Hallo!
Ich hab da eine Frage an alle, die, egal ob kurze oder lange Zeit, ehemalig sind:
wie ist das denn bei euch, was den Druck angeht?
Also klar ist mir, dass, sobald negativere Gefühle, Stress oder sonstige "ungute" Situationen sich aufbauen, dass man sowieso immer dazu neigt/neigen wird, den "einfacheren" weg zu wählen, sich wieder in die B* zu flüchten oder es irgendwie mit Essen auszudrücken. Dass es immer eine gewisse Neigung geben wird, wieder reinzurutschen, wenn man nicht auf sich aufpasst und reflektiert.
Was mich dazu interessieren würde, wie ist es mit dem Drang nach FA`s? Also dem "Fressdruck"? Und wie hat sich das im Laufe der Gesundung entwickelt?
Wird nach längerer Zeit des abstinent-seins auch die Hemmschwelle höher, es "einfach" zu tun?
Re: Clean sein und der Druck
#2Hey,
Kann ich so gar nicht bestätigen, vielleicht bin ich da auch der absolute Einzelfall (glaube ich aber nicht), aber wenn ich Stress und Druck habe und vielleicht auch mit mir selbst nicht klar komme, dann komme ich gar nicht mehr auf die Idee, dass ich jetzt fressen und kotzen könnte. Ich frage mich dann eher, woran es liegt, was ich jetzt machen kann und wie ich das Gefühl am besten aushalte und/oder noch besser abbaue...
Ist für mich einfach überhaupt keine Option mehr, fast schon so abwegig wie mich dann zu betrinken... (Ich muss immer überredet werden, um überhaupt mal etwas Alkohol zu trinken, das dazu.)
Ja, wird also leichter.
Wie ist das denn bei dir? Wie lange bist du denn clean?
Alles Liebe, Colour
Kann ich so gar nicht bestätigen, vielleicht bin ich da auch der absolute Einzelfall (glaube ich aber nicht), aber wenn ich Stress und Druck habe und vielleicht auch mit mir selbst nicht klar komme, dann komme ich gar nicht mehr auf die Idee, dass ich jetzt fressen und kotzen könnte. Ich frage mich dann eher, woran es liegt, was ich jetzt machen kann und wie ich das Gefühl am besten aushalte und/oder noch besser abbaue...
Ist für mich einfach überhaupt keine Option mehr, fast schon so abwegig wie mich dann zu betrinken... (Ich muss immer überredet werden, um überhaupt mal etwas Alkohol zu trinken, das dazu.)
Ja, wird also leichter.
Wie ist das denn bei dir? Wie lange bist du denn clean?
Alles Liebe, Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.
Re: Clean sein und der Druck
#3Hey colourful!
Wirklich? Brechen ist keine Option mehr für dich? Das tut wahnsinnig gut zu lesen!! Ich hatte schon unheimlich angst, dass es immer so sein und bleiben wird, dass es ständig thema ist, ein ständiger andauernder harter kampf - im sinne von druck aushalten und beim essen immer aufzupassen...
Gibt es bei dir gar nicht mehr Situationen, in denen deine Vergangenheit dich einholt und du darüber nachdenkst oder gefährdet bist was schädigendes verhalten/ die B* angeht?
Seit wann bist du schon clean? wie lief das bei dir ab, bei deinem weg raus? ist es dir schnell wieder psychisch besser gegangen? wie hast du dein leben dann angepackt und bewältigt? wie sah das bezüglich essdruck in der ersten zeit und gefährdende situationen aus?
hm, clean bin ich leider noch nicht...hab seit 13 jahren ES, seit ca 7 jahren B* und ziemlich lange sehr intensiv, war 1,5 jahre ambulant in thera, letztes jahr stationär, aber meine situation hat sich einfach nur noch verschlimmert...
bin gerade dabei wieder ne (momentan ambulante) therapie zu beginnen, werd aber dann vermutlich gegen ende des jahres nochmal stationär gehen...außer es bessert sich immens bis zum sommer, dann geh ich erst in einem jahr nochmals stationär (weil ich denk, auch wenn es mir dann mit essen und dem leben klarkommen besser geht, dass ich einfach so viel aufarbeiten muss, was noch in mir schlummert, dass es so und so das beste ist, mindestens 2-3 monate nochmal stationär zu gehen...) - naja, so wies jetzt aussieht, werd ich vielleicht auch gleich anfang mai stationär gehen, muss mich jetzt mal wegen vorgesprächen umschauen...bis dahin muss ich halt versuchen, ambulant und selbst durchzuhalten...
