
Kannst du uns denn bitte mal erklären, warum dich diese Phase, diese Krise die JEDER so mehr oder weniger mitmacht (Abitur, Schule zu Ende, Eltern blöd, Abnabelung vom Elternhaus, Berufswahl, Stress, etc.) so sehr mitnimmt. Klar, da heult jeder mal rum, und jeder fühlt sich da unbrauchbar und dumm, und viele Leute kriegen einfach auch eine kleinere depressive Episode, aber ich finde das bei dir nicht normal und das kann (muss nicht) auch mit einer emotional-instabilen PST zusammenhängen.
Diese Störung oder eben nur eine Akzentuierung zu haben, bedeutet nicht, dass man ständig mit SVV und Suizidalität agiert. Wirklich nicht, das kann sich auch sehr viel subtiler äußern.
Und vor allem geht es auch darum, ob man in der Lage ist den Gefühlshaushalt angemessen ("adäquat" für alle Psychiater...) zu regulieren, was eigentlich jemanden auszeichnet, der emotional stabil ist. Und da sehe ich, sorry, und ich kenne dich schon länger, auch deutliche Defizite.
Vor allem deutet dein Verhalten hier so sehr auf eine derartige Störung hin - ich kann dir das gern an Beispielen festmachen, weiß aber nicht, ob das sinnvoll und notwendig ist, denn ich denke, dass du genau weißt, was ich meine.
Um noch mal zu den PST zu kommen, jeder Mensch besitzt ja Eigenschaften und Anteile, die per se überhaupt nicht pathologisch sind, unter denen man nicht leidet, obwohl sie vielleicht nicht so "gut" oder "förderlich" sind. Zum Beispiel gibt es auch Leute, die eben narzisstisch sind, unser Außenminister z.B., Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie sooo toll sind sich so verhalten und ihre Bühne finden. Wenn das alles klappt, da niemand drunter leidet, dann ist das ja auch keine Störung. Wenn jedoch Charaktereigenschaften so sind, dass man selbst oder das Umfeld darunter leiden, dann wird es immer mehr zu einer Störung. Und ich kann mir echt nicht vorstellen, dass du ernsthaft nicht unter deiner "übersteigerten Launenhaftigkeit" leidest.
Klar, denn "launisch -impulsiv" ist eine Charaktereigenschaft von dir, die ist ja nicht negativ oder so, nur im Moment sieht es halt so übersteigert aus, dass man auf die Idee "emotionale-Instabilität" kommen kann.
Um das nochmal am Beispiel zu demonstrieren - ich habe auch Persönlichkeitsakzentuierungen, die unter Umständen auch mal eine Störung sein können und mit Sicherheit auch eine waren. Ich habe auch Borderline-Anteile, und auch etwas Histrionisches, ich brauche ab und zu mal meine Bühne und agiere auch rum, das ist manchmal auch nicht so lustig, besonders dann, wenn ich Konflikte nicht aushalten kann und dann den Impuls habe, dass ich lieber sterben würde, als nicht geliebt zu werden. Und das dann auch so sage - passiert mir mittlerweile kaum noch, ich kann das jetzt regulieren, früher war das grausam.
Ich bin deswegen jetzt nicht anders als andere, nicht weniger wert, nicht weniger belastbar. Ich muss mir nur mehr Mühe geben mich zu regulieren, aber das ist okay, das ist eben so.

(Schreibe das jetzt, um dem mal die Schärfe und das Urteil zu nehmen... )
Alles Liebe, Colour