Ich weiß momentan irgendwie nicht so ganz, wie ich mit dem Essen umgehen soll.
Ich habe eigentlich nie (ok, das ist übertrieben) Probleme damit gehabt, meine * Kalos täglich zu essen, aber irgendwie ist das Anfang Dezember total gekippt.

Die Fressanfälle fingen an und wollten einfach nicht aufhören, obwohl es mich am Anfang gar nicht störte und ich mich auch nicht unter Druck setzte damit aufzuhören. Ich habe mir einfach jedes Mal gesagt „Morgen isst du einfach wieder normal und dann ist alles gut.“

Ich hatte noch nicht einmal vor, restriktiv zu essen wie das normalerweise bei mir ist.
Aber es hat überhaupt nichts gebracht.
Ich habe immer und immer weitergefressen und die einzige Pause hatte ich am Anfang des Jahres, wo ich es geschafft habe, 10 Tage normal zu essen.
Und wenn ich sage normal, dann meine ich das auch! Ich hab mir keinen Stress gemacht, irgendeine Mahlzeit auszulassen und habe auch darauf geachtet, dass ich bei * Kalos lande.

Naja, aber es wollte einfach nicht aufhören mit dem Fressen- bis ich jetzt am 03. Februar die Zügel rumgerissen habe und faste…na super.
Ich will ja auch unbedingt wieder in meine Hosen passen, aber das kann man ja auch anders.
Man muss nicht vollständig aufhören zu essen.

Nur ich komme irgendwie nicht mehr in meinen normalen Rhythmus zurück- ich habe es ja seit Anfang Dezember ständig versucht.

Und ganz ehrlich: momentan habe ich unglaubliche Angst, mit dem Fasten aufzuhören. Zu groß ist die Angst, ich könnte sofort wieder in die FAs schlittern. Und mit jedem weiteren Tag wird mir doch immer klarer, dass ich sie doch nur herauszögere, aber nicht aufhalte.

Ich weiß wirklich nicht, wie ich das ändern kann. Der erste Schritt wäre sicher mit dem Fasten aufzuhören, das ist mir klar, aber wie kann ich die Disziplin aufbringen, nicht zu fressen? Wenn ich es doch die ganze Zeit gemacht habe?

Hi Kätzchen,

Auf diese Frage hätte wohl fast jeder im Forum hier, gern eine Antwort.
Ich meine erst mal mit Geduld. Beobachten was Du tust, und wie es Dir damit geht. Und wieder anfangen zu essen, vielleicht kannst Du Dir einen Plan machen, den Du auch einhalten kannst.

Es nützt nichts, zu viel essen ist problematisch, zu wenig ebenfalls, und gar nichts essen ist tödlich. Das ist unsere Krankheit, wir müssen auf dem Drahtseil balancieren, und immer in der Mitte bleiben und uns sehr konzentrieren. Ohne Konzentration bringen wir auch nichts fertig, bei all dem Durcheinander in unserem Schädel.

Und das "Drama" rausnehmen. Unsere Verfassung und unser Eßverhalten ändern sich eben von Zeit zu Zeit. Der Winter ist kalt, der Körper fordert vielleicht auch mehr, um sich zu regenerieren. Aber ich denke, Du passt noch durch die Tür. Und wenn Du wieder ein bißchen Kraft angesammelt hast, wirst Du vielleicht auch wieder mit weniger essen zufrieden sein.
Im Frühling.

Du könntest noch Deine Schilddrüsenwerte mal überprüfen lassen. Wenn sie zu niedrig sind, kann es sein daß Dein Eßverhalten dadurch entsteht.

Also, keine Panik, alles läßt sich verändern, auf Dauer.

Liebe Grüße

Mary Mary

Hey mary mary!

mary mary hat geschrieben:Ohne Konzentration bringen wir auch nichts fertig, bei all dem Durcheinander in unserem Schädel.

Ja, das stimmt. Immer, wenn ich nicht konzentriert bin, futter ich gleich den gesamten Kühlschrank leer.
Aber irgendwie habe ich es echt satt, dauernd konzentriert zu sein..ich meine, „normale“ Leute sind doch auch nicht dauerkonzentriert und haben ihr Leben im Griff.
Das ist es nämlich gerade, glaub ich, was mich zusätzlich in das Fressen hineinkatapultiert hat:
Ich hatte keine Lust mir über jede Kleinigkeit, die ich esse, Gedanken zu machen- konzentriert zu sein. Zu überlegen, ob ich das jetzt essen darf oder nicht.

