüße
corda
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#6Ich habe grade nochmal den ganzen Thread durchgelesen und jetzt beim deinem letzten abschnitt ist mir endlich eingefallen, was mir schon die ganze Zeit auf der Zunge liegt;
ich antworte später oder morgen noch komplett (bin gleich weg), aber bevor ich das jetzt wieder vergesse:
Es ist ein Zitat von Erich Fromm und wenn ich es lese, muss ich immer lachen über meine eigene Banalität:
"Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass sich langweilt, unzufrieden ist und sich aus dem Paradies ausgeschlossen fühlt."
***
Hm, da fällt mir noch was ein... nämlich, dass ich auch schon öfters darüber nachgedacht habe, wenn ich mein jetziges Ich so schlimm finde, wie ich immer sage oder denke - meine jetzige Situation, meinen (ich hasse dieses Wort, aber es passt) jetzigen 'wirkungskreis':
Dann sollte ich doch zumindest, bevor ich mich letztlich umbringe, einen letzten Versuch starten und hier alles zurück lassen und wo anders nochmal ganz neu anfangen. In Asien oder sonstwo am anderen Ende der Welt.
Einmal nach dem Fressen & nschließenden Kotzen, saß ich wieder weinend auf dem Balkon und habe über diese Auswegslosigkeit nachgedacht und es machte sich eine totale verzweiflung in mir breit, weil ich mich gezwungen fühlte, jetzt nach Korea oder so auszuwandern, weil ich doch mein Leben hier nicht schätzen konnte.
Stellte sich die Frage, warum ich plötzlich so abgrundtief verzweifelt war bei dem Gedanken wirklich weg zu müssen von hier? (ich sah mich schon Abschiedsbriefe schreiben und Koffer packen und Ersparnisse abheben - und ab zum Flughafen Richtung Nirgendwo...) Und nach einem hin und her wurde mir schließlich klar, dass alles was ich hier habe, mir doch irgendwie etwas bedeuten muss, wenn es sich so schrecklich anfühlt bei dem Gedanken gehen zu müssen, weil ich hier mein Leben verschwende.
...Und seither hängt in meinem Zimmer an der Wand der Satz von Hermann Hesse:
Wer Neugeburt will, muß zum Sterben bereit sein.
Ist man WIRKLICH bereit zu sterben? ALLES hinter sich zu lassen? Ich wars nicht und bin's nicht. Der Gedanke zu gehen ist mir heute sogar noch ferner, als vor einem Jahr. Viel viel viel ferner - und wäre ich damals tatsächlich gegangen, hätte ich auch niemals 'meine zweite Hälfte', meinen Freund kennen lernen können... und und und.
Der Satz ist etwas, das mir immer wieder aufzeigt, dass es doch noch viel Schönes in meinem Jetzt gibt, dass ich wenn ich wirklich in mich reinsehe, nicht verlieren will.
egal, wie nah der Gedanke liegt, jetzt nicht mehr existieren zu wollen, weil es im Moment wieder auswegslos trübsinnig und leer erscheint - aberirgendwas ist dann doch noch da, bei dem ich denke, dass ich es gerne 'behalten' wollen würde, genau so wie es ist
ich antworte später oder morgen noch komplett (bin gleich weg), aber bevor ich das jetzt wieder vergesse:
Es ist ein Zitat von Erich Fromm und wenn ich es lese, muss ich immer lachen über meine eigene Banalität:
"Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass sich langweilt, unzufrieden ist und sich aus dem Paradies ausgeschlossen fühlt."

***
Hm, da fällt mir noch was ein... nämlich, dass ich auch schon öfters darüber nachgedacht habe, wenn ich mein jetziges Ich so schlimm finde, wie ich immer sage oder denke - meine jetzige Situation, meinen (ich hasse dieses Wort, aber es passt) jetzigen 'wirkungskreis':
Dann sollte ich doch zumindest, bevor ich mich letztlich umbringe, einen letzten Versuch starten und hier alles zurück lassen und wo anders nochmal ganz neu anfangen. In Asien oder sonstwo am anderen Ende der Welt.
Einmal nach dem Fressen & nschließenden Kotzen, saß ich wieder weinend auf dem Balkon und habe über diese Auswegslosigkeit nachgedacht und es machte sich eine totale verzweiflung in mir breit, weil ich mich gezwungen fühlte, jetzt nach Korea oder so auszuwandern, weil ich doch mein Leben hier nicht schätzen konnte.
Stellte sich die Frage, warum ich plötzlich so abgrundtief verzweifelt war bei dem Gedanken wirklich weg zu müssen von hier? (ich sah mich schon Abschiedsbriefe schreiben und Koffer packen und Ersparnisse abheben - und ab zum Flughafen Richtung Nirgendwo...) Und nach einem hin und her wurde mir schließlich klar, dass alles was ich hier habe, mir doch irgendwie etwas bedeuten muss, wenn es sich so schrecklich anfühlt bei dem Gedanken gehen zu müssen, weil ich hier mein Leben verschwende.
...Und seither hängt in meinem Zimmer an der Wand der Satz von Hermann Hesse:
Wer Neugeburt will, muß zum Sterben bereit sein.
Ist man WIRKLICH bereit zu sterben? ALLES hinter sich zu lassen? Ich wars nicht und bin's nicht. Der Gedanke zu gehen ist mir heute sogar noch ferner, als vor einem Jahr. Viel viel viel ferner - und wäre ich damals tatsächlich gegangen, hätte ich auch niemals 'meine zweite Hälfte', meinen Freund kennen lernen können... und und und.
Der Satz ist etwas, das mir immer wieder aufzeigt, dass es doch noch viel Schönes in meinem Jetzt gibt, dass ich wenn ich wirklich in mich reinsehe, nicht verlieren will.
egal, wie nah der Gedanke liegt, jetzt nicht mehr existieren zu wollen, weil es im Moment wieder auswegslos trübsinnig und leer erscheint - aberirgendwas ist dann doch noch da, bei dem ich denke, dass ich es gerne 'behalten' wollen würde, genau so wie es ist

Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#7Ich freue mich schon sehr auf deine ausführliche Antwort!!
Aber mach dir keinen Stress...
zu deinem Zitat:
das kann ich mir so gut vorstellen, bei mir selbst und auch so einigen anderen kommt es mir zumindest so vor...
ich denk mir auch oft, vielleicht ist es gerade dieser überdruss, weil ich eigentlich alles habe was ich brauche, dass ich mir selbst probleme suche und mache, damit ich beschäftigt bin
ich kann mich leider nicht erinnern, ob es zu anfang so war, aber vielleicht!? Auf alle fälle hat es sich so verselbstständigt, dass ich mir keine probleme mehr machen oder suchen muss sondern sie durch meine krankheit und abnormität von alleine kommen und entstehen. genau wie diese unendliche leere in mir die immer wieder stark durchbricht.
und ich habe das so erfolgreich in meinem leben manifestiert, dass auch wenn es mir gut geht es gut sein kann dass mir die decke auf den kopf fällt, ich totunglücklich oder leer bin. und dass ich mich teilweise schäme dafür wenn es mir mal gut geht und ich so ein angenehmes gefühl habe weil ich meine es nicht verdient zu haben bzw es sich teilweise sogar unangenehm anfühlt. oder ich angst habe, dass es gleich wieder weg ist dass ich es mir selbst kaputt mache, entweder indem ich gleich wieder depressive gedanken schiebe und herumseniere, FA/k oder riesige angst bekomme weil ich sowieso nciht dran glaube dass das lange anhalten wird und panisch versuche etwas davon festzuhalten.
danke für deine tollen hesse und fromm zitate, die sind sehr motivierend und ich kann mich sehr gut damit identifizieren
ich versuche, selbstliebe zu manifestieren, aber das zurückfallen in die alten muster ist so energieraubend und frustrierend...
nur mal kurz so eine frage: weinst du auch oft nach dem FA/k und fühlst dich der ganzen welt so unglaublich schuldig gegenüber?? und das noch über stunden?
ja, oh gott, du sprichst mir wieder mal aus der seele: ich hasse vieles von dem, wie es gerade in meinem leben ist oder wie ich bin, und für das meiste bin ich dohc zu einem großteil verantworlich, aber wenn es heißt alles soll anders werden kralle ich mich panisch an dem fest was ich habe, obwohl ich es nciht mag und total leide. das ist irgendwie total paradox, aber so geht es mir auch oft.
und cih glaube das liegt an der angst vor dem ungewissen. weil ESler sowieso total schwer nur umgehen können mit veränderungen. lieber eine höllenquälende routine als mal was anderes, ungewisses zu probieren, das vielleicht auch noch gut tun könnte. und mir ist nicht zum ersten mal aufgefallen, dass ich furchtbar unflexibel bin...
ja, das denke ich mir auch: dann hätte ich doch so manches schönes, was mittlerweile passiert ist, nie erlebt und ebenfalls wie du "meine bessere hälfte" niemals kennengelernt. obwohl es mich schon traurig macht, dass ich momente habe, in denen alles bedeutungslos wirkt und kaum etwas zu mir durchdringt. nicht mal er. aber nicht, weil ich ihn nicht liebe, sondern weil cih dann so taub bin dass ich so gut wie gar nichts spüre und dann manchmal auch nicht mal das bzw so von meiner wirrheit, dem chaos und dem leid und schmerz in mir vereinnahmt bin dass ihc nur einen schlussstrich möchte.
darf ich dich noch was fragen: wie geht dein freund mit dem ganzen um? der krankheit, gewissen verhaltensweisen? inwiefern motiviert er dich?

zu deinem Zitat:



ich denk mir auch oft, vielleicht ist es gerade dieser überdruss, weil ich eigentlich alles habe was ich brauche, dass ich mir selbst probleme suche und mache, damit ich beschäftigt bin

und ich habe das so erfolgreich in meinem leben manifestiert, dass auch wenn es mir gut geht es gut sein kann dass mir die decke auf den kopf fällt, ich totunglücklich oder leer bin. und dass ich mich teilweise schäme dafür wenn es mir mal gut geht und ich so ein angenehmes gefühl habe weil ich meine es nicht verdient zu haben bzw es sich teilweise sogar unangenehm anfühlt. oder ich angst habe, dass es gleich wieder weg ist dass ich es mir selbst kaputt mache, entweder indem ich gleich wieder depressive gedanken schiebe und herumseniere, FA/k oder riesige angst bekomme weil ich sowieso nciht dran glaube dass das lange anhalten wird und panisch versuche etwas davon festzuhalten.
danke für deine tollen hesse und fromm zitate, die sind sehr motivierend und ich kann mich sehr gut damit identifizieren
ja, genau, das denke ich mir auch bei mir. aber mit so wenig durchhaltevermögen und so einer geringen frustgrenze ist das sehr sehr schwer, erstmal irgendwie auf die beine zu kommen. und ob ich mir selbst so viel wert bin dohc noch was aus meinem leben zu machen? ich weiß nicht...Dann sollte ich doch zumindest, bevor ich mich letztlich umbringe, einen letzten Versuch starten und hier alles zurück lassen und wo anders nochmal ganz neu anfangen. In Asien oder sonstwo am anderen Ende der Welt.
ich versuche, selbstliebe zu manifestieren, aber das zurückfallen in die alten muster ist so energieraubend und frustrierend...
nur mal kurz so eine frage: weinst du auch oft nach dem FA/k und fühlst dich der ganzen welt so unglaublich schuldig gegenüber?? und das noch über stunden?
ja, oh gott, du sprichst mir wieder mal aus der seele: ich hasse vieles von dem, wie es gerade in meinem leben ist oder wie ich bin, und für das meiste bin ich dohc zu einem großteil verantworlich, aber wenn es heißt alles soll anders werden kralle ich mich panisch an dem fest was ich habe, obwohl ich es nciht mag und total leide. das ist irgendwie total paradox, aber so geht es mir auch oft.
und cih glaube das liegt an der angst vor dem ungewissen. weil ESler sowieso total schwer nur umgehen können mit veränderungen. lieber eine höllenquälende routine als mal was anderes, ungewisses zu probieren, das vielleicht auch noch gut tun könnte. und mir ist nicht zum ersten mal aufgefallen, dass ich furchtbar unflexibel bin...
ja, das denke ich mir auch: dann hätte ich doch so manches schönes, was mittlerweile passiert ist, nie erlebt und ebenfalls wie du "meine bessere hälfte" niemals kennengelernt. obwohl es mich schon traurig macht, dass ich momente habe, in denen alles bedeutungslos wirkt und kaum etwas zu mir durchdringt. nicht mal er. aber nicht, weil ich ihn nicht liebe, sondern weil cih dann so taub bin dass ich so gut wie gar nichts spüre und dann manchmal auch nicht mal das bzw so von meiner wirrheit, dem chaos und dem leid und schmerz in mir vereinnahmt bin dass ihc nur einen schlussstrich möchte.
darf ich dich noch was fragen: wie geht dein freund mit dem ganzen um? der krankheit, gewissen verhaltensweisen? inwiefern motiviert er dich?
ja, so geht es mir auch, und darum bin ich trotz aller sm-gedanken und negativität noch immer hier. weil ich das gefühl habe da geht noch was, da ist noch was, da passiert noch was, vielleicht kann man noch was retten. weil auch weil es noch menschen gibt, die mich scheinbar auch noch nicht komplett aufgegeben haben.aberirgendwas ist dann doch noch da, bei dem ich denke, dass ich es gerne 'behalten' wollen würde, genau so wie es ist
Zuletzt geändert von CordaLexis am Mi Sep 29, 2010 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#8Hallo liebe Wispy,
habe ich schon mal erwähnt, dass ich Deine Beiträge sehr mag?
Allerdings stimme ich nicht zu, dass Auswandern eine Lösung ist. du nimmst Deine Einstellung zu Dir selbst, das Gefühl der Wertlosigkeit (oder was es genau ist) ja mit. Das bleibt nicht am Flughafen zurück.
Aber ich stimme Dir ab und zu in dem Punkt zu (der - zumindest für mich - auch die zentrale Aussage des Beitrages war): Irgendwas gibt es immer, wofür es sich zu leben lohnt, was gut ist. Und manchmal hilft es, sich das mit gedanklichen Experimenten zu verdeutlichen.)
Ich freue mich auch schon auf die "ausführlichere Antwort". Wie ausführlich muss die erst werden?
lg
aire
habe ich schon mal erwähnt, dass ich Deine Beiträge sehr mag?
Allerdings stimme ich nicht zu, dass Auswandern eine Lösung ist. du nimmst Deine Einstellung zu Dir selbst, das Gefühl der Wertlosigkeit (oder was es genau ist) ja mit. Das bleibt nicht am Flughafen zurück.
Aber ich stimme Dir ab und zu in dem Punkt zu (der - zumindest für mich - auch die zentrale Aussage des Beitrages war): Irgendwas gibt es immer, wofür es sich zu leben lohnt, was gut ist. Und manchmal hilft es, sich das mit gedanklichen Experimenten zu verdeutlichen.)
Ich freue mich auch schon auf die "ausführlichere Antwort". Wie ausführlich muss die erst werden?

lg
aire
Zuletzt geändert von aire am Mi Sep 29, 2010 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#9CordaLexis hat geschrieben:hm, es gibt so viel was mich interessiert, aber nichts ist stark genug um immer so present und stark gefühl zu werden dass ich nicht wieder in einen moment komme, in dem mir alles egal ist und ich einfach nur sterben will, weil mir alles zu viel ist.
@aire: Ja, darum ging's mir eigentlichaire hat geschrieben:
Aber ich stimme Dir ab und zu in dem Punkt zu (der - zumindest für mich - auch die zentrale Aussage des Beitrages war): Irgendwas gibt es immer, wofür es sich zu leben lohnt, was gut ist. )

