2. Klinikaufenthalt?

#1
hej,

hat einer von euch erfahrung mit mehreren klinikaufenthalten?

ich bin ende januar aus einem 3 monatigen aufenthalt in einer psychosomatischen klinik gekommen
und habe dringend das bedürfniss noch einmal intensiv theraphie zu machen.

mir geht es zwar verhältnissmäsig um welten besser, aber langsam merke ich die eigentlichen gründe und ursachen für meine es. mein erster aufenthalt war wirklich nur "auffangbecken" habe ich das gefühl, ich habe einfach einen ort gebraucht um mich sicher zu fühlen, hört sich schräg an, war aber so.
mittlerweile hab ich schon wieder so etwas wie alltag. schreibe gerade diplom, habe einen ernährungsplan an den ich mich halte wenn ich keine rückfälle habe, gehe einmal pro woche zum psychologen und heilpraktiker.
also, rein von aussen her alles im grünen bereich. nur in mir drinnen herrscht noch einiges an chaos und ich bezweifel langsam das ambulant ordnen zu können.

ich bin an einem punkt an dem ich unglaublich ehrlich zu mir selbst bin, was mich auch sehr erschreckt.
die wahrheit tut bekanntlich unglaublich weh... aber es fühlt sich nun mal richtig an und ich hab keinen bock mich weiterhin ständig zu verstellen und die brave zu spielen...

mein damaliger therapeut aus der klinik meinte auch, dass es besser wäre den aufenthalt zu verlängern, womit ich damals aber nicht einverstanden war. mittlerweile merke ich aber, dass er wohl recht hatte.
:-(

jetzt frage ich mich natürlich, wie lange spielt meine krankenkasse da noch mit?

hat einer von euch tips oder ideen?

liebe grüsse,
nuova
hätte hätte fahrradkette

Re: 2. Klinikaufenthalt?

#2
Also, was mir gesagt wurde, ist, dass man nach einem Klinikaufenthalt eine Sperre von zwei Jahren hat. (In Deutschland) Es sei denn, Du bist ein suizidaler Notfall. Ansonsten, reiß Dich zusammen. Ich könnte auch jederzeit in ne Klinik gehen, wenn es nach meinen Bedürfnissen ginge... Aber das ist halt nicht das wahre Leben.
Zuletzt geändert von aire am Sa Mai 01, 2010 11:21, insgesamt 1-mal geändert.

Re: 2. Klinikaufenthalt?

#3
also aire, ich finde das was du schreibst klingt ganz schön hart!

Liebe nuova,
mir gehts genauso wie dir, könnte echt meine Geschichte sein. Ich war auch bis Ende Januar stationär und dort wurde viel Stabilisierung gemacht, ich hab erstmal gelernt, was überhaupt normales Essen ist und so... und jetzt merke ich, dass es noch so viele tief sitzende Probleme gibt, macht sich mittlerweile auch wieder im Essverhalten bemerkbar. Ich wollte das eigentlich ambulant lösen bzw tagesklinisch, aber die Tagesklinik bei der ich mich vorgestellt hab hat gesagt, sie wollen mich vollstationär da haben. Meine Thera (ambulant) meinte auch, das ist ihr lieber, da hat sie ein besseres Gefühl dabei. Einfach weil bei mir so viel passiert ist, dass sich ambulant nicht machen lässt.
Vielleicht redest du nochmal mit deinem ambulanten Therapeuten drüber, der kann deine momentane Situation doch sicher gut einschätzen, oder?

Wichtig finde ich, dass man nicht von einer Klinik zur nächsten springt, weil es da so schön sicher ist und man sich nicht mit der bösen Welt konfrontieren muss (mal überspitzt gesagt). Vielleicht ist es auch das, was aire meinte?

liebe grüße und viel kraft
smutek
Ganz gleich,
was deine Mutti sagt,

Du bist eine Prinzessin.

Re: 2. Klinikaufenthalt?