bin blöderweise den ganzen august weg - in amerika mit freundinnen - also ich mein, wird gut und schön etc, aber eben blöd wegen stationärer therapie - kann also nur die zeit vor ende juli udn dann erst wieder anfang sept stationär gehen...
hm, versuch grad einfach nur, mich irgendwie wieder "ins leben" zu katapultieren bzw "bei bewusstsein zu bleiben" und mich nicht selbst ausschalten und alles vorbeiziehen zu lassen...
es ist momentan echt schlimm mit dem druck und sehr variabel...dazu schreib ich später noch mehr, bin nur grad etwas blockiert :-/
Wirklich? Brechen ist keine Option mehr für dich? Das tut wahnsinnig gut zu lesen!! Ich hatte schon unheimlich angst, dass es immer so sein und bleiben wird, dass es ständig thema ist, ein ständiger andauernder harter kampf - im sinne von druck aushalten und beim essen immer aufzupassen...
Gibt es bei dir gar nicht mehr Situationen, in denen deine Vergangenheit dich einholt und du darüber nachdenkst oder gefährdet bist was schädigendes verhalten/ die B* angeht?
Seit wann bist du schon clean? wie lief das bei dir ab, bei deinem weg raus? ist es dir schnell wieder psychisch besser gegangen? wie hast du dein leben dann angepackt und bewältigt? wie sah das bezüglich essdruck in der ersten zeit und gefährdende situationen aus?
hm, clean bin ich leider noch nicht...hab seit 13 jahren ES, seit ca 7 jahren B* und ziemlich lange sehr intensiv, war 1,5 jahre ambulant in thera, letztes jahr stationär, aber meine situation hat sich einfach nur noch verschlimmert...
bin gerade dabei wieder ne (momentan ambulante) therapie zu beginnen, werd aber dann vermutlich gegen ende des jahres nochmal stationär gehen...außer es bessert sich immens bis zum sommer, dann geh ich erst in einem jahr nochmals stationär (weil ich denk, auch wenn es mir dann mit essen und dem leben klarkommen besser geht, dass ich einfach so viel aufarbeiten muss, was noch in mir schlummert, dass es so und so das beste ist, mindestens 2-3 monate nochmal stationär zu gehen...) - naja, so wies jetzt aussieht, werd ich vielleicht auch gleich anfang mai stationär gehen, muss mich jetzt mal wegen vorgesprächen umschauen...bis dahin muss ich halt versuchen, ambulant und selbst durchzuhalten...
bin blöderweise den ganzen august weg - in amerika mit freundinnen - also ich mein, wird gut und schön etc, aber eben blöd wegen stationärer therapie - kann also nur die zeit vor ende juli udn dann erst wieder anfang sept stationär gehen...
hm, versuch grad einfach nur, mich irgendwie wieder "ins leben" zu katapultieren bzw "bei bewusstsein zu bleiben" und mich nicht selbst ausschalten und alles vorbeiziehen zu lassen...
es ist momentan echt schlimm mit dem druck und sehr variabel...dazu schreib ich später noch mehr, bin nur grad etwas blockiert :-/
Re: Clean sein und der Druck
#4Für mich ist Essen leider immer noch meine beste Strategie damit umzugehen
- ich finds natürlich total scheiße,weil ich mich damit nur noch mehr ins Verderben schütte. Ich meine, ich habe zwar keine regelmäßigen Essanfälle aber kommt schon mal vor, wenn ich Stress habe. Letzte Woche konnte ich ja dank der Rückfälle nicht mal mehr in die Schule gehen
.
ABER: Ich bin ernsthaft immernoch dabei andere Wege zu finden und gerade habe ich mir wieder vorgenommen vor JEDER Mahlzeit meine Gefühle aufzuschreiben und wenn es negative sind, wird nichts gegessen- Punkt aus.
Vielleicht ist das ja eine Option für dich?