Allerdings -und das schließt jetzt auch wieder an Cordas Zitat an- steht auch hier wieder eine alles entscheidende Diskrepanz im Raum:
Ja – es gibt immer etwas, dass es definitiv WERT wäre, zu leben.
Da denke ich an einzelne Momente oder Menschen, die mir wichtig sind; an einen SpieleAbend mit meiner Familie oder an das Eichhörnchen, das vor meinem Fenster Nüsse sammelt. An die Mäsue meiner Schwester, die über mich drüber krabbeln und mir letztens meine Hose dabei angeknabbert haben und jetzt hat sie ein Loch^^ . An Sex mit meinem Freund. An eine(n) Fremde(n), der mir die Kaufhaustüre noch aufhebt und sie mir nicht vor der Nase zuknallen lässt.
Das Gegenstück zu dem bildet nun wohl die Frage, wofür es sich aber auch tatsächlich LOHNEN würde, zu leben?
Also, wenn ich die Pro's und Contra's mathematisch aufrechnen würde, ob ich dann im Plus rauskäme oder wenigstens in einem Gleichgewicht von 0/0. Ich weiss, dass diese 'Logik' total fehl am Platz ist, denn die Menschlichkeit basiert auf Gefühlen und nicht auf Rationalität – denn jedem ist schließlich etwas anderes 'mehr wert' – jeder wertet anders.
Ich mag Tiere – ein Grund, zu leben. Autos gehen mir dafür sonstwo vorbei (hab nichtmal den FS) – stellen für mich keine Art von Lebensgrund dar. Für andere aber umso mehr & den Sachverhalt genau umgekehrt.
Nun hat man aber viele Sachen, die man auch recht toll findet, die einem am Herzen liegen – aber man lebt ja trotzdem nicht 'für sie'. Also braucht man etwas, dass in einem auch dauerhaft so viel Serotonin und wie man Glücksgefühle noch so nennt, auslösen, dass sie alle Contra's damit abdecken/überdecken können. (kann man mir folgen?)
Ich denke ja eigentlich, dass es diese 'ultimative Leidenschaft' für jedem Menschen gibt; ganz individuell. Das Problem: Woher weiß man welche der Milliarden Tätigkeiten, die man theoretisch ausüben könnte, ist es denn nun? Vielleicht bin ich ja noch ein größerer Tauch-Freak als Pferde-Freak und weiss das nur nich, weil ichs nie ausprobiert hab?
Im Gegensatz dazu steht natürlich wieder die Kindheit und die Aktivität in dieser: Meine Mutter hat mich schon früh in einen Schwimmkurs gesteckt und so habe ich das Schwimmen eben von klein auf drin gehabt und deshalb machts mir wahrscheinlich heute noch so viel Spaß – weil es so vertraut ist, weil es für mich ein Stück kindliche-Normalität bedeutet.
Tja – da ist man eben wieder bis zu einem gewissen Grad von jemand anderen abhängig, nämlich dem/denen, der einen geprägt hat.
Und trotzdem ist das natürlich keine Entschuldigung später selber verkorkst zu sein, klar. Es ist immer nur ein wenig schwerer oder leichter, je nach dem wie die Startbedingungen nunmal waren. (Wobei es zählt, was man daraus macht, nicht als was man angefangen hat).
Solche Momente kenne ich gut. Erst heute morgen wieder:ich möchte dann eigentlich nicht sterben sondern mich in luft auflösen. nicht mehr existieren bzw niemals existiert haben. ich fühle mich dann wie eine riesige last für die welt. und vor allem für mich selbst.
ja, dann ist mir so ziemlich alles egal, also nichts berührt mich dann mehr so sehr dass es wirklich durch mich durchdringt und mich so weit erfüllt dass ich weitermachen möchte. aber da der primäre drang nicht der ist, zu sterben, sondern eben hauptsächlich die unerträglichkeit und teilweise das nicht existieren wollen (also dass da niemand ist, der das mitbekommt, dass man nicht mehr da ist, sich sorgt, traurig ist usw) tue ich mir auch ncihts an.
Ich fahre mit meinem Freund mit dem Fahrrad nach Hause. Erst fangen wir an uns ein wenig zu kabbeln, daraus wird eine völlig nichtige Zankerei, die einfach so aus der Situation heraus entsteht und niemand weiß, wie's eigentlich angefangen hat – aber mir steigt das schon wieder so zu Kopf, dass es Klack macht und ich ungebremst über die nächste Straße drüber rase, ohne nach links oder rechts zu schauen, weil „es ja eh alles scheiß egal ist und das Leben zum Kotzen und wenn jetzt ein Auto kommt, selber schuld, soll mir grade recht sein“.
Eine Minute später frage ich mich, ob ich denn einen an der Waffel habe, mein Leben wegen so einem Quatsch aufs Spiel zu setzen. Was wäre, wenn ich stattdessen nun querschnittsgelähmt im Krankenhaus liegen würde, wegen so einem Quark...
Aber was macht man nur dagegen? Gerade mit dem Fahrrad im Straßenverkehr werde ich aus Wut ständig leichtsinnig. Da reicht ein blöder Gedankensprung und ich werde im wahrsten Sinne des Wortes DUMM – und hinterher bin ich sauer auf mich und traurig, weil ich im Nachhinein eine riesige Angst kriege meine Zeit, die mir noch bleibt mit meinem Liebsten so zu verlieren. Das will ich nicht, auf keinen Fall, eigentlich ist nämlich wiederrum das meine allergrößte Angst auf Erden – ihn zu verlieren und mein Leben nicht mehr mit ihm teilen zu können.
Jaa... mein Pferdehof.... was aber eben in die Kategorie „ völlig verrückten traum“ fällt. Ich habe nach meiner auslaugenden Suche nach einer Ausbildung, die mir Spaß machen könnte, endlich eingesehen, dass mir das alles irgendwie nicht liegt. Ich bin ein selbstständiger Mensch... zu selbstständig vielleicht. Gleicberechtigung finde ich etwas gutes und damit kann ich auch gut leben – aber in einer Hierarchie gehe ich gnadenlos unter, weil ich mit dauerhaftem Protest beschäftigt bin.hast du denn so etwas? eine innige, immer existente leidenschaft oder einen völlig verrückten traum der das alles durchsteht? wovon nährst du den während den durststrecken des lebens?
Es geht mir einfach dermaßen gegen den Strich etwas zu tun, das nicht meiner Überzeugung entspricht. Und bin an dem Punkt angekommen, an dem ich das nichtmal mehr kann.
Sinnleere ist mein psychischer Tod. Deshalb war ich das typische Beispiel von „eigentlich sehr guter Schüler, aber kein Bock“. Also abgestempelt als 'faul'.
Stattdessen habe ich nach 11 Jahren einfach endlich aufgehört lauter Aufgaben zu erfüllen, die nicht nur entgegen meiner Überzeugung sind, sondern in meinem Sinne auch noch völlig unproduktiv. Und das ist noch schlimmer: Ich WILL produktiv sein, ich muss in irgendeiner Form mir sicher sein, dass ich FÜR MICH SELBST produktiv bin.
Nicht falsch verstehen, ich bin im dem Sinne auch nicht der Workaholic vom Dienst, denn alles was mir Freude bereitet, ist für mich produktiv.
Zum Beispiel meinem Freund seinen Kaffee machen. Oder selber ein tolles Buch lesen. Oder eben jeden Morgen meinen persönlichen Pferdestall ausmisten und den Kontrast von den Wünschen der Kinder mit den Wünschen der Pferde (also den tierschonenden Umgang und vor allem: Das gesunde, pferdeschonende Reiten) zu vereinen und aufeinander abzustimmen.
Schreiben finde ich auch sehr produktiv. Ich habe sehr lange gebloggt und habe Theaterstücke und Geschichten geschrieben.
(Mein ultimativer LebensPlan lautet übrigens: Schreibe endlich dein Buch über deine Bulimie fertig, verkauf es gut, mach ne Millionen und kauf dir den Hof, dann haste ausgesorgt. Achjaaa, nicht lachen – ich brauche diesen Traum in meinem Kopf einfach, wenn ich vor dem 'verschließe' (habe ich auch schon ernsthaft versucht), dann bin ich so hoffnungslos, haltlos, dass ich in mein Grab der Depression verschlungen werde --- wie auch immer, ich brauche diesen Traum um irgendwie einigermaen lebensfähig zu sein).
Naja – wenn man sich das letztlich wieder zusammensammelt, kommt man hin, wo ich vor zwei Seiten schon mal war: Für jeden Menschen ist etwas anderes wichtig, so erhält auch jeder seinen ganz eigenen „Plan vom Glück“, von Produktivität und den Gründen zu leben.
Hihi, an dem Punkt bin ich auch endlich angelangt. Bei mir war es zwar nie, dass ich immer aktiv „rauszögern“ wollte – sondern nur dauerhaft in Frage gestellt habe, ob ich es denn WIRKLICH MUSS. Führt auch dazu, dass man's einfach sein lässt und praktisch abwartet, ob man von dieser Arbeitsverweigerung nun stirbt oder ob man nochmal heil davonkommt. Dass mir dieses „abwarten“ nicht am A'rsch vorbei ging, sondern eine SelbstDiskussion nach der anderen ausgelöst hat und im endeffekt noch anstrengender war, als die Sache zu erledigen – sei mal so dahin gestellt.in meinem noch immer fortlaufenden gesundungsprozess hat sich das mittlerweile fast komplett umgekehrt...ich weiß, dass bestimmte dinge einfach so sind, ich sie nicht ändern kann, dinge erledigt werden müssen und ich sie nicht einfach wegkotzen kann, sondern , wenn ich das tue, alles nur noch schlimmer wird wenn ich bestimmte fristen versäume.
ich mache jetzt unangenehme dinge oder sachen, die schnell erledigt werden sollen fast immer sofort, also wann ich halt als nächstes dazukomme, weil ich weiß ich kann sie nicht abschütteln. sie müssen erledigt werden oder werden eben zum problem. drum bin ich sehr motiviert es so bald wie möglich zu erledigen, damit ich mich damit nicht mehr beschäftigen muss und mich mir persönlich wichtigeren und angenehmeren dingen widmen kann.
Mittlerweile mache ich vieles auch 'so schnell wie möglich' und zögere im Schnitt nur noch bei nem Drittel aller 'Unanehmlichkeiten'.
Ui, ich liebe Pferde auch sooooooo sehr...ich habe meine halbe kindheit und viele sommerferien-wochen am reithof verbracht. und ja, ich kann dir das nur bestätigen, das ist echt anstrengend, auch körperlich, und dort gibt es sowieso immer was zu tun.



Ich habe das große Glück immer irgendwie dabei geblieben zu sein, auch wenn das ein oder andere Jahr Pause dazwischen war.
Allerdings war ich glücklichwerweise nie im „Dressur-Zicken-Stall“, sondern bin eher auf der Basis „Pferde machen Arbeit, Arbeit und nichts als Arbeit – aber sie geben einem mit einem Blick alles wieder zurück“ aufgewachsen.
hmm... wahrscheinlich hast du Recht. Es macht nur sehr traurig. Früher war ich ein regelrechtes 'aufstehmännchen', da war Aufgeben/Aufhören niemals auch nur ein Gedanke, das war in meinem Kopf nie präsent. Und jetzt ist es immer das Erste was ich denke – soll ich's nich doch lieber lassen und sterben gehen?ja. aber rational gesehen ist das auch gut nachvollziehbar. wenn immer mehr kaputt geht und man immer wieder gegen die wand läuft oder es probiert und es trotzdem schief geht verliert man früher oder später zunehmend die hoffnung. und wenn man dann immer weniger hat, an dem man sihc hochziehen kann schwindet nun mal auch die motivation etwas zu machen und man fühlt sich logischerweise auch immer hoffnungsloser.
natürlich rechtfertigt das keinesfalls ein aufgeben. nichts rechtfertigt meiner meinung nach ein aufgeben, außer etwas ist wirklich so hoffnungslos und nach abwägen die investition nicht mehr wert.
Das ist so erbärmlich.
Ich denke, das Wort chronisch ist hier das Schlüsselwort: das ist doch im Prinzip schon eine Art Gewohnheit, eine so festgesetzte Gewohnheit, dass man fast Sucht dazu sagen könnte. Etwas, dass man in sein automatisches-Handeln mit hinein genommen hat.also chronisches reinsteigern sozusagen, und weil es schon so lange über so fest angelernt und erprobt ist es deshalb mittlerweile so schwer ist gegenzusteuern und einzugreifen.
Die Frage ist nämlich: Wann entscheide ich mich noch aktiv dafür und wann mach ich es einfach? Das ist wie meinetwegen Zigaretten holen: Zuerst entscheidet sich man dazu, sie holen zu gehen; anschließend entscheidet man sich dazu auch wirklich loszulaufen, die Treppe runter zu gehen, diesen oder jenen Weg zum Automaten zu nehmen, Geld reinzuwerfen, diesen oder jenen Knopf zu drücken.
Eigentlich wird nun aber nur die allererste entscheidung – Zigaretten, ja oder nein? - bewusst entschieden, alles andere läuft beinahe automatisch ohne neuerliches großes Nachdenken ab, weil es Routine ist.
Wenn man nun auf Situationen immer gleich reagiert, dann ist diese Entscheidung (die man gar nicht mehr als solche empfindet) doch schon soweit in einem drin, dass man innerhalb von Sekunden im Kopf längst entschieden hat, bevor man drüber nachdenken könnte – oder nicht?
Wow, das ist eine Unterscheidung über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Denn ja, wie bei so vielen impliziert Disziplin irgendwie das, was du beschreibst. Und Disziplinlosigkeit ist glaube ich für einen ESler somit die größte Beleidigung und die größte Angst.das ist auch ein punkt: ich verwechselte immer durchhaltevermögen mit "disziplin" - disziplin war meiner meinung nach immer extremste asketische einschränkung, selbstgeißelung und sich selbst total verausgaben, bis ans absolute limit. selbstzerstörung eben, ohne einen funken selbstliebe. aber da geht eben irgendwann die motivation flöten. denn für wen tut man das ganze denn? denn sich selbst liebt man ja nicht. und wenn da kein anderer mehr ist oder man kein vertrauen mehr in andere hat, dann kommt die leere udn die sinnlosigkeit.
deshalb habe ich auch immer wieder vor dem gesundwerden resigniert. wozu? für wen denn? ich leide zwar und es geht mir absolut besch*, alles wird nur noch schlimmer durch die ES, aber ich mag mich eh nicht, also warum nach verbesserung streben? ich habe ja sowieso keinen sinn im leben und werde nie einen haben und mich sowieso nie mögen, deshalb macht es eh keinen sinn. so habe ich lange - zumindest unterbewusst - gedacht und habe immer wieder nach kürzerster zeit aufgegeben und bin zurück in die krankheit gerutscht.
Danke für diesen Gedankenansatz !!

Es ist beinahe lustig, wenn ich mir überlege, dass ich mir wirklich jedes, jeeeeedes einzelne Mal gedacht gedacht habe: „Das war jetzt das letzte Mal!!!!!!“genau! immer diese überreaktionen. aber man kann in dem moment nicht anders irgendwie. man denkt sich: ok, jetzt noch ein allerletztes mal, so viel geht und alles was ich möchte, danach nie wieder!!
War es nie! Erst als ich aufgehört habe, das zu denken, kam das letzte Mal dann doch – allerdings eben nie so, dass ich davor oder danach gedacht habe: So, das war es also... das berühmte letzte Mal...

Ein Tier macht sich darüber keine Gedanken, warum es nun lebt ode rob es das verdient hat. Ein Tier lebt eigentlich so, wie ein guter Mensch es sollte und wie du es schon sagtest: Nach besten Wissen und Gewissen. - Das sich bei einem Tier wohl einzig 'aus dem Instinkt' und der 'Lebenserfahrung' heraus entwickelt. Und dieser grundlegende Instinkt kann ja wohl nicht so falsch sein, wenn man bedenkt, dass die Tierwelt der Erde genau 0,0% Schaden zugefügt haben. Stattdesen sorgen sie sogar selbst für eine Balance, für Gleichgewicht der Erde.und schlussendlich immer noch die frage aufkommt: warum bin ich hier? irgend einen sinn, zweck, grund oder sonstiges muss es doch haben? also denke ich mir, wenn ich schon mal hier bin, egal wie es dazu gekommen ist, irgendwie wird es sich shon rechtfertigen lassen, und darum versuche ich einfach, das beste daraus zu machen udn der welt und vor allem irgendwann mir selbst ein kleines stückchen zurückzugeben. dann hat es sich doch allemal ausgezahlt. auch wenn ich dabei sauerstoff veratmet, wasser und nahrung verstoffwechselt habe, ressourcen benutzt habe.
cih glaube, das lässt sich durchaus vertreten. und zumindest kann man doch versuchen, nach eigenem gutdünken, nach bestem wissen und gewissen zu leben.
Menschen leben nach dem 'gesunden Menschenverstand', an den ich längst nicht mehr glaube. Auch ich bin ein Denker, der gerne groß rumphilosophiert und ich mache gerne jegliche Art von Listen – und doch bin ich zu gleichem Maße der Bauch-Mensch. Und der hat meistens recht!!
Das, was wir heute Bauchgefühl nennen, ist doch gerade dieser abgestumpfte Instinkt und es ist ein Wunder, was die Natur fabriziert hat und immer noch fabriziert und wenn ich jemandem vertraue, dann ihr. Und je mehr man 'nach dem Bauch lebt', desto einfacher fällt das auch wieder.
Damit möchte ich die Art von „Verstand“, wie der Mensch seine Freiheit nennt, sich über seine Triebe hinweg zu setzen, nicht verteufeln. Denn an und für sich, finde ich sie gut. Das Problem ist nur, dass der Mensch etwas Gutes SEIN KÖNNTE, aber es nunmal nicht ist und seinen Verstand mnachmal komplett falsch nutzt und summa summarum genau das Gegenteil von dem erreicht hat, was er hätte erreichen sollen: Das Gleichgewicht der Natur nicht zu stören und sich an seiner Freiheit erfreuen!
Mir gefällt der Ansatz aus den Kindergeschichten der Indianer, die im Einklang mit der Natur zu leben versuchen. Das ist für mich so ein wenig das Idealbild der Menschen. Sich darum zu bemühen zu verstehen und gleichzeitig, aber nicht Ausnutzen wollen und die Ressourcen ausschöpfen, sondern die Balance zu halten.
Dankeaire hat geschrieben: habe ich schon mal erwähnt, dass ich Deine Beiträge sehr mag?



Ich freue mich auch schon auf die "ausführlichere Antwort". Wie ausführlich muss die erst werden?
lg
aire

Oh Mann... sechs Seiten und dabei fehlt mir in der Antwort noch dein neuer Beitrag Corda – keine Sorge der kommt auch noch. Ich hatte nur angst, dich zusätzlich mit dem noch zu überfordern/langweilen – weil mir dazu schon wieder sooo viel einfällt

Liebe Grüße an euch beide

Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#10Ui, was hab ich denn da in deiner Signatur entdeckt:
Aire, hast du ein Pferd ?
*aufgeregtrumhüpf*
Aire, hast du ein Pferd ?
*aufgeregtrumhüpf*
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#11Genau, WÄRE - das denke ich mir auch immer dann, und dann wünsche ich mir meistens, dass ich mein Leben jemandem geben könnte, der damit etwas (in meinen Augen) sinnvolleres damit machen würde und dankbarer wäre...Ja – es gibt immer etwas, dass es definitiv WERT wäre, zu leben.
In diesen Momenten spüre ich nur dann so gut wie gar nichts mehr von diesen Dingen, die mir wichtig sind und die ich als wertvoll genug erachten würde, um weiterzumachen...
eigentlich wäre der grund, warum man weitermacht in dem Moment auch egal, hauptsache man hat etwas, an das man gerade glaubt.
Ich habe auch solch schöne Momente in meiner Erinnerung, aber in diesen dunklen Augenblicken sind sie so fern und so surreal und der Leidensdruck ist einfach so groß, dass ich nur weg möchte.
- Ja, mit dem lohnen triffst du es ziemlich gut - würde es sich für mich dann lohnen, dafür weiterzumachen!?
In diesen Momenten wäre es mir auch recht, wegen einem Auto wieder Hoffnung zu schöpfen, auch wenn ich mich ca genau so viel für Autos zu interessieren scheine wie du, hauptsache irgendwas an das man sich klammern oder woran man sich hochziehen kann...
Ja, ich kann dir gut folgen und kann dir nur sagen ich seh das genau so bzw fühle es auch so - man lebt trotzdem nicht für bestimmte Dinge oder Personen. Man kann im Endeffekt auf Dauer nur für sich leben.
hört sich so an wie bei mir und meinem FreundErst fangen wir an uns ein wenig zu kabbeln, daraus wird eine völlig nichtige Zankerei, die einfach so aus der Situation heraus entsteht und niemand weiß, wie's eigentlich angefangen hat

Ganz nach dem Motto wie verschwendet man am besten seine gemeinsame Zeit?
Bzw seine eigene Zeit noch dazu, weil ich dann oft nach den Diskussionen so fertig, niedergeschlagen oder deprimiert bin, dass ich auch gar nicht mehr die Kraft habe etwas produktives zu tun oder etwas für mich zu machen.
kann ich 1 zu 1 so unterschreiben...geht mir genauso...Eine Minute später frage ich mich, ob ich denn einen an der Waffel habe, mein Leben wegen so einem Quatsch aufs Spiel zu setzen. Was wäre, wenn ich stattdessen nun querschnittsgelähmt im Krankenhaus liegen würde, wegen so einem Quark...

jup, gleiches Spiel bei mirAlso abgestempelt als 'faul'.

darunter könnte ich auch meine Unterschrift setzenUnd das ist noch schlimmer: Ich WILL produktiv sein, ich muss in irgendeiner Form mir sicher sein, dass ich FÜR MICH SELBST produktiv bin.
Nicht falsch verstehen, ich bin im dem Sinne auch nicht der Workaholic vom Dienst, denn alles was mir Freude bereitet, ist für mich produktiv.
Ui, deine Theaterstücke und Geschichten würd ich gern mal lesen ^^
hm, naja, im Prinzip finde ich das gar nicht so unrealistisch - also ich meine, vom rationalen Standpunkt wären doch alle, die aus dem Nichts den großen Druchbruch geschafft haben oder die aus einer kleinen Idee einen wahnsinns-Boom gemacht haben, gar nicht möglich gewesen.(Mein ultimativer LebensPlan lautet übrigens: Schreibe endlich dein Buch über deine Bulimie fertig, verkauf es gut, mach ne Millionen und kauf dir den Hof, dann haste ausgesorgt. Achjaaa, nicht lachen – ich brauche diesen Traum in meinem Kopf einfach, wenn ich vor dem 'verschließe' (habe ich auch schon ernsthaft versucht), dann bin ich so hoffnungslos, haltlos, dass ich in mein Grab der Depression verschlungen werde --- wie auch immer, ich brauche diesen Traum um irgendwie einigermaen lebensfähig zu sein).
Und davon gibt es mittlerweile genug. Es muss nur irgendwie die richtige Zeit und der richtige Ort sein, dann glaube ich, ist so gut wie alles möglich.
ja, ich gott sei dank zu einem großen Teil auch!!Allerdings war ich glücklichwerweise nie im „Dressur-Zicken-Stall“, sondern bin eher auf der Basis „Pferde machen Arbeit, Arbeit und nichts als Arbeit – aber sie geben einem mit einem Blick alles wieder zurück“ aufgewachsen.
Ich liebe Tiere, und Pferde so besonders

