Hey Uni!

Ich finde es auf jeden Fall toll, dass du etwas ändern möchtest!

Aber weißt du, was ich glaube?
Auch wenn das jetzt total heuchlerisch rüberkommt, weil es ja schließlich aus meinem Mund kommt:
Ich glaube, du stehst dir momentan selber im Weg.
Du schreibst häufig davon, dass du wieder NG erreichen willst, was mich zu der Überzeugung kommen lässt, dass du das Pferd von hinten aufzäumen willst. Das ist halt typisch für die ES, aber dir muss auch klar sein, dass du mit diesem Denken nicht aus der ES herauskommst.

Du sagst, du willst wieder leben, dich mit Freunden treffen, mehr Sport machen mit dem Ziel, Normalgewicht zu erreichen.
In deinem Kopf ist das Gewicht einfach noch immer viel zu präsent. Du schreibst ja im vorigen Beitrag, dass sich das mit dem Gewicht nebenbei regelt, wenn man wieder glücklich ist und das ist eben der Punkt!

Das Gewicht reguliert sich ja tatsächlich automatisch, das will ich gar nicht bestreiten, aber dazu musst du eben auch erstmal glücklich sein!
Und wenn du dich nur selber unter druck setzt, dass du wieder Leben willst, um NG zu haben, dann kann es doch gar nicht funktionieren. Weil du in dem Moment dich selber nicht akzeptierst.

Klingt vielleicht hart und wie schon gesagt, es ist auch komisch, das aus meinem Mund zu hören, aber ich kämpfe momentan einfach damit, nicht auf die Waage zu steigen, weil ich weiß, dass ich mit der Zahl eh nicht einverstanden wäre. Und das macht es für mich einfacher, meinen Körper so wie er jetzt ist(!) zu akzeptieren und das macht mich einfach viel glücklicher! Und da steht es gar nicht mehr im Vordergrund, dass ich abnehme, das passiert halt dann eher so nebenbei und ehrlich gesagt ist es mir auch momentan egal, ob ich abnehme oder mein Gewicht halte. Selbst wenn ich ein wenig zunehmen würde, würde ich das ja gar nicht mitbekommen, solange meine Hosen sitzen (weil ich mich ja eben nicht wiege).

Ich hoffe, du verstehst, was ich dir sagen will- und fühl dich bitte nicht angegriffen oder so!
Das ist mir halt nur so beim Lesen deiner Beiträge aufgefallen…

Danke für deine Antwort.

Ja, du hast schon recht. Du hast natürlich recht .

Ich meine, ich treffe mich schon mehr mit Freunden und bin schon "glücklicher". Nun ist es eben so, dass ich während der letzten Monate wieder zugenommen habe und das auch nicht unbedingt wenig *hust*.

Und ja, ich mach mir Druck... ich fühle mich nicht wohl... ganz und gar nicht.

Ich weiß eigentlich selber nicht so genau, was ich eigentlich bezwecke etc. Ach man ist das kompliziert. In gewisser Hinsicht sind wir ja gleich. Blos nicht auf das schauen, was hinter der Problematik steckt. Immer schön darauf gucken, wie unser Essverhalten ist und sich fragen warum wir zunehmen. Und bitte immerschön Gewicht in den Vordergrund des Denkens stellen. Es gibt kein Leben- nur die Figur und wenn die nicht stimmt, ist das Leben sowieso scheiße .

Weiß auch nicht. Ich mach selber immer wieder dieselben Fehler und stelle JEDESMAL wieder fest, dass ich einen Fehler gemacht habe- aber ich mach ihn immer wieder.
Erklärt mir das einer`???

unser Motto: Nimmst du noch ab, oder lebst du schon?

Tjaja.. wir müssen uns wohl gegenseitig den Zahn ziehen

Unique hat geschrieben:unser Motto: Nimmst du noch ab, oder lebst du schon?

Haha, das trifft den Nagel echt auf den Kopf!

Es ist echt schwierig…aber die ES ist nun mal schon seit mehreren Jahren in unseren Köpfen und da ist es einfach mal nachvollziehbar, dass wir immer wieder denselben Fehler begehen.

Und der Gedanke, dass man glücklicher ist, wenn man erstmal abgenommen hat- ja, was für ein Trugschluss…

Ich denke momentan irgendwie anders über meine Gewichtszunahme (ok, du wirst jetzt denken „Boah, sie ist doch noch im NG, das ist eh alles anders als bei mir!“- aber Fakt ist, ich hab in kurzer Zeit zweistellig zugenommen).
Ich sehe es eher als Chance (und das meine ich ehrlich!), weil ich jetzt die Möglichkeit habe, mich selber mal zu mögen so wie ich bin und nicht weil ich das passende Gewicht habe.
Denn unsere Regel der ES besagt doch: Wenn ich schlank bin, bin ich glücklich!

Und wenn wir auf dem Weg der Besserung sind, dann gilt diese Regel nicht mehr.
Hätte ich mit meinem Traumgewicht das Gefühl, glücklich zu sein, dann kann es ja noch immer sein, dass ich das nur denke, weil ich unterbewusst den Gedanken habe „Ich bin schlank, also bin ich glücklich!“
Aber wenn ich jetzt glücklich bin, obwohl ich mein Traumgewicht nicht habe, dann weiß ich ganz genau, dass ich mich auf dem Weg zur Besserung befinde.
Wie schaffen das!