Das einfachste ist in diesem Fall immer:
Friss einfach so viel zu willst ohne drüber nachzudenken (höchstes FA-Risiko)
Oder iss einfach gar nichts, dass brauchst du dir auch keine Gedanken machen..tolle Einstellung..

Denkst du tatsächlich, dass es im Frühling auf jeden Fall besser wird?
Weil ich einfach weniger Hunger haben werde?

Naja, ich versuch auf jeden Fall irgendeinen Plan auszutüffteln, der genug Süßes beinhaltet, sodass ich nicht in den nächsten FA reingerate…ich habe es satt, mich nur gesund zu ernähren.
Ich will ne Kombi aus Gesundem, was aber lecker ist und Süßem, sodass ich keinen Heißhunger darauf bekomme.
Eigentlich habe ich mir ja von meinem Taschengeld nie Süßes kaufen wollen (zu Hause ist ja nichts, weil meine Mum auf nem Ökotrip ist), aber gestern hat sich einiges verändert.
Meine Mutter hat mir nämlich eine ziemlich heftige Taschengelderhöhung versprochen!
Ich denke, dadurch ist es für mich auf jeden Fall schon mal einfacher, mich regelmäßig mit Süßem zu versorgen, ohne dass es zu einem Süßigkeitendrang und letzten Endes zu einem FA kommt…

Und nebenbei lese ich mir immer weiter die Internetseiten von Unique durch, damit ich noch an meiner Psyche arbeiten kann!

Danke für deine Antwort!

Hi Kätzchen,

vielleicht bist Du in einer Umbruchphase, um mit essen wieder lockerer umgehen zu können, das wäre ja von Vorteil.
Und das mit dem Eßplan, genau das meinte ich auch, Süßes mit einplanen, damit Du genug davon bekommst.

Liebe Grüße

Mary Mary

mary mary hat geschrieben:vielleicht bist Du in einer Umbruchphase, um mit essen wieder lockerer umgehen zu können, das wäre ja von Vorteil.

Das wäre wirklich nicht schlecht. Das habe ich auch schon in den letzten Sommerferien erlebt, als cih mich durch Arbeit an meinem Selbstwertgefühl total toll gefunden habe (das erste Mal nach langer Zeit) und dieses neue Gefühl hat mich auch erstmal zum Fressen gebracht.

Vielleicht ist es ja immer so, dass es mit FAs angezeigt wird, wenn ich dabei bin oder kurz davor, einen richtigen Weg zu gehen?

Dein Satz hat mich grad echt glücklich gemacht, mary mary- dankeschööön!

Positiv zu denken ist echt toll!

Hallo Kätzchen,
Also mir hilft im Moment das ich es jemanden gesagt habe, ich esse zum Frühstück ( das geht noch alleine ) , das mittagessen lasse ich aus wegen FA und dann esse ich wieder zu Abend . Gemeinsam , in beisein von jemanden der dann mich auch 2,3, o. 4 stunden nicht alleine lässt und wenn nötig mich von FA abhält oder ablenkt. Und ich esse dann wirklich was normales und richtiges etwas auf das ich wirklich lust habe jeden Tag was anderes und vorher trinke ich ein glas warmes wasser . Das mache ich damit ich mich nicht überfresse und der FA kommt.

Zugegeben das mache ich erst seit 2 Tagen ich habs biss jetzt unter großer anstrengung geschafft.
Und das war für mich schon hart , hab seit ??? ich weiß es schon garnicht mehr keine FA freien Tage und das auch noch XX mal am Tag.

Liebe Grüße

Sabriel hat geschrieben:und vorher trinke ich ein glas warmes wasser . Das mache ich damit ich mich nicht überfresse und der FA kommt.

also das ist eigentlich typisch essgestoert. ich verstehe aber was du meinst. es kann einem tatsaechlich helfen, wenn man versucht wieder einigermassen normal zu essen. ich verduenne immer mein essen mit wasser. das ist eigentlich richtig krank, aber im moment hilft es mir. wenn ich so drueber nachdenke ist das aber auch ueberhaupt keine loesung!!
ich lasse zum beispiel auch gern und problemlos mahlzeiten ausfallen, aber dann ess ich eben abends mehr und das ist einfach scheisse und falsch! wir beide haben so also keine FA und kotzen vielleicht nicht (ich jedenfalls nicht), aber normal ist es auch nicht und der richtige weg eben nicht.

Hi Maryjane
auf die idee das essen mit Wasser zu verdünnen bin ich noch garnicht gekommen, Schmeckt das überhaupt? Wie verdünnst du denn beispielsweise Spaghetti , oder ist du so was garnicht?