da kann ich auch nur zustimmen...allerdings ist früher bei mir schon Ewigkeiten her...hmm... wahrscheinlich hast du Recht. Es macht nur sehr traurig. Früher war ich ein regelrechtes 'aufstehmännchen', da war Aufgeben/Aufhören niemals auch nur ein Gedanke, das war in meinem Kopf nie präsent. Und jetzt ist es immer das Erste was ich denke – soll ich's nich doch lieber lassen und sterben gehen?
Das ist so erbärmlich.
Die Bulimie hat mir irgendwie fast die letzte Hoffnung und Kräfte geraubt und mich komplett verweichlicht. Als Kind war ich nämlich sehr fröhlich und lebenslustig und hatte ganz schönes Selbstvertrauen.
Mittlerweile bin ich ein schüchternes, zurückgezogenes Häufchen Elend.
Hm, ich glaube da gibt es keinen genauen Zeitpunkt, den man festmachen kann, sondern läuft ziemlich unterbewusst, unauffällig und fließend ab.Wann entscheide ich mich noch aktiv dafür und wann mach ich es einfach?
Ja, es gibt da schon ziemlich automatisierte Prozesse, die im Gehirn dann praktisch "einfach so" ablaufen...eben antrainiert und eingefleischt...wie ein fertiges Programm, das man nur noch abzurufen braucht.
Ja, genau...das hat mich auch so lange so sehr an der B belastet...vor allem weil ich davor MS war - totaler Kontrollverlust und dieses Gefühl der Disziplinlosigkeit.
Ich habe auch meist gedacht, das ist jetzt das wirklich letzte Mal - einmal noch alles rein - aber genau das hat mich dann immer noch mehr zurückgeworfen, weil FA/k bei mir nur noch mehr FA/k und vor allem die Sucht, Gier und den Heißhunger weckt und ich dann erst recht wieder total abrutsche...
Ja, so denke ich auch…Ein Tier macht sich darüber keine Gedanken, warum es nun lebt ode rob es das verdient hat. Ein Tier lebt eigentlich so, wie ein guter Mensch es sollte und wie du es schon sagtest: Nach besten Wissen und Gewissen.
Darauf bin ich auch schon irgendwie gekommen…und ich muss sagen, dadurch, dass mein Freund von seinen charakterlichen Eigenschaften so sehr das ist, was man mit Weiblichkeit verbindet (Intuition, Gefühle, Bauchgefühl, Herz) und ich so sehr männlich geprägt bin (sehr denkend, rational, logisch) habe ich schon viel von ihm lernen können.und doch bin ich zu gleichem Maße der Bauch-Mensch. Und der hat meistens recht!!
Wir ergänzen uns was das betrifft ziemlich gut und ich denke wir können beide einiges voneinander lernen. Er neigt etwas zu extrem dazu, nur nach seiner Intuition zu gehen und ich neige zu sehr dazu, meine Gefühle zu unterdrücken und wegzuhören und mit dem Verstand alles zu zerpflücken. Wieder mal ist hier der goldene Mittelweg (zumindest für mich) der richtige. Ich merke, dass ich sehr leicht aus der Balance gerate und zu Extremen neige und deshalb schon allein innere Harmonie und ein Ausgleich wichtig ist.
Auch weil ich schnell gelangweilt und frustriert bin, wenn es zu einseitig wird und ich viel Abwechslung brauche, was Input und Tätigkeiten angeht.
Ja, da stimme ich dir auch wieder mal komplett zu. Und der Mensch beschränkt nicht nur sich selbst in seiner Freiheit sondern auch alle anderen, nicht nur seine Artgenossen sondern auch die Tiere und die Natur (was ja nicht wirklich geht bzw. die Natur schlägt irgendwann zurück). Aber man merkt schon, dass es auch teilweise schon ein Umdenken gibt, meist eben auch aus der Angst des Menschen heraus, irgendwann nicht mehr auf der Erde leben zu können, weil es keine Ressourcen mehr gibt, weil die Spezies Mensch alles ausgebeutet, verbraucht, zerstört und vergiftet hat.dass der Mensch etwas Gutes SEIN KÖNNTE, aber es nunmal nicht ist und seinen Verstand mnachmal komplett falsch nutzt und summa summarum genau das Gegenteil von dem erreicht hat, was er hätte erreichen sollen: Das Gleichgewicht der Natur nicht zu stören und sich an seiner Freiheit erfreuen!
Hui, na wenn du dazu kommst, freu ich mich sehr wenn du mir auf meinen letzten Beitrag auch noch antwortest ^^
Nicht nur aire, sondern ich mag deine Beiträge übrigens auch sehr gerne und genieße es, mich mit dir auszutauschen
Alles Liebe und noch einen schönen Start in die Woche wünsch ich euch beiden!!!
Lg Corda
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#12Huhu...
Heut ist wieder einer der Tage, an denen ich zwischen den Extremen wechsel.
Einseits voller Dankbarkeit meinen Liebsten zu haben, gepaart mit der gleichermaßen starken, übermächtigen Angst ihn zu verlieren – andererseits damit beschäftigt jede Sekunde zu verfluchen, griesgrämig zu sein, jeden anzuzicken, rum zu nölen und nur am Meckern, mit der währenden Einstellung, dass letztlich doch alles komplett bescheuert und sinnlos ist und ich nichts mehr will, als nicht existent zu sein.
Ich muss zugeben, ziemlich ziemlich ZIEMLICH an meinen Freund gebunden zu sein – nicht materiell, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, nicht weil mir etwas zum körperlichen Überleben fehlen würde ohne ihn:
Es ist 'nur' die Liebe an sich, die mich mit Übermächtigkeit an ihn festbindet.
Da er studiert und ich ein Jahr pausiert habe und wir uns gerade vor dieser Phase kennen gelernt haben, stimmt es tatsächlich, wenn ich sage „Wir hängen 24 Stunden aufeinander rum“.
Wir machen ALLES zusammen, jede Notwendigkeit erledigen wir zusammen, alle übrige Zeit machen wir entweder etwas miteinander oder nebeneinander.
Lokal getrennt befinden wir uns im Schnitt mittlerweile um die 5 Stunden in der Woche, würd ich schätzen. Und das macht mir schon extrem zu schaffen, muss ich zugeben;
fehlt er zwei Stunden, beginne ich zappelig zu werden, esse esse esse esse oder lenke mich krankhaft ab – an Produktivität ist in keinem Sinne auch nur zu denken. Es ist, als würde ein Teil fehlen, ich bin unvollständig und gehälftet.
Dass wir das letzte Mal nicht die Nacht miteinander verbracht haben und fest aneinander gepresst eingeschlafen sind, war vor ungefähr nem Jahr. Und schon da konnte ich ohne ihn kaum mehr schlafen, habe die Nacht jedes mal halbwegs durchgemacht.
Das nur, um klarzustellen, wie fest die Bindung ist. Allein das körperliche Beeinandersein. Man gewöhnt sich schnell daran und wir gehen uns auch nicht gegenseitig auf den Geist, sodass man je sagen würde „ich brauch jetzt mal'n Abstand, ich komm morgen wieder vorbei.“. Zwanzig Minuten joggen reichen da, dann hab ich schon wieder viel zu viel abstand für meinen Geschmack.
Klar, Gezicke gibt’s auch mal, aber eigentlich eher, weil man 'ausversehen' seinen Frust wegen etwas aussenstehendes eben gerade an dem auslässt, der neben einem steht.
Ja, ich bin Extremist... in jeder Hinsicht. Er ist auch nicht nur in dem Sinne 'der Liebste', sondern auch mein bester (und einziger) Freund, im Sinne von Kumpel. Wie Geschwister, die eben noch die Sexualität miteinander teilen ^^
Jedenfalls ist die Angst zu verlieren deshalb noch immenser und unüberwindbarer, weil in meinem Kopf längst feststeht, dass ich ohne ihn nicht mehr leben will.
Ich hab auch nicht Angst, dass er mich verlässt und ich ihn aus diesem Grund verliere, gar nicht. Ich hab Angst, dass ihm etwas passiert. Mehr als irgendwas sonst. Dass ihm mein Bücherregal auf den Kopf fällt. (oder so...)
Ja, das hört sich bescheuert an, aber ich habe ständig solche Phantasien und Bilder in meinem Kopf von ihm – tot. Beerdigung und Einsamkeit.
Das macht mich echt fertig.
Es ist, als wäre er die Verbildlichung meines Lebens und dadurch kann ich plötzlich die Zerbrechlichkeit des Lebens erst wirklich nachvollziehen, als hielte ich sie in den Händen. Und mir wird erschreckend heftig bewusst, was ihn und damit mein Leben so -zack- einfach zerstören kann.
Vielleicht habe ich ja auch genau deshalb oft diese Anflüge von Gefühllosigkeit, also Wärmelosigkeit, also Anflüge von innerer Kälte und Lebensverneinung; weil ich mit diesen Massen von Liebe und damit einhergehenden Verlustängsten nicht klarkomme.
Die Verbundenheit mit ihm ist im wörtlichen Sinne einfach über-wältigend für mich, son eng so innig, so schön, dass ich es nicht aushalte. Dass ich Angst habe darüber nachzudenken, weil mir so wieder bewusst wird, was ich zu verlieren habe.
Vielleicht ist alle depressive Müdigkeit, die sich in meiner zeitweiligen, mürrischen, aggressiven, niedergeschlagenen (und was es alles noch für negative Adjektive gibt) Art ausdrückt – vielleicht ist es einfach nur meine Angst vor dem Das-Jetzt-leben.
Weil Das-Jetzt viel zu viel für mich zum Verkraften ist. Ich MUSS in gewisser Weise manche Schöhnheit, die ich sehe irgendwie ablehnen/missachten/ignorieren, weil ich es gar nicht ertragen könnte – so alles auf einmal.
Ooohoohohhh, das erinnert mich an Terry Pratchett (den mein Liebster so gerne liest und fleißig zitiert). Eine Hexe aus einem seiner Bücher sagte irgendetwas in der Art von:
Wenn die Menschen die Wunder der Natur tatsächlich so wahrnehmen würden, wie sie wirklich sind, so würden sie vor Staunen mit offenen Augen stehen bleiben und ersticken.
Jaaa, genau das versuche ich gerade zu beschreiben, schade, dass mir das erst jetzt wieder eingefallen ist... : )
Meine Aufnahmefähigkeit ist in dem Sinne gehemmt. Oder andersrum: Zu ungehemmt, zu aufnahmebereit. Ich nehme vieles wahr, versuche es dann aber bewusst wieder wegzuschieben und es nicht an mich ranzulassen – was mir nicht gut gelingt. Es ist einfach schei'ße, wenn man mitten auf dem Gehweg stehen bleibt und anfängt zu flennen, weil der schwarze Vogel dort am Rand sitzt und einen mit großen Augen anstarrt und dabei so wunderschön aussieht, so... so richtig, so natürlich, so lebendig – wie ein Wunder eben.
Ich bin ziemlich äähh liebesfähig oder wie sagt man? Leidenschaftlich – wenn ich mich einer Sache denn annehme. Der Rest wird nur leidlich nebenher erledigt und das Leben wird ganz nach folgendem Motto ausgerichtet;
Willst du einst an nichts mehr haften, lebe deine Leidenschaften!
Es fällt mir schwer mich mit ganzem Herzen FÜR'S Leben zu entscheiden. In meinem Blog hatte ich mal während der extremsten Zeit der Bulimie geschrieben, dass ich keine Lust mehr habe mir mit der Bulimie meine positiven/negativen Gefühle selbst zu verschaffen – sondern, dass ich leben möchte, das Leben annehmen möchte und nicht mehr nur zwischen den Türen zu stehen, einerseits 'krank' zu sein, und somit aktiv 'am Sterben' und andererseits aber doch immer wieder Hoffnungsschöpfend und noch mit diesem Funken Lebenswillen.
Und jetzt (nach 1,5 Jahren kotzfrei) merke ich, dass ich gar nicht Lebensbejahend bin, wie ich dachte, weil ich's geschafft hab mit der Selbstzerstörung aufzuhören. Eher bin ich nur ständig drauf und dran meine Sucht (also meine Verdrängungsvariante) auszutauschen, nach einer neuen Möglichkeit zu entfliehen oder (und hier kommt der entscheidende Teil) eben nur: mich selbst zu schützen?
Damit ich eben nicht vor Staunen mit offenen Augen ersticke?
Denn es braucht nunmal einen gewissen Egoimus, um nicht zugrunde zu gehen. Eine gewisse Teilnahmslosigkeit könnte man fast sagen. Denn wenn ich jedes Leid auf dieser Welt nicht nur in meinem Kopf, sondern auch mein Herz lasse, dann dauert es nicht lange, bis ich tot umfalle.
Ich frage mich: Haben alle Menschen ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich über zehn (überflüssige) Weihnachtsgeschenke total freuen, weil sie wissen, das andere Leute ganz andere Probleme haben?
Sterben alle Leute beinahe vor Scham, wenn sie draussen einen freien Vogel sehen und wissen, dass sie selbst einen daheim im Käfig halten? (nich, dass ich einen hätte)
Ist anderen Leuten auch zum Heulen zumute, wenn sie ein Zoo betreten, weil sie sich überlegen, wie wohl der Alltag dieser Tiere dort aussieht?
Was passiert mit einem Menschen, der sich bei jedem Bissen ins Brot denkt, dass es jemand anderes viel nötiger hätte?
Kann ein Mensch wirklich die absolute Erfüllung darin finden ausschließlich anderen zu helfen und dabei nie auf sich selbst Rücksicht zu nehmen?
In wie weit muss man sich abgrenzen, wo ist die Grenze zum Ungesunden – wie viel darf man in sich hinein lassen?
...In dem Sinne:
Ich weiß, dass ich mich 'darauf versteife' mit meinem Liebsten zusammen zu sein und, dass das 'nicht gut ist'.
Aber was ist schon gut? Soll ich nicht einfach leben, meine Ängste einzeln die Stufen runterschubsen und mich davon befreien – oder wieder voll verkopft über 'mentale Gesundheit' nachzudenken und mir erlauben und verbieten und versuchen zu planen, was nicht planbar ist: Leben.
Ich schwanke zwischen den Extremen und weiss nichts dagegen zu tun, weil mir das eine zu riskant erscheint, das andere wieder typisch heutige Gesellschaftskonform.
Sage ich zu viel nein zum Leben? Zu viel ja?
Lass ich mich etwa 'gehen', zu sehr treiben von meiner Liebe zum Liebsten, von meinen Träumen und Impulsivität?
Warum kommt immer und immer wieder die Zweifelhaftigkeit zurück, der Hang zum zu kritischen Nachdenken, dem Nachdenken über die Lohnenswertigkeit des Lebens und damit auch die Neigung zur Todessehnsucht?
Heut ist wieder einer der Tage, an denen ich zwischen den Extremen wechsel.
Einseits voller Dankbarkeit meinen Liebsten zu haben, gepaart mit der gleichermaßen starken, übermächtigen Angst ihn zu verlieren – andererseits damit beschäftigt jede Sekunde zu verfluchen, griesgrämig zu sein, jeden anzuzicken, rum zu nölen und nur am Meckern, mit der währenden Einstellung, dass letztlich doch alles komplett bescheuert und sinnlos ist und ich nichts mehr will, als nicht existent zu sein.
Ich muss zugeben, ziemlich ziemlich ZIEMLICH an meinen Freund gebunden zu sein – nicht materiell, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, nicht weil mir etwas zum körperlichen Überleben fehlen würde ohne ihn:
Es ist 'nur' die Liebe an sich, die mich mit Übermächtigkeit an ihn festbindet.
Da er studiert und ich ein Jahr pausiert habe und wir uns gerade vor dieser Phase kennen gelernt haben, stimmt es tatsächlich, wenn ich sage „Wir hängen 24 Stunden aufeinander rum“.
Wir machen ALLES zusammen, jede Notwendigkeit erledigen wir zusammen, alle übrige Zeit machen wir entweder etwas miteinander oder nebeneinander.
Lokal getrennt befinden wir uns im Schnitt mittlerweile um die 5 Stunden in der Woche, würd ich schätzen. Und das macht mir schon extrem zu schaffen, muss ich zugeben;
fehlt er zwei Stunden, beginne ich zappelig zu werden, esse esse esse esse oder lenke mich krankhaft ab – an Produktivität ist in keinem Sinne auch nur zu denken. Es ist, als würde ein Teil fehlen, ich bin unvollständig und gehälftet.
Dass wir das letzte Mal nicht die Nacht miteinander verbracht haben und fest aneinander gepresst eingeschlafen sind, war vor ungefähr nem Jahr. Und schon da konnte ich ohne ihn kaum mehr schlafen, habe die Nacht jedes mal halbwegs durchgemacht.
Das nur, um klarzustellen, wie fest die Bindung ist. Allein das körperliche Beeinandersein. Man gewöhnt sich schnell daran und wir gehen uns auch nicht gegenseitig auf den Geist, sodass man je sagen würde „ich brauch jetzt mal'n Abstand, ich komm morgen wieder vorbei.“. Zwanzig Minuten joggen reichen da, dann hab ich schon wieder viel zu viel abstand für meinen Geschmack.
Klar, Gezicke gibt’s auch mal, aber eigentlich eher, weil man 'ausversehen' seinen Frust wegen etwas aussenstehendes eben gerade an dem auslässt, der neben einem steht.
Ja, ich bin Extremist... in jeder Hinsicht. Er ist auch nicht nur in dem Sinne 'der Liebste', sondern auch mein bester (und einziger) Freund, im Sinne von Kumpel. Wie Geschwister, die eben noch die Sexualität miteinander teilen ^^
Jedenfalls ist die Angst zu verlieren deshalb noch immenser und unüberwindbarer, weil in meinem Kopf längst feststeht, dass ich ohne ihn nicht mehr leben will.
Ich hab auch nicht Angst, dass er mich verlässt und ich ihn aus diesem Grund verliere, gar nicht. Ich hab Angst, dass ihm etwas passiert. Mehr als irgendwas sonst. Dass ihm mein Bücherregal auf den Kopf fällt. (oder so...)
Ja, das hört sich bescheuert an, aber ich habe ständig solche Phantasien und Bilder in meinem Kopf von ihm – tot. Beerdigung und Einsamkeit.
Das macht mich echt fertig.
Es ist, als wäre er die Verbildlichung meines Lebens und dadurch kann ich plötzlich die Zerbrechlichkeit des Lebens erst wirklich nachvollziehen, als hielte ich sie in den Händen. Und mir wird erschreckend heftig bewusst, was ihn und damit mein Leben so -zack- einfach zerstören kann.
Vielleicht habe ich ja auch genau deshalb oft diese Anflüge von Gefühllosigkeit, also Wärmelosigkeit, also Anflüge von innerer Kälte und Lebensverneinung; weil ich mit diesen Massen von Liebe und damit einhergehenden Verlustängsten nicht klarkomme.
Die Verbundenheit mit ihm ist im wörtlichen Sinne einfach über-wältigend für mich, son eng so innig, so schön, dass ich es nicht aushalte. Dass ich Angst habe darüber nachzudenken, weil mir so wieder bewusst wird, was ich zu verlieren habe.
Vielleicht ist alle depressive Müdigkeit, die sich in meiner zeitweiligen, mürrischen, aggressiven, niedergeschlagenen (und was es alles noch für negative Adjektive gibt) Art ausdrückt – vielleicht ist es einfach nur meine Angst vor dem Das-Jetzt-leben.
Weil Das-Jetzt viel zu viel für mich zum Verkraften ist. Ich MUSS in gewisser Weise manche Schöhnheit, die ich sehe irgendwie ablehnen/missachten/ignorieren, weil ich es gar nicht ertragen könnte – so alles auf einmal.
Ooohoohohhh, das erinnert mich an Terry Pratchett (den mein Liebster so gerne liest und fleißig zitiert). Eine Hexe aus einem seiner Bücher sagte irgendetwas in der Art von:
Wenn die Menschen die Wunder der Natur tatsächlich so wahrnehmen würden, wie sie wirklich sind, so würden sie vor Staunen mit offenen Augen stehen bleiben und ersticken.
Jaaa, genau das versuche ich gerade zu beschreiben, schade, dass mir das erst jetzt wieder eingefallen ist... : )
Meine Aufnahmefähigkeit ist in dem Sinne gehemmt. Oder andersrum: Zu ungehemmt, zu aufnahmebereit. Ich nehme vieles wahr, versuche es dann aber bewusst wieder wegzuschieben und es nicht an mich ranzulassen – was mir nicht gut gelingt. Es ist einfach schei'ße, wenn man mitten auf dem Gehweg stehen bleibt und anfängt zu flennen, weil der schwarze Vogel dort am Rand sitzt und einen mit großen Augen anstarrt und dabei so wunderschön aussieht, so... so richtig, so natürlich, so lebendig – wie ein Wunder eben.
Ich bin ziemlich äähh liebesfähig oder wie sagt man? Leidenschaftlich – wenn ich mich einer Sache denn annehme. Der Rest wird nur leidlich nebenher erledigt und das Leben wird ganz nach folgendem Motto ausgerichtet;
Willst du einst an nichts mehr haften, lebe deine Leidenschaften!
Es fällt mir schwer mich mit ganzem Herzen FÜR'S Leben zu entscheiden. In meinem Blog hatte ich mal während der extremsten Zeit der Bulimie geschrieben, dass ich keine Lust mehr habe mir mit der Bulimie meine positiven/negativen Gefühle selbst zu verschaffen – sondern, dass ich leben möchte, das Leben annehmen möchte und nicht mehr nur zwischen den Türen zu stehen, einerseits 'krank' zu sein, und somit aktiv 'am Sterben' und andererseits aber doch immer wieder Hoffnungsschöpfend und noch mit diesem Funken Lebenswillen.
Und jetzt (nach 1,5 Jahren kotzfrei) merke ich, dass ich gar nicht Lebensbejahend bin, wie ich dachte, weil ich's geschafft hab mit der Selbstzerstörung aufzuhören. Eher bin ich nur ständig drauf und dran meine Sucht (also meine Verdrängungsvariante) auszutauschen, nach einer neuen Möglichkeit zu entfliehen oder (und hier kommt der entscheidende Teil) eben nur: mich selbst zu schützen?
Damit ich eben nicht vor Staunen mit offenen Augen ersticke?
Denn es braucht nunmal einen gewissen Egoimus, um nicht zugrunde zu gehen. Eine gewisse Teilnahmslosigkeit könnte man fast sagen. Denn wenn ich jedes Leid auf dieser Welt nicht nur in meinem Kopf, sondern auch mein Herz lasse, dann dauert es nicht lange, bis ich tot umfalle.
Ich frage mich: Haben alle Menschen ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich über zehn (überflüssige) Weihnachtsgeschenke total freuen, weil sie wissen, das andere Leute ganz andere Probleme haben?
Sterben alle Leute beinahe vor Scham, wenn sie draussen einen freien Vogel sehen und wissen, dass sie selbst einen daheim im Käfig halten? (nich, dass ich einen hätte)
Ist anderen Leuten auch zum Heulen zumute, wenn sie ein Zoo betreten, weil sie sich überlegen, wie wohl der Alltag dieser Tiere dort aussieht?
Was passiert mit einem Menschen, der sich bei jedem Bissen ins Brot denkt, dass es jemand anderes viel nötiger hätte?
Kann ein Mensch wirklich die absolute Erfüllung darin finden ausschließlich anderen zu helfen und dabei nie auf sich selbst Rücksicht zu nehmen?
In wie weit muss man sich abgrenzen, wo ist die Grenze zum Ungesunden – wie viel darf man in sich hinein lassen?
...In dem Sinne:
Ich weiß, dass ich mich 'darauf versteife' mit meinem Liebsten zusammen zu sein und, dass das 'nicht gut ist'.
Aber was ist schon gut? Soll ich nicht einfach leben, meine Ängste einzeln die Stufen runterschubsen und mich davon befreien – oder wieder voll verkopft über 'mentale Gesundheit' nachzudenken und mir erlauben und verbieten und versuchen zu planen, was nicht planbar ist: Leben.
Ich schwanke zwischen den Extremen und weiss nichts dagegen zu tun, weil mir das eine zu riskant erscheint, das andere wieder typisch heutige Gesellschaftskonform.
Sage ich zu viel nein zum Leben? Zu viel ja?
Lass ich mich etwa 'gehen', zu sehr treiben von meiner Liebe zum Liebsten, von meinen Träumen und Impulsivität?
Warum kommt immer und immer wieder die Zweifelhaftigkeit zurück, der Hang zum zu kritischen Nachdenken, dem Nachdenken über die Lohnenswertigkeit des Lebens und damit auch die Neigung zur Todessehnsucht?
Zuletzt geändert von Wispy am Fr Okt 08, 2010 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#13mmhhhh.... ich denk gerade das ist heute ein weit verbreitetes Phänomen, auch wenn die tatsächliche Problematik einzelner 'Probleme' der Leute sich echt stark voneinander unterscheidet...CordaLexis hat geschrieben:
ich denk mir auch oft, vielleicht ist es gerade dieser überdruss, weil ich eigentlich alles habe was ich brauche, dass ich mir selbst probleme suche und mache, damit ich beschäftigt bin![]()

