Therapie zieht so runter...

#1
hallo ihr!

ich habe jetzt seit letztem herbst einen neuen therapeuten und irgendwie klappt es mit ihm nicht so richtig...
ich weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll...ich hab das gefühl, dass er mich gar nicht ernst nimmt und zum teil sogar voll angenervt von meiner b*.
ich hab überhaupt nicht das gefühl, dass er mich irgendwie wertschätzt und mir wirklich helfen möchte, sondern halt nur seinen job irgendwie macht...
dazu kommt, dass er auch manchmal termine absagt und dann einfach "vergisst" mich wegen einem neuen zurückzurufen und ich hab auch keine telefonnummer oder so, wo ich ihn in dringenden fällen mal erreichen könnte...ich weiß auch nicht, vielleicht erwarte ich ja zu viel zuwendung von einem therapeuten, aber mich verunsichert das alles so arg... :(
ich hab fast ein bisschen angst vor ihm, weil ich ihn so schwer einschätzen kann und immer das gefühl, dass er findet, dass es mir ja gar nicht schlecht genug geht und ich viel jammere, obwohl ich seit monaten wirklich kaum einen tag ohne fa/k* verbracht habe... :( gestern hat er mir den termin wieder abgesagt und ich fühl mich so verloren und einsam....
in meiner umgebung war das allerdings der einzige therapeut, bei dem ich ohne mehrere monate wartezeit angenommen wurde, weil er über meine Uni finanziert wird.
ich trau mich aber auch nicht bei ihm mal anzusprechen, wie ich mich fühle, weil ich ihm ja keinen vorwurf machen will. weil letztendlich muss ich ja alleine klarkommen und es ist ja nicht seine aufgabe, sich um mich zu "kümmern"...
was habt ihr denn für erfahrungen???
habt ihr einen rat für mich???
keine ahnung, warum mich das so belastet... :(
Der Kummer der nicht spricht, nagt am Herzen bis es bricht. (W. Shakespeare)

Re: Therapie zieht so runter...

#2
Hallo,

wenn du dich nicht wohlfühlst bei ihm, dann wechsle deinen Thera! Ein Grund wäre schon die Unzuverlässigkeit!
Mein erster Thera war zwar Zuverlässig was Termine betrifft, aber ich habe mich bei ihm letztendlich auch nicht wohl gefühlt/unverstanden. Kannst du über deine Krankenkasse was machen? So wie ich weiss, kann man bis zu 5x den Thera wechseln.

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ich trau mich aber auch nicht bei ihm mal anzusprechen, wie ich mich fühle, weil ich ihm ja keinen vorwurf machen will. weil letztendlich muss ich ja alleine klarkommen und es ist ja nicht seine aufgabe, sich um mich zu "kümmern"...
:arrow: Okay, würde es die Situation ändern, wenn du ihn darauf ansprichst? Auf Zwang? Wenn du schon weisst er ist Unzuverlässig? Du könntest ihm auch die Karten auf den Tisch legen, und deine Meinung frei äussern...
Es ist auch gewiss nicht seine Aufgabe sich um dich zu kümmern, schliesslich können Theras nicht 24h für dich da sein, aber sie können dir Hilfe und Unterstützung geben in verschiedenen Denkweisen/Verhaltensmustern. Und dich weiterbringen...Es ist des Theras Job.

Re: Therapie zieht so runter...

#3
Hallo mopsine,
ich bin der Meinung,das Wichtigste ist überhaupt,das man sich dort angenommen fühlt und das es einem Halt gibt.
das scheint ja Beides überhaupt nicht der Fall zu sein bei Dir.
Aber trotz allem,sprich es dort an!
Die Frage ist dann ja auch,wo du möglichs schnell Ersatz findest....

Janigrüße
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: Therapie zieht so runter...

#4
Hallo mopsine,

Ich war auch mal in einer total quälenden Therapiebindung gefangen. Aber da wars Hörigkeit und er quälte mich dauernd mit Provokationen, die mein Innerestes erschütterten - na ja, tut hier nix zur Sache.
Es ist schon sehr wichtig, dass du aus dieser nicht hilfreichen Beziehung herauskommst. Ehrlich gesagt finde ich das schon total mies von einem Therapeuten so unzuverlässig zu sein.
Hör dich um und such dir nen neuen, nicht gleich den erstbesten, sondern teste verschiedene aus.
Als Strohhalm für die Wartezeit würde ich einfach mal schauen, welche Beratungsstellen es in deiner Nähe gibt. Beratungsstellen für Esstörungen, oder falls du jemand bist, der m*ssbr**ch und Misshandlungen in seiner Vergangenheit hatte: wildwasser. Je nach dem, es muss doch eine passende Beratungstelle geben. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das viel Halt geben kann, wenn man gerade keine Thera macht und aber wöchentlich einen Termin dort hat mit einer Sozialpädagogin oder was auch immer. Ist so ein bissl Therapieersatz, kostet nix (die leben meist von Spenden) und hilft supergut zu überbrücken bis die Therapie beginnt.
Dann wärst du nicht ganz allein und ich denke da könntest du eine hilfreichere Beziehung finden, als zu deinem Thera.

LG Naturelle

Re: Therapie zieht so runter...

#5
Es gibt, wie in allen Berufen, die Guten und die Schlechten.
Da es bei einer Therapie sehr auf Vertrauen und das Gefühl ankommt, sich sicher und gut aufgehoben zu fühlen, kann es schon sein, daß zwischen Patient und Therapeut einfach die Chemie nicht stimmt und somit das Gefühl "hier bin ich richtig" sich nicht einstellt. Und somit der Erfolg der Therapie schlichtweg in Frage gestellt ist.
Es macht dann keinen Sinn, dieses Verhältnis bis zum bitteren Ende durchzuziehen, sondern es sollte darüber nachgedacht werden, die Therapie abzubrechen und einen neuen Therapeuten zu suchen, was ja gottseidank möglich ist.

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....