Mein Plan sieht so aus:
Gefühle wahrnehmen
Gefühle bewusst werden
Gefühle rauslassen
dann was tun, was ich möchte und neutrale Gedanken wieder erlangen


ABER: Ich bin ernsthaft immernoch dabei andere Wege zu finden und gerade habe ich mir wieder vorgenommen vor JEDER Mahlzeit meine Gefühle aufzuschreiben und wenn es negative sind, wird nichts gegessen- Punkt aus.
Vielleicht ist das ja eine Option für dich?
Mein Plan sieht so aus:
Gefühle wahrnehmen
Gefühle bewusst werden
Gefühle rauslassen
dann was tun, was ich möchte und neutrale Gedanken wieder erlangen
Re: Clean sein und der Druck
#5Ich schließe mich Colourful an. Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, wie man überhaupt kotzen kann, obwohl ich dies über 10 Jahre gemacht habe.
Je länger man kotzfrei lebt, desto einfacher wird es.
lg
Je länger man kotzfrei lebt, desto einfacher wird es.
lg
"Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!" (c)
Re: Clean sein und der Druck
#6Und wenn du richtig Hunger hast? Ich meine, ich habe auch manchmal Hunger und bin genervt, und dann muss man doch etwas essen, oder? Oder wie meinst du das?Unique hat geschrieben:ABER: Ich bin ernsthaft immernoch dabei andere Wege zu finden und gerade habe ich mir wieder vorgenommen vor JEDER Mahlzeit meine Gefühle aufzuschreiben und wenn es negative sind, wird nichts gegessen- Punkt aus.
Wenn ich nur essen will, weil ich genervt bin, dann ist das etwas anderes. Wenn ich aber gerade genervt und gestresst bin und richtig körperlich Hunger habe? Und ja, das kann ich durchaus sehr gut differenzieren.
Ich bin anderthalb Jahre clean (August 08), ich denke, dass ich einfach beschlossen habe, dass jetzt Schluss ist. War mir ziemlich egal wie, ich wollte da nur raus. Ich habe mir so gedacht, dass ich mich jetzt einfach aushalten muss, ich lernen muss damit klar zu kommen, meinetwegen auch mit roher Gewalt und viel zu viel Disziplin. Essdruck? Ja, habe ich ausgehalten und mich an meine Mahlzeiten gehalten (habe regelmäßig und mengenmäßig einigermaßen ok gegessen), irgendwann bin ich dann *immer* Laufen gegangen, als ich es nicht mehr aushalten wollte, was mir gut getan hat. Tut mir noch immer gut.CordaLexis hat geschrieben:Seit wann bist du schon clean? wie lief das bei dir ab, bei deinem weg raus? ist es dir schnell wieder psychisch besser gegangen? wie hast du dein leben dann angepackt und bewältigt? wie sah das bezüglich essdruck in der ersten zeit und gefährdende situationen aus?
Mir ist es psychisch schnell besser gegangen, ich habe mich dann voll in mein Studium gehängt und hatte das erste Mal Spaß daran, war auch viel besser als mit Bulimie. (Der Studium war der Grund, warum ich aufgehört habe. Gibt ja Leute, die sich mit Bulimie konzentrieren können und gut sind - ich habe mir ständig mein Gehirn ausgekotzt, so hat es sich angefühlt.)
Mein Leben? Ich hoffe doch, dass ich das wie jeder normale Erwachsene bewältigen kann; aber ich mache mir deutlich weniger Stress als andere Leute, achte immer auf meine Grenzen und lebe auch danach. Ich weiß, dass ich zu Depressionen neige, ich weiß auch, dass es hilft, wenn man dann genug schläft und einen Rhythmus hat, den man so einigermaßen einhält. Also mache ich das. *schulterzuck* Ich weiß, dass das ziemlich uncool klingt, aber es hilft mir.

Ich habe durch das Gesundwerden sehr, sehr viel gelernt. Über mich. Über andere. Über Verhaltensweisen, darüber, was und wer mir wichtig ist. Und ich geb's zu, ich habe keine Therapie gemacht. Aber ich habe auch dadurch, dass ich alles allein gemacht habe auch gelernt, dass es wichtig ist auch Hilfe mal anzunehmen. Und jetzt gehe ich zu einer Therapeutin, wenn ich Hilfe brauche.


C'est la vie.