In der Schule hatte ich mehrere Jahre auch sowas wie eine beste Freundin, auch wenns für mich zugegebenermaßen eher so etwas wie ein Gesprächspartner während der ätzenden Schulzeit war, als eine richtig tiefe Freundschaft. Sie war so ein wenig diese Art Alltags-Lebedame, dessen kompletter Lebensinhalt selbiger war. Und ich kann eine dauerhafte Oberflächlichkeit & Lästerei auf den Tod nicht ausstehen. Wie kann man eine halbe Stunde lang darüber sinnieren, dass man sich ohne Ohrringe so nackt fühlt... wie kann man es tatsächlich als ein 'momentan echtes Problem' bezeichnen?
Ich denk bei jedem meiner 'Probleme', dass ich mich lieber darüber freuen sollte, mich nur mit so etwas herum schlagen zu müssen und nicht mit ernsthaften Problemen. Aber, wenn dann jemand kommt und meint, dass es voll schlimm ist, dass die Handtasche diesen blöden Kratzer bekommen hat, verdammt.... nein, damit kann ich nur schwerlich umgehen.
ich kann mich leider nicht erinnern, ob es zu anfang so war, aber vielleicht!? Auf alle fälle hat es sich so verselbstständigt, dass ich mir keine probleme mehr machen oder suchen muss sondern sie durch meine krankheit und abnormität von alleine kommen und entstehen. genau wie diese unendliche leere in mir die immer wieder stark durchbricht.
Verselbstständigt trifft es gut!
Ich denke, dass Essstörungen eine 'Modekrankheit' sind (ebenso wie Depressionen) hat schon seinen Grund. Man ist in der Pubertät, sucht nach Sinn und gleichzeitig, in der Angst vor eben dieser, sucht man sich völlig Absurde 'Beschäftigungen', wie Abnehmen. Was heutzutage eben nunmal recht naheliegend ist, da Äußerlichkeiten ziemlich heftig idealisiert werden und der Umkehrschluss, nämlich, dass jemand, der nicht in dieses Konzept des äußerlichen Idealbildes passt, ausgeschlossen / abgelehnt wird, ist schließlich auch schon knallharte Realität und kein Einzelfall.
So kommt eins zum anderen... man hat erst etwas, nach dem streben kann, von dem man denkt „dann wird alles besser.“. Hinterher hat man in manmchen Fällen dann etwas „was man loswerden möchte“ und so wieder ein Streben (wenn auch nach dem Gegenteil) und spätestens in dieser Phase wird einem auffallen, dass man sich vielleicht völlig verloren hat, sich nicht mehr kennt, nicht weiss, was man eigentlich gerne tut, wer man ist – und um wieder zum Ursprung zurückzukehren: Was gibt denn dem betreffenden eigentlich Sinn im Leben, also was gibt es, dass es für ihn lohnt, am Leben zu bleiben / sein ?
hmm... sehr sogar. Aus diesem Prozess heraus entstand auch mein Bewusstsein für dieses immer allgegenwärtige Schuldgefühl. Weil man angefangen hat nachzudenken, dass man verschwendet, was andere nicht haben. Und man denkt weiter... weil man so vieles hat, was andere besser hätten... und es wird zum Selbstläufer, zur Allgegenwärtigkeit von Schuld.nur mal kurz so eine frage: weinst du auch oft nach dem FA/k und fühlst dich der ganzen welt so unglaublich schuldig gegenüber?? und das noch über stunden?
Und im Heulen bin ich eh … bestimmt Weltmeisterin

Auch, wenn ich gestehe, dass mir wahrscheinlich noch öfter aus Wut die Tränen kommen, als nur aus Dankbarkeit oder Trauer (das ist vielleicht ätzend).
und mir ist nicht zum ersten mal aufgefallen, dass ich furchtbar unflexibel bin...
ooooh jaaaa


Als ich ihm ganz am anfang schon davon erzählt habe, hat er es fantastisch gut aufgenommen. Meine größte angst war immer, dass ich nach dem 'Outing' anders behandelt werden würde. Dass mir Leute auf's Essen gucken oder mich beim Klogang hämisch beobachten, weil sie zu wissen meinen, was ich wirklich vorhabe. Oder mich bevormunden wollen und mir irgendetwas in Richtung therapie aufzwingen wollen, dass mir nicht passt. Und so weiter...darf ich dich noch was fragen: wie geht dein freund mit dem ganzen um? der krankheit, gewissen verhaltensweisen? inwiefern motiviert er dich?
… er hat von all dem gar nichts getan.
Man könnt fast sagen, er hat die Tatsache ein wenig ignoriert (wahrscheinlich auch eher aus Hilflosigkeit) – FÜR MICH war das, das Beste, das er hätte tun können – mir auf diese Weise zeigen, dass ich nich völlig geisteskrank bin, sondern noch genauso liebenswert wie vorher.
Also in dem Sinne hat er mich recht öööh passiv

In dieser überschwänglichen Verliebtheitsphase anfangs jeder Beziehung war das zusammen mit der Erkenntnis: Oh, er mag mich trotzdem noch! Der gewisse Schalter der umgelegt wurde, damit ich nicht nur gedanklich mich mit aufhören beschäftigt habe, sondern auch die Kraft hatte, es tatsächlich zu tun. Das hat auch ungefähr zwei Monate gedauert, bis 'das letzte Mal' dann wirklich auch das letzte Mal war.
So bewusst ist das aber gar nicht abgelaufen, es war echt nur Glück, dass diese Phase direkt mit dem Punkt übereingestimmt hat, dass ich rein kopflich längst soweit war, aufhören zu wollen, mich ausgiebig mit Methoden beschäftigt hatte, es mir praktisch 'abzugewöhnen' und mir über alle Ursachen im Klaren war usw.
Ansonsten kennt er mich ja nur als impulsives 'Teufelsweib', wobei ich in seinen Armen schnell zur Schmusekatze werde und er wirklich so gut wie alle Seiten von mir kennt.
Was meine depressiven Aussprüche und Gedanken betrifft, die ich ihm anfangs noch mitgeteilt habe; wusste er irgendwie nie richtig damit umzugehen.
Anfangs hat mich das auch echt traurig und wütend gemacht. Mittlerweile red' ich über sowas auch nicht mehr wirklich mit ihm (hab eh schon immer alles irgendwie mit mir selbst ausgemacht). Ich sag ihm einfach, dass ich gerade nicht gut drauf bin und ein bisschen Ruhe brauche – dann hält er die nächste halbe Stunde den Mund und sagt eben nichts mehr zu mir und dann tut's mir auch schon leid und ich entschuldige mich für meinen (meist vorangegangenen) ruppigen Ton und die Sache hat sich wieder.
Ganze Tage, an denen ich durch und durch lebens-müde bin, sind mittlerweile ebenso gut in mir gebändigt, wie nur einzelne Phasen – was in dem Fall bedeutet, dass sich meine Wut anders äußert, als dass ich ihn zum Gegenstand meines 'Abreagierens' mache.
Meistens weiß er eh schon Bescheid und ist recht ruhig, weil er sonst doch mal zum Opfer mutiert, dass ich wegen Belanglosigkeiten zur Schnecke mache (weil ich schlecht gelaunt bin). Aber mit ihm im Umgang bin ich an und für sich, recht ruhig – jedenfalls im Vergleich zum Rest der Welt. Ihm gegenüber kann ich mich noch am besten zügeln und wenn nicht... ich entschuldige mich recht häufig bei ihm, auch wegen kleinigkeiten.
Im Zusammenhang mit ihm bin ich der Harmonie-Suchti schlechthin. Meine Familie muss viel eher unter mir leiden, als er.
Ich finde es übrigens auch wirklich schön, mich hier mit dir auszutauschen zu können



Mich freut es jedes mal riesig, wenn du antwortest – und sei nicht böse, wenn es mal etwas länger still um mich ist, vergessen hab ich's nie, brauch nur manchmal etwas Zeit zum Gedanken-Ordnen.
Jetzt bin ich ab Sonntag aber erstmal eine Woche weg... ohne Internet, leider^^
Aber ich freu mich, dann wieder von dir zu lesen!
Ganz ganz liebe Grüße

