Wirklich ein interessanter Thread. Ich stelle mir auch oft die Frage, ob ich denn jemals eine gute Mutter sein werde. Ich hab zwar noch keine Kinder, aber vor allem auch aus dem Grund, weil ich mir unsicher bin, ob ich denn überhaupt schon reif genug dafür bin.
Obwohl ich mir dann oft denke, wann ist man das schon.
Ich denke auch, wie Sabriel, dass du eine gute Mutter bist. Eine Mutter versucht doch immer (oder sagen wir größtenteils) das Beste für ihre Kinder zu tun. Fehler dabei zu machen ist ok, das ist menschlich. Und was du bedenken musst, du bist dir deiner Lage bewusst. Das ist, so denke ich, schon sehr viel wert. Du bekennst dich und deine Krankheit, machst dir Gedanken darüber. Wieviele Mütter machen das, obwohl sie es nötig hätten?
Ich bin selbst ein gezeichnetes Kind, meine Mutter ist Alkoholikerin und ich denke, dass sie auch eine ES hat. Sie hat sich nie Gedanken gemacht, was sie da tut, und schon gar nicht, was sie mir antut. Mittlerweile hat sich das Ganze verändert, und ich merke, wie sie verkrampft versucht alles wieder gut zu machen. Das funktioniert aber nicht mehr, in der Zeit, wo ich sie gebraucht hätte, war sie nicht da.
Und da sehe ich den Unterschied. Du bist soweit, dass du drüber nachdenkst, einen Thread aufmachst um Meinungen zu hören. Du scheinst dich mit dem Thema zu beschäftigen und mir kommt vor, als ob es dich nicht in Ruhe lassen würde. Genau deshalb glaube ich auch, dass du eine gute Mutter bist. Ich denke, es liegt nicht daran, dass man alles richtig macht, das schafft niemand. Es liegt vielmehr daran, dass man sich Mühe gibt, sich selbst auch reflektiert und versucht sein Bestes zu geben.
Wichtig wäre vielleicht, dass du deine Krankeit nicht unmittelbar vor deinem Kleinen auslebst. Vielleicht ist es sogar ein guter Moment selbst gemeinsam mit ihm zu lernen. Für dich!
Sabriel hat geschrieben:Hi
Aber aufgegessen wird bei uns schon (eigentlich) immer - weil es immer ein süßen Nachtisch gibt und den gibts nur wenn der Teller leer ist.
Wie gesagt jeder macht es anders und ich denke nichts ist da falsch oder richtig. So lange die Kinder sich wohl Fühlen
Da bin ich der Meinung wie Mary Jane. Das würde ich auch nicht so machen. Ich musste auch immer alles aufessen und was ist daraus geworden? Ein Vielfrass

Sicher, bei uns war es so, dass sich jeder selbst seinen Teller anrichten durfte, aber Kinder (oder so wie ich damals) hatten einfach größere Augen als sonst was, ich konnte das nicht abschätzen. Es ist, denk ich, nicht förderlich, Kinder einen Nachtisch zu versprechen, um alles brav aufzuessen. Was will man damit bezwecken? Gerade Kinder sind noch in der Lage, zu wissen und zu spüren, wann sie genug haben. Tutst der Nachtisch nach zwei, drei Stunden nicht auch? Aber egal, wie Sabriel im anschließenden Satz auch meinte, jeder macht es anders. Und daher denke ich, liebe allesklara, solange und soweit du dir bewusst über deine Krankheit bist, und wirklich versuchst etwas dagegen zu tun, soweit bist du auch eine gute Mutter- das ist nur menschlich.
Liebe Grüße und alles Liebe für dich und deine familie, Crisu