Klingt jetzt gemein und hart, aber wie wichtig ist es dir gesund zu werden? Ich meine, ich würde für so einen Urlaub auch so ziemlich alles machen, aber du musst auch gesund werden. Das ist egal wann und wie. Damit kannst DU Morgen anfangen, und du bist auch nicht unbedingt von einer bestimmten Therapie abhängig.CordaLexis hat geschrieben:bin blöderweise den ganzen august weg - in amerika mit freundinnen - also ich mein, wird gut und schön etc, aber eben blöd wegen stationärer therapie - kann also nur die zeit vor ende juli udn dann erst wieder anfang sept stationär gehen...
Du schreibst, dass du viel aufarbeiten musst. Hängt es eigentlich für dich unmittelbar zusammen, dass du das jetzt aufarbeiten musst, um jetzt gesund zu werden?
Klar, du musst es aufarbeiten, aber ich denke eigentlich nicht, dass die beiden Dinge immer unmittelbar verknüpft sein müssen, du kannst auch erst anfangen gesund zu werden, dann mehr Kraft haben und dich Stück für Stück ans Aufarbeiten machen, oder?
Alles Liebe, Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.
Re: Clean sein und der Druck
#7Ach Colour
Du weißt doch sicher wie ich das meine.
Natürlich soll man Essen wenn man körperlich hungrig ist, aber bei mir ist der emotionale Hunger manchmal so stark, dass es sich wie echter Hunger anfühlt - ohne Scheiß. Und ich merke, dass es am Ende kein echter Hunger war, weil ich auch kein Sättigungsgefühl verspüre.
Wenn ich schlecht drauf bin und fast umfalle vor echtem hunger, dann ist es natürlich notwendig zu essen
.

Natürlich soll man Essen wenn man körperlich hungrig ist, aber bei mir ist der emotionale Hunger manchmal so stark, dass es sich wie echter Hunger anfühlt - ohne Scheiß. Und ich merke, dass es am Ende kein echter Hunger war, weil ich auch kein Sättigungsgefühl verspüre.
Wenn ich schlecht drauf bin und fast umfalle vor echtem hunger, dann ist es natürlich notwendig zu essen

Re: Clean sein und der Druck
#8Ja, ich wusste, wie du du das meintest. Nur finde ich, dass deine Aussagen oftmals ziemlich absolut klingen (das ist nicht negativ gemeint, für mich nur eine Feststellung) und mein Gehirn dann nur rattert; "Was ist mit der Alternative, der Ausnahme und der Situation...")
Verstehe dich schon. Aber bei Formulierungen bin ich manchmal Mrs. Nitpicker, sieh mir das nach, okay?
Verstehe dich schon. Aber bei Formulierungen bin ich manchmal Mrs. Nitpicker, sieh mir das nach, okay?
Zuletzt geändert von Colourful am Mo Mär 29, 2010 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Clean sein und der Druck
#9@colourful:
hm, bei mir ist es (noch) so, dass ich zb, wenn ich "nur" physischen hunger hab und das zu lange aufschieb, also mega-kohldampf hab, es mir dann leichter passieren kann, dass ich über die sättigung hinaus esse, mich dann unwohl fühle, sich der schalter umlegt und es kommt ein "eh schon wurscht"
ich kann das mittlerweile auch sehr genau differenzieren, ob wirklich mein körper die nahrung braucht, oder ob ich grad im fresswahn bin...allerdings ist es manchmal so, dass etwas passiert, was mich frustriert und aus der bahn wirft, und ich dann total schlecht gelaunt werde, total zu mache und nicht mehr reflektiere und dann irgendwie aus so einem frust-wut gemsich blind losfresse...
es ist teilweise schwer, zu bemerken, wann ich zu mache um noch rechtzeitig gegenmaßnahmen einzuleiten.
ja, natürlich,wenn ich hunger hab ist das essen immer ok. allerdings, wenn ich fressdruck hab, muss ich abstinent bleiben - jeder bissen kann in den abgrund führen...aber irgendwie hab ich sehr selten und wenn dann nur kurz fressdruck, wenn ich wirklich physischen hunger hab...
hm, ich glaube, die leute, die durch bulimie erfolgreicher im leben werden sind sehr spärlich...bei mir ist es auch genau so - konzentration 0, schwere depressionen und totale erschöpfung gespickt mit verwirrung - keine chance irgendwas zu machen.