Wispy
Zuletzt geändert von Wispy am Fr Okt 08, 2010 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.
Re: wegen Kleinigkeiten ausrasten
#14Hm, bei mir ist es oft so, dass ich zwischen den Extremen Dankbarkeit und teilweise Klammern aus Verlustangst und großen Unmut, Wut und unguten Äußerungen weil ich mich selbst nicht mag, mit mir selbst nicht klarkomme, Dinge, die sich etwas unangenehm anfühlen nicht kompensieren oder „vernünftig“ darstellen kann (also zB in Ruhe sage bitte lass das ich mag das nicht oder das und das stört mich sondern eine wilde Grimasse reiße und im meckernden, teilweise verachtenden, wütenden Ton von mir gebe ich will das nicht lass mich in Ruhe mach dies mach das ich will nicht blabla) – und ich muss sagen, das ist eines meiner Hauptstichworte: magelnde bzw teilweise nicht vorhandene emotionale Selbstregulation. Ich steigere mich unbeabsichtigt, unbewusst und größtenteils mit Kontrollverlust behaftet in kleinste Dinge rein, heule rum, dramatisiere, reagiere mit einem kindischen wütenden Trotz etc etc. Bei jeder Kleinigkeit fühle ich mich scheinbar sehr angegriffen bzw glaube, meine Welt stürzt ein.
Ich weiß dabei aber, dass es nicht so schlimm ist und sehe es innerlich gar nicht so schlimm, aber ich bin scheinbar so sehr darin verworren und fühle so stark mit mir, meinem Leben und vor allem in meinem Leben mit, dass ich diese Position nicht einnehmen kann sondern unaufhörlich von meinen überschwappenden mich niederdrückenden, überrumpelnden Gefühlen dermaßen eingenommen werde, dass ich einen Kontrollverlust erleide und das Gefühl habe, mitgerissen zu werden und dann so reagiere. Es ist beinahe so, als könnte ich einfach keine Verbindung zu meiner Vernunft herstellen in diesen Momenten, da meine Gefühle mcih so überrumpeln mit einem so intensiven Impuls, dass ich den Kontakt zu meiner vernunftbehafteten, logischen, rationalen Seite verliere.
Und mittlerweile habe ich begriffen, was mir meine Bulimie brachte: denn ich habe sie nie, wie teilweise andere Menschen, die ebenso B haben, mit denen ich mich ausgetaushct habe, irgendwie genossen bzw gut gefunden haben bzw bewusst wussten, was es ihnen bringt oder sie sich doch irgendwie besser fühlen dadurch, es aber entgleist ist und außer Kontrolle geraten ist und so ihr Leben zerstört hat etc etc. Ich für mich habe die B immer als schlimm und belastend empfunden und in meinem Bewusstsein keinen Grund gefunden, warum ich diese Krankheit überhaupt habe weil es offensichtlich keinen Vorteil für mich zu geben schien, außer etwas innere Abtötung und Betäubung, was aber auch nur bedingt und teilweise funktionierte, bzw. das Entziehen von Verantwortung in dem Augenblick (also so eine Art Ausrede vor mir selbst zu haben, warum ich jetzt was nicht fühlen/ machen kann) bzw habe ich mich durch die B sogar noch immens schlechter gefühlt (wobei ich mcih die letzten Jahre dann sowohl mit als auch in kurzen Phasen ohne sehr schlecht gefühlt habe, ich keinen richtigen Unterschied mehr sah und so auch die Motivation, rauszukommen sehr gering für mich war) – ich empfinde es immer noch so, dass es mir dadurch noch schlechter geht als eh shcon und ich mcih noch viel schuldbehafteter, nichtsnutziger, schwächer und kaputter fühle. Doch mittlerweile habe ich begriffen, dass ich damit versucht habe, sowohl mich selbst als auch meine Umgebung „vor mir selsbt zu schützen“ – weil ich diese Schwankungen und naiv-kindischen Ausbrüche selbst kaum aushalte, es mir unheimlich peinlich ist und es so anstrengend ist, andere damit zu belasten bzw immer wegen Unsinnigkeiten zu streiten, Menschen zu verletzen die mir was bedeuten. Und ich selbst schäme und hasse mich sehr dafür, weil ich gar nicht so sein möchte.
Und ich habe angst, verliere Hoffnung und Sinn ,weil ich mir denke, wenn das immer so bleibt bzw so weitergeht mit meinen Launen? Das belastet mich und meine Umgebung unheimlich. Dadurch falle ich auch immer wieder in Depressionen, weil cih das Gefühl habe, nicht frei zu sein, weil ich nicht so sein mcöhte und mich so außer Kontrolle fühle. Und diese Aggressionen sind so unspezifisch und ziellos. Jeder, der sich mir dann nähert bekommt etwas ab, und die, die mir was bedeuten und dann versuchen, auf mich eizugehen besonders...
Dann möchte ich auch ncihts mehr, als bloß das Ende meiner Existenz, weil ich mich frage Wozu das Ganze? Ich leide, alle anderen leiden, und ich sehe keine Veränderung...
Vor allem, wenn wir mehrere Tage hintereinander viel Zeit miteinander verbringen gerate ich leicht in dieses Gefühl „Oh Gott ich kann nicht aus“ (war auch teilweise früher die Sucht betreffend, weil ich angst hatte tagelang einfach nicht brechen zu können usw usf) und dann werde ich ungut. Und da ich es versuche zu unterdrücken, aber durch fehlende emotionale Selbstregulation nicht kann bzw es auch nicht mehr funktioniert irgendwie und ich es auch leider oft gar nicht bemerke, wenn ich was verdränge, bricht es dann so aus mir raus.
Auf alle Fälle merke ich, wenn wir uns schon 2-3 Tage nicht sehen, dass ich eine unglaubliche Sehnsucht entwickle und wie viel er mir eigentlich bedeutet. Ebenfalls nicht aus einer ersichtlichen Abhängigkeit heraus, sondern einfach, weil ich ihn liebe.
Aber ich denke, dass es auch bei den meisten „normalen“ Menschen so ist, dass zu viel gemeinsame Zeit kontraproduktiv ist, weil man sich irgendwann dann satt hat, zeit für sich braucht, seine ruhe möchte etc etc...und man mit ein bisschen abstand wieder mehr respekt hat bzw merkt, wie viel man sich bedeutet und was man an dem anderen hat und schätzt und dass man noch was für denjenigen empfindet.
Ich fühle mich schnell erstickt und erdrückt, vor allem wenn ich auf B-Entzug bin, dann bin ich teilweise sehr hyperaktiv und meine, die ganze Zeit etwas tun zu müssen. Sehr nervig, nur ich weiß auch nicht so genau wie ich dieses problem wiederum angehe.
Hmh, das was du beschreibst kenne ich auch, nur bei mir ist es gerade so eine hin und hergerissenheit zwischen der Angst Verlassen zu werden und der Angst erdrückt oder Verlangsamt zu werden weil ich sowieso das Gefühl habe nichts auf die Reihe zu kriegen und die Angst in mir noch so tief sitzt „faul“ zu sein bzw nicht „ernsthaft“ am leben teilzunehmen und zu versuchen was zu erreichen (denn wenn man spaß hat macht man ja offensichtlich „nur Blödsinn“ und keinesfalls was produktives – weil, wie ich schon zuvor irgendwann beschrieben habe, sitzt tief von mir der glaube, dass arbeit etwas ernstes, unangenehmes, ansterngendes ist, alles andere ist Jux und Tollerei und damit erreicht man ja nun mal gar nichts -.- ) – wenn ich anfange, mich gut zu fühlen und zu freuen, dann ist es sowieso vorbei, dann werde ich sowieso nie Erfolg haben im Leben und vor allem untergehen (diese Befürchtungen und Definitionen (Erfolg = hart arbeiten = überleben = das einzig wahre und wichtige, alle anderen sind nichts) sitzen mir noch immer tief in den Knochen durhc jahrelanges unbewusstes Selbsteintrichtern und durch das Gefühl der Gefangenheit in der Bulimie und das Gefühl von allen überholt und zurückgelassen werden hat sich das bei mir scheinbar so extrem zwanghaft manifestiert.
Wie ich das jetzt wieder umprogrammiere ist mir allerdings noch selbst ein Rätsel.
Zumindest bin ich schon so weit, dass ich in meinem Bewusstein und mit meiner Vernunft begreife, dass freude gut und wichtig ist, schön ist, angenehm und wichtig ist. Früher war das so eingefleischt bei mir, dass ich das auf keinen Fall darf, dass es sogar in meinem Bewusstsein so festlag.
Wow, deine Bindung ist ja wirklich extrem eng. Ich glaube, ich stoße meinen Freund immer wieder weg bzw. ich glaube ich sabotiere sie auch teilweise unterbewusst mit meinen borderlinehaften Anfällen, damit sie nicht so eng wird, einerseits weil ich mich momentan schnell bedrängt fühle in dem Sinne von gebremst in meiner „Produktivität“ (obwohl ich ja dann gar nicht so produktiv bin wenn ich alleine bin, auch teilweise rumschlendere usw...ich falle oft in so ein inneres Chaos, eine Undefiniertheit, innere Wirrungen und kann mich selbst nicht mehr von meiner Umwelt abgrenzen, dümple den ganzen Tag so vor mich hin und stehe dabei immens unter Druck weil ich nie das Gefühl habe jetzt wirklich zu entspannen bzw wirklich was zu machen und zu schaffen. Teilweise fehlt mir sehr diese Klarheit). Mir fehlen einerseits fixe Strukturen, andererseits auch Flexibilität und manchmal notwendige Spontanität. Da verfalle ich dann und drehe fast durch wenn plötzlich alles anders ist als gedacht. Meist reagiere ich dann wie ein kleines trotziges Kind, dass nicht bekommt was es will weil alles immer so laufen muss wie es glaubt und immer alles bekommen muss, weil sonst ist es unausstehlich.
Und weiters glaube ich, dass ich ihn wegstoße, damit die Bindung nicht zu eng wird, damit ich nicht irgendwann verlassen werden kann und angst haben muss gar nicht mehr leben zu können (obwohl das wahrscheinlich durch die Nähe die wir jetzt haben und meine Dramatisierung, meine extremen Schwankungen und Gefühlsausbrüche teilweise eben mit empfundenem Kontrollverlust und Selbstverletzung auch dazu führen würde und ich alleine auch nicht klarkommen würde weil ich scheinbar immer noch sehr stark (über)lebensunfähig bin – ich meine ich lebe ja natürlich und offensichtlicherweise noch, nur wie ist halt die frage) – also gefühlsmäßig zu sehr abhängig zu sein – was ja eigentlich sowieso lächerlich ist weil ich wie gesagt alleine auch ziemlich unfähig bin und die Nähe die wir bereits miteinander teilen locker reichen dürfte, dass ich mich in meinem Wahnsinn und extrem empfundenen Schmerz irgendwo spontan runterschmeißen würde (was ich bezüglich ersterem vielleicht so und so tun könnte).
Mit dem eben geschriebenen möchte ich weder einen Selbstmord androhen noch sonst etwas, ganz im Gegenteil, ich fühle mich gerade ganz gut und besser, geordneter, klarer, innerlich „vollkommener“ (dazu muss ich gleich noch was schreiben), aber wenn ich wieder in so eine chaotische Borderline-Gefühlsausbruchphase komme weiß ich nicht ob das nicht irgendwann mal möglich wäre...
Zu der inneren „Vollkommenheit“ bzw. besser gesagt Ganzheit: ich bin draufgekommen, dass diese Ruhelosigkeit, Hyperaktivität und der Drang, ständig was leisten und tun zu müssen, einerseits aus einer inneren Leere her kommt, weil ich mich dann auch nicht damit und vor allem nicht mit mir selbst befassen möchte, aber hauptsächlich durch ein Gefühl der inneren Unvollkommenheit: ich habe oftmals das Gefühl dass ein ganz wichtiger, großer Teil von mir fehlt und es ist so etwas wie eine fieberhafte Suche danach bzw. ein panisches davon ablenken....
Ja, dass man sich schnell an Situationen gewöhnt kenne ich nur zu gut. Bei mir ist das dann so, auch wenn diese Situation dann ungut, unangenehm oder auch leidvoll ist, wie es eben bei der B der Fall ist, bin ich trotzdem so statisch und unflexibel, dass ich mich daran klammere und regelrecht riesige Ängste entwickle, diese „Routine“ zu verlieren.
Ich komme mit Veränderung gar nicht klar.
Aber wenn etwas alltäglich wird langweilt es mich irgendwann auch und ich werde dem überdrüssig.
(mir fällt wieder mal auf wie kompliziert und paradox ich eigentlich bin und dass man es mir sowieso nie recht machen kann...)
Hmh, mir geht es auch so, dass mein Freund eigentlich der einzige wirklich gute Freund ist. Sonst habe ich noch eine ziemlich gute Freundin und ein paar Menschen, die ich an einer Hand gut abzählen kann, die ich noch als Freunde bezeichen würde, der Rest der Leute würde ich gerade mal als Bekannte einstufen wenn überhaupt. Also prinzipiell kenne ich schon einige Leute, nur zu den meisten davon habe ich eigentlich überhaupt keinen Kontakt mehr.
Einerseits, weil ich mir sehr schwer tue jemanden an mich ranzulassen, ich mich in den letzten Jahren stark isoliert habe, ich wie gesagt etwas anstrengend und kompliziert bin, und momentan halt auch unerträglich.
Wenn man nicht ganz eng mit mir verwandt ist, mich unheimlich liebt oder einen kompletten Dachschaden hat hat man keinen wirklichen Kontakt zu mir, scheint bei mir gültig zu sein.
Ach ja, und mein Freund will ziemlich oft Sex, was mir auch angst macht bzw meinen Unmut schürt. Denn sobald ich mich auch nur in irgendeiner Weise psychisch oder physisch unwohl fühle, was so gut wie immer der Fall ist, habe ich so gut wie keine Lust darauf. Oft, wenn wir uns so etwa ein paar Tage oder eine Woche nicht sehen, dann schon, aber eben auch nicht auf x-mal und nur rumliegen...
Das macht meinem Freund auch ganz schön zu schaffen. Vor allem, weil ich auch stark zwischen Sexualität und „lieb haben“ bzw. einfach nur (asexuell) dem anderen seine Liebe zeigen zu trennen scheine und er eben nicht. Er ist halt dann schon öfters frustriert oder fühlt sich etwas zurückgewiesen.
Hmh, ich hab fast immer auch eher Angst, dass ihm was passiert als dass er mich nicht mehr möchte. Bei mir kommt die Angst (auch andere Dinge betreffend bzw auch teilweise unspezifisch) in heftigen, teilweise paralysierenden teilweise panischen Schüben, in denen ich manchmal glaube, dass mein Herz gleich aussetzt weil ich mich so aufrege oder so extrem empfinde.
Und ja, ich kann nachvollziehen, was du empfindest. Mir geht es zwar nicht genau so – also in dem von dir beschriebenen exakten Zusammenhang - aber ich kenne starke Verlustängste, Anflüge von extremen Gefühlen wie zerbrechlich das Leben ist usw usf.
Und ja, wenn ich einen Anflug mit Verlustängsten wegen meinem Freund habe, reagiere ich großteils auch mit Kälte und Gefühllosigkeit, aus Selbstschutz vermutlich. Bzw krieg ich auch teilweise Heulanfälle und fange an zu Klammern, meinen Freund regelrecht zu vereinnahmen. Sind bis jetzt und momentan allerdings nur sehr kleine und kurze Klammer und/ oder Heulanfälle. Meist eher heulen, fast immer Kälte.
Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, dass mein Selbstschutz auch teilweise daraus besteht, dass ich meine Umwelt verzerrt wahrnehme, gar nicht wirklcih mitbekomme was gerade vorgeht bzw mich abwesend, wie in einem Traum, surreal fühle und auch manchmal so überreizt und überfordert bin, dass ich gefühllos zu sein scheine bzw. durch Überreizung so gut wie paralysiert bin, alles noch mitbekomme und empfinde, aber mich nicht mehr richtig dazu äußern kann oder adäquat reagieren kann. So als würde meine Feinmotorik verloren gehen, als wäre ich zu schwach auf alles einzugehen oder als wäre ich teilweise sogar gelähmt, wobei ich aber unter dieser erstarrten Oberfläche gänzlich da bin und alles mitfühle und auch großteils mitbekomme.
Ja, genau, weil das Jetzt, die Gegenwart, viel zu viel zu Verkraften wäre!!!
Hm, bei mir ist es dann so, dass ich nicht bewusst alles wegschiebe, sondern das ganz unterbewusst und automatisch geht und ich dann wie auf Drogen, sehr benommen bin.
Ich muss auch oft weinen, weil ich gerade von Schönheit überwältigt bin. Und in letzter Zeit auch des öfteren ,weil das Leben so ist wie es ist (wenn du verstehst was ich meine) – manchmal muss ich weinen ,weil ich so traurig und überwältigt bin, dass alles so ist wie es ist und es so ungewertet ist (also dass Dinge einfach passieren, Lebewesen sterben, ohne eine Bösartigkeit dahinter, dass die Dinge ihren Lauf nehmen, die Welt sich jede Sekunde ein Stückchen weiterdreht, jeder Moment einzigartig und vergänglich ist und alles passiert wie es eben passiert).
Ja, ich bin auch teilweise sehr leidenschaftlich, dann wieder total kindisch-trotzig-zwider und dann wieder so überfordert dass ich nur kalt bin.
Ja, mir fällt es auch schwer, mich mit ganzem Herzen fürs Leben zu entscheiden – weil man dann eben auch wieder für diese Entscheidung Verantwortung übernehmen müsste und zu seiner Meinung stehen müsste (wie mir meine inneren Definitionen aufs Auge drücken – und Meinungen sind demnach auch so eine Art Prinzipien, also so gut wie irreversibel, außer es gibt einen wirklcih driftigen Grund. Alles ist schwarz und weiß und einmal eine Entscheidung gefällt bedeutet keine Gnade, kein zurück, damit zu leben, mit der Ernsthaftigkeit klarkommen und Verantwortung ist nun mal etwas sehr sehr ernstes) – ich will mich demnachn nicht fürs Leben entscheiden, weil ich das Gefühl habe, wenn ich meine Meinung oder einen eingeschlagenen Weg ändere, dann bin ich falsch, hinterhältig, unentschlossen, nicht ernsthaft (und erreiche niemals meine vermeintlichen Ziele und habe somit nie Erfolg) und habe das Gefühl dass ich mich dafür für immer und ewig schämen und rechtfertigen müsste vor anderen und vor allem vor mir selbst. Mit eingezogenem Schwanz durchs Leben gehen und auf ewig Reue für meine „Fehler“ zeigen. Tief in meinem Inneren ist das alles leider immer noch so sehr festgefahren, auch wenn ich es doch von meiner Vernunft her und in meinem Bewusstsein so viel besser weiß. Aber naja, ich müsste ja eigentlich perfekt sein (für mich, nach meinen Definitionen der Perfektion), und alles, was an mir davon abweicht, ist hassenswert (in diese alten klischeehaften Denkmuster verfalle ich (sehr selten, aber dennoch) teilweise heute noch).
Geht es dir eigentlich so überhaupt anders? Besser? Nimmst du das Leben anders wahr, seit du die B hinter dir gelassen hast? (ich meine abgesehen von der nicht vorhandenen Lebensbejahung) Fühlst du dich emotional stabiler? Hat sich etwas für dihc verändert? In deinem Leben, in dir, um dich? – Entschuldige meine Neugierde, du musst mir natürlcih nicht antworten, wenn du nicht möchtest...
Hmh, ich merke auch, dass ich zu Symptomverschiebungen neige und eben, wenn ich seltener k* raste ich dafür öfters aus oder finde andere mich schädigende Dinge wenn ich nicht klarkomme. Obwohl es da nicht immer so offensichtliche und klare Zusammenhänge gibt, wie auch bei der B selbst – manchmal lief es in meinem Leben besser, ich fühlte mich aber schlechter und die Krankheit war besser, manchmal lief es besser, ich fühlte mich auch besser, die Krankheit war aber weit schlechter, etc etc in allen möglichen Variationen...natürlich kann ich schon irgendwie sagen, dass wenn es allgemein schlechter in meinem Leben läuft u ich mich schlecht fühle ich labiler bin und mehr dazu geneigt bin die Krankheit heftiger auszuleben bzw bin angreifbarer für FA/k. Aber wirkliche Regelmäßigkeiten kann ich da bis heute nicht wirklich erkennen.
Ja, ich nenne es „das Konzept der konstruktiven Egozentrik“ – sich so weit selbst lieben und selbst schützen, dass man mit seinem Leben zufrieden ist, genug Zeit für das hat was man machen möchte und auch für sich selbst, sich selbst achtet und schätzt. Weil erst daraus resultierend kann man anderen helfen, für andere da sein, wirklich unbeschwert zuhören, frei sein, jemanden lieben. Denn wie soll jemand jemand anderen wirklich unbeschwert lieben, wenn er sich selbst nicht einmal liebt oder auch nur irgendwie zu schätzen weiß?
Da ist denke ich schon einiges dran. Denn wenn man selbst zugrunde geht und nur mit sich selbst und seinem eigenen Leid beschäftigt ist, wie kann man da wirklich für jemand anderen da sein, offen sein für Eindrücke von außen?? Ich merke das stark bei mir selbst.
Und gerade wenn ich mich selbst unterdrücke und ignoriere wird das Leiden besonders groß und ich bin nur noch mehr mit mir beschäftigt obwohl ich genau das Gegenteil erreichen wollte.
Wenn man so sehr mit anderen mitleidet, dann ist man selbst so kaputt und leidend, dass man denen dann erst recht nicht helfen kann sondern sich nur dazulegen und mit ihnen untergehen kann.
Hm, nein, ich glaube viele Menschen kommen mit ihrem Denken nicht so weit, dass sie Dinge, Zustände hinterfragen oder sihc in andere so hineinversetzen, dass sie richtig begreifen was das Leben in einem Zoo, in der 3ten Welt, in einem Kinderarbeitslager bedeutet bzw haben nicht mal den blassesten Dunst, dass ihr Kleidungsstück von einem kleinen misshandelten Arbeiterkind in einem verarmten Land für einen Spottpreis hergestellt wurde. So lebt man in seiner eigenen (glücklichen) bunten Scheinwelt ganz unbeschwert vor sich hin, regt sich über Lappalien auf, und wenn dann einmal jemand was sagt über die armen Tiere oder Menschen da draußen, dann schaut man kurz bedrückt und äußert sein Bedauern und im nächsten Moment kauft man sich etwas neues hübsches und alles Leid ist wieder vergessen und alles ist gut.
