Wenn jemand sagt, dass seine Eltern beide Dr. sind und einer davon Uniprofessor usw., dann wird er irgendwie bewundert. Also man schreibt demjenigen dann auch solche Eigenschaften zu. Nach dem Motto: "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm".
Klar stimmt das so nicht ganz, aber man ist ja schon sehr eng mit seinen Eltern und seiner Herkunft verwoben.
Es ist für mich sehr anstrengend ein Lügengerüst um meine Familie aufzubauen. Das war als Kind schon so schlimm alles dran setzen zu müssen, dass auch ja niemand erfährt, dass meine Mutter alkoholkrank ist. Bei ihrem histrionisch-, narzistischem Profil musste man nie lang auf absurdeste Aktionen unter Alkoholeinfluss warten. Ich weiß noch wie sie mal total besoffen in meine Grundschule kam und dort rumgepöbelt hat. Und alle meine Mitschüler haben danach gesagt "DAS ist deine Mutter?!? hahaha".
Mit meiner Mutter habe ich echt die absoute Hölle auf Erden erlebt.
Die hat Sachen mit uns abgezogen, die man sonst nur aus Geisel-Folter-Psychoterror-Thrillern kennt und das meine ich sogar ernst! (ich hab mich tatsächlich immer wie ihre Geisel gefühlt, die jahrelang alles mögliche an erniedrigenden Zeug über sich ergehen lassen musste)
Und ich musste immer so tun als wär nix, war immer bemüht eine äußere Normalität zu bewahren

Ach egal ... was will ich sagen?
Manche Leute brauchen lange für ihr Studium, ja das gibt es. ABER: die machen ja immerhin etwas, die studieren, auch wenn sie lange brauchen.
Ich hingegen hab cdie 2 Jahre rein garnichts wihtiges gemacht.
Die anderen können erzählen sie hätten ja studiert und haben eben gebraucht, es dann aber doch geschafft. Während ich ins Stottern komme, weil ich einfach nur nen Durchhänger hatte, ohne Alibi. Schule geschmissen, keine wirklich gute Ausrede, außer "äähe, ja, meine Noten waren nicht so gut, ich hatte Angst das Abi nicht zu schaffen... bla bla"

Vermutlich hast du auch Recht, dass man nicht unbedingt auf Teufel komm raus sich Freunde zulegen muss. Es ist nur so, dass ich mir Freunde aber mittlerweile sehr wünsche. Ich hatte eeeeewig keine Freundin mehr und kenne das Einzelgängerdasein nur zu gut... und irgendwie sehne ich mich schon fast so sehr nach einer besten Freundin, wie andere sich nach nem Lebenspartner sehnen (was ich persönlich dann widerrum nicht nachvollziehen kann.).
Ich hatte nie eine weibliche Bezugsperson. Mittlerweile wünsche ich mir das sehr, ... was ich auch als persönlichen Fortschritt anehe.
Ja, ich denke es ist dieses "Heile-Welt"-Ding was ich nie hatte. Ich wäre gern in seiner Welt. Gut behütet, umsorgt und so...Colourful hat geschrieben:Was reizt dich denn an dem? Das Fremde? Das absolut Andersartige? Ich finde auch, dass eine komplett andere Perspektive manchmal sehr reizvoll ist
Aber sein Unverständnis gegenüber meiner Person (die eben auch aufgrund von diversen Erlebnissen so geformt wurde) und das Gefühl mich vor ihm total für das schämen zu müssen was ich bin und woher ich komme... das macht mich schon fertig.
Ich werde ihn vermutlich abhaken.
Ja, das fehlt mir ziemlich, auch wenn ich auf die meisten Menschen nicht annähernd diesen Eindruck mache.Dir fehlt höchstens Mut und Selbstvertrauen.

Das kann man sich schon erarbeiten, aber es ist echt schwer.