uncool? nö, find ich gar nicht ^^ ich finde das richtig und gut so, ein "leben mit dem strom" (ich meine damit den strom des universums/ der energien/ des lebens/ selbst und nicht den der gesellschaft oder irgendwelcher strukturen und normen)
warum für andere oder für vermeintlichen erfolg sich selbst kaputt machen? wichtig ist vor allem, dass man auf sich selbst schaut, es sich selbst angenehm und so einfach wie möglich macht, denn das bildet auch die basis dafür, für andere da zu sein und sein umfeld positiv mitzugestalten - ist man selbst unzufrieden und unglücklich, hat man auch nicht viel zu geben
ich merke an mir oft, dass ich mich selbst teilweise reinreite - also aus purer gewohnheit meine, jetzt ist es zeit für einen FA, und durch total plumpe, aber mich durch sehr überrumpelnde und verreinnahmende gedankengänge und emotionen regelrecht zu überreden versuche, zu fressen und zu brechen - also ein mechanismus des abschaltens - so eine blockade in meinem kopf, die verhindert, diese gedanken des verleitens zu entlarven...der suchtteil in mir, der versucht, mich mit allen mitteln zu verführen und zu verleiten..teilweise bin ich dann beinahe wieder überzeugt, dass es eine selbsterfüllende prophezeihung ist (wenn der druck richtig groß ist und ich schon richtig verzweifelt bin, was ich jetzt noch machen kann damit es nciht passiert) - in dem sinne, dass ich vor mir sehe, wie es schief geht - dadurch falle ich schon vor der essattacke in ein schwarzes loch...und es taucht auch wieder die meinung in mir auf, dass das alles auf einem simplen prinzip basiert: wenn man einen bissen macht, wird unaufhörlich die fress-brech kette in gang gesetzt. man muss alles, was nicht niet und nagelfest ist fressen und danach brechen - hat keine kontrolle, kann nicht eingreifen, es passiert dann und ist unabänderlich.
und das ist kompletter unfug. ein bissen ist weder der untergang, noch kann ich nicht eingreifen in meine fresszustände. nichts davon ist wahr. nichts bei dem FA ist vorbestimmt oder unausweichlich. ich bin nur der überzeugung, dass es so ist und deshalb ist es so. ich glaube daran und deshalb ist es wahr für mich.
hm, ich glaub das mit der klinik ist etwas falsch rübergekommen...nein, es ist für mich keine ausrede oder ein hinausschieben bzw eine entschuldigung, jetzt noch munter meiner sucht fröhnen zu können...
ich bin sehr wohl gerade dabei, selbst etwas zu ändern, durchzuhalten, clean zu werden.
und ja, ich bin auch der meinung, dass das was aufgearbeitet werden muss nicht der direkte auslöser ist und ich auch so in ein wesentlicher gesünderes leben mich begeben kann. ich denke aber, es ist wichtig, es aufzuarbeiten, um ein mögliches abgleiten zurück in die sucht zu vermeiden...und ich habe auch irgendwie das bedürfnis danach, mal so richtig in mir "aufzuräumen" - ich möchte den ganzen müll loswerden!
ja, ich denke auch, dass das ein wechselwirkender prozess ist von nahrungsaufnahme normalisieren - aufarbeiten
hm, bei mir ist es (noch) so, dass ich zb, wenn ich "nur" physischen hunger hab und das zu lange aufschieb, also mega-kohldampf hab, es mir dann leichter passieren kann, dass ich über die sättigung hinaus esse, mich dann unwohl fühle, sich der schalter umlegt und es kommt ein "eh schon wurscht"
ich kann das mittlerweile auch sehr genau differenzieren, ob wirklich mein körper die nahrung braucht, oder ob ich grad im fresswahn bin...allerdings ist es manchmal so, dass etwas passiert, was mich frustriert und aus der bahn wirft, und ich dann total schlecht gelaunt werde, total zu mache und nicht mehr reflektiere und dann irgendwie aus so einem frust-wut gemsich blind losfresse...
es ist teilweise schwer, zu bemerken, wann ich zu mache um noch rechtzeitig gegenmaßnahmen einzuleiten.
ja, natürlich,wenn ich hunger hab ist das essen immer ok. allerdings, wenn ich fressdruck hab, muss ich abstinent bleiben - jeder bissen kann in den abgrund führen...aber irgendwie hab ich sehr selten und wenn dann nur kurz fressdruck, wenn ich wirklich physischen hunger hab...