Hm, ich frage mich auch oft, ob ich mich gehen lasse...ich bilde mir zumindest ein dass ich mir Mühe gebe, und durch diese Kontrollverlustsgefühle weiß ich gar nicht so recht, was ich nun wirklich willentlich selbst tue und was nicht...ich habe, besonders auch wenn ich was tue, oftmals (immer im Nachhinein, z.B.: wenn ich eine Prüfung habe) das Gefühl, nicht annähernd alles gegeben zu haben.
Und ich kann auch sonst schwer einschätzen, was in der Vergangenheit wie war, ob ich doch noch was tun hätte können (meist mach ich mir sowieso Vorwürfe, dass ich was tun hätte können), weil ich nicht mal mehr das Erlebte so erinnere wie es abgelaufen ist sondern ich mich meist auch nicht wirklich erinnern kann wie was genau war (also von den Emotionen her) und ich könnte dann Stunden darüber senieren und etliche Versionen durchspielen und am Ende komme ich immer zu dem Schluss dass ich einfach alles ganz anders machen hätte müssen.
Aber im Vorhinein kann man das nicht wissen und was geschehen ist ist geschehen. Aber erst gestern habe ich mich über mich selbst geärgtert bzw innerlich für etwas ein wenig gehasst, was ich im Vorhinein einfach nicht wusste. Es handelte sich um eine Kleinigkeit, aber ich war trotzdem wütend auf mich obwohl ich es nicht wissen konnte und auch nicht in Erfahrung hätte bringen können aber trotzdem kam die Wut und ich dachte warum hab ich das nicht intuitiv anders gemacht? Ich hätte das wissen müssen...
Genau so denk ich mir oft ich hätte dies und das können müssen und hätte ich es nur so und so gemacht, wär alles anders und besser verlaufen vermutlich. Im Nachhinein ist man immer schlauer, oder zumindest fast immer oder hat Ideen wie es besser laufen hätte können weil man ja schon weiß wie es gelaufen ist, und trotzdem das wohl offensichtlich nicht meinem Wissen und meinem Handeln und meiner Verantwortung unterliegt, wie es dann wirklich abläuft, wenn ich nur nach bestem Wissen und Gewissen zu einem Zeitpunkt handle und wie es dann nun ausgeht, gebe ich mir ständig die Schuld. Und halt nicht nur für solche Dinge, im Prinzip gebe ich mir (zumindest unterbewusst) immer die Schuld. Warum Kinder hungern müssen, warum die Natur ausgebeutet und zerstört wird. Schließlich lebe ich hier und könnte es doch irgendwie ändern, oder?
Wie kann man das alles wissen und trotzdem einfach so in seiner Welt weiterleben und nichts tun? Aber irgendwie tue ich das doch?
Ich glaube, dieses Schuldgefühl kommt besonders davon, dass ich oft das Gefühl hab keine Kontrolle oder nur bedingt Kontrolle zu haben, und auch sehr davon, dass meine Mutter mir früher als Kind die Schuld an vielen Dingen gegeben hat, die verschwunden oder kaputt gegangen sind. Sogar für Gegenstände, die ganz offenscihtlich an natürlichem Verschleiß kaputt gingen. Und dann konnte ich mir stundenlang was anhören. Wie undankbar und zerstörerisch ich bin, dass man mir sowieso nichts in die Hand geben kann weil ich eh wirklich alles kaputt mache. Seit jeher fühle ich mich wie eine undankbare Zerstörungsmaschine, die man sowieso bevormunden muss weil man ihr gar nichts in die Hand geben darf außer man will dass es kaputt geht. Drum habe ich auch oft dann nur das in die Hand bekommen, bei dem es „eh schon wurscht“ war.
Meine Mutter ist überhaupt heute noch so, dass sie mich bevormundet, nicht großartig aber zb wenn es kalt draußen ist und meint ich bin zu leicht angezogen redet sie so lange auf mich ein bis ich reumütig zustimme zb einen Schal zu nehmen von dem sie der Meinung ist dass ich ihn brauche oder sie ihn mir heimlich in die Tasche schmuggelt oder ihn mir selbst umbindet und so aufzwingt. Obwohl ich ihn dann wirklcih gar nicht brauche bzw lieber das machen würde was ich für richtig halte.
Mein Freund meinte auch, ich würde automatisch oft eine Rebellionshaltung einnehmen, und das tue ich in solchen Situationen, aber auch anderen bei meiner Mutter, weil ich scheinbar schon im Vorhinein im Unterbewusstsein das Gefühl habe, gleich wieder gezwungen und bevormundet zu werden ,dass ich gleich sehr harsch protestiere, schnell etwas lauter werde und meinen Unmut in kindlich trotzig gefärbte Aussagen verpacke und auf Abwehrhaltung gehe. Also, wenn man mich dann z.B.: zum zweiten Mal fragt, ob ich das wirklcih nicht will fange ich schon an mich zu sträuben oder sage gleich mit lautstarkem Unmut dass ich das absolut nicht will. Gleichzeitig habe ich aber dann auch das Gefühl, übergangen und ignoriert zu werden ,wenn man mir nicht wegen Dingen bescheid bibt, wie es mein Freund manchmal dann eben nicht tut, wenn man mich nicht fragt (ich empfinde das teilweise als respektlos, unfreundlich und irgendwie immer gegen mich gerichtet), ob ich das jetzt möchte sondern einfach macht oder beschließt, weil ich in meinem Leben so oft das Gefühl hatte von anderen bewusst ignoriert und übergangen zu werden (meist von Freunden die beschließen, dass sie jetzt das und das machen, und egal obs mir passt oder nicht sie machen das jetzt und ich komm halt einfach mit und wenn nicht ist ihnen das auch nur zu recht) – und da neige ich stark dazu, wieder in dieses trotzige Kleinkindschema zu fallen und werde gleich aggressiv. Und ich hasse das zb, wenn ich noch nicht mit dem Essen fertig bin (esse halt oft langsam), und mein Freund ohne zu fragen mir was vom Teller klaut obwohl ich das noch essen wollte. Aber hauptsächlich, weil ich das Gefühl habe nicht respektiert zu werden. Und eben auch, wenn er mir was nicht erzählt, was Strukturveränderungen in dem Tagesablauf angeht. Z.B.: er hat erfahren er muss dann und dann für 3h dort und dort hin, dann erfahre ich das oft erst, wenn er sich schon fertig macht und ich ihn frage was er da jetzt eigentlich macht. Oh, hab ich dir das gar nicht gesagt?? Hab ich wohl vergessen....und das bei mir, wo ich eh so schwer mit spontanen Veränderungen vor allem im groben Tagesablauf klar komme.
Das war zu seinem Geburtstag auch so. Er hatte gerade ein Praktikum, wo er jeden Tag 8h zur Theaterprobe musste, und es gab für seinen Geburtstag schon ein paar Änderungen, die er mir dann mitgeteilt hatte. Deshalb bin ich am nächsten Morgen früher aufgestanden (ich hab ihn noch mehrmals darauf hingewiesen, dass ich was vor habe und genau wissen mcöhte, wann er in der Früh weg muss weil ja sein Geb ist etc etc) mit ihm, hab dann gesagt: Ah ja, gut ich geh dann mal das Vorbereiten weil deine Probe beginnt ja shcon um 10 um dann spontan die Antwort zu bekommen: Äh, nein, das hat sich dohc noch mal geändert, die beginnt um 9. Ich hab extra eingekauft und alles vorbereitet usw usf und dann wirft er das so einfach über den Haufen.
Und so etwas regt mich dann halt auf, weil ich es als unnötig empfinde. Hätte er es mir einfach gesagt als er es erfuhr hätte ich mich danach richten können. Aber nein...
Er weiß wie sehr ich das hasse aber er vergisst trotzdem immer wieder. Und ich fühle mich dann halt ignoriert und nicht respektiert. Und werde dementsprechend wütend und aggressiv. Egal, ob es sich um eine spontane Veränderung im Tagesablauf handelt, um etwas längerfristiges was ich mir wegen fehlender Info anders vorstelle und in die Richtung was organisiere um zu erfahren dass meine Mühen umsonst waren obwohl es gereicht hätte es mir einfach mitzuteilen, oder darum geht dass er oder wer andres sich ungefragt meine Sachen ausborgt und ich das dann durch Zufall bemerke, weil cih sehe dass es anders daliegt etc etc....
Das man sich etwas von mir ausborgt und mich nicht fragt macht mich wegen der Respektlosigkeits-Sache teilweise wütend. Weil ich das Gefühl habe, andere denken sich jaja, das wird schon passen oder ist mir eh wurscht ich nehms mir einfach das wird schon passen...und dann natürlich sogar vergessen mir hinterher was zu sagen...deshalb macht es mich wütend nicht weil cih niemandem was gönne oder borgen möchte. Ich fühle mich dann nur irgendwie verachtet.
Oder auch wenn mein Freund was benutzt und das wird alle und ich das nächste Mal es benutzen will und es ist nicht mehr da...ups, hab ich vergessen. Toll. Ich hab mcih schon drauf gefreut und es ist weg. Wär ja kein Problem hätte er was gesagt hätt ichs einfach nachgekauft. Aber so fühl ich mich dann irgendwie so übergangen. So als wäre ich unwichtig.
Und teilweise merke ich auch, dass ich das was meine Mutter bei mir macht auch teilweise bei meinem Freund mache (mit dem drauf Einreden weil man meint es besser zu wissen)...und meist fällt es mir gar nicht wirklich auf...z.B.: beim Frühstück machen oder so sag ich ihm oft mach doch dies und das und ich wills aber anders etc etc...und heb das auf oder leg das dahin usw usf. So als hätte ich nur Kritik für ihn über und eh an allem was auszusetzen. Das ist eben auch großteils so, wenn ich mich unwohl fühle. Und ich glaube, ich habe durch diese früheren Erfahrungen, oft die Schuld zugewiesen zu bekommen und bevormundet zu werden, das Gefühl eines Kontrollverlustes erlitten und versuche deshalb oft übermäßíg kontrolliert zu sein und alles zu kontrollieren. Darum tue ich mir auch sehr schwer, etwas aus der Hand zu geben, würde am liebsten sowieso alles selbst machen (gar nicht ,weil ich dneke alles besser zu können sondern es teilweise so zwanghaft ist weil ich mich nur so einigermaßen gut fühle bzw mein Freund zb öfters Dinge vergisst und bei mir dann so ein Gefühl des Enttäuscht-werdens eintritt und ich mir denke hätte ich es gleich selbst gemacht und nicht ihm gesagt weil er ja meinte ich kann nicht alles selbst machen und er übernimmt was), nur um das Gefühl zu haben, mein Leben lenken und bestimmen zu können. Ich denke gar nicht, er ist unfähig, aber ich weiß er vergisst oft was, weil er teilweise unachtsam ist bzw ganz andere Dinge im Kopf hat und ich halte das einfach nicht aus. Das macht mich teilweise wahnsinnig. Weil ich immer x mal nachdenke und vieles einigermaßen plane bzw gerne ein etwas geordnetes Leben habe und es gar nicht mag, wenn um mich herum Chaos herrscht, ich uninformiert bin etc, weil oft in mir so ein Chaos und Durcheinander, so eine Unwissenheit herrscht und ich eigentlich gar nicht weiß was ich will. Und wenn was schief läuft hätte ich so natürlich im Nachhinein wieder das Gefühl, wenn ich bloß mehr aufgepasst hätte, mich mehr angestrengt hätte, dann wäre alles anders verlaufen. Ich hätte ja was tun können aber ich habe einfach nicht aufgepasst, nicht alles gegeben.
Jaja, ich bin voller Komplexe und innerer Konstrukte, die ich und andere mir eingetrichtert haben.
Besonders, wenn mein Freund den ganzen Tag rumliegen möchte oder ich mich von irgendetwas abgehalten fühle habe ich besonders große Angst. Eben wegen dieses so oft bei mir auftretenden Gefühls des Kontrollverlustes. Nicht nur durch das Borderline, sondern auch stark durch die Bulimie und die Fas...oft habe ich das Gefühl ich bin eine tickende Zeitbombe und muss so schnell wie möglich so viel wie möglich machen, so lange ich noch halbwegs Kontrolle habe, damit ich überhaupt irgendwie was auf die Reihe bekomme und nicht komplett hinten zurückliege, weil cih könnte jederzeit für längere Zeit wieder ganz die Kontrolle verlieren.
Und dann werde ich hyperaktiv, zittere, schiebe Riesen-Ängste, kriege meine Heulanfälle und glaube alles ist aus.
Ich habe eben oft das Gefühl, keine Zeit zu haben, weil ich mich dauernd in Details verrenne und hängen bleibe wenn ich nicht gar für Stunden außer Gefecht gesetzt bin, und dass ich oft keine Kontrolle über mein Leben und somit auch über mich habe.
Und dadurch schiebe ich oft so viel Angst vor mir her dass ich gar nicht mehr denken kann, zittere und wie eine Irre durch die Gegend laufe und fieberhaft versuche so viel wie möglich auf einmal zu machen während ich halbert einen Herzkasperl kriege, und am Schluss nur noch heulend und zitternd in einer Ecke liege und gar nichts mehr machen kann ,weil cih mcih so aufrege und den Weltuntergang vor mir sehe.
Das hängt halt auch mit dem zusammen, worüber wir schon mal geschrieben haben – die niedrige Frustgrenze und Belastbarkeit – also emotionale Toleranzgrenze und Durchhaltevermögen. Und Gelassenheit. Sofort reinsteigern und überreagieren. Geht der eine Weg nicht und man trifft auch nur auf die kleinste Unebenheit (gar nicht daran zu denken wenn es mal eine richtige Mauer ist), gibt es keinen anderen Weg mehr sondern alles ist vorbei. Alles sinnlos und zwecklos. Man kann nur Aufgeben und kapitulieren. Sich schämen und seine eigene Unfähigkeit, Unvollkommenheit, Fehler- und Lasterhaftigkeit anerkennen und sich reumütig zurückziehen und nie wieder einen Mucks von sich geben. Denn wenn man so unfähig ist, braucht man erst gar nicht mehr den Mund aufzumachen. Man soll froh sein, wenn man nicht gleich erschlagen und gefoltert wird, sondern noch in der Ecke liegen darf.
Man hätte es anders machen können. Aber man hat nicht. Nun muss man mit den Konsequenzen leben und das annehmen. Aus. Punkt. Alles vorbei. Es gibt nur einen Weg und wenn der nicht richtig gewählt wurde gibt es keine zweite Chance. Alles irreversibel, alles unbarmherzig.
Diese Gefühlskette wird dann in Momenten des Scheiterns kombiniert mit fehlender emotionaler Toleranzgrenze und Durchhaltevermögen ausgelöst. Und dann sehe ich eben nur noch schwarz. Lasse mich nicht mehr beruhigen, nehme kaum mehr was wahr außer Verzweiflung und blinde Panik und kann nicht mal mehr selbst runterkommen, auch wenn ich weiß es ist nicht so sondern dass das nur festgefahrene Muster und Mechanismen in mir sind. Das überrollt mich mit so einer Gewalt, dass ich eben nur noch den Kontrollverlust wahrnehme.
Dazu muss ich aber sagen, ich finde jedes Ding oder Situation, die als Problem wahrgenommen wird und jeder als subjektiv leidvoll wahrgenommene Zustand hat sein Recht, ernst genommen zu werden, egal ob es für andere auch leidvoll oder schlimm empfunden werden würde oder nicht. Denn ich bin ich und niemand anderes und für mich ist das nun mal so. Für andere ist wieder etwas anderes auslaugend und anstrengend.
Ich will damit nur sagen, ich will weder mir noch jemand anderem sein Recht auf subjektive Wahnehmung und Emotionen absprechen, geschweige denn kann ich sagen wie ein anderer Zustand für mich wäre, den ich nicht kenne (ich kann nur Mutmaßungen anstellen bzw. aufgrund anderer ähnlicher eigener Erlebnisse darauf schließen und abschätzen, wie es für mich sein könnte), geschweige denn wie es wäre in der Situation wenn ich gar jemand anderer wäre und somit (zumindest ein wenig) anders fühlen und denken würde.
Dennoch denke ich auch, dass ich mir teilweise selbst Probleme schaffe, und vor allem weil ich sehr inkompetent bin was angenehme, glückliche Lebensführung angeht (wie schon mehrfach erwähnt) und alles immer dramatisiere – ich habe sehr ungünstige Strukturen und Schemata entwickelt, die für mich riesige Stolpersteine sogar alleine in meiner täglichen Routine darstellen, auch wenn eigentlich sonst keine weitern Belastungen in dem Moment vorhanden wären.
obwohl ich muss sagen, ich kenne das auch gut von mir nahestehenden Personen, und ich merke, wenn ich mehr Zeit mit diesen Leuten verbringe, fange ich an mich zu adaptieren (bin irgendwie teilweise wie ein Chamäleon bzw. Spiegel von anderen Leuten und verfalle manchmal in Reaktions-Gegenreaktionsschemata, wo ich eben spontan und intuitiv wie eben durch diese festgefahrenen Methoden in mir, wenn mir zb jemand 2x sagt zieh dir doch was an und ich in Trotz verfalle...) und entwickle ,wenn ich nicht aufpasse, relativ unbewusst ähnliche Verhaltensweisen und rede und seniere dann auch über Müll. Bis es mir dann selbst auffällt oder ich darauf aufmerksam gemacht werde.
Meine Mutter ist teilweise auch so, und ihre Freundinnen sind noch viel schlimmer. Obwohl sie mir selbst oft sagt sie sind nur „Freundinnen“ und wenn es ihr mal wirklich an die Substanz geht wird sie wohl eher nicht auf sie zählen können. Aber sie ist sich dem bewusst und meint ,dass sie es aber genießt, zeitweise so unterhalten zu werden und ein wenig Gesellschaft zu haben.
Ja, ich denke auch dass es gute Gründe gibt, warum Depressionen und Burnout und andere psychische Erkrankungen so rapide zunehmen. Das liegt nicht nur daran, dass man plötzlich Namen und Definitionen für bestimmte pathologische Verhaltensweisen und Leidenszustände hat (schon auch, dass die Krankheiten eben durch diese Klassifikationssysteme diagnostizierbar werden), weil es muss ja auch ein Bedarf da sein bzw. eine bestimmte Häufigkeit eines Klassifikationsmusters auftreten, dass die Leute anfangen sich mit diesen Erscheinungen auseinanderzusetzen und zu befassen und es Ausbildungslehrgänge für professionell ausgebildete Personen für die Behandlung dieser Patienten und zur Verbesserung der Lebensqualität dieser.
Hmh, genau. Ich denk mir so oft, warum hab ich dieses Leben hier, warum?? Ich habs gar nicht verdient, ich weiß es nicht zu schätzen, ich zerstöre und verschwende alles und bin undankbar obendrein. Andere würden sich (wie meine Mama so schön zu sagen pflegt) alle 10 Finger abschlecken wenn sie das hätten was ich hätte und wirklich jede kleinste Chance in größtem Dank nutzen. Warum kann ich mein Leben nicht also jemandem geben, der es auch verdient??
Ich muss dazu sagen, natürlich gibt es noch viele Menschen, denen es vom Wohlstand her wesentlich besser geht als mir (ganz abgesehen von Zufriedenheit, Glücksgefühlen, innerem Wohlbefinden), aber eben noch vielen vielen anderen noch um einiges schlechter. Ich habe alles, was ich zum Leben brauche, ein Dach über dem Kopf und kann mir im Prinzip alles was ich am nötigsten brauche leisten, und ich darf Bildung genießen. Ich hatte keine extrem traumatischen, schrecklichen Erlebnisse, wurde nie v*rg*wa*ig*, misshandelt oder ähnliches und eine gute Kindheit.
Ich bin jetzt nicht megamäßig verwöhnt und mir wurde auch nicht alles in den Hintern geschoben, ich habe auch nicht immer alles bekommen was ich wollte, aber mir hat es dennoch an nichts essentiellem gefehlt. Und es ist auch noch heute so, wenn ich mir wirklich etwas sehnlichst wünsche (vorausgesetzt es ist halbwegs vernünftig und im leistbaren Bereich und eine Anschaffung wert und ein langfristiger Wunsch), dann würden mir meine Eltern es mir auch vermutlich kaufen – natürlich nicht einfach so und sofort aber wenn sie merken würden, dass ich etwas wirklich möchte, dann würden sie mir durchaus zu einem Anlass zumindest etwas draufzahlen oder so...
Nein, natürlich bin ich nicht böse, ich brauche auch immer etwas Zeit, um zu antworten, komme nicht immer gleich dazu und zum Internet, auch weil ich so wie du immer sehr viel mitzuteilen habe.
Und ich will mir auch die Zeit nehmen, richtig zu antworten und nicht irgendwas zu schreiben weil ich gerade gestresst bin oder mir irgend ein Termin im Nacken sitzt.
Ich bin sehr froh, dass du mir überhaupt antwortest und dich mit mir austauscht
Ich wüsch dir auf alle Fälle eine tolle Woche und freu mich schon wieder von dir zu hören!!!
Ganz liebe Grüße,
Corda
Ich weiß dabei aber, dass es nicht so schlimm ist und sehe es innerlich gar nicht so schlimm, aber ich bin scheinbar so sehr darin verworren und fühle so stark mit mir, meinem Leben und vor allem in meinem Leben mit, dass ich diese Position nicht einnehmen kann sondern unaufhörlich von meinen überschwappenden mich niederdrückenden, überrumpelnden Gefühlen dermaßen eingenommen werde, dass ich einen Kontrollverlust erleide und das Gefühl habe, mitgerissen zu werden und dann so reagiere. Es ist beinahe so, als könnte ich einfach keine Verbindung zu meiner Vernunft herstellen in diesen Momenten, da meine Gefühle mcih so überrumpeln mit einem so intensiven Impuls, dass ich den Kontakt zu meiner vernunftbehafteten, logischen, rationalen Seite verliere.
Und mittlerweile habe ich begriffen, was mir meine Bulimie brachte: denn ich habe sie nie, wie teilweise andere Menschen, die ebenso B haben, mit denen ich mich ausgetaushct habe, irgendwie genossen bzw gut gefunden haben bzw bewusst wussten, was es ihnen bringt oder sie sich doch irgendwie besser fühlen dadurch, es aber entgleist ist und außer Kontrolle geraten ist und so ihr Leben zerstört hat etc etc. Ich für mich habe die B immer als schlimm und belastend empfunden und in meinem Bewusstsein keinen Grund gefunden, warum ich diese Krankheit überhaupt habe weil es offensichtlich keinen Vorteil für mich zu geben schien, außer etwas innere Abtötung und Betäubung, was aber auch nur bedingt und teilweise funktionierte, bzw. das Entziehen von Verantwortung in dem Augenblick (also so eine Art Ausrede vor mir selbst zu haben, warum ich jetzt was nicht fühlen/ machen kann) bzw habe ich mich durch die B sogar noch immens schlechter gefühlt (wobei ich mcih die letzten Jahre dann sowohl mit als auch in kurzen Phasen ohne sehr schlecht gefühlt habe, ich keinen richtigen Unterschied mehr sah und so auch die Motivation, rauszukommen sehr gering für mich war) – ich empfinde es immer noch so, dass es mir dadurch noch schlechter geht als eh shcon und ich mcih noch viel schuldbehafteter, nichtsnutziger, schwächer und kaputter fühle. Doch mittlerweile habe ich begriffen, dass ich damit versucht habe, sowohl mich selbst als auch meine Umgebung „vor mir selsbt zu schützen“ – weil ich diese Schwankungen und naiv-kindischen Ausbrüche selbst kaum aushalte, es mir unheimlich peinlich ist und es so anstrengend ist, andere damit zu belasten bzw immer wegen Unsinnigkeiten zu streiten, Menschen zu verletzen die mir was bedeuten. Und ich selbst schäme und hasse mich sehr dafür, weil ich gar nicht so sein möchte.
Und ich habe angst, verliere Hoffnung und Sinn ,weil ich mir denke, wenn das immer so bleibt bzw so weitergeht mit meinen Launen? Das belastet mich und meine Umgebung unheimlich. Dadurch falle ich auch immer wieder in Depressionen, weil cih das Gefühl habe, nicht frei zu sein, weil ich nicht so sein mcöhte und mich so außer Kontrolle fühle. Und diese Aggressionen sind so unspezifisch und ziellos. Jeder, der sich mir dann nähert bekommt etwas ab, und die, die mir was bedeuten und dann versuchen, auf mich eizugehen besonders...
Dann möchte ich auch ncihts mehr, als bloß das Ende meiner Existenz, weil ich mich frage Wozu das Ganze? Ich leide, alle anderen leiden, und ich sehe keine Veränderung...
Ja, so geht es mir auch...wenn wir zu sehr zu oft zusammenkleben, dann fühle ich mich schnell bedrängt, vor allem aber auch blockiert in meinem „Streben“ (ich werde teilweise so hyperaktiv weil ich das Gefühl habe ncihts zu machen, regelrecht festzukleben, dass ich in so ein zwanghaftes Streben verfalle, und wenn er mich dann umarmt oder wieder einen halben Tag nur kuscheln möchte ist das in dem Moment der pure Horror für mich ,weil ich mich dann so festgehalten und eingesperrt fühle, eben besonders schlimm wenn in den nächsten Tagen eine Prüfung ansteht oder ich das Gefühl habe schon länger nichts mehr gemacht zu haben) und dann werde ich verzweifelt aggressiv, versuche es zu unterdrücken, werde dann hibbelig, und irgendwann bricht ein unguter Satz aus mir raus, wodurch ich ihn verletze, dann geht er auf Distanz oder geht ganz und wir sehen uns dann wieder 1-2 Tage nicht, was mir dann aber gar nichts bringt weil ich dann nur grüble und mich erst nicht konzentrieren kann.Ich muss zugeben, ziemlich ziemlich ZIEMLICH an meinen Freund gebunden zu sein – nicht materiell, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, nicht weil mir etwas zum körperlichen Überleben fehlen würde ohne ihn:
Es ist 'nur' die Liebe an sich, die mich mit Übermächtigkeit an ihn festbindet.
Vor allem, wenn wir mehrere Tage hintereinander viel Zeit miteinander verbringen gerate ich leicht in dieses Gefühl „Oh Gott ich kann nicht aus“ (war auch teilweise früher die Sucht betreffend, weil ich angst hatte tagelang einfach nicht brechen zu können usw usf) und dann werde ich ungut. Und da ich es versuche zu unterdrücken, aber durch fehlende emotionale Selbstregulation nicht kann bzw es auch nicht mehr funktioniert irgendwie und ich es auch leider oft gar nicht bemerke, wenn ich was verdränge, bricht es dann so aus mir raus.
Auf alle Fälle merke ich, wenn wir uns schon 2-3 Tage nicht sehen, dass ich eine unglaubliche Sehnsucht entwickle und wie viel er mir eigentlich bedeutet. Ebenfalls nicht aus einer ersichtlichen Abhängigkeit heraus, sondern einfach, weil ich ihn liebe.
Aber ich denke, dass es auch bei den meisten „normalen“ Menschen so ist, dass zu viel gemeinsame Zeit kontraproduktiv ist, weil man sich irgendwann dann satt hat, zeit für sich braucht, seine ruhe möchte etc etc...und man mit ein bisschen abstand wieder mehr respekt hat bzw merkt, wie viel man sich bedeutet und was man an dem anderen hat und schätzt und dass man noch was für denjenigen empfindet.
Ich fühle mich schnell erstickt und erdrückt, vor allem wenn ich auf B-Entzug bin, dann bin ich teilweise sehr hyperaktiv und meine, die ganze Zeit etwas tun zu müssen. Sehr nervig, nur ich weiß auch nicht so genau wie ich dieses problem wiederum angehe.
Hmh, das was du beschreibst kenne ich auch, nur bei mir ist es gerade so eine hin und hergerissenheit zwischen der Angst Verlassen zu werden und der Angst erdrückt oder Verlangsamt zu werden weil ich sowieso das Gefühl habe nichts auf die Reihe zu kriegen und die Angst in mir noch so tief sitzt „faul“ zu sein bzw nicht „ernsthaft“ am leben teilzunehmen und zu versuchen was zu erreichen (denn wenn man spaß hat macht man ja offensichtlich „nur Blödsinn“ und keinesfalls was produktives – weil, wie ich schon zuvor irgendwann beschrieben habe, sitzt tief von mir der glaube, dass arbeit etwas ernstes, unangenehmes, ansterngendes ist, alles andere ist Jux und Tollerei und damit erreicht man ja nun mal gar nichts -.- ) – wenn ich anfange, mich gut zu fühlen und zu freuen, dann ist es sowieso vorbei, dann werde ich sowieso nie Erfolg haben im Leben und vor allem untergehen (diese Befürchtungen und Definitionen (Erfolg = hart arbeiten = überleben = das einzig wahre und wichtige, alle anderen sind nichts) sitzen mir noch immer tief in den Knochen durhc jahrelanges unbewusstes Selbsteintrichtern und durch das Gefühl der Gefangenheit in der Bulimie und das Gefühl von allen überholt und zurückgelassen werden hat sich das bei mir scheinbar so extrem zwanghaft manifestiert.
Wie ich das jetzt wieder umprogrammiere ist mir allerdings noch selbst ein Rätsel.
Zumindest bin ich schon so weit, dass ich in meinem Bewusstein und mit meiner Vernunft begreife, dass freude gut und wichtig ist, schön ist, angenehm und wichtig ist. Früher war das so eingefleischt bei mir, dass ich das auf keinen Fall darf, dass es sogar in meinem Bewusstsein so festlag.
Wow, deine Bindung ist ja wirklich extrem eng. Ich glaube, ich stoße meinen Freund immer wieder weg bzw. ich glaube ich sabotiere sie auch teilweise unterbewusst mit meinen borderlinehaften Anfällen, damit sie nicht so eng wird, einerseits weil ich mich momentan schnell bedrängt fühle in dem Sinne von gebremst in meiner „Produktivität“ (obwohl ich ja dann gar nicht so produktiv bin wenn ich alleine bin, auch teilweise rumschlendere usw...ich falle oft in so ein inneres Chaos, eine Undefiniertheit, innere Wirrungen und kann mich selbst nicht mehr von meiner Umwelt abgrenzen, dümple den ganzen Tag so vor mich hin und stehe dabei immens unter Druck weil ich nie das Gefühl habe jetzt wirklich zu entspannen bzw wirklich was zu machen und zu schaffen. Teilweise fehlt mir sehr diese Klarheit). Mir fehlen einerseits fixe Strukturen, andererseits auch Flexibilität und manchmal notwendige Spontanität. Da verfalle ich dann und drehe fast durch wenn plötzlich alles anders ist als gedacht. Meist reagiere ich dann wie ein kleines trotziges Kind, dass nicht bekommt was es will weil alles immer so laufen muss wie es glaubt und immer alles bekommen muss, weil sonst ist es unausstehlich.
Und weiters glaube ich, dass ich ihn wegstoße, damit die Bindung nicht zu eng wird, damit ich nicht irgendwann verlassen werden kann und angst haben muss gar nicht mehr leben zu können (obwohl das wahrscheinlich durch die Nähe die wir jetzt haben und meine Dramatisierung, meine extremen Schwankungen und Gefühlsausbrüche teilweise eben mit empfundenem Kontrollverlust und Selbstverletzung auch dazu führen würde und ich alleine auch nicht klarkommen würde weil ich scheinbar immer noch sehr stark (über)lebensunfähig bin – ich meine ich lebe ja natürlich und offensichtlicherweise noch, nur wie ist halt die frage) – also gefühlsmäßig zu sehr abhängig zu sein – was ja eigentlich sowieso lächerlich ist weil ich wie gesagt alleine auch ziemlich unfähig bin und die Nähe die wir bereits miteinander teilen locker reichen dürfte, dass ich mich in meinem Wahnsinn und extrem empfundenen Schmerz irgendwo spontan runterschmeißen würde (was ich bezüglich ersterem vielleicht so und so tun könnte).
Mit dem eben geschriebenen möchte ich weder einen Selbstmord androhen noch sonst etwas, ganz im Gegenteil, ich fühle mich gerade ganz gut und besser, geordneter, klarer, innerlich „vollkommener“ (dazu muss ich gleich noch was schreiben), aber wenn ich wieder in so eine chaotische Borderline-Gefühlsausbruchphase komme weiß ich nicht ob das nicht irgendwann mal möglich wäre...
Zu der inneren „Vollkommenheit“ bzw. besser gesagt Ganzheit: ich bin draufgekommen, dass diese Ruhelosigkeit, Hyperaktivität und der Drang, ständig was leisten und tun zu müssen, einerseits aus einer inneren Leere her kommt, weil ich mich dann auch nicht damit und vor allem nicht mit mir selbst befassen möchte, aber hauptsächlich durch ein Gefühl der inneren Unvollkommenheit: ich habe oftmals das Gefühl dass ein ganz wichtiger, großer Teil von mir fehlt und es ist so etwas wie eine fieberhafte Suche danach bzw. ein panisches davon ablenken....
Ja, dass man sich schnell an Situationen gewöhnt kenne ich nur zu gut. Bei mir ist das dann so, auch wenn diese Situation dann ungut, unangenehm oder auch leidvoll ist, wie es eben bei der B der Fall ist, bin ich trotzdem so statisch und unflexibel, dass ich mich daran klammere und regelrecht riesige Ängste entwickle, diese „Routine“ zu verlieren.
Ich komme mit Veränderung gar nicht klar.
Aber wenn etwas alltäglich wird langweilt es mich irgendwann auch und ich werde dem überdrüssig.
(mir fällt wieder mal auf wie kompliziert und paradox ich eigentlich bin und dass man es mir sowieso nie recht machen kann...)
Hmh, mir geht es auch so, dass mein Freund eigentlich der einzige wirklich gute Freund ist. Sonst habe ich noch eine ziemlich gute Freundin und ein paar Menschen, die ich an einer Hand gut abzählen kann, die ich noch als Freunde bezeichen würde, der Rest der Leute würde ich gerade mal als Bekannte einstufen wenn überhaupt. Also prinzipiell kenne ich schon einige Leute, nur zu den meisten davon habe ich eigentlich überhaupt keinen Kontakt mehr.
Einerseits, weil ich mir sehr schwer tue jemanden an mich ranzulassen, ich mich in den letzten Jahren stark isoliert habe, ich wie gesagt etwas anstrengend und kompliziert bin, und momentan halt auch unerträglich.
Wenn man nicht ganz eng mit mir verwandt ist, mich unheimlich liebt oder einen kompletten Dachschaden hat hat man keinen wirklichen Kontakt zu mir, scheint bei mir gültig zu sein.
Ach ja, und mein Freund will ziemlich oft Sex, was mir auch angst macht bzw meinen Unmut schürt. Denn sobald ich mich auch nur in irgendeiner Weise psychisch oder physisch unwohl fühle, was so gut wie immer der Fall ist, habe ich so gut wie keine Lust darauf. Oft, wenn wir uns so etwa ein paar Tage oder eine Woche nicht sehen, dann schon, aber eben auch nicht auf x-mal und nur rumliegen...
Das macht meinem Freund auch ganz schön zu schaffen. Vor allem, weil ich auch stark zwischen Sexualität und „lieb haben“ bzw. einfach nur (asexuell) dem anderen seine Liebe zeigen zu trennen scheine und er eben nicht. Er ist halt dann schon öfters frustriert oder fühlt sich etwas zurückgewiesen.
Hmh, ich hab fast immer auch eher Angst, dass ihm was passiert als dass er mich nicht mehr möchte. Bei mir kommt die Angst (auch andere Dinge betreffend bzw auch teilweise unspezifisch) in heftigen, teilweise paralysierenden teilweise panischen Schüben, in denen ich manchmal glaube, dass mein Herz gleich aussetzt weil ich mich so aufrege oder so extrem empfinde.
Und ja, ich kann nachvollziehen, was du empfindest. Mir geht es zwar nicht genau so – also in dem von dir beschriebenen exakten Zusammenhang - aber ich kenne starke Verlustängste, Anflüge von extremen Gefühlen wie zerbrechlich das Leben ist usw usf.
Und ja, wenn ich einen Anflug mit Verlustängsten wegen meinem Freund habe, reagiere ich großteils auch mit Kälte und Gefühllosigkeit, aus Selbstschutz vermutlich. Bzw krieg ich auch teilweise Heulanfälle und fange an zu Klammern, meinen Freund regelrecht zu vereinnahmen. Sind bis jetzt und momentan allerdings nur sehr kleine und kurze Klammer und/ oder Heulanfälle. Meist eher heulen, fast immer Kälte.
Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, dass mein Selbstschutz auch teilweise daraus besteht, dass ich meine Umwelt verzerrt wahrnehme, gar nicht wirklcih mitbekomme was gerade vorgeht bzw mich abwesend, wie in einem Traum, surreal fühle und auch manchmal so überreizt und überfordert bin, dass ich gefühllos zu sein scheine bzw. durch Überreizung so gut wie paralysiert bin, alles noch mitbekomme und empfinde, aber mich nicht mehr richtig dazu äußern kann oder adäquat reagieren kann. So als würde meine Feinmotorik verloren gehen, als wäre ich zu schwach auf alles einzugehen oder als wäre ich teilweise sogar gelähmt, wobei ich aber unter dieser erstarrten Oberfläche gänzlich da bin und alles mitfühle und auch großteils mitbekomme.
Ja, genau, weil das Jetzt, die Gegenwart, viel zu viel zu Verkraften wäre!!!
Hm, bei mir ist es dann so, dass ich nicht bewusst alles wegschiebe, sondern das ganz unterbewusst und automatisch geht und ich dann wie auf Drogen, sehr benommen bin.
Ich muss auch oft weinen, weil ich gerade von Schönheit überwältigt bin. Und in letzter Zeit auch des öfteren ,weil das Leben so ist wie es ist (wenn du verstehst was ich meine) – manchmal muss ich weinen ,weil ich so traurig und überwältigt bin, dass alles so ist wie es ist und es so ungewertet ist (also dass Dinge einfach passieren, Lebewesen sterben, ohne eine Bösartigkeit dahinter, dass die Dinge ihren Lauf nehmen, die Welt sich jede Sekunde ein Stückchen weiterdreht, jeder Moment einzigartig und vergänglich ist und alles passiert wie es eben passiert).
Ja, ich bin auch teilweise sehr leidenschaftlich, dann wieder total kindisch-trotzig-zwider und dann wieder so überfordert dass ich nur kalt bin.
um ehrlich zu sein hört sich das aber wundervoll an...
Ich bin ziemlich äähh liebesfähig oder wie sagt man? Leidenschaftlich – wenn ich mich einer Sache denn annehme. Der Rest wird nur leidlich nebenher erledigt und das Leben wird ganz nach folgendem Motto ausgerichtet;
Willst du einst an nichts mehr haften, lebe deine Leidenschaften!
Ja, mir fällt es auch schwer, mich mit ganzem Herzen fürs Leben zu entscheiden – weil man dann eben auch wieder für diese Entscheidung Verantwortung übernehmen müsste und zu seiner Meinung stehen müsste (wie mir meine inneren Definitionen aufs Auge drücken – und Meinungen sind demnach auch so eine Art Prinzipien, also so gut wie irreversibel, außer es gibt einen wirklcih driftigen Grund. Alles ist schwarz und weiß und einmal eine Entscheidung gefällt bedeutet keine Gnade, kein zurück, damit zu leben, mit der Ernsthaftigkeit klarkommen und Verantwortung ist nun mal etwas sehr sehr ernstes) – ich will mich demnachn nicht fürs Leben entscheiden, weil ich das Gefühl habe, wenn ich meine Meinung oder einen eingeschlagenen Weg ändere, dann bin ich falsch, hinterhältig, unentschlossen, nicht ernsthaft (und erreiche niemals meine vermeintlichen Ziele und habe somit nie Erfolg) und habe das Gefühl dass ich mich dafür für immer und ewig schämen und rechtfertigen müsste vor anderen und vor allem vor mir selbst. Mit eingezogenem Schwanz durchs Leben gehen und auf ewig Reue für meine „Fehler“ zeigen. Tief in meinem Inneren ist das alles leider immer noch so sehr festgefahren, auch wenn ich es doch von meiner Vernunft her und in meinem Bewusstsein so viel besser weiß. Aber naja, ich müsste ja eigentlich perfekt sein (für mich, nach meinen Definitionen der Perfektion), und alles, was an mir davon abweicht, ist hassenswert (in diese alten klischeehaften Denkmuster verfalle ich (sehr selten, aber dennoch) teilweise heute noch).
Geht es dir eigentlich so überhaupt anders? Besser? Nimmst du das Leben anders wahr, seit du die B hinter dir gelassen hast? (ich meine abgesehen von der nicht vorhandenen Lebensbejahung) Fühlst du dich emotional stabiler? Hat sich etwas für dihc verändert? In deinem Leben, in dir, um dich? – Entschuldige meine Neugierde, du musst mir natürlcih nicht antworten, wenn du nicht möchtest...
Hmh, ich merke auch, dass ich zu Symptomverschiebungen neige und eben, wenn ich seltener k* raste ich dafür öfters aus oder finde andere mich schädigende Dinge wenn ich nicht klarkomme. Obwohl es da nicht immer so offensichtliche und klare Zusammenhänge gibt, wie auch bei der B selbst – manchmal lief es in meinem Leben besser, ich fühlte mich aber schlechter und die Krankheit war besser, manchmal lief es besser, ich fühlte mich auch besser, die Krankheit war aber weit schlechter, etc etc in allen möglichen Variationen...natürlich kann ich schon irgendwie sagen, dass wenn es allgemein schlechter in meinem Leben läuft u ich mich schlecht fühle ich labiler bin und mehr dazu geneigt bin die Krankheit heftiger auszuleben bzw bin angreifbarer für FA/k. Aber wirkliche Regelmäßigkeiten kann ich da bis heute nicht wirklich erkennen.
Ja, ich nenne es „das Konzept der konstruktiven Egozentrik“ – sich so weit selbst lieben und selbst schützen, dass man mit seinem Leben zufrieden ist, genug Zeit für das hat was man machen möchte und auch für sich selbst, sich selbst achtet und schätzt. Weil erst daraus resultierend kann man anderen helfen, für andere da sein, wirklich unbeschwert zuhören, frei sein, jemanden lieben. Denn wie soll jemand jemand anderen wirklich unbeschwert lieben, wenn er sich selbst nicht einmal liebt oder auch nur irgendwie zu schätzen weiß?
Da ist denke ich schon einiges dran. Denn wenn man selbst zugrunde geht und nur mit sich selbst und seinem eigenen Leid beschäftigt ist, wie kann man da wirklich für jemand anderen da sein, offen sein für Eindrücke von außen?? Ich merke das stark bei mir selbst.
Und gerade wenn ich mich selbst unterdrücke und ignoriere wird das Leiden besonders groß und ich bin nur noch mehr mit mir beschäftigt obwohl ich genau das Gegenteil erreichen wollte.
Wenn man so sehr mit anderen mitleidet, dann ist man selbst so kaputt und leidend, dass man denen dann erst recht nicht helfen kann sondern sich nur dazulegen und mit ihnen untergehen kann.
Hm, nein, ich glaube viele Menschen kommen mit ihrem Denken nicht so weit, dass sie Dinge, Zustände hinterfragen oder sihc in andere so hineinversetzen, dass sie richtig begreifen was das Leben in einem Zoo, in der 3ten Welt, in einem Kinderarbeitslager bedeutet bzw haben nicht mal den blassesten Dunst, dass ihr Kleidungsstück von einem kleinen misshandelten Arbeiterkind in einem verarmten Land für einen Spottpreis hergestellt wurde. So lebt man in seiner eigenen (glücklichen) bunten Scheinwelt ganz unbeschwert vor sich hin, regt sich über Lappalien auf, und wenn dann einmal jemand was sagt über die armen Tiere oder Menschen da draußen, dann schaut man kurz bedrückt und äußert sein Bedauern und im nächsten Moment kauft man sich etwas neues hübsches und alles Leid ist wieder vergessen und alles ist gut.
Puh, das frage ich mich auch oft, das ist so schwer zu sagen. Ich denke das kann man nicht Generalisieren, das ist für jeden vermutlich ein wenig anders, aber ich kann leider nicht mal bei mir selbst in den meisten Situationen diese Grenze festlegen oder auch nur ansatzweise ziehen.In wie weit muss man sich abgrenzen, wo ist die Grenze zum Ungesunden – wie viel darf man in sich hinein lassen?
Hm, ich frage mich auch oft, ob ich mich gehen lasse...ich bilde mir zumindest ein dass ich mir Mühe gebe, und durch diese Kontrollverlustsgefühle weiß ich gar nicht so recht, was ich nun wirklich willentlich selbst tue und was nicht...ich habe, besonders auch wenn ich was tue, oftmals (immer im Nachhinein, z.B.: wenn ich eine Prüfung habe) das Gefühl, nicht annähernd alles gegeben zu haben.
Und ich kann auch sonst schwer einschätzen, was in der Vergangenheit wie war, ob ich doch noch was tun hätte können (meist mach ich mir sowieso Vorwürfe, dass ich was tun hätte können), weil ich nicht mal mehr das Erlebte so erinnere wie es abgelaufen ist sondern ich mich meist auch nicht wirklich erinnern kann wie was genau war (also von den Emotionen her) und ich könnte dann Stunden darüber senieren und etliche Versionen durchspielen und am Ende komme ich immer zu dem Schluss dass ich einfach alles ganz anders machen hätte müssen.