Ja. Ich muss aber auch mal sagen, dass es schon für mich jedenfalls ne Bedeutung hat, ob ich mich wohl fühle oder eben nicht. Und dazu gehört für mich jedenfalls kein ÜG. Das ist einfach mal so. Ich will und kann mir das nicht schön reden. Ich kann mich akzeptieren, wie ich jetzt bin, aber ich weiß, dass ich trotzdem noch das Ziel hab ne zweistellige Anzahl an Kilos wieder loszuwerden.

Glück ist Ansichtssache. Das ist ja das schöne ...

Das wirst du dann ja auch auf jeden Fall, aber wie schon gesagt: Nicht, wenn du dich damit unter Druck setzt- dann bist du ja dennoch unterbewusst unter Stress und dann kommen auch die FAs wieder.
Klar, kann man das Ziel haben, abzunehmen- das haben ja auch Normalos- aber es darf dich halt auch nicht zu sehr belasten und eben zu viel Platz im Kopf einnehmen…
Denn dann kannst du ja tatsächlich momentan nicht glücklich sein. Und das fände ich echt schade!

Ja, weißt du: Es ist ja immer so... ich nehme zu-> Ahhh ich bin fett, muss abnehmen-> setz mich unter Druck-> gelingt nicht-> Frustration-> zuviel essen.. ist doch scheiße.

SCHLUSS JETZT DAMIT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! MEIN ZIEL IST ES GLÜCKLICH ZU SEIN UND DAZU GEHÖRT KEIN STRESS MIT GEWICHT, WAAGE, ESSEN UND SPORT *IN DEN KOPF REINKLOPPPE*

ich hab ne Wut in mir gerade (nicht unbedingt auf mich)... arghhh ich sabotiere mich eher selbst. Ich lasse mir gar nicht die CHANCE mal zu entspannen. Stress ich mich nicht mit Abi, stress ich mich mit meinem Gewicht.

Ja, das ist irgendwie unser Problem…man lässt einfach gar nicht zu, dass man glücklich wird.

Es ist eigentlich quasi wie die Depression, in der man sich ja auch regelrecht Gründe gesucht hat, weshalb man traurig sein kann.

Und so ist es auch mit dem Stress- wir stressen uns anscheinend unterbewusst lieber selber, um nicht zuzulassen, dass wir möglicherweise feststellen müssen, dass wir gar nicht glücklich sein können.
Und außerdem ist es ja auch ne Sache der Gewohnheit- wir sind schon so lange in dem ganzen Teufelskreis der ES drin, die ja auch mit Depressionen verbunden ist, dass wir kaum noch merken, dass wir uns immer wieder stressen, obwohl wir glauben, dass es anders geworden ist.

Klassisches Beispiel ist, wenn man glücklich darüber ist, weil man kaum noch FAs hat, aber im Gegenzug dann anfängt sich ständig nur noch über die Schule Gedanken zu machen oder Putzzwänge zu entwickeln etc.

Wenn du wütend bist, dann ist das aber ok- das muss manchmal sein...

Ich sehe mein Essverhalten nicht als ES in dem Sinne an. Weil es auch keine ist. Es ist aber trotzdem noch nicht "normal", weil ich eben noch aus anderen Gründen als Hunger esse.

Naja ich sags ja: Selbstliebe, Selbstliebe, Selbstliebe... üben üben üben.. bin da halt wegen Schule total stehen geblieben

Hmm..ja, du meinst ja, dass du seit einer geraumen Weile schon clean bist…
Aber das ist auch so ein Punkt, wo ich mich frage:

Bist du dir da echt sicher?

Ich meine, du überisst regelmäßig und du meinst ja auch selber, dass es aus anderen Gründen als aus Hunger geschieht- also da frage ich mich dann ja, ob du nicht dennoch noch an Binge-Eating leidest, sich deine Symptomatik aber bereits merklich abgeschwächt hat?

Wie siehst du das?
Denn indem du das Essen nicht für den Hunger benutzt, "m*ssb**ch*" du es ja dennoch...

Ich hab ja gesagt, dass mein Essverhalten nicht normal ist. Aber es ist kein BED das kann ich dir sagen... das sind KONTROLLVERLUSTE und die sind nicht da. Ich hab immernoch die Kontrolle (auch wenn ich zuviel esse). Es gibt ja nicht nur ES und "perfektes" Essverhalten. Dazwischen stehe ich momentan.

Momentan ist es ganz komisch irgendwie O.o

Auf der einen Seite fühle ich mich super gut und auf der anderen total miserabel .

Muss glaub ich mal ein bisschen ordnen... also GUT ist momentan:
- gutes Wetter (Sonne!)
-Selbstvertrauen wieder bisschen aufgebaut
-gutes Verhältnis zur Freundin wieder
-Frei, frei, frei
-großes Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten und große Hoffnung Ziele zu erreichen
-WM Fieber
-neue Farbe bald (Haare)
-morgen shoppen

SCHLECHT ist:
-Freundin cancelt Freundschaft, weil ich nicht SMS zurückgeschrieben hab
-Essverhalten nicht das, was ich mir erträume-.-
-Zunahme macht mir immernoch zu schaffen und fühl mich schlecht deswegen (obwohl ich schon Akzeptanz dafür mir gegenüber zeige)
-in bestimmten Situationen unbegründete (Angst??),... sehr misterious Oo
-bald Geburtstag und keiner da (keine richtige Feier also, alles blöd)
-und was sehr krass/komisch ist: empfinde sehr viel Selbstmitleid mir gegenüber O_o ... für das was ich schon so erlebt habe in meinem Alter (omg denkt nichts falsches jetzt)

Ach menno. Sehr komisch alles.

Schwanke immer mal wieder hin und her zwischen richtigen Hochgefühlen und dann wieder nieder gedrückte Stimmung. Ich bessere mich aber,...

...wird schon