hm, ich glaube, die leute, die durch bulimie erfolgreicher im leben werden sind sehr spärlich...bei mir ist es auch genau so - konzentration 0, schwere depressionen und totale erschöpfung gespickt mit verwirrung - keine chance irgendwas zu machen.
uncool? nö, find ich gar nicht ^^ ich finde das richtig und gut so, ein "leben mit dem strom" (ich meine damit den strom des universums/ der energien/ des lebens/ selbst und nicht den der gesellschaft oder irgendwelcher strukturen und normen)
warum für andere oder für vermeintlichen erfolg sich selbst kaputt machen? wichtig ist vor allem, dass man auf sich selbst schaut, es sich selbst angenehm und so einfach wie möglich macht, denn das bildet auch die basis dafür, für andere da zu sein und sein umfeld positiv mitzugestalten - ist man selbst unzufrieden und unglücklich, hat man auch nicht viel zu geben
ich merke an mir oft, dass ich mich selbst teilweise reinreite - also aus purer gewohnheit meine, jetzt ist es zeit für einen FA, und durch total plumpe, aber mich durch sehr überrumpelnde und verreinnahmende gedankengänge und emotionen regelrecht zu überreden versuche, zu fressen und zu brechen - also ein mechanismus des abschaltens - so eine blockade in meinem kopf, die verhindert, diese gedanken des verleitens zu entlarven...der suchtteil in mir, der versucht, mich mit allen mitteln zu verführen und zu verleiten..teilweise bin ich dann beinahe wieder überzeugt, dass es eine selbsterfüllende prophezeihung ist (wenn der druck richtig groß ist und ich schon richtig verzweifelt bin, was ich jetzt noch machen kann damit es nciht passiert) - in dem sinne, dass ich vor mir sehe, wie es schief geht - dadurch falle ich schon vor der essattacke in ein schwarzes loch...und es taucht auch wieder die meinung in mir auf, dass das alles auf einem simplen prinzip basiert: wenn man einen bissen macht, wird unaufhörlich die fress-brech kette in gang gesetzt. man muss alles, was nicht niet und nagelfest ist fressen und danach brechen - hat keine kontrolle, kann nicht eingreifen, es passiert dann und ist unabänderlich.
und das ist kompletter unfug. ein bissen ist weder der untergang, noch kann ich nicht eingreifen in meine fresszustände. nichts davon ist wahr. nichts bei dem FA ist vorbestimmt oder unausweichlich. ich bin nur der überzeugung, dass es so ist und deshalb ist es so. ich glaube daran und deshalb ist es wahr für mich.
hm, ich glaub das mit der klinik ist etwas falsch rübergekommen...nein, es ist für mich keine ausrede oder ein hinausschieben bzw eine entschuldigung, jetzt noch munter meiner sucht fröhnen zu können...
ich bin sehr wohl gerade dabei, selbst etwas zu ändern, durchzuhalten, clean zu werden.
und ja, ich bin auch der meinung, dass das was aufgearbeitet werden muss nicht der direkte auslöser ist und ich auch so in ein wesentlicher gesünderes leben mich begeben kann. ich denke aber, es ist wichtig, es aufzuarbeiten, um ein mögliches abgleiten zurück in die sucht zu vermeiden...und ich habe auch irgendwie das bedürfnis danach, mal so richtig in mir "aufzuräumen" - ich möchte den ganzen müll loswerden!
ja, ich denke auch, dass das ein wechselwirkender prozess ist von nahrungsaufnahme normalisieren - aufarbeiten
Re: Clean sein und der Druck
#10ach ja, was meine krankheit angeht: ich bin mittlerweile einfach nur noch genervt davon...besonders von diesem festgefahrenen, primitiven denken. und vor allem von der essensfixiertheit. und diese total falschen schlussfolgerungen und annahmen über die realität. "das ist so - das ist so". schwarz-weiß. alles aussichtslos. nur, wenn man leistet, wenn man erfolg hat, wenn man sich fügt ist man etwas wert. wird geliebt etc etc,
und diese gedanken tauchen trotzdem ich ganz anderer meinung bin immer wieder auf und schleichen sich ein - auf zwanghafte, ungute weise...viel weniger als früher, wie sie entstanden, aber sie sind sehr manifestiert und aus gewohnheit da, darum tauchen sie trotz anderer ansichten immer noch auf...
