mary jane hat geschrieben:ich koennte so einen entschluss nicht so ohne weiteres fassen!

Ich hätte mir so etwas, was ich jetzt gerade durchziehe (durchziehen werde, wenn die blöden Aufbautage endlich rum sind…), auch echt nicht wirklich zugetraut.
Wir sind doch alle in gewisser Weise Perfektionisten und die Gedanken, sich mit übermäßigen Kalorien und Fettigem „beschmutzt“ zu haben, waren für mich immer grauenvoll.

Ich kann dir auch nicht wirklich sagen, wie ich zu diesem Punkt, an dem ich stehe, gekommen bin, ich weiß nur, dass die Thera nur ein Baustein war, um mir selbst etwas näher zu kommen und die Bücher über Psychologie, die ich bei Thalia gelesen habe, wenn ich Zeit hatte (jetzt mache ich das schon länger nicht mehr), haben mir auch sehr geholfen.

Meine Freundin meinte immer zu mir, ich solle nicht so viel über mich nachdenken und vor allem unter psychoanalytischen Aspekten, aber das Dachdenken hat mir schon sehr geholfen.
Dabei habe ich meine puren ES-Gedanken auch nicht verdrängt oder so…aber jetzt vor 2 Tagen kam einfach so ein Geistesblitz, dass es doch so nicht weitergehen kann.
Und der Hauptgrund, weshalb ich mich so anders als die anderen fühle, sind nun mal die FAs, nach denen ich mich so fett, dreckig und armseelig gefühlt habe.
Und ich habe mir gedacht, wenn du genau die FAs anpackst, dann hast du auch keinen Grund, dich als armseelig zu bezeichnen, denn das bin ich nicht!
Und da hab ich mir halt die Gedanken drüber gemacht, welche Lebensmittel ich denn bei einem FA in mich hineinstopfe und welche dann nämlich die sind, die ich mir verbiete.

Ich weiß nicht, woher ich den Mut nehme, aber ich glaube ein winziger Faktor war auch, dass ich durch die ganze FA-Kette einiges zugenommen habe und das hat mich so dermaßen geschockt, dass ich so ne Art Schocktherapie bekommen habe, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich bin jetzt vielleicht im oberen NG gelandet und durch mein Fasten im NG, aber Uni hat mich dann auch noch gefragt, ob das ewig so weitergehen soll und das wollte ich ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nicht mehr.

Innerlich habe ich nämlich immer gespürt, dass ich die ES zwar loslassen will, aber am liebsten die FAs nicht, weil ich doch da alles essen kann, was ich will und soviel ich will.
Aber jetzt bin ich auch endgültig bereit, auch die FAs aufzugeben!
Klar, werden sie nicht einfach verschwinden, aber ich werde mich nicht fertigmachen, ich werde ihnen auch nicht mit Gleichgültigkeit begegnen, sondern ich werde froh sein, dass meine Seele mit mir kommuniziert und mir mitteilen will, dass in dem Moment etwas schief läuft.

Und @alle

Daaaaaaanckeschön für die Ermutigungen und das Lob!! Abgesehen davon, dass ich momentan voll motiviert bin, ist das auch noch mal ne zusätzliche Motivationsspritze!

Hi Ihr alle,


@ Hi Unique

Unique hat geschrieben:Danke aber ich esse inzwischen nicht mehr nach dem Plan . Ich bekomme das auch so hin (die meiste Zeit jedenfalls) =D

Das ist wirklich schön, daß Du Dich so weit entwickeln konntest. Ich glaube, es ist für jeden anders. Ich brauche den Plan, aber ich bin auch ganz zufrieden damit. Ich lebe einfacher, dadurch.

Du hattest in einem von den "Wörterketten" usw. threads, drei oder vier links angegeben, für positives Denken. Ich finde sie leider nicht wieder. Kannst Du die vielleicht noch mal angeben? Das wäre sehr schön. Weiterhin gute Entwicklung wünsche ich Dir.