#4
@smutek

danke für die antwort :-)
mit meinem therapeuten hab ich noch nicht drüber gesprochen, er denkt wohl dass ich auf dem besten weg bin.
sein letzter satz war vor ein paar tagen:" fr. ... keine sorge, das bekommen wir schon hin"
seit zwei tagen hab ich extreme rückfälle und ich kann damit überhaupt nicht mehr umgehen.
in letzter zeit lief alles super, wenn ich druck hatte habe ich alles dagegen unternommen.
ich hatte eigentlichh keinen druck vom essen, ich wollte mich auf schnellstem weg beruhigen. und das ist bei mir essen oder alkohol...
und das alles "nur" weil mir mein nebenjob gekündigt wurde. klar, kratzt das am ego, aber doch echt kein grund zurück in die es?!
die eine seite ist das regelmässige essen, die andere seite mit meinen gefühlen umzugehen ohne essen und kotzen.
ich bin ständig nervös und habe so angst vor rückfällen, dass ich prompt einen baue.

bei meinem ersten aufenthalt in der adula klinik war ich einfach nur froh, dass ich 3 mal am tag regelmässig gegessen habe mit insgesamt nur einem rückfall.
jetzt merke ich, dass regelmässiges essen nicht das a und o sind.

ich mache mir ständig druck mit meinen mitmenschen, familie komilitonen und kann mich gar nicht auf mich und meine genesung konzentrieren. das problem bei mir liegt schon gar nicht mehr hauptsächlich am essen, durch den essplan klappt das schon gut.

ich komme mit den mitmenschen und beziehungen nicht mehr klar... und weiss schon gar nicht mehr wer ich bin.

naja, ich schreib so viel durcheinander und hab so viel im kopf, irgendwie muss das raus.

grüsse,
nuova
hätte hätte fahrradkette

Re: 2. Klinikaufenthalt?

#5
hallo nuova,
ich würde vor 3 wochen aus der klinik entlassen und hatte große angst vor dem alltag. zur zeit geht es mir wie dir. das essen klappt einigermaßen, aber ich kapiere langsam, dass das nicht das hauptproblem sein kann.
wie schon gesagt wurde, besprich das am besten in deiner therapie. erzähl wie es dir wirklich geht und was du für ängste/sorgen hast.
mir wurde bei der entlassung gesagt ich könnte jederzeit wieder kommen, sollte es nicht klappen.
ich lebe allerdings in deutschland, BW. ich weiß nicht wie das in anderen bundesländern geregelt wird.
aber die therapie oder ein anruf bei der krankenkasse schadet sicher nicht!

ich finde es toll, dass du dir gedanken über DICH machst, deshalb solltest du in eine klinik gehen, wenn du das für richtig hällst.
ansonsten bleib stark und kämpf weiter, lass dich nicht unterkriegen!
wir schaffen das alle!

allses gute
vanessa

Re: 2. Klinikaufenthalt?

#6
In der Klinik in der ich mal war gabs nur ne 6 Monate-Sperre bevor man wieder reindurfte.

Das einzige was ich an der Klinik vermisst hab danach war, dass die Zeit einfach teilwese eine einzige Party war :mrgreen: . (war aber auch nicht auf ner Essgestörtenstation, keine Ahnung was die da gemacht haben)

Re: 2. Klinikaufenthalt?

#7
hey,

ich kann dich echt gut verstehen, bin mir aber genauso wie aire nicht so sicher, ob eine klinik wirklich das richtige wäre.

klar, ne klinik ist irgendwo immer sehr verlockend. es ist ein geschützter rahmen, man bekommt ne menge hilfe und unterstützung, ist mit leuten zusammen denen es ähnlich geht usw usw. Aber dieser Käseglocken Effekt kann auch ganz schön gefährlihc sein, denn im endeffekt muss man in der Realität ja auch alleine klar kommen. Ich wünschte mir auch oft wieder in einer Klinik zu sein, mich sicher zu fühlen und unterstützung zu bekommen, aber das geht halt nicht immer. auch wenn das krankenkassentechnisch sicher machbar wäre (auch wenn ich in den letzte 4 Jahren, 4 mal in einer Klinik war). Das kann einfach nicht die Lösung für alles sein. Im endeffekt muss man eh im hier und jetzt klarkommen. Und solange man das drumherum noch gut geregelt kriegt (und das beschreibst du ja so) dann denke ich ist ne ambulante therapie immer sinnvoller.


aber was sagt denn deine thera dazu ? Das ist doch mit am wichtigsten . die würde ich erstmal als erstes zu Rate ziehen, denn die kennt dich ja einfach am besten,....

gruß
marie