und ich will einfach nur noch weg - weg davon - ich will nichts mehr davon wissen, ich will mich mit dingen beschäftigen, die mich wirklich interessieren und die mich bereichern. die mich "weiterbringen" - also wodurch ich mich gefördert fühle in meinem entwicklungsprozess und was neue erkenntnisse bringt.
aber ich werde nach vor schauen und unabänderlich weiter meinem "kontrollierten teil" folgen - dem beharrlichen, klaren teil in mir, der mich aus der ES führt. egal was dazwischen passiert. ich denke, die zustände geben sich und neue assoziationen ergeben sich, sobald ein erneuter gewöhnungseffekt auftritt an die neue situation.
ich glaube, das, was bei gewohnheiten ablegen so gefinkelt ist, ist dieses überwinden - das nicht drauf reinkippen - nicht ein "nicht wollen" oder "faulheit" - zumindest bei mir nicht - es ist ein immer wieder unbemerktes drauf reinfallen auf alte muster. irgendwie eine art unachtsamkeit. diese ist noch immer verhanden, aber mein wollen ist so stark angewachsen, dass mich das hinausführt. mein wollen war schon immer da, die bulimie fühlte sich für mich schon immer ungut an, aber einerseits wusste ich nicht, wie ich rauskommen soll, andererseits wusste ich nicht was ich dann machen soll, wie ich überhaupt rangehe.
mir ist auch aufgefallen, wenn der fressdruck so stark ist, dass ich meine, es nicht mehr abwenden zu können, verwende ich ganz bewusst genau das denkmuster der krankheit für mich. ich rede mir ein, wie die realiät ist. dass es eine selbsterfüllende prophezeihung ist, nicht zu brechen. dass brechen nicht merh auf meiner optionenliste steht. brechen existiert nicht mehr - ergo kann ich auch nicht brechen. DAS ist unausweichlich.
mittlerweile funktioniert das immer besser und öfters...
nur irgendwie komme ich momentan in sehr merkwürdige bewusstseins und wahrnehmungszustände. ich weiß nicht, ob das einfach grad eine symptomverschiebung ist, weil meine psyche ja irgendwas mit dem druck etc machen muss und diese überforderung so zeigt, oder ob ich wirkich demnächst wahnsinnig werde.
teilweise nehme ich meine umgebung anders wahr, bin schwer verwirrt, nehme meine umgebung kaum mehr wahr, stehe neben mir, fühle mich surreal, fühle mich wie jemand fremdes etc...ich habe irgendwie probleme damit, mich auf diese zustände einzulassen und darauf einzugehen, weil in mir sich dann schnell eine riesen angst breit macht (teilweise hab ich dann auch panikattacken), dass der zustand anhält oder gar noch schlimmer wird oder ich die kontrolle verliere (und mich oder jemand anderen verletze oder ähnliches, obwohl nicht mal ansatzweise verletzungsgedanken auftreten)
und diese gedanken tauchen trotzdem ich ganz anderer meinung bin immer wieder auf und schleichen sich ein - auf zwanghafte, ungute weise...viel weniger als früher, wie sie entstanden, aber sie sind sehr manifestiert und aus gewohnheit da, darum tauchen sie trotz anderer ansichten immer noch auf...
und ich will einfach nur noch weg - weg davon - ich will nichts mehr davon wissen, ich will mich mit dingen beschäftigen, die mich wirklich interessieren und die mich bereichern. die mich "weiterbringen" - also wodurch ich mich gefördert fühle in meinem entwicklungsprozess und was neue erkenntnisse bringt.
aber ich werde nach vor schauen und unabänderlich weiter meinem "kontrollierten teil" folgen - dem beharrlichen, klaren teil in mir, der mich aus der ES führt. egal was dazwischen passiert. ich denke, die zustände geben sich und neue assoziationen ergeben sich, sobald ein erneuter gewöhnungseffekt auftritt an die neue situation.