@ Hi Kätzchen,

Kätzchen hat geschrieben: Aber dieser Plan hat mir auch zu Bedenken gegeben: Wie kann ich das bitte meiner Mutter beibringen? Der Person, die doch stets gegen Zucker ist und sich, laut ihrer damaligen Worte, „quält“, wenn sie mir diese eine Packung Schokokekse für den einen Tag in der Woche kauft.
Und da habe ich mir gedacht: Ich muss es ihr klarmachen und sie soll ganz genau wissen, wie viel Süßes ich esse, denn sonst komme ich doch nie aus der Sucht raus! Wenn ich ganz genai weiß, dass Süßes verboten und von meiner Mutter nicht unterstützt wird, dann werde ich doch immer den Drang danach haben, mich mit dem Verbotenen vollzustopfen?

Also, das Problem sehe ich aber dann eher bei Deiner Mutter als bei Dir. Und vielleicht ist das jetzt eben notwendig, daß Du Dich von den Ansichten Deiner Mutter abgrenzt. Ich finde das völlig in Ordnung. Es ist ja absurd, daß man sich bei einer ES genötigt fühlt, hauptsächlich Sachen zu essen, die man nicht mag. Deine Mutter hat das für sich beschlossen, so zu essen. Und Du entschließt Dich eben, nach Deinen Bedürfnissen zu essen.


Euch allen, weiterhin viel Erfolg in allen Angelegenheiten,

Liebe Grüße,

Mary Mary

So, ich habe jetzt schon gestern mit meiner Mutter gesprochen, weil ich mich gefragt habe, ob es denn so viel besser ist, wenn ich ihr alles erkläre, wenn ihr Freund dabei ist.
Und außerdem wollte ich meine Pläne sofort erzählen, als sie reinkam, um mein Glück noch „vollkommener“ zu machen, falls sie einverstanden ist!

Und das Gespräch lief eigentlich echt gut!
Sie hat mir zugehört und dann am Ende meinte sie, dass sie hofft, dass sich mit diesem Plan etwas ändert. Sie hat zwar nicht gesagt, dass sie ihn toll findet oder so, aber sie hat wenigstens nachgefragt, was die Süßigkeiten mir denn geben- und ich konnte ihr erzählen, was dabei für erleichternde Gefühle aufsteigen, dass ich an meine Kindheit zurückdenken muss, wo ich noch problemlos essen konnte etc.
Aber ich habe ihr auch erzählt, dass Süßigkeiten meist mit einem FA verbunden sind, weil ich sie mir eigentlich nicht wirklich erlauben will gefördert durch die Einstellung meiner Mutter.
Da hat sie dann zwar geschwiegen, aber ich habe weitererzählt, dass es ja nichts bringt, auf Süßes zu verzichten, mich immer auf den Freitag zu freuen, an dem ich ne Packung Schokikekse essen darf, sondern es viel besser wär, wenn ich halt nicht diese Vorfreude auf das Essen empfinden würde, sondern wüsste, dass ich die Süßigkeiten jederzeit essen könnte- um mich mit der Zeit sogar etwas von ihnen lösen zu können. Aber nicht vollständig, das ist klar.
Und ich hab auch gesagt, dass es nichts bringt, wenn ich auf Süßes verzichte und mich dafür heimlich damit voll stopfe, wie in den letzten Monaten.
Ja, da musste sie mir glaub ich schon zustimmen.

Nur an einer Stelle war ich etwas betroffen, undzwar als ich ihr erklärte, dass ich mit mir den Kompromiss geschlossen habe, dass ich im ersten Monat außerhalb keine Süßigkeiten kaufen werde, da meinte sie nur:
„Du weißt aber, dass ich das nicht kontrollieren kann und überhaupt- ich habe dir doch nie verboten, Süßigkeiten selbst zu kaufen.“

Ich fand es halt schade, dass sie mir nicht einfach vertrauen konnte, sondern gleich von „kontrollieren“ gesprochen hat..sie muss ja immer alles und jeden kontrollieren, aber kann sie es bei mir nicht in dem Punkt lassen?
Und ja, sie hat es mir nie verboten, aber kann sie noch immer nicht einsehen, was für Schuldgefühle in mir aufkommen bei dem Verzehr von Süßigkeiten, wenn ich weiß, dass sie Industriezucker überhaupt nicht toleriert?

Naja, aber wenigstens hat sie mir zugehört und mich zum Schluss einmal umarmt (was eh schon selten genug vorkommt) und da brauchte sie dann auch nicht großartig viel zu sagen.

