Kann ich mich Selbst therapieren?

#1
Hallo erstmal an alle.
Um mich kurz vorzustellen ich heiße Laura und bin 21 Jahre alt.

In meiner Kindheit wurde ich oft gehänselt, wegen meinem Übergewicht. Auch meine Eltern haben mir immer vorgehalten ich sei zu dick. Mein erster Freund hatte mich betrogen und dann verlassen, weil ich ihm zu dick war.
Dann lernte ich meine erste große Liebe kennen und fand mich selbst zu dick. Wollte nicht, dass er mich aus dem gleichen Grund verlässt.
Ich hab angefangen Sport zu treiben und nach dem Essen hab ich mich direkt übergeben, weil ich so schnell wie möglich abnehmen wollte.

Damals war ich 16, sprich ich hab das Problem jetzt seid 5 Jahren.
Meine Mutter weiß von dem Problem. Schließlich ist sie die Person die mich am besten kennt.

Ich habe seid dem 28.12.08 wieder einen festen Freund. Und hatte wieder diesen dringenden Wunsch abzunehmen. Habe seid dem auch wieder ***kg verloren.

Ich hab im Internet gelesen, und weiß es eigentlich auch, dass ich professtionelle Hilfe brauche. Aber ich habe Angst es meinem Freund mitzuteilen. Ich möchte ihn nicht verlieren.
Und dennoch möchte ich so gerne mit ihm glücklich werden. Nur so klappt es aufkeinen Fall.
ich würde so gerne wieder lernen mich selbst zu lieben und zu leben.

Kann mir jemand helfen? Kann mir jemand tipps geben und erfahrungen geben, wie ich es erlernen kann?
Bitte!

Mit lieben Grüßen und Hoffnung auf Hilfe
Zuletzt geändert von Anonymous am Do Feb 04, 2010 12:33, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Kann ich mich Selbst therapieren?

#2
hey cheri,

so ähnlich war es bei mir auch - nur war ich eig. nie richtig dick - "gut beieinander^^"

ich bin jetzt seit 20 monaten mit meinem freund zusammen (war eig. auch die erste große liebe) naja und seit dem sind die diäten etc in eine ESS umgeschlagen...ich habs ihm nach ca. 3 monaten schon erzählt und ich muss sagen, ich finde es sehr gut, dass er es weiß. natürlich gibt es momente, in denen ich mir wünsche ich könnte aufs klo gehen, selbst wenn er da is (er passt natürlich auf, wenn ich bei ihm bin) und manchmal versteht er mich auch nicht. ich muss auch sagen, dass die Bulimie unserer beziehung oft schon belastet hat aber im großen und ganzen kann ich dir nur raten, es deinem freund zu sagen - vor allem, weil du dann merkst, ob er wirklcih ein freund ist, der in schwierigen situationen zu dir steht. meiner macht sich natürlich sorgen, aber er liebt mcih so wie ich bin, ich weiß, dass er auf mich steht, auch wenn ich meine figur manchmal nicht leiden kann, unterstützt mich und es ist gut, keine geheimnisse vor einander zu haben.

was das selbsttherapieren an geht - kann ich nur von mir sagen, cih bin irgendwie noch nich soweit - eig. will ich die B. loswerden und doch nich, aber was ich gemerkt habe: je mehr ich mich leuten öffne, mit ihnen rede und sie es wissen, desto leichter fällt es mir, damit umzugehen, ich muss mich auf einmal rechtfertigen, hinterfragen und kann nicht in jeder situation - wie früher - auf die toilette...(hört sich zuerst als nachteil an, ist aber super)...es gab sogar situationen, in denen eine freundin das selbe problem hatte (!), es besiegt hat und mich somit umso besser versteht.

ansonsten denke ich persönlich, ist es sehr schwer, da alleine rauszukommen, braucht es viel disziplin (die aber nicht wieder in die falsche richtung gehen darf -> zuviel sport, kein essen etc.) und aufarbeitung deiner probleme.
vielleicht kannst du mit deinen eltern reden, ihnen sagen, dass dich ihre aussagen damals sehr verletzt haben.

was mir auch geraten wurde, ist ein esstagebuch zu führen, in das du schreibst, wie du dich fühlst, wann du einen FA hattest udn was die gründe dafür sein könnten. so findest du vllt. parallelen, wann die attacken stärker sind und kannst dann dagegen vorgehen (z.B. ich esse immer vor dem fernseher -> dann könnte mir eine andere ablenkung suchen , oder anstatt alleine unkontrolliert zu essen, mit meiner family essen etc etc)

hoffe, des hat dir ein bisschen geholfen und war nich zu schnell (bei fragen erzähl ich gern noch merh ;))

lg, jaz

Re: Kann ich mich Selbst therapieren?

#4
Hi Laura,

Kann sehr gut nachvollziehen wie's dir geht
und ja, ich glaub eigentlich auch, dass du professionelle Hilfe brauchst.

Aber das heißt ja nicht gleich, dass man dich einweist bzw. dein Leben total umgekrempelt wird!

Du kannst das auch ganz anonym machen, dich einfach nur mal beraten lassen was für Möglichkeiten es in deiner Umgebung gibt,
dein Freund bekommt davon gar nichts mit,
wenn du das nicht magst,
und du bekommst Tips von Profis wie du am Besten an die Sache rangehen solltest.

Wenn du's dennoch ganz alleine schaffen willst hilft's dir vielleicht mittels Essenstagebuch dein Essverhalten aufzuschlüsseln

--> wann hast du nen FA, wie gehts dir vorher, nachher?
--> was nimmst du so den ganzen Tag verteilt zu dir - gibt's da enorme Blutzuckerschwankungen?
usw.

Viel Kraft wünsch ich dir!
LG Zimti

Re: Kann ich mich Selbst therapieren?

#5
Vielen Dank für die schnellen Antworten...

Ist schon erstaunlich, dass man sich mit ein paar worten nicht mehr so alleine fühlt=)

Und nein ich finde es ganz und garnicht blöd Ratschläge von jemanden zu bekommen, der die Krankheit noch nicht so lange hat wie ich. Im Gegenteil hat mich dein Text sehr berührt.

Es ist auch gut zu wissen, dass man nicht gleich in stationäre Behandlung muss und auch bei einer ambulanten die chance auf "heilung" hat.

Also vielen dank nochmal!

Re: Kann ich mich Selbst therapieren?

#6
Hi cheri und alle.

Viel habe ich nicht beizutragen, im Hinblick auf den Betreff wollte ich nur sagen:
Also ein bißchen therapiert man sich glaub immer selber. Das ist ganz normel. Bei 'Gesunden' heisst das Reflektieren.
Dennoch ist eine Therap. bei Dir glaub wirklich angebracht, die dir ja aber nicht das Ruder aus den Händen nehmen, sondern dich nur begleiten, unterstützen usw. will.

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei, Cheri, und schicke liebe Grüße!
Laona