ich glaube, das, was bei gewohnheiten ablegen so gefinkelt ist, ist dieses überwinden - das nicht drauf reinkippen - nicht ein "nicht wollen" oder "faulheit" - zumindest bei mir nicht - es ist ein immer wieder unbemerktes drauf reinfallen auf alte muster. irgendwie eine art unachtsamkeit. diese ist noch immer verhanden, aber mein wollen ist so stark angewachsen, dass mich das hinausführt. mein wollen war schon immer da, die bulimie fühlte sich für mich schon immer ungut an, aber einerseits wusste ich nicht, wie ich rauskommen soll, andererseits wusste ich nicht was ich dann machen soll, wie ich überhaupt rangehe.
mir ist auch aufgefallen, wenn der fressdruck so stark ist, dass ich meine, es nicht mehr abwenden zu können, verwende ich ganz bewusst genau das denkmuster der krankheit für mich. ich rede mir ein, wie die realiät ist. dass es eine selbsterfüllende prophezeihung ist, nicht zu brechen. dass brechen nicht merh auf meiner optionenliste steht. brechen existiert nicht mehr - ergo kann ich auch nicht brechen. DAS ist unausweichlich.
mittlerweile funktioniert das immer besser und öfters...
nur irgendwie komme ich momentan in sehr merkwürdige bewusstseins und wahrnehmungszustände. ich weiß nicht, ob das einfach grad eine symptomverschiebung ist, weil meine psyche ja irgendwas mit dem druck etc machen muss und diese überforderung so zeigt, oder ob ich wirkich demnächst wahnsinnig werde.
teilweise nehme ich meine umgebung anders wahr, bin schwer verwirrt, nehme meine umgebung kaum mehr wahr, stehe neben mir, fühle mich surreal, fühle mich wie jemand fremdes etc...ich habe irgendwie probleme damit, mich auf diese zustände einzulassen und darauf einzugehen, weil in mir sich dann schnell eine riesen angst breit macht (teilweise hab ich dann auch panikattacken), dass der zustand anhält oder gar noch schlimmer wird oder ich die kontrolle verliere (und mich oder jemand anderen verletze oder ähnliches, obwohl nicht mal ansatzweise verletzungsgedanken auftreten)
Re: Clean sein und der Druck
#11Hey
Ich kann dich TOTAL verstehen. Auch wenn ich keine Bulimie hatte!! Es ist genau dasselbe nur in grün, wirklich.
Ich könnte dir ja mal eine Reihe Situationen aufzählen in denen Ich einfach nur FRESSEN will und gleich dahinter schreiben wie GUT sich das WÄHRENDDESSEN anfühlt und wie absolut scheiße danach!
Ich kann momentan auch wieder nicht anders. Irgendwie dreh ich durch mal wieder. Ich meine klar, ich krieg bald meine Tage da kann man ja mal mehr essen (schöner Glaubenssatz oder? Perfekte freie Bahn zur Völlerei
).
Oh nein, ich bete zu Gott, dass ich wieder die Kurve kriege und dass ich nicht mehr MEILENweit von einem normalen Essverhalten sein werde.
Achja hier die Liste:
Stress, Streit, Angst, Einsamkeit, Belohnung, Langeweile, Drücken vor unangenehmen Aufgaben, Traurigkeit, Ärger ...
ach nein, ich bin echt so gestört- immernoch
. Scheiße, ich will das nicht mehr. Eigentlich ist es gar nicht mehr richtig mich als ehemalig zu bezeichnen. Ich schätze damit will ich mich mal wieder selbst belügen... 
Ich kann dich TOTAL verstehen. Auch wenn ich keine Bulimie hatte!! Es ist genau dasselbe nur in grün, wirklich.
Ich könnte dir ja mal eine Reihe Situationen aufzählen in denen Ich einfach nur FRESSEN will und gleich dahinter schreiben wie GUT sich das WÄHRENDDESSEN anfühlt und wie absolut scheiße danach!
Ich kann momentan auch wieder nicht anders. Irgendwie dreh ich durch mal wieder. Ich meine klar, ich krieg bald meine Tage da kann man ja mal mehr essen (schöner Glaubenssatz oder? Perfekte freie Bahn zur Völlerei

Oh nein, ich bete zu Gott, dass ich wieder die Kurve kriege und dass ich nicht mehr MEILENweit von einem normalen Essverhalten sein werde.
Achja hier die Liste:
Stress, Streit, Angst, Einsamkeit, Belohnung, Langeweile, Drücken vor unangenehmen Aufgaben, Traurigkeit, Ärger ...
ach nein, ich bin echt so gestört- immernoch