Also eigentlich bin ich echt stolz auf mich, dass ich es gemeistert habe, meine Meinung so rüberzubringen, dass sie sich nicht angegriffen gefühlt hat oder so.
Und natürlich ist es toll, dass sie nicht gesagt hat, dass das alles Schwachsinn ist, was ich mir überlegt habe!

Hi Kätzchen,

schön, daß Dir das Gespräch so gut gelungen ist. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg, beim umsetzen Deiner Pläne.

Liebe Grüße,

Mary Mary

Von wegen das Gespräch ist gut gelaufen- boah, diese Heuchlerin!

Ich bin grad total wütend auf meine Mutter- mal wieder. Ok, ich weiß auch nicht, wann ich das nicht mehr war. Diese Frau regt mich so dermaßen auf!!!

Also angefangen hat es halt damit, dass sie den Termin nicht mehr eingehalten hat, an dem sie eigetlich einkaufen gehen wollte und das hat mich schon wütend und traurig gemacht, weil ich mich ja an meinen neuen Essensplan halten wollte.

Naja und dann ist es weitergegangen, dass sie einige Sachen einfach mal nicht gekauft hat und ich erstmal dachte „Ok, hat sie wahrscheinlich überlesen“, aber mein Plan war mal wieder am Arsch. Und sie isst mir auch dauernd meinen Käse auf, der eigentlich für meine Schulbrote gedacht ist und kommt auch gar nicht darauf, ihn vielleicht nachzukaufen oder so.

So weit so gut- schon das hat mich total enttäuscht, weil ich mit dem neuen Plan mein Essverhalten ja verbessern will, indem ich halt aushalte, dass Süßes im Haus ist, aber auch weiß, dass ich jederzeit ran kann. Damit der Heißhunger auf Süßes nicht mehr der Grund für FAs sind, sondern eben nur noch psychische Angelegenheiten. Damit hätte sich schon mal die Zahl der FAs reduziert- theoretisch.

Und ich hatte echt gehofft, dass meine Mutter hinter mir steht und es gut findet, dass ich gesund werden will. Zumal ich ja auch das Gefühl hatte, dass sie mich verstanden hat bei unserem Gespräch.
Aber nein: Genau die Angst die ich während des Gesprächs hatte, ist begründet. Nämlich, dass meine Mutter total gegen den neuen Plan ist, weil er ihrer Meinung nach viel zu viel Industriezucker enthält.

Heute ist meine Mutter nämlich auf mich zugekommen und meinte:
„ Das mit deinem Essensplan kann ich echt nicht ertragen. Süßigkeiten sind kein Lebensmittel!
Du hast jetzt deine Taschengelderhöhung, also kannst du dir die Süßigkeiten selbst kaufen, wie du es doch immer gemacht hast! Eine Süßigkeit für die Woche ist in Ordnung, aber 3 Packungen von den Schokokugeln werde ich für die Woche ganz sicher nicht kaufen! Und außerdem ist das unglaublich peinlich für mich- was sollen all die Eltern denken, die mich an der Kasse mit den Süßigkeiten sehen, während ich in der Schule von „gesundem Essen“ predige. Nein, du kaufst dir die Sachen selbst!“

Ja, toll. Hast du klasse gemacht, Mutter.
Und anfangs noch so tun, als hättest du mich verstanden! Boah, ich könnt jetzt echt mit Fekalwörtern um mich werfen!! Ich hasse es so!!
Kapiert sie denn gar nichts??
Ich bi doch so total instabil, was Süßigkeiten angeht, WEIL sie sie mir nicht erlaubt! Und ich mir deswegen auch nicht erlaubt habe.
Und außerdem habe ich mir hinter ihrem Rücken nur Süßes gekauft, wenn ich mitten in einem FA gesteckt und somit eh die Kontroll verloren hab!
Ich kann nicht einfach so in den nächstbesten Laden rennen und mir was Süßes holen, ohne dass die Wahrscheinlichkeit eines FAs enorm ansteigt. Und das verbessert sich auch nicht dadurch, dass sie mir jetzt gesagt hat, dass sie absolut nicht hinter meinem neuen Essensplan mit dem Industriezucker steht! Ich mein: Hallo??? Ist es so schlimm, sich einfach mal jeden 2. Tag Schoki zu gönnen??? Ich könnt echt ausrasten! Es ist so unglaublich viel schwerer, gesund zu werden, wenn ich das mit meinem Plan nicht durchziehen kann und die Süßigkeiten noch immer den Stellenwert des „Illegalen“ und „Bösen“ einnehmen- ich könnt echt heulen..