Ja normal ist das was wir tun natürlich nicht aber es zeigt den Kampfgeist gegen die B. Ich kotze in moment auch nicht ( ich hoffe das bleibt auch so ) aber ich fühle mich wohler in meiner Haut nicht mehr die Marionette meiner B. zu sein, wie ein Geist der auf seinen Körper herunter blickt.

Irgendeinen ansatz braucht man ja , hoffen wir mal das wir den richtigen gewählt haben.

Hi Mary Jane , Hi Ihr Lieben,

mary jane hat geschrieben: aber normal ist es auch nicht und der richtige weg eben nicht.

"Besser als k*", "besser als FA" sage ich mir dann immer, zur Beruhigung. Eine Zeit lang habe ich immer nach Beschäftigungen gesucht, die mich vom essen abhalten. Inzwischen habe ich schon eine Menge zusammen.

Es geht mir wirklich gut, aber ohne meinen Eßplan läuft nichts. Von daher würde ich das nicht abwerten, wenn man keine groben Attacken mehr hat, aber nie mehr so unbelastet essen kann. Manche können das, hier sind ja auch oft Beiträge dazu. Ich kann es leider nicht. Aber der Eßplan ist mir inzwischen so vertraut, es geht mir ja erst richtig gut seitdem ich danach lebe. Viele sagen "Oh, nee könnte ich nicht". Ich sage einfach, natürliches Eßverhalten ist bei mir nicht mehr drin.

Ich hatte letzten Sommer einen Rückfall. Nicht geplant. Spontaner Impuls. Nur eine kleine Attacke, eigentlich völlig unnötig. Ich habe nur "langweilige" Lebensmittel zu Hause. Aber: das war das erste Mal, nach zehn Jahren. Der Impuls war plötzlich da. Und nur dadurch, daß ich den Eßplan nicht richtig beachtet habe. Also bei mir ist der Plan die bessere Wahl.

Liebe Grüße an Euch alle,

Mary Mary

hehe, ja stimmt auf die idee muss man erstmal kommen. mach ich jetzt auch schon ewig! naja, ich empfehl es nicht weiter.
nee, an spaghetti trau ich mich noch nicht ran. ich ess halt viel suppen und so was. naja, aber erstens ist es falsch und essgestoert und zweitens wirds hier je nicht gern gesehen, dass man so was schreibt.
aber ja, das normal-essen wieder zu lernen faellt mir verdammt schwer. bestimmte mahlzeiten fallen ja auch zu leicht mal aus versehen aus, wie bei anderen, normalen leuten, weil man zb keine zeit hat oder keine moeglichkeit.

Ich kotze in moment auch nicht ( ich hoffe das bleibt auch so ) aber ich fühle mich wohler in meiner Haut nicht mehr die Marionette meiner B. zu sein

ja seh ich auch so. nicht zu kotzen ist schon mal ein guter anfang!! heisst zwar nicht gesund zu sein, aber man ist auf gutem wege!!! ich habs jetzt einen monat geschafft und ganz fest entschlossen alles zu tun um in dieses leid nicht zurueckzukehren!!

Hi Mary Mary,
Essensplan? Das hab ich mir auch schon überlegt. Hast du dir denn selbst zusammen gestellt?
Wie ist es wenn auf den Plan - Kartoffeln steht du aber lust auf nudeln hast hast du dann keine Heißhunger attaken?

Ach ja , ICH BIN WIRKLICH BEEINDRUCKT!!!!!!!! WOW! So lange hast du das jetzt schon geschafft. Hut ab.
AH du gibst hoffnung.

Ich bin für alles offen was das K. verdrängen lässt , alles nur nicht mehr kotzen

oh danke mary mary, das ist lieb.

mary mary hat geschrieben:

"Besser als k*", "besser als FA" sage ich mir dann immer, zur Beruhigung. Eine Zeit lang habe ich immer nach Beschäftigungen gesucht, die mich vom essen abhalten. Inzwischen habe ich schon eine Menge zusammen.

ja stimmt. was fuer beschaeftigungen sind das so?

also essplan ist fuer mich wohl auch nicht ganz das richtige. ich wuerde es einfach nicht schaffen den einzuhalten und dann immer mies drauf sein (versagen). aber ich denke auf jeden fall auch, dass man einfach auf bestimmte lebensmittel fuer immer verzichten kann. ich will nichts suesses mehr. eigentlich mag ich das gar nicht. ich muss auch nicht wieder fast food essen koennen. das ist ok. ist toll, wenn einige leute wieder ganz normal essen koennen. ich kann es mir nicht vorstellen (fuer mich) und damit kann ich leben.
mary, du hast auch mal irgendwo geschrieben, dass man sein leben lang an sich arbeitet und reflektiert und man immer wieder einbrechen kann. ich denke das auch. das ist aber im grunde nicht schlimm, denn man soll ja auch an sich arbeiten und ich habe mittlerweile herausgefunden, dass die bulimie mir viel gelehrt hat und dass ich ihr im grunde auch etwas verdanke (I learned the hard way).

