hermelin hat geschrieben:Ich verstehe was Du meinst, Hörnchen. Trotzdem fühlt man sich dann wie ein Stück S.cheiße in solchen Momenten .... mir wäre es lieber, ich könnte mal vernünftig mit meiner Mutter darüber reden, aber das sieht sie leider überhaupt nicht ein. Stattdessen lässt sie dafür ihre "Taten" sprechen. Ihre neueste Idee ist es jetzt z.B die Küche abzuschließen, weil sie das in irgendeiner Reportage im Fernsehen gesehen hat. Klar, man könnte wieder sagen, sie meint es sicher nur gut, aber keine Ahnung, ich versteh sie eh nicht wirklich.
Ich glaube dir schon, dass das schwer zu verstehen ist, aber umgekehrt ist es nicht viel einfacher.
Wenn ich mir vorstellen müsste, dass mein Kind in sich hineinisst, erbricht und wir kein Medium finden um uns zu verständigen dann würde es mir auch sehr schlecht gehen. Und ich könnte dann nicht garantieren ob ich aus lauter Verzweiflung nicht auch planlos solche Aktionen starten würde. Es muss schirch sein, wenn man nicht versteht was in dem Kind vorgeht, wenn man sich fragt, was man selbst dazu beigetragen hat, was man falsch gemacht hat,... Es muss weh tun, wenn man sich vorstellt, was für Konsequenzen das Erbrechen für das eigene Kind hat und dass es sich Stück für Stück zerstört.
Sicher - alles keien Entschuldigungen. Und so schwer die Rolle der Eltern auch ist, bist du als Betroffene natürlich in der schwerwiegenderen Position.
Ich kann mit meiner Mutter bis heute nicht darber reden. Kann mich aber gut an die Zeit erinnern, als sie in meinem immer das ganze Naschzeug und die leeren Sackerl usw. auf meinen Schreibtisch platzierte... Das ganze Geschirr usw.
Jedes Mal habe ich sie dafür gehasst, mit ihr gestritten warum sie einfach in mein Zimmer geht und meine Kästen durchsucht. Irgendwann habe ich dann damit aufgehört mit ihr darüber zu diskutieren, aus Angst das Thema noch mehr aufzuwirbeln.
Zwischen mir und ihr hat sich das Verhältnis nur gebessert, weil ich seit längerem nicht mehr erbrehce und sie nichts mehr in meinem Zimmer findet, was auf meine Krankheit hindeutet.
Bereden konnte ich es aber bis jetzt noch nicht mit ihr und weiß auch nicht ob ich das jemals tun werde.
Dennoch, wenn ich jetzt so darüber nachdenke verstehe ich in gewisser Weise schon ihr Handeln...