Hey Kätzchen,

ist doch interessant. Da sieht man ja mal wieder, wie sehr Deine Eßstörung an Deine Mutter geknüpft ist. Sie will Dir nicht den Weg frei machen.

Sei nicht traurig, in Wirklichkeit bist Du nicht von Ihr abhängig. Du kannst essen was Du willst, und Du wolltest doch sowieso bald ausziehen.

Also gräme Dich nicht. Das will sie bloß, sie will Dir zeigen, daß sie noch immer die Macht über Dich hat. Aber wenn Du nicht sauer reagierst, und nicht in die "Ohnmachts-Falle gehst, hat sie null Macht über Dich.

Liebe Grüße

Mary Mary

ohja, es ist alles so viel schwerer, wenn man noch bei den eltern wohnt und abhaengig ist. man MUSS einfach einen weg finden um miteinander auszukommen. es gibt keinen anderen weg (bis du ausziehst).
geh und kauf dir was du brauchst halt selber! ja, ist bloed und aergerlich, aber wenn du die suessigkeiten zuhause ertragen kannst, dann schaffst du es auch einmal die woche einkaufen zu gehen um das alles zu besorgen!
und wegen dem geld... wuerd ich mir keine sorgen machen. das sollte es dir wert sein, wenn du dadurch von der es weg kommst!
denk immer daran, sie meint es nicht boese. sie tut halt was sie fuer richtig haelt und will eben, dass die eigene tochter auch so denkt/ handelt!
wer ist nicht selber in der einen oder anderen situation genauso: den anderen bzw dessen meinung einfach nicht akzeptieren koennen!
ach und die macht... ja... einige leute brauchen das wohl. das ist aber das problem deiner mutter, nicht deins. du musst da nicht mitspielen.

Hey Kätzchen,

mary jane hat geschrieben:geh und kauf dir was du brauchst halt selber! ja, ist bloed und aergerlich, aber wenn du die suessigkeiten zuhause ertragen kannst, dann schaffst du es auch einmal die woche einkaufen zu gehen um das alles zu besorgen!
und wegen dem geld... wuerd ich mir keine sorgen machen. das sollte es dir wert sein, wenn du dadurch von der es weg kommst!

Das sehe ich genauso, wie Mary Jane!

Liebe Grüße

Mary Mary

Hey ihr beiden!

Ja, es wird wohl nicht anders gehen, als dass ich mir die Sachen selber kaufe.
Ist zwar irgendwie doof, dass meine Mutter meine Denkweise einfach nicht nachvollziehen will/kann, aber das sollte mir meinen Weg zur Genesung auch nicht blockieren.
Da habt ihr schon Recht.

Zumal ich jetzt auch noch einen Nebenjob hab und da sollte es erstmal kein Problem sein mit dem Geld.

Naja, mal schauen, wie es ab nächsten Samstag so wird…ich fahr nämlich mit meiner Mum und ihrem Freund in den Skiurlaub und eigentlich sollte ich mich darüber freuen, weil ich ja immer total eifersüchtig gewesen bin, als die beiden ohne mich in Urlaub gefahren sind.
Aber jetzt hab ich ehrlich gesagt, gar keinen Bock, mit denen Ski zu fahren, weil die beiden sich hundertpro nur zoffen werden. Wie immer halt.

Aber ich lass mich davon einfach mal nicht unterkriegen und schau einfach mal, ob es im Hotel ne Möglichkeit gibt, den beiden auszuweichen- ich hoffe, da gibt’s ne Sauna oder ein Schwimmbecken.

Danke, dass ihr mich so tatkräftig unterstützt! Ich bin auch total stolz auf mich, weil ich langsam anfange, etwas flexibler in Sachen Essen zu werden. Zwar nicht total unabhängig von meinen Plan, aber ich hab es die letzten 3 Tage geschafft, zu essen, worauf ich Lust hatte, obwohl es gar nicht auf meinem Plan stand. Und ich hatte dieses Wochenende mal keinen FA! Auch ein Wunder!