Ich bin für alles offen was das K. verdrängen lässt , alles nur nicht mehr kotzen

jaa genau!

Hi Sabriel,

ich schicke Dir den Plan gern per PN, wenn Du möchtest. Es ist ein "sehr gesunder" Plan, viele sagen dann doch "Nein, Danke" wenn sie ihn sehen..... .

Aber Du kannst Dir den Plan ändern, egal, wie es für Dich paßt, Hauptsache Du hast einen Plan, und kannst Dich danach richten.

Liebe Grüße

Mary Mary

könnt ich den vllt. auch mal sehn - würde mich wirklcih interessieren - kenne halt gesunde pläne aus internet, büchern und so, aber naja....

lg, jaz

Hi Mary Jane, Hi alle anderen,

mary jane hat geschrieben:ja stimmt. was fuer beschaeftigungen sind das so?

Ja nichts großartiges, spazieren gehen, Gymnastik (oder auch Yoga) machen. Ein bißchen Sport, ich hab schon ein halbes Fitnesstudio zu Hause, Laufband, Crosstrainer, Bälle, Gummi-Bänder, Gewichte, Aerobic Step, Trittstepper u.v.m. .
Ich habe auch eine Sammlung von Gymnastik., Yoga und Pilates DVD's und Trainingsbüchern.

(Ich brauche das wegen meiner Gehbehinderung, die Beine müssen so mittlere Belastung bekomme, besonders wenn ich gar nicht raus kann. Ich habe früher viel Gymnastikunterricht gegeben in Fitnesstudios, so nebenbei. Jetzt war ich gerade dabei, eine Ausbildung zur Bewegungstherapeutin zu machen, bin deshalb extra von Berlin nach Bremen gezogen, in 2000. Mußte dann aber nach acht Monaten wieder aufhören, weil ich mich nicht mehr richtig bewegen konnte, wegen der Gehbehinderung, Rückenmarksverletzung.)

Was gibt es sonst noch, Buddhistische Praxis, da gibt es immer was zu tun, unendlich viel. Zu meiner Suchtgruppe zu gehen, mit Leuten aus der Suchtgruppe telefonieren, putzen und staubsaugen (ist für mich schwierig, wegen der Beine, brauche ich sehr lange für.)

Bei gutem Wetter mit meinen Nachbarn, das sind hauptsächlich alte Menschen und Schwerbehinderte, unten vor der Tür auf unserer Bank zu sitzen, und zu plaudern, scherzen, und Späße zu machen. Im Winter mit meiner achtzigjährigen Nachbarin Tee zu trinken, und zu quatschen. Mit Uli telefonieren. Mit meiner Familie zu telefonieren (das kann dann lang werden). Zu unserem selbst gegründeten buddhistischen Zentrum zu gehen, zu einer Veranstaltung, wir haben ein ganz gutes Programm da, inzwischen. Dann auch schmökern in buddhistischen und anderen Büchern.

Meditationen von Osho machen, das sind so aktive Meditationen, die dann zu einem entspannten Endzustand kommen. Am leichtesten zu lernen in Gruppen. Damit kann man jeden Müll loswerden. Wenn man es mal in einer Gruppe gemacht hat, kann man es auch allein zu Hause machen, allerdings etwas leiser, wegen der Nachbarn (z.B. Dynamische, Kundalini, AUM soziale M. nur in der Gruppe, Nataraj, No Dimensions, Nadabrahma usw..).

Mit Freunden treffen, mit meinem Freund Uli treffen, und was schönes machen, z.B. Stadtbummel mit Kaffetrinken. Nach Hamburg fahren, in ein großes Zentrum unsere Linie. Oder ein bißchen Hamburg erkunden, so weit wie ich dann laufen kann. Na ja, wenn Uli die Wohnung in unserem Haus bekommt, dann können wir noch eine Menge mehr machen.

So mehr fällt mir jetzt nicht ein, es geht mir hauptsächlich darum, immer eine "Besser als..." Strategie in der Tasche zu haben. Früher hab ich riesige Bilder gemalt. Egal was, was heilt hat Recht. Für mich.

Liebe Grüße

Mary Mary