Aber im Vorhinein kann man das nicht wissen und was geschehen ist ist geschehen. Aber erst gestern habe ich mich über mich selbst geärgtert bzw innerlich für etwas ein wenig gehasst, was ich im Vorhinein einfach nicht wusste. Es handelte sich um eine Kleinigkeit, aber ich war trotzdem wütend auf mich obwohl ich es nicht wissen konnte und auch nicht in Erfahrung hätte bringen können aber trotzdem kam die Wut und ich dachte warum hab ich das nicht intuitiv anders gemacht? Ich hätte das wissen müssen...
Genau so denk ich mir oft ich hätte dies und das können müssen und hätte ich es nur so und so gemacht, wär alles anders und besser verlaufen vermutlich. Im Nachhinein ist man immer schlauer, oder zumindest fast immer oder hat Ideen wie es besser laufen hätte können weil man ja schon weiß wie es gelaufen ist, und trotzdem das wohl offensichtlich nicht meinem Wissen und meinem Handeln und meiner Verantwortung unterliegt, wie es dann wirklich abläuft, wenn ich nur nach bestem Wissen und Gewissen zu einem Zeitpunkt handle und wie es dann nun ausgeht, gebe ich mir ständig die Schuld. Und halt nicht nur für solche Dinge, im Prinzip gebe ich mir (zumindest unterbewusst) immer die Schuld. Warum Kinder hungern müssen, warum die Natur ausgebeutet und zerstört wird. Schließlich lebe ich hier und könnte es doch irgendwie ändern, oder?
Wie kann man das alles wissen und trotzdem einfach so in seiner Welt weiterleben und nichts tun? Aber irgendwie tue ich das doch?
Ich glaube, dieses Schuldgefühl kommt besonders davon, dass ich oft das Gefühl hab keine Kontrolle oder nur bedingt Kontrolle zu haben, und auch sehr davon, dass meine Mutter mir früher als Kind die Schuld an vielen Dingen gegeben hat, die verschwunden oder kaputt gegangen sind. Sogar für Gegenstände, die ganz offenscihtlich an natürlichem Verschleiß kaputt gingen. Und dann konnte ich mir stundenlang was anhören. Wie undankbar und zerstörerisch ich bin, dass man mir sowieso nichts in die Hand geben kann weil ich eh wirklich alles kaputt mache. Seit jeher fühle ich mich wie eine undankbare Zerstörungsmaschine, die man sowieso bevormunden muss weil man ihr gar nichts in die Hand geben darf außer man will dass es kaputt geht. Drum habe ich auch oft dann nur das in die Hand bekommen, bei dem es „eh schon wurscht“ war.
Meine Mutter ist überhaupt heute noch so, dass sie mich bevormundet, nicht großartig aber zb wenn es kalt draußen ist und meint ich bin zu leicht angezogen redet sie so lange auf mich ein bis ich reumütig zustimme zb einen Schal zu nehmen von dem sie der Meinung ist dass ich ihn brauche oder sie ihn mir heimlich in die Tasche schmuggelt oder ihn mir selbst umbindet und so aufzwingt. Obwohl ich ihn dann wirklcih gar nicht brauche bzw lieber das machen würde was ich für richtig halte.
Mein Freund meinte auch, ich würde automatisch oft eine Rebellionshaltung einnehmen, und das tue ich in solchen Situationen, aber auch anderen bei meiner Mutter, weil ich scheinbar schon im Vorhinein im Unterbewusstsein das Gefühl habe, gleich wieder gezwungen und bevormundet zu werden ,dass ich gleich sehr harsch protestiere, schnell etwas lauter werde und meinen Unmut in kindlich trotzig gefärbte Aussagen verpacke und auf Abwehrhaltung gehe. Also, wenn man mich dann z.B.: zum zweiten Mal fragt, ob ich das wirklcih nicht will fange ich schon an mich zu sträuben oder sage gleich mit lautstarkem Unmut dass ich das absolut nicht will. Gleichzeitig habe ich aber dann auch das Gefühl, übergangen und ignoriert zu werden ,wenn man mir nicht wegen Dingen bescheid bibt, wie es mein Freund manchmal dann eben nicht tut, wenn man mich nicht fragt (ich empfinde das teilweise als respektlos, unfreundlich und irgendwie immer gegen mich gerichtet), ob ich das jetzt möchte sondern einfach macht oder beschließt, weil ich in meinem Leben so oft das Gefühl hatte von anderen bewusst ignoriert und übergangen zu werden (meist von Freunden die beschließen, dass sie jetzt das und das machen, und egal obs mir passt oder nicht sie machen das jetzt und ich komm halt einfach mit und wenn nicht ist ihnen das auch nur zu recht) – und da neige ich stark dazu, wieder in dieses trotzige Kleinkindschema zu fallen und werde gleich aggressiv. Und ich hasse das zb, wenn ich noch nicht mit dem Essen fertig bin (esse halt oft langsam), und mein Freund ohne zu fragen mir was vom Teller klaut obwohl ich das noch essen wollte. Aber hauptsächlich, weil ich das Gefühl habe nicht respektiert zu werden. Und eben auch, wenn er mir was nicht erzählt, was Strukturveränderungen in dem Tagesablauf angeht. Z.B.: er hat erfahren er muss dann und dann für 3h dort und dort hin, dann erfahre ich das oft erst, wenn er sich schon fertig macht und ich ihn frage was er da jetzt eigentlich macht. Oh, hab ich dir das gar nicht gesagt?? Hab ich wohl vergessen....und das bei mir, wo ich eh so schwer mit spontanen Veränderungen vor allem im groben Tagesablauf klar komme.
Das war zu seinem Geburtstag auch so. Er hatte gerade ein Praktikum, wo er jeden Tag 8h zur Theaterprobe musste, und es gab für seinen Geburtstag schon ein paar Änderungen, die er mir dann mitgeteilt hatte. Deshalb bin ich am nächsten Morgen früher aufgestanden (ich hab ihn noch mehrmals darauf hingewiesen, dass ich was vor habe und genau wissen mcöhte, wann er in der Früh weg muss weil ja sein Geb ist etc etc) mit ihm, hab dann gesagt: Ah ja, gut ich geh dann mal das Vorbereiten weil deine Probe beginnt ja shcon um 10 um dann spontan die Antwort zu bekommen: Äh, nein, das hat sich dohc noch mal geändert, die beginnt um 9. Ich hab extra eingekauft und alles vorbereitet usw usf und dann wirft er das so einfach über den Haufen.
Und so etwas regt mich dann halt auf, weil ich es als unnötig empfinde. Hätte er es mir einfach gesagt als er es erfuhr hätte ich mich danach richten können. Aber nein...
Er weiß wie sehr ich das hasse aber er vergisst trotzdem immer wieder. Und ich fühle mich dann halt ignoriert und nicht respektiert. Und werde dementsprechend wütend und aggressiv. Egal, ob es sich um eine spontane Veränderung im Tagesablauf handelt, um etwas längerfristiges was ich mir wegen fehlender Info anders vorstelle und in die Richtung was organisiere um zu erfahren dass meine Mühen umsonst waren obwohl es gereicht hätte es mir einfach mitzuteilen, oder darum geht dass er oder wer andres sich ungefragt meine Sachen ausborgt und ich das dann durch Zufall bemerke, weil cih sehe dass es anders daliegt etc etc....
Das man sich etwas von mir ausborgt und mich nicht fragt macht mich wegen der Respektlosigkeits-Sache teilweise wütend. Weil ich das Gefühl habe, andere denken sich jaja, das wird schon passen oder ist mir eh wurscht ich nehms mir einfach das wird schon passen...und dann natürlich sogar vergessen mir hinterher was zu sagen...deshalb macht es mich wütend nicht weil cih niemandem was gönne oder borgen möchte. Ich fühle mich dann nur irgendwie verachtet.
Oder auch wenn mein Freund was benutzt und das wird alle und ich das nächste Mal es benutzen will und es ist nicht mehr da...ups, hab ich vergessen. Toll. Ich hab mcih schon drauf gefreut und es ist weg. Wär ja kein Problem hätte er was gesagt hätt ichs einfach nachgekauft. Aber so fühl ich mich dann irgendwie so übergangen. So als wäre ich unwichtig.
Und teilweise merke ich auch, dass ich das was meine Mutter bei mir macht auch teilweise bei meinem Freund mache (mit dem drauf Einreden weil man meint es besser zu wissen)...und meist fällt es mir gar nicht wirklich auf...z.B.: beim Frühstück machen oder so sag ich ihm oft mach doch dies und das und ich wills aber anders etc etc...und heb das auf oder leg das dahin usw usf. So als hätte ich nur Kritik für ihn über und eh an allem was auszusetzen. Das ist eben auch großteils so, wenn ich mich unwohl fühle. Und ich glaube, ich habe durch diese früheren Erfahrungen, oft die Schuld zugewiesen zu bekommen und bevormundet zu werden, das Gefühl eines Kontrollverlustes erlitten und versuche deshalb oft übermäßíg kontrolliert zu sein und alles zu kontrollieren. Darum tue ich mir auch sehr schwer, etwas aus der Hand zu geben, würde am liebsten sowieso alles selbst machen (gar nicht ,weil ich dneke alles besser zu können sondern es teilweise so zwanghaft ist weil ich mich nur so einigermaßen gut fühle bzw mein Freund zb öfters Dinge vergisst und bei mir dann so ein Gefühl des Enttäuscht-werdens eintritt und ich mir denke hätte ich es gleich selbst gemacht und nicht ihm gesagt weil er ja meinte ich kann nicht alles selbst machen und er übernimmt was), nur um das Gefühl zu haben, mein Leben lenken und bestimmen zu können. Ich denke gar nicht, er ist unfähig, aber ich weiß er vergisst oft was, weil er teilweise unachtsam ist bzw ganz andere Dinge im Kopf hat und ich halte das einfach nicht aus. Das macht mich teilweise wahnsinnig. Weil ich immer x mal nachdenke und vieles einigermaßen plane bzw gerne ein etwas geordnetes Leben habe und es gar nicht mag, wenn um mich herum Chaos herrscht, ich uninformiert bin etc, weil oft in mir so ein Chaos und Durcheinander, so eine Unwissenheit herrscht und ich eigentlich gar nicht weiß was ich will. Und wenn was schief läuft hätte ich so natürlich im Nachhinein wieder das Gefühl, wenn ich bloß mehr aufgepasst hätte, mich mehr angestrengt hätte, dann wäre alles anders verlaufen. Ich hätte ja was tun können aber ich habe einfach nicht aufgepasst, nicht alles gegeben.
Jaja, ich bin voller Komplexe und innerer Konstrukte, die ich und andere mir eingetrichtert haben.
Besonders, wenn mein Freund den ganzen Tag rumliegen möchte oder ich mich von irgendetwas abgehalten fühle habe ich besonders große Angst. Eben wegen dieses so oft bei mir auftretenden Gefühls des Kontrollverlustes. Nicht nur durch das Borderline, sondern auch stark durch die Bulimie und die Fas...oft habe ich das Gefühl ich bin eine tickende Zeitbombe und muss so schnell wie möglich so viel wie möglich machen, so lange ich noch halbwegs Kontrolle habe, damit ich überhaupt irgendwie was auf die Reihe bekomme und nicht komplett hinten zurückliege, weil cih könnte jederzeit für längere Zeit wieder ganz die Kontrolle verlieren.
Und dann werde ich hyperaktiv, zittere, schiebe Riesen-Ängste, kriege meine Heulanfälle und glaube alles ist aus.
Ich habe eben oft das Gefühl, keine Zeit zu haben, weil ich mich dauernd in Details verrenne und hängen bleibe wenn ich nicht gar für Stunden außer Gefecht gesetzt bin, und dass ich oft keine Kontrolle über mein Leben und somit auch über mich habe.
Und dadurch schiebe ich oft so viel Angst vor mir her dass ich gar nicht mehr denken kann, zittere und wie eine Irre durch die Gegend laufe und fieberhaft versuche so viel wie möglich auf einmal zu machen während ich halbert einen Herzkasperl kriege, und am Schluss nur noch heulend und zitternd in einer Ecke liege und gar nichts mehr machen kann ,weil cih mcih so aufrege und den Weltuntergang vor mir sehe.
Das hängt halt auch mit dem zusammen, worüber wir schon mal geschrieben haben – die niedrige Frustgrenze und Belastbarkeit – also emotionale Toleranzgrenze und Durchhaltevermögen. Und Gelassenheit. Sofort reinsteigern und überreagieren. Geht der eine Weg nicht und man trifft auch nur auf die kleinste Unebenheit (gar nicht daran zu denken wenn es mal eine richtige Mauer ist), gibt es keinen anderen Weg mehr sondern alles ist vorbei. Alles sinnlos und zwecklos. Man kann nur Aufgeben und kapitulieren. Sich schämen und seine eigene Unfähigkeit, Unvollkommenheit, Fehler- und Lasterhaftigkeit anerkennen und sich reumütig zurückziehen und nie wieder einen Mucks von sich geben. Denn wenn man so unfähig ist, braucht man erst gar nicht mehr den Mund aufzumachen. Man soll froh sein, wenn man nicht gleich erschlagen und gefoltert wird, sondern noch in der Ecke liegen darf.
Man hätte es anders machen können. Aber man hat nicht. Nun muss man mit den Konsequenzen leben und das annehmen. Aus. Punkt. Alles vorbei. Es gibt nur einen Weg und wenn der nicht richtig gewählt wurde gibt es keine zweite Chance. Alles irreversibel, alles unbarmherzig.
Diese Gefühlskette wird dann in Momenten des Scheiterns kombiniert mit fehlender emotionaler Toleranzgrenze und Durchhaltevermögen ausgelöst. Und dann sehe ich eben nur noch schwarz. Lasse mich nicht mehr beruhigen, nehme kaum mehr was wahr außer Verzweiflung und blinde Panik und kann nicht mal mehr selbst runterkommen, auch wenn ich weiß es ist nicht so sondern dass das nur festgefahrene Muster und Mechanismen in mir sind. Das überrollt mich mit so einer Gewalt, dass ich eben nur noch den Kontrollverlust wahrnehme.
Ja, das denke ich mir auch oft...was wäre erst, wenn ich wirklich essentielle Probleme hätte, die mir wirklich an die Substanz gehen würden...wenn z.B.: Krieg wäre, eine Naturkatastrophe, eine Hungersnot, ich mein Dach über dem Kopf verlieren würde etc etc...
ich denk mir auch oft, vielleicht ist es gerade dieser überdruss, weil ich eigentlich alles habe was ich brauche, dass ich mir selbst probleme suche und mache, damit ich beschäftigt bin
Dazu muss ich aber sagen, ich finde jedes Ding oder Situation, die als Problem wahrgenommen wird und jeder als subjektiv leidvoll wahrgenommene Zustand hat sein Recht, ernst genommen zu werden, egal ob es für andere auch leidvoll oder schlimm empfunden werden würde oder nicht. Denn ich bin ich und niemand anderes und für mich ist das nun mal so. Für andere ist wieder etwas anderes auslaugend und anstrengend.
Ich will damit nur sagen, ich will weder mir noch jemand anderem sein Recht auf subjektive Wahnehmung und Emotionen absprechen, geschweige denn kann ich sagen wie ein anderer Zustand für mich wäre, den ich nicht kenne (ich kann nur Mutmaßungen anstellen bzw. aufgrund anderer ähnlicher eigener Erlebnisse darauf schließen und abschätzen, wie es für mich sein könnte), geschweige denn wie es wäre in der Situation wenn ich gar jemand anderer wäre und somit (zumindest ein wenig) anders fühlen und denken würde.
Dennoch denke ich auch, dass ich mir teilweise selbst Probleme schaffe, und vor allem weil ich sehr inkompetent bin was angenehme, glückliche Lebensführung angeht (wie schon mehrfach erwähnt) und alles immer dramatisiere – ich habe sehr ungünstige Strukturen und Schemata entwickelt, die für mich riesige Stolpersteine sogar alleine in meiner täglichen Routine darstellen, auch wenn eigentlich sonst keine weitern Belastungen in dem Moment vorhanden wären.
puh, ähm jo, das frag ich mich dann schon auch...In der Schule hatte ich mehrere Jahre auch sowas wie eine beste Freundin, auch wenns für mich zugegebenermaßen eher so etwas wie ein Gesprächspartner während der ätzenden Schulzeit war, als eine richtig tiefe Freundschaft. Sie war so ein wenig diese Art Alltags-Lebedame, dessen kompletter Lebensinhalt selbiger war. Und ich kann eine dauerhafte Oberflächlichkeit & Lästerei auf den Tod nicht ausstehen. Wie kann man eine halbe Stunde lang darüber sinnieren, dass man sich ohne Ohrringe so nackt fühlt... wie kann man es tatsächlich als ein 'momentan echtes Problem' bezeichnen?
obwohl ich muss sagen, ich kenne das auch gut von mir nahestehenden Personen, und ich merke, wenn ich mehr Zeit mit diesen Leuten verbringe, fange ich an mich zu adaptieren (bin irgendwie teilweise wie ein Chamäleon bzw. Spiegel von anderen Leuten und verfalle manchmal in Reaktions-Gegenreaktionsschemata, wo ich eben spontan und intuitiv wie eben durch diese festgefahrenen Methoden in mir, wenn mir zb jemand 2x sagt zieh dir doch was an und ich in Trotz verfalle...) und entwickle ,wenn ich nicht aufpasse, relativ unbewusst ähnliche Verhaltensweisen und rede und seniere dann auch über Müll. Bis es mir dann selbst auffällt oder ich darauf aufmerksam gemacht werde.
Meine Mutter ist teilweise auch so, und ihre Freundinnen sind noch viel schlimmer. Obwohl sie mir selbst oft sagt sie sind nur „Freundinnen“ und wenn es ihr mal wirklich an die Substanz geht wird sie wohl eher nicht auf sie zählen können. Aber sie ist sich dem bewusst und meint ,dass sie es aber genießt, zeitweise so unterhalten zu werden und ein wenig Gesellschaft zu haben.
Ja, ich denke auch dass es gute Gründe gibt, warum Depressionen und Burnout und andere psychische Erkrankungen so rapide zunehmen. Das liegt nicht nur daran, dass man plötzlich Namen und Definitionen für bestimmte pathologische Verhaltensweisen und Leidenszustände hat (schon auch, dass die Krankheiten eben durch diese Klassifikationssysteme diagnostizierbar werden), weil es muss ja auch ein Bedarf da sein bzw. eine bestimmte Häufigkeit eines Klassifikationsmusters auftreten, dass die Leute anfangen sich mit diesen Erscheinungen auseinanderzusetzen und zu befassen und es Ausbildungslehrgänge für professionell ausgebildete Personen für die Behandlung dieser Patienten und zur Verbesserung der Lebensqualität dieser.
Hmh, genau. Ich denk mir so oft, warum hab ich dieses Leben hier, warum?? Ich habs gar nicht verdient, ich weiß es nicht zu schätzen, ich zerstöre und verschwende alles und bin undankbar obendrein. Andere würden sich (wie meine Mama so schön zu sagen pflegt) alle 10 Finger abschlecken wenn sie das hätten was ich hätte und wirklich jede kleinste Chance in größtem Dank nutzen. Warum kann ich mein Leben nicht also jemandem geben, der es auch verdient??
Ich muss dazu sagen, natürlich gibt es noch viele Menschen, denen es vom Wohlstand her wesentlich besser geht als mir (ganz abgesehen von Zufriedenheit, Glücksgefühlen, innerem Wohlbefinden), aber eben noch vielen vielen anderen noch um einiges schlechter. Ich habe alles, was ich zum Leben brauche, ein Dach über dem Kopf und kann mir im Prinzip alles was ich am nötigsten brauche leisten, und ich darf Bildung genießen. Ich hatte keine extrem traumatischen, schrecklichen Erlebnisse, wurde nie v*rg*wa*ig*, misshandelt oder ähnliches und eine gute Kindheit.
Ich bin jetzt nicht megamäßig verwöhnt und mir wurde auch nicht alles in den Hintern geschoben, ich habe auch nicht immer alles bekommen was ich wollte, aber mir hat es dennoch an nichts essentiellem gefehlt. Und es ist auch noch heute so, wenn ich mir wirklich etwas sehnlichst wünsche (vorausgesetzt es ist halbwegs vernünftig und im leistbaren Bereich und eine Anschaffung wert und ein langfristiger Wunsch), dann würden mir meine Eltern es mir auch vermutlich kaufen – natürlich nicht einfach so und sofort aber wenn sie merken würden, dass ich etwas wirklich möchte, dann würden sie mir durchaus zu einem Anlass zumindest etwas draufzahlen oder so...
Oh ja, das kenn ich zu gut -.- ich hasse das so sehr, wenn ich mich wirklich aufrege und dann anfange zu streiten werde ich oft so wütend und alles steigt in mir hoch, dass mir dann eben auch nur zu oft die Tränen kommen – und das wirkt dann halt oft lächerlich bzw ich schäme mich dafür. Und wenn ich da gerade mit meiner Mum streite, dann macht sie sich immer darüber lustig oder hält mir wieder mal vor, wie mimosenhaft ich bin und dass ich das absichtlich mache mit dem Vorwand, das man Mitleid mit mir hat. (Obwohl ich die Logik nicht so ganz verstehe, warum man Mitleid möchte wenn man wütend ist). Sie reagiert dann meist mit großem Unmut. Aber eben nicht, weil sie bösartig ist, sondern weil ihre Mutter oft versucht hat, andere emotional zu erpressen, indem sie wegen jeder Kleinigkeit angefangen hat zu weinen.Auch, wenn ich gestehe, dass mir wahrscheinlich noch öfter aus Wut die Tränen kommen, als nur aus Dankbarkeit oder Trauer (das ist vielleicht ätzend).
Oh ja, es ist ein unglaublicher Input den du mir immer gibst und es bringt mich richtig zum Nachdenken was du schreibst, ich fühle mich verstanden und kann sehr viel mit deinen Worten anfangen!!
Ich finde es übrigens auch wirklich schön, mich hier mit dir auszutauschen zu können![]()
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Mich freut es jedes mal riesig, wenn du antwortest – und sei nicht böse, wenn es mal etwas länger still um mich ist, vergessen hab ich's nie, brauch nur manchmal etwas Zeit zum Gedanken-Ordnen.
Nein, natürlich bin ich nicht böse, ich brauche auch immer etwas Zeit, um zu antworten, komme nicht immer gleich dazu und zum Internet, auch weil ich so wie du immer sehr viel mitzuteilen habe.
Und ich will mir auch die Zeit nehmen, richtig zu antworten und nicht irgendwas zu schreiben weil ich gerade gestresst bin oder mir irgend ein Termin im Nacken sitzt.
Ich bin sehr froh, dass du mir überhaupt antwortest und dich mit mir austauscht

Ich wüsch dir auf alle Fälle eine tolle Woche und freu mich schon wieder von dir zu hören!!!
Ganz liebe